DIE MENSCHENRECHTSFUNDAMENTALISTEN
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Antidemokraten
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Diese Kategorie umfasst die Aktivitäten von Antidemokraten und solchen, die es gerne werden wollen.
Sevim Dagdelen: Keine Deutschenfeindlichkeit - und Mehrheitsgesellschaft ist schuld, wenn Deutsche verprügelt werden
23.11.2013 18:41:15
Lesehinweis

Bei Abgeordnetenwatch berichtet ein Fragesteller von einer Gewalttat gegen Deutsche - weil die nichtdeutschen Täter eben Deutsche hassen. Sevim Dagdelen (LINKE) antwortet darauf wie folgt - und sagt am Ende sogar direkt, dass diese Gewalttat ja nur Ergebnis des Rassismus der deutschen Mehrheitgesellschaft sei:
 
Sehr geehrter Herr ,
in dem von Ihnen geschildertem Fall, soweit er denn so tatsächlich passiert ist, kann in meinen Augen nicht von Rassismus gesprochen werden.
Rassismus zielt nicht auf subjektiv wahrgenommene Eigenschaften einer Gruppe, sondern stellt deren Gleichrangigkeit und im Extremfall deren Existenzberechtigung in Frage. Menschen mit rassistischen Vorurteilen diskriminieren andere aufgrund von Zugehörigkeiten zu Gruppen von Menschen, institutioneller Rassismus verweigert bestimmten Gruppen Vorteile und Leistungen oder privilegiert andere. Rassismus setzt immer auch ein hierarchisches Verhältnis zwischen Gruppen voraus, d.h. der Rassist muss seine rassistischen Vorurteile auch potenziell umsetzen können.
Um es deutlich zu machen: Rassistische Argumentationsmuster dienen der Rechtfertigung von Herrschaftsverhältnissen und der Mobilisierung von Menschen für politische Ziele.
Im von Ihnen geschilderten Fall kann von einem solchen Herrschaftsverhältnis sicherlich nicht gesprochen werden, weshalb ich auch nicht von Rassismus sprechen würde. Davon völlig unberührt ist, dass es sich um eine vorurteilsbeladene und nicht akzeptable Gewalttat handelt, die als solche zu ahnden ist.
Ich bin daher auch nicht mit dem von Ihnen gewählten Begriff "Deutschfeindlichkeit" einverstanden. Dieser Begriff ist vor allem im politisch rechten Spektrum geprägt worden und soll den Rassismusvorwurf gegen Teile der deutschen Mehrheitsbevölkerung relativieren, in dem behauptet wird, die Migrantinnen und Migranten seien genau so rassistisch. Das verkennt aber das von mir oben genannte hierarchische Verhältnis. Migrantinnen und Migranten, die auf diese Art Deutsche abwerten, haben zumeist nur die Zuschreibungen der deutschen Mehrheitsgesellschaft übernommen, die ihnen die Zugehörigkeit abspricht. Diese Form der Diskriminierung wird von ihnen akzeptiert und umgekehrt (positiv) bewertet, womit sie sich dann von allen Angehörigen der Mehrheitsgesellschaft abgrenzen wollen. Mit der von Ihnen aufgegriffenen Begrifflichkeit würde eine solche Abgrenzung nur noch weiter verstärkt, was sicher nicht im Interesse eines friedlichen Miteinanders ist. Deshalb bleibt aus meiner Sicht tatsächlich nur die Auseinandersetzung mit dem Rassismus der Mehrheitsgesellschaft – denn der von Ihnen geschilderte Fall ist genau eine der Reaktionen auf diese Form des Rassismus. DIE LINKE wird sich also immer gegen jede Form von Gewalt aussprechen und für die konsequente Bestrafung der Täter eintreten, ganz egal welcher Herkunft sie sind. Bei der Frage der Ursachen werden wir jedoch genauer hingucken und keine einfachen Schlagworte als Erklärungen akzeptieren.
Ich empfehle Ihnen in diesem Zusammenhang auch auf die Seiten der Linksfraktion unter www.linksfraktion.de
zu schauen .
Mit antirassistischen Grüßen,
Sevim Dagdelen
Zentralrat der Sex-Muslime?
24.09.2013 19:44:43
Lesehinweis

Tunesische Frauen sind offenbar nach Syrien gereist, um sich dort islamistischen Kämpfern als Sex-Partnerinnen zur Verfügung zu stellen. Sie wollen sich im Zeichen der Rebellion vermehren. Und sind jetzt, berichtet die „Huffington Post“ online, wieder zurück nach Tunesien gekommen – schwanger.
Der tunesische Innenminister Lotfi Bin Jeddo sprach gegenüber dem Portal von einem „sexuellen Dschihad“. Die jungen Tunesierinnen seien nach Angaben des Ministers zwischen 20 und 100 Rebellen herumgereicht worden. Doch von offizieller Seite passiere nichts – „wir sehen untätig zu“. Wie viele Frauen sich dem Sex im Zuge des „Dschihad Al-Nikah“ – etwa des „sexuellen Heiligen Krieges“ – hingeben, dazu machte der Politiker keine Angaben. Laut Medienberichten soll es sich aber um Hunderte handeln.
„Dass sich muslimische Frauen in diesem Fall prostituieren, ist legitim“, erklärt der Islam-Experte Raymond Ibrahim gegenüber „Huffingtonpost.com“. „Diese Frauen bringen ebenfalls Opfer: Ihre Reinheit, ihre Würde. Sie sollen den sexuell frustrierten Rebellen helfen, sich besser auf den Kampf in Syrien konzentrieren zu können.“
http://www.focus.de/politik/ausland/krise-in-der-arabischen-welt/syrien/sexueller-heiliger-krieg-sex-dschihad-tunesierinnen-zum-beischlaf-nach-syrien_aid_1107826.html
Grüne Jugend nennt Forderungen der Pädophilie-Opfer "lächerlich"
16.09.2013 21:20:26

Lesehinweis

Die Sprecherin der Grünen Jugend, Sina Doughan, nannte die Forderung nach einer Telefonhotline für Betroffene „wahnsinnig lächerlich“. Das Thema werde zur Zeit „bewusst hochgezogen“, nicht zufällig kämen gerade jetzt die Zeitzeugen „aus den Ecken gekrochen“. Nach der historischen Verantwortung ihrer Partei gefragt, sagte sie, es gebe in allen jungen Parteien „verrückte Gruppen“, die versuchten, die Parteilinie zu untergraben.

http://www.taz.de/!123714/

 

Frankfurter Rundschau fordert Ende der Pädophilie-Debatte!!!
16.09.2013 21:09:53
Lesehinweis

Trittin Vergangenheit Pädophilie-Debatte

Klappe halten, alle miteinander

Von Stephan Hebel

Trittin hat seinen Fehler in der Pädophilie-Debatte eingestanden, aber es hilft nichts: In der heißen Phase des Bundestagswahlkampfs stürzt sich die Konkurrenz gierig auf die Schuld der Grünen und ihres Spitzenkandidaten. Dabei hat sie keinen Grund, sich in moralischer Überlegenheit zu weiden.
[...]
Es gibt Dinge, da sollten die Meister des parteipo itischen Kampfgeschreis die Klappe halten. Alle miteinander.

http://www.fr-online.de/meinung/trittin-vergangenheit-paedophilie-debatte-klappe-halten--alle-miteinander,1472602,24335894.html
Grüne Jugend verharmlost "Sexarbeit" und Kindesmissbrauch
12.09.2013 13:02:16
Lesehinweis
 

Weil aber die polyamore Gemeinschaft womöglich nicht alle Bedürfnisse befriedigt, freuen sich die Junggrünen über eine blühende Prostitution. Auf dem Bundeskongress 2010 in Göttingen rühmten sie Sexualität als Beitrag zum „geistigen Wohlbefinden“ und akzeptierten mit warmen Worten den „Kauf sexueller Dienstleistungen als ein Mittel zur Befriedigung der eigenen Sexualität“. Die „Sexarbeit“ solle weltweit legalisiert werden. In Deutschland solle sich das Arbeitsministerium der Belange der „SexarbeiterInnen“ annehmen. [...]
Auf der Homepage der „Grünen Jugend“ wird die „Darstellung von Sexualität in Schulbüchern“ gerügt. Ob denn wirklich schon „die sexuelle Erregung bei Kindern“ (gemeint ist: durch Kinder) krankhaft sei, müsse man sich fragen. [...]
Und Eines, liebe Junggrünen, solltet ihr ernsthaft im Herz bewegen: Nicht alles ist gut, nicht alles ist emanzipatorisch, nur weil es eine bestimmte „Normativität“ aufkündigt. Ihr solltet euch überlegen, ob es wirklich eine kluge Idee ist, auf Eurer Homepage den junggrünen Aktivisten Grischka zu zitieren, der sich einmal mit der Frage konfrontiert sah, ob die Grünen Pädophilie befürworten, und der darauf nur zu antworten wusste: „Ja, manchmal haben die Kinder das eben auch nötig." So steht es unter dem Datum vom 27. September 2009.
Peri e.V. beklagt Scheinheiligkeit des Yezidischen Forums
11.09.2013 13:25:46
Peri e. V. beklagt die Scheinheiligkeit des Yezidischen Forums Oldenburg sowie die fragwürdige Vergabepraxis von Fördergeldern
Pressemitteilung

Peri e.V. reagiert mit Befremden und Verwunderung auf die jüngste Stellungnahme des Yezidischen Forums Oldenburg und fordert die Offenlegung der Kriterien für die Vergabe von Fördergeldern für angeblich integrationsfördernde Maßnahmen.

Eine NWZ-Reportage mit dem Titel "Der einsame Weg in die Freiheit" hatte auf eindrucksvolle Art und Weise das Schicksal einer 27-jährigen yezidischen Mutter geschildert, die nach der Trennung von ihrem Ehemann eine Beziehung mit einem Deutschen eingegangen war. Sie erhielt kurz darauf Hunderte von SMS-Nachrichten, in denen sie als "Hure", "Nutte" oder "Schlampe" beschimpft wurde. Es kam auch zu offenen Drohungen sowie zu einer Entführung ihres Sohnes durch den leiblichen Vater.

Wer nun erwartet, dass das Yezidische Forum Oldenburg seine Möglichkeiten der Einflussnahme und Gestaltung verstärkt dazu nutzen würde, sich schützend vor diese Frau zu stellen, sieht sich abermals enttäuscht. Stattdessen wird einmal mehr der Beleg erbracht, dass in traditionellen und antimodernen Strukturen die Abwehr eines Rufschadens eindeutig Priorität besitzt gegenüber der Solidarisierung mit bedrohten Einzelpersonen: Der Schein einer heilen Gemeinschaft wird eben dadurch aufrechterhalten, dass eine Thematisierung von Gewalt an Frauen, Kindern und "Abweichlern" vermieden wird.

So schafft es der Vorstand des Yezidischen Forums Oldenburg, in einer Stellungnahme auf insgesamt acht Seiten das Schicksal der jungen Frau in den Hintergrund zu drängen und stattdessen darzulegen, warum seiner Meinung nach das wahre Opfer der gute Ruf der yezdischen Gemeinde sei: Es würden "... yezidische Mitbürgerinnen und Mitbürger erheblich belastet". Verharmlosend spricht man in der Stellungnahme von einem "Einzelschicksal", obwohl in der NWZ-Reportage der Leiter der Staatsanwaltschaft Oldenburg mit dem Satz zu Wort kommt: "Das ist kein Einzelfall." Die Kreisverbände der Linken und der Piratenpartei stellen sich schützend vor das Yezidische Forum Oldenburg und bezeichnen sie als "Institution, die für Dialog und ein friedliches Miteinander der Kulturen steht."

Ganz besonders aber befremdet uns, was am Ende des NWZ-Artikels zu lesen ist: Der Ex-Schwiegervater der betroffenen jungen Frau, der gegen sie gewalttätig geworden und dafür wegen Körperverletzung rechtmäßig verurteilt worden war, hatte am 8. Februar dieses Jahres einen Scheck über 150.000 Euro für das Yezidische Forum Oldenburg entgegengenommen - als Teil einer Projektförderung durch die Bundesregierung. Ironischerweise stehen im Mittelpunkt des Projektes yezidische Frauen und Mädchen.

Wir fragen uns: Wie ist es möglich, dass der Staat finanziell genau jene Strukturen großzügig unterstützt, von denen, wie im vorliegenden Fall, die Unterdrückung der Frauen und Mädchen selbst ausgeht? Die im Artikel genannte Summe ist beträchtlich und steht im argen Missverhältnis zu der Tatsache, dass jene Vereine und Initiativen, die sich tatsächlich für die Verbesserung der Lebenssituationen junger Migrantinnen einsetzen, bei Anfragen um finanzielle Unterstützung oft mit Absagen rechnen müssen. Peri e. V. spricht hier aus eigener leidvoller Erfahrung.

Wir fordern daher, dass Fördergelder mit mehr Sorgfalt und Bedacht verteilt werden und Gewalttäter der Öffentlichkeit nicht als Integrationshelfer verkauft werden. Eine größere Unterstützung jener Initiativen ist geboten, die sich wirklich für das Wohlbefinden betroffener Migrantinnen und Migranten einsetzen, und nicht für die sie beherrschenden autoritären Strukturen.

Link: http://www.peri-ev.de/news-presse/pressemitteilungen/yezidisches-forum-oldenburg/

Kontakt für weitere Informationen:
Pressestelle peri e.V.
Bachgasse 44
D-69469 Weinheim
E-Mail:
kontakt(at)peri-ev.de
Internet:
www.peri-ev.de

In eigener Sache: Für meinen Leser Wilfried Müller
29.08.2013 13:20:19
In eigener Sache: Für meinen Leser Wilfried Müller
von Thomas Baader
 
Seit Frank Berghaus die Verwantwortung für "wissenbloggt" abgegeben hat, scheint dort ein unflätiger Tonfall an die Stelle der Fähigkeit zur kritischen Auseinandersetzung getreten zu sein. Das ist bedauerlich, aber auch lehrreich.
 
Am 25. August veröffentlichte Wilfried Müller, der neue Chef des Blogs, eine wütende Polemik gegen meinen Artikel "Wahlkampf à la Weimar" (Link zu Müllers Artikel: http://www.wissenbloggt.de/?p=19081; Link zu meinem ursprünglichen Beitrag: http://www.menschenrechtsfundamentalisten.de/page8.php?post=1183). Dass die Emotionen hochgekocht sind, legen einige Formulierungen, die Müller verwendet, sehr nahe: So lesen wir bereits im Titel von "populistischer Hetze", den Abschluss bildet der an mich gerichtete Vorwurf des "Giftspritzens". Es ist schon merkwürdig, mit welchem Vokabular man auf einem humanistischen Blog bedacht wird, wenn man sich für eine Selbstverständlichkeit einsetzt: Gewaltlosigkeit im Wahlkampf. Eigentlich fehlt nur noch die Vokabel "Brunnenvergiftung".
 
Nun erhält Müller allerdings im Kommentarbereich seines Artikels von Seiten der Wissenbloggt-Community ordentlich Gegenwind, was auch nicht weiter überraschen dürfte. Denn in der Tat kämpft Wilfried Müller gar nicht gegen mich: Er kämpft gegen einen Pappkameraden, den er selbst aufstellt hat und dem er "Thomas Baader" auf die Stirn geschrieben hat. Es wird nämlich bei Müller der Eindruck erweckt, ich hätte behauptet, die Grüne Jugend Göttingen habe offen zur Gewalt aufgerufen. In Wahrheit behaupte ich genau das Gegenteil: Einen expliziten Aufruf zur Gewalt hat es nicht gegeben.
 
Statt dessen thematisierte ich in meinem Beitrag, wie glaubwürdig es ist, selbst nicht zur Gewalt aufzurufen, aber sich zu solidarisieren mit einem Projekt oder einer Aktion, welches/welche in Gewalt mündet. Eine politische Bewegung, die ernst genommen werden möchte als demokratische Kraft, würde ja gerade nicht zu einer Solidarisierung, sondern zu einer Distanzierung tendieren, sobald man merkt: Im Namen dessen, was wir unterstützt haben, wird Gewalt angewendet. Es fällt ja Müller auch nicht schwer, sich im letzten Absatz seines Artikels von meiner Person zu distanzieren. Warum gelingt der Grünen Jugend nicht dasselbe in Bezug auf die Gewalttäter?
 
Halt, werden jetzt einige rufen, das ist doch nicht richtig! Die Grüne Jugend hat doch ein klares "Nein" zur Gewalt ausgesprochen. Na, dann werfen wir doch an dieser Stelle einen Blick darauf, wie dieses Nein aussah:
 
Kann man die Solidarität zur Kampagne „Alles muss man selber machen“ als direkte Aufforderung zur Sachbeschädigung an Materialien der Wahlkampfwerbung und zur Gewalt gegen Mitglieder der AfD verstehen?
Nein. Wir sind solidarisch mit der Kampagne, weil wir es sehr wichtig finden, dass rechte, islamfeindliche und nationalistische Propaganda nicht ungestört verbreitet werden kann.
Nicht alle Mittel, die die Kampagnenmacher*innen wählen, sind unsere Mittel. Wir selbst rufen lediglich zu friedlichen Protesten gegen Veranstaltungen der AfD, wie etwa Stammtische und Infostände auf, und sehen darin unseren Beitrag zum Kampf gegen Rechtspopulist*innen und offene Nazis. Es wird keine Stadtwanderung der GRÜNEN JUGEND Göttingen geben, um AfD-Plakate zu entfernen.
Ein Aufruf “zur Gewalt gegen Mitglieder der AfD” wurde von der Kampagne “Alles muss man selber machen!”, und besonders von uns, niemals geäußert. Ein Aufruf zur Gewalt gegen Personen wird von uns niemals erfolgen.
[...]
Die AfD benutzt das juristische Mittel der Strafanzeige als Versuch der Mundtotmachung. Wir werden uns davon nicht einschüchtern lassen und weiterhin neonazistische Umtriebe in der AfD öffentlich anprangern.
 
Ein Schüsselsatz ist die Stelle "Nicht alle Mittel, die die Kampagnenmacher*innen wählen, sind unsere Mittel." Im Anschluss daran folgt eine Bekräftigung, dass die Grüne Jugend selbst nur friedliche Proteste anstrebe. Mit anderen Worten: Die Grüne Jugend geht selbst davon aus, dass die "Kampagnenmacher*innen" zur Gewalt greifen. Es ist ihr voll und ganz bewusst, dass die Kampagne gewalttätig umgesetzt wird. Dass der Text der Kampagne das nicht ausdrücklich fordert, fällt dagegen kaum ins Gewicht. Die Szene ist bekanntermaßen gewalttätig und kann auch zwischen den Zeilen lesen. Es würde ja auch von geringer Intelligenz zeugen, offen zur Gewalt aufzurufen - die Organisatoren der Kampagne sind sich der Strafbarkeit eines solchen Unterfangens sicherlich bewusst. Jedenfalls ist auffällig, dass bei den Initiatoren die Empörung ausgeblieben ist, als durch die Presse die Übergriffe, die im Zuge der Kampagne stattfanden, publik wurden. Für den kritischen Beobachter muss daher der Eindruck einer schweigenden Duldung entstehen.
 
Was mein ursprünglicher Artikel "Wahlkampf à la Weimar" aber kritisieren wollte, ist diese Form der Scheinheiligkeit: Man weiß ganz genau um den gewalttätigen Charakter der Kampagne, wäscht aber seine Hände in Unschuld, indem man die Gewalt verurteilt. Dennoch hat man doch gerade erst einen Satz vorher geschrieben: "Wir sind solidarisch mit der Kampagne [...]."
 
Das ist nicht ganz Fisch und nicht ganz Fleisch. Man kann nicht einen Militäreinsatz unterstützen und sich anschließend davon distanzieren, dass im Krieg Menschen sterben. Und da braucht auch Wilfried Müllers Blut nicht in Wallung geraten: Man darf getrost davon ausgehen, dass der Grünen Jugend Göttingen genauestens bewusst ist, welches Spiel hier gespielt wird. In Göttingen sind Antifa und Grüne Jugend keineswegs zwei von einander abgegrenzte Gruppen, die keine Berührungspunkte haben. Gleichzeitig wird aber auch deutlich, mit welcher geringen wissenschaftlichen Präzision die Begrifflichkeiten eingesetzt werden: Selbst, wenn man die AfD als rechtspopulistisch einstufen würde (was zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht plausibel erscheint), wäre sie mitnichten "neonazistisch". Es scheint den Verfassern des Textes nicht klar zu sein, dass selbst "rechtsextrem" nicht bedeutungsgleich ist mit "neonazistisch".
 
Dass auf einem humanistischen Blog ein Artikel erscheint, der Gewalt im Wahlkampf nicht als demokratiegefährdendes Thema erkennt, sondern stattdessen Persilscheine ausstellt, befremdet hoffentlich nicht nur mich. Angebracht wäre für jeden Humanisten eine Einforderung der Einhaltung rechtsstaatlicher Prinzipien und eines Umgang mit dem politischen Gegner, der seine Menschenwürde respektiert. Indes bleibe ich bei meinem Vorwurf, den Müller als so anstößig empfand: Es atmet den Geist von Weimar, wenn in Deutschland Wahlkampf mit der Faust betrieben wird. Was aussieht und klingt wie eine Ente, ist mit großer Wahrscheinlichkeit auch eine Ente. SA-Methoden sind nun einmal SA-Methoden.
Wahlkampf à la Weimar
24.08.2013 21:49:41

Wahlkampf à la Weimar
von Thomas Baader

Als Breivik in Norwegen ein Massaker anrichtete, wollten Teile der deutschen Presse eine Art Breivik-Netzwerk ausgemacht haben: Obwohl der Massenmörder sich mehr und mehr als wirrer Einzeltäter entpuppte, reichte es bereits aus, in Breiviks Pamphlet auch nur erwähnt zu werden, um den deutschen Moraljournalisten als Unterstützer und Stichwortgeber eines fremdenfeindlichen Attentäters zu gelten. Dabei findet man freilich bei Henryk Broder, Winston Churchill oder Thilo Sarrazin nirgends etwas, was auch nur entfernt als Aufruf zur Gewalt umgedeutet werden könnte.
 

Während also im Fall Breivik die Strategie "Mach den Täterkreis größer" gefahren wurde, galt in der Regel die Strategie "Halte den Täterkreis möglichst klein", wenn es um einen islamistischen Anschlag ging. Radikalreligiöse Terroristen hatten und haben als isolierte Sonderlinge zu gelten. Nun haben in der Tat normale Muslime in Deutschland nichts zu tun mit fanatischen Gewalttätern, aber bei den zwar nicht gewaltbereiten, aber dennoch äußerst reaktionären islamischen Verbänden, die ein rückwärtsgewandtes Frauenbild propagieren, Homosexualität zur Sünde erklären und ein streng reglementiertes Alltagsleben der Gläubigen einfordern, darf man schon die Frage stellen, inwieweit sie eine verhängnisvolle Rolle spielen und den Terroristen geistige Nahrung liefern.

Nun die neueste Entwicklung: AfD-Chef Bernd Lucke ist in Bremen von acht Männern angegriffen worden, die mit Messern und Reizgas bewaffnet waren. Vorher war es schon zu Übergriffen gegen die neue Partei in Göttingen und anderswo gekommen. Obwohl die Grüne Jugend hier zu jenen gehört, die zum Einsatz gegen die AfD aufgerufen haben, kommen die Nachwuchsökos in der Presse eher glimpflich davon. Lahme Entschuldigung: Man habe ja nur zur Störung des Wahlkampfes der Alternative für Deutschland aufgerufen (nein, noch besser: sich nur mit dem Aufruf zur Störung solidarisiert), aber natürlich nicht die gewaltsame Ausführung des Aufrufs befürwortet.

Das ist nun in etwa so, als hätte Thilo Sarrazin sich einige Wochen vor Breiviks Tat öffentlich mit einem Aufruf zur Vertreibung aller Muslime aus Norwegen solidarisiert, an dem auch extremistische Gruppierungen beteiligt waren, nach dem Anschlag aber mit den Schultern gezuckt und gesagt: "Wusste ja nicht, dass das einer mit Gewalt erreichen will..."

Die Verbindung zwischen Breivik und seinen angeblichen Unterstützern ist weitaus dünner (weil im Grunde nicht vorhanden) als die Verbindung zwischen der Parteijugend der Grünen und den Lucke-Angreifern, deren Taten an die Zustände in der Weimarer Republik gemahnen: Auch damals waren Einschüchterung und offene Gewaltanwendung reguläre Teile des "Wahlkampfes".

Dass eine geschichtsvergessene Grüne Jugend sich nun auch noch durch SA-Vergleiche beleidigt fühlt, spricht entweder gegen ihre Intelligenz oder gegen ihr demokratisches Grundverständnis, vermutlich aber gegen beides: War sie es doch gewesen, die von Anfang an substanzlose Nazivergleiche in die Debatte um die AfD gebracht hatte. Nun erhält die Grüne Jugend, so hört man, wüste Beschimpfungen per Email. Freilich wird dadurch im Grunde aber eher deeskaliert, denn bis jetzt antworten Anhänger der AfD allenfalls mit verbaler Gewalt auf Vorfälle gegen sie gerichteter körperlicher Gewalt. Die Aggression ging nicht von der AfD aus und sie antwortet auch nicht auf demselben Niveau wie ihr Gegner. Das spricht natürlich eher für die AfD als gegen sie.
 

Was aber die Grüne Jugend in Göttingen betrifft: Wer Wahlkampf in SA-Manier betreibt, darf sich auch nicht wundern, als SA bezeichnet zu werden.

Grüne und taz: Ein Herz für Kinder
21.08.2013 09:45:27

Grüne und taz: Ein Herz für Kinder
von Thomas Baader

Es lohnt sich, einen kleinen Blick auf die Prosa der Grünen-Verteidiger und Christian Füller-Gegner zu werfen. Man gewinnt nicht unbedingt immer den Eindruck, dass den Autoren das Schicksal der missbrauchten Kinder wahnsinnig zu Herzen geht - dafür aber umso mehr die "Diffamierung der Grünen" und der "Missbrauch des Missbrauchs". Die Odenwaldschule lässt mal wieder grüßen.

Die folgenden Zitate sind dem Kommentarbereich von Stefan Niggemeier entnommen (
http://www.stefan-niggemeier.de/blog/taz-chefredakteurin-verhindert-kritischen-artikel-ueber-gruene-und-paedophilie/).

Mathias Broeckers, 1980-1991 Kulturredakteur der taz, seit 2007 in beratender Funktion beim taz-Verlag:
Ein randständiges Phänomen der 70er und 80er — und mehr war diese Pädofraktion definitiv nicht — heute zum Mittelpunkt einer »moralischen und programmatischen Kernschmelze« und zum »Super-GAU« hoch zu rotieren, ist einfach nur gequirlter Schwachsinn. 

Pascal Beucker, Landeskorrespondent der taz:
Den Artikel des Kollegen als demagogischen Kampagnenjournalismus zu bezeichnen, wäre noch freundlich untertrieben. Er missbraucht in seinem Text das Thema Pädophilie zur Diffamierung der Grünen. [...] Es spricht für die taz, dass sie nicht jeden Scheiß druckt. 

Jörg Rupp, Grünen-Politiker, bekannt auch für den früheren Ausspruch "Und dann wieder die alte Kinderpornoleier", siehe
 
http://joergrupp.de/der-dritte-streich:
Und wenn hier jemand mit dem von NPD-Anhängern geprägten Begriff »Kinderschänder« hausieren geht, wissen wir eh alles, um was es geht.

Jörg Rupp besitzt einigen Unterhaltungswert. Während er dem irrigen Glauben anhängt, das Wort "Kinderschänder" (an dem es gewiss, wie an jedem der in diesem Kontext verwendeten Begrife, auch Kritik gibt) sei eine Wortschöpfung der NPD, hält er seine eigene Wortschöpfung "Kinderpornoleier" für nicht ganz so schlimm unter der Voraussetzung, dass man sie nicht aus dem Zusammenhang reißt (siehe dazu die entsprechenden Ausführungen auf seinem Blog).

Aber sonst ist Jörg Rupp, wie er auf seinem Blog nicht müde wird zu betonen, ein guter Mensch:
 

Ich kaufe fast ausschließlich im Bioladen oder Biosupermarkt. Fleisch kaufe ich im Hofladen zu. Wo möglich, versuche ich Bio- und Regional zu kombinieren. Ökostrom beziehen wir, seit es möglich ist (2001), bei den Elektritzitätswerken Schönau und seit 2010 auch das Gas von dort.

Haushalt und Familienarbeit teile ich mir mit meiner Lebensgefährtin weitgehend, mal macht der Eine mehr, mal der Andere. 

Idylle pur also, solange ihm nicht jemand mit der alten Kinderpornoleier kommt.

Die taz als Odenwaldschule 2.0
18.08.2013 23:15:25
Die taz als Odenwaldschule 2.0
von Thomas Baader 

Streng genommen wiederholt sich die Geschichte niemals. Das heißt: Etwas, was einmal passiert ist, wiederholt sich niemals auf die exakt gleiche Art und Weise. Trotzdem gewinnt man manchmal doch den Eindruck, als hätte man das, was gerade passiert, kürzlich schon einmal erlebt. Im vorliegenden Fall wird wohl der eine oder andere kritische Beobachter in der Tat ein Deja Vu haben.
 
Der Missbrauchsskandal an der Odenwaldschule ist allgemein bekannt. An dieser Stelle soll daher nur ein Teilaspekt ins Gedächtnis zurück gerufen werden: Die Reaktion des überwiegenden Teiles des Lehrerkollegiums, als die Missbrauchsfälle bekannt wurden. Der Lehrer Salman Ansari unterschied sich insofern von seinen Kollegen, als dass er den Betroffenen Glauben schenkte und sich mit den missbrauchten Schülern solidarisierte. Aus dem Kollegium erntete er dafür Bezeichnungen wie „Judas“ und „Nestbeschmutzer“. Ansaris Kollege Henner Müller-Holtz bestätigt: „Er ist von einigen, auch von mir, als Judas, als Heuchler, als Weiß-der-Geier bezeichnet worden… als Verräter an der Schule.“
 
Die Odenwaldschule war für die dortigen Lehrkräfte zu etwas Wichtigerem und Größerem geworden, als es das Schicksal einzelner Schüler je sein könnte. Der Anstand, den Ansari zeigte, war in diesem Sinne zersetzend. Er wurde zum Schädling, der ausgegrenzt werden musste. Das Wort "Judas" wurde nicht zufällig gewählt. Die Odenwaldschule hat in ihrem Wahn, einzigartig, besser und menschlicher zu sein, einen verhängnisvollen Korpsgeist entwickelt, der sie zum Gegenteil dessen werden ließ, was sie zu sein anstrebte.
 
Die taz hatte - bei aller Kritik, die ihr sonst berechtigterweise entgegenschlägt - den Missbrauchsskandal an der Odenwaldschule in vorbildlicher Art und Weise journalistisch begleitet. Das ist vor allem das Verdienst von Christian Füller gewesen. Immer wenn sich auf den Seiten der taz ein scharfsinniger und schonungsloser Artikel zu diesem Thema fand, konnte man sicher sein, dass Füllers Name darunter stand. Schließlich fasste Füller seine Erkenntnisse in dem Buch "Sündenfall" zusammen.
 
Nun aber zur eingangs erwähnten Wiederholung der Geschichte: Denn Füller gerät neuerdings in eine ähnliche Rolle wie seinerzeit Ansari. Solange Füller kritisch über die Pädophilen der Odenwaldschule schrieb, war alles in Ordnung. Nun aber wendet er sich der pädophilen Vergangenheit der Grünen zu - und hier scheint die taz-Redaktion keinen Spaß zu verstehen.
 
Wie Stefan Niggemeier berichtet, zeigte die taz bereits kein Interesse an den Texten Füllers, mit denen er das Verhältnis der Grünen-Ikone Daniel Cohn-Bendit zur Pädophilie analysierte. Füllers Texte erschienen statt dessen in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Füllers neuester Text, in dem er die These aufstellt, dass die Propagierung von Pädophilie nicht etwa ein Ausrutscher, sondern wesentliches Element der grünen Ideologie gewesen sei, wurde ebenfalls nicht veröffentlicht - offenbar will man den Grünen, denen man inhaltlich sehr nahe steht, nicht den Wahlkampf vermiesen. Bereits der Cohn-Bendit-Artikel "habe dazu geführt, dass er [Füller] in der Redaktion ausgrenzt wurde. Einflussreiche Kollegen hätten ihm die freundschaftliche Verbundenheit aufgekündigt."
 
Die Geschichte mag sich nicht als Ganzes wiederholen, aber einzelne Elemente tun es immer wieder auf höchst unangenehme Weise. Auch die taz beweist Korpsgeist: Wie Ansari wird nun auch Füller zum Verräter an einer Sache, die so wichtig und besonders ist.
 
Was sind im Vergleich dazu schon ein paar missbrauchte Kinder.
Gender-Apostel im Ringen mit der Realität
30.07.2013 15:19:14
Lesehinweis

Eine Website hat Reaktionen gesammelt, die zeigen, wie bestimmte "Feministinnen" im Internet den Umstand kommentieren, dass es sich bei dem britischen "Royal Baby" um einen Jungen handelt:
 
- Everyone is saying "It is a boy" but we won't really know until the child announces which gender they will identify as, right?
 
- ISN'T IT A BIT EARLY TO IMPOSE GENDER ROLES TO IT ALREADY?
 
- eh please do not try and force a gender on the royal baby already plz
 
- Congratulations on William and Kate, shame about the gender
 
- but seriously, isn't it a bit early to be forcing gender roles on the poor child?
 
- Okay, so the royalbaby is not a girl. Can I hold out hope he turns out to be gay or gender non-conforming? Otherwise, I'm bored now.
 
- I think they should let the baby decided its own name and gender
 
 
PS: Allzu wahr hingegen ist dieser, ebenfalls auf diese Website zu findende Satz:
In an "unrelated" story, Christian women are being raped in Egypt, but nary a peep from these 'feminists.'
Nachtrag indymedia: Es geht noch blöder...
25.07.2013 13:16:14
Lesehinweis

Hier noch ein paar Leserkommentare aus "indymedia" zu dem dortigen Artikel, den wir in unserem letzten Beitrag thematisierten. So wird also in angeblich "linken Strukturen" mit dem Thema Vergewaltigung umgegangen, wenn die Täter die Falschen sind. Achtung, Kotzgefahr - Victim Blaming in Reinform:


- Ich finde es einfach ekelhaft, wie du in deinem Text die Vorurteile gegenüber den Geflüchteten nährst und geradezu das Feindbild konstruierst – und das vor allem im Konjunktiv, dass du etwas gehört habest.

- ..ich finds berechnend das du so einen text kurz vor der "riesendemo" der refugees veröffentlichst

- die letzten zwei Monate habe ich echt viel Zeit in der besetzten Schule verbracht und es trifft mich total, dass du alle Bewohner hier pauschal unter Vergewaltigungsverdacht stellst. [...] Auch wenn dass leicht in Vergessenheit gerät, nicht jeder hat das Privileg sich Jahre lang in genderkritischen Seminaren rumzutreiben. Alldas soll nicht relativieren was dir wiederfahren ist, sondern die oft wirklichkeitsferne, antisexistische Praxis der Linkenszene in Frage stellen. Solidarität mit den Bewohner_innen der besetzten Schule, für eine neue antirassistische, antisexistische Praxis

- Sobald mich in der Schule niemand mehr auf dem Gang nach etwas zu Essen fragen muss, nach einem Wasserkocher, oder einem Schlafsack, sobald keine heftigen Auseinandersetzungen um ein altes Handy mehr nötig sind, sobald die linke Solidarität in größerem Maßstab über Lippenbekenntnisse herauswächst (für Stellungnahmen sind Computer z.B. ganz praktisch...) bin ich gerne bereit einen workshop zu struktureller und sexistischer Gewalt anzubieten, der sich auf den jewiligen Wissensstand der Teilnehmer einlässt!

- als weißer Mann fällt es mir schwer, etwas dazu zu sagen, da ich damit selbst in sexistischen und rassistischen Strukturen stecke.

PS: Weiß jemand aus unserer Leserschaft vielleicht eine Einrichtung, die Massentherapien durchführen kann?
Für Vergewaltigungsopfer gilt: Bloß nicht Rassismus fördern!
25.07.2013 09:47:55
Lesehinweis

Als das Refugee-Protest-Camp am Oranienplatz in Kreuzberg noch in den Kinderschuhen steckte, gehörte ich, wie viele andere, zu den Supporter_innen, die teils in verschiedenen Arbeitsgruppen aktiv waren oder auch einfach nur hin und wieder eine Schicht im Infozelt übernahmen. Ich verbrachte viel Zeit dort, eigentlich jede freie Minute. Schon von Anfang an waren wir Supporterinnen* vielen Anmachen, Sprüchen, Annäherungen und Berührungen von männlichen Refugees/ Supportern ausgesetzt. Ich persönlich habe mir Anfangs nicht so viel daraus gemacht, da ich nie ein Mensch mit Berührungsängsten war.
[...]
Mein persönlicher Kontakt zu besonders einem Mann innerhalb der Campstruktur wurde sehr eng, bis es schließlich zu der Situation kam, dass er sich nahm, was ihm, seiner Ansicht nach, zustand.
Nachdem es mir gelungen war zu flüchten, wandte ich mich sofort an Menschen aus meinem direkten Umfeld. Ich hatte bis dahin aufgrund meiner politischen Auseinandersetzung mit sexuellen Übergriffen und „Rape“ sowie durch die feministische Erziehung meiner Mutter, gelernt, diesen Vorfall nicht für mich zu behalten, sondern mich an Menschen, denen ich vertraue, zu wenden. Das tat ich nun, ein Teil dieser Menschen waren ebenfalls Aktivistinnen* im Refugee-Protest-Camp. Die ersten Reaktionen auf mein Erlebnis waren erniedrigend und beschämend. Es reichte von „du bist ja auch freiwillig in die Wohnung gegangen“ bis „ich habe den Eindruck, du willst das“.
 

Und das meint im Kommentarbereich von "indymedia" der Leser dazu:
was dir passiert ist, is absolut scheisse und dass du im nachhinein keine unterstützung bekommen hast auch. allerdings ist deine darstellung sehr gut für rassistische stimmungsmache geeignet und da hätte ich von dir als ex-unterstützerin mehr respekt vor der bewegung und all den menschen erwartet, die im camp, in der schule und in anderen politischen orten gegen sexismus kämpfen.
[...]
wirklich schade dass sowas auf indymedia besprochen werden muss! das spielt allen rassist_innen in die hände. und die geflüchteten im camp/in der schule, die hier unter generalverdacht gestellt werden, können sich nicht dazu äußern, weil sie kein deutsch sprechen und/oder indymedia nicht kennen. das ist übrigens strukturell rassistischt: also einen kommunikationsweg zu wählen, der die nicht deutschen menschen der bewegung ausschliesst.
Der Mythos vom neuen gemäßigten iranischen Präsident
23.07.2013 20:21:57
Lesehinweis

Die Farbe des Wahlprogramms von Rohani war lila. Doch nach der Wahl wurden seit Mitte Juni bis heute 103 Personen im Iran hingerichtet. Deshalb sagen die Menschen dort: Alles ist wie vorher. Nur die Farbe ist lila …
Die taktische Inszenierung von Rohani als„gemäßigt“ diente und dient nicht zuletzt der Irreführung und Einschläferung der westlichen Öffentlichkeit, um den politischen Druck, der auf der islamischen Regierung lastet, abzubauen. Und tatsächlich gehen die deutsche Regierung, Barack Obama und Catherine Ashton, die „Hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik“, auf diese Inszenierung ein, loben den „gemäßigten Präsidenten“ und wecken Hoffnungen auf konstruktive Verhandlungen. Im Iran, so die desorientierende Botschaft, wende sich jetzt alles zum Besseren.
Doch im Iran ist keine positive Wende in Sicht, und es gibt dort auch keinen „gemäßigten Präsidenten“, sondern einen Präsidenten, der für das islamische Regime eine spezielle Rolle spielt. Seine Aufgabe ist es, eine Fassade der Sanftmut aufzubauen, um dem totalitären Regime Luft und Zeit zu verschaffen. Tatsächlich besteht der Unterschied zwischen Ahmadinejad und Rohani nur darin, dass der Erstgenannte laut und deutlich die Vernichtung Israels und die Notwendigkeit der Frauenunterdrückung und Geschlechtertrennung propagiert, während Rohani - wie zuvor schon Khatami -dasselbe vertritt, aber mit sanfter Stimme, geschminkter Rhetorik und mit lachendem Gesicht.
Die Todesdrohungen gegen Hamed Abdel-Samad vor dem Hintergrund des ägyptischen "Rechtsstaates"
29.06.2013 11:36:25
Die Todesdrohungen gegen Hamed Abdel-Samad vor dem Hintergrund des ägyptischen "Rechtsstaates"

von LB

Den folgenden Text schickte uns ein Leser als Reaktion auf den Artikel "Muslime der Welt - hört auf diesen Mann!":

Herr Baader zitiert diesen unerträglichen Taz-Schreiber oder PR-Mann der Muslimbrüderkiller - keine Ahnung, wem der näher steht - wie folgt:

"Abdel-Samad sollte den Salafisten-Scheich Assem Abdel-Maged deshalb am besten verklagen. Denn Todesdrohungen per TV sind auch in Ägypten nicht legal."

Offenbar ist dem Taz-Journalisten nicht bekannt, dass es in Ägypten sehrwohl die Todesstrafe gibt, die auch für Verfehlungen gegen den Islam vollstreckt und selbstverstänlich von höchter Stelle angedroht wird. Der verstorbene Großscheich der Al Azher, Herr Prof. Dr. Mohammed Tantawi, äußerte sich dem WDR in Minute 25:10 wie folgt:

„Nicht jeder, der vom Islam abfällt, muss nach islamischem Recht getötet werden. Er muss erst dann mit dem Tode bestraft werden, wenn er dem Islam Schaden zufügt. Aber wenn du ein Muslim bist und ein Christ wirst, dann gehe in Frieden - Hauptsache, du bist übergetreten. Du bist frei, zum Christentum oder zum Judentum überzugehen. Aber du sollst dann hinterher nicht daherkommen und sagen, Mohammed, unser Prophet, sei ein Lügner! Dann müssen wir dich töten, weil du Lügen verbreitest... Das wichtige ist, dass, wenn du den Islam verlässt, du mit deinem Wissen dem Islam keinen Schaden zufügst!“

Ich muss nicht näher betonen, dass Mohammed ausschließlich bei Muslimen als Prophet gilt, folglich sind seine Reden für Andersgläubige ... Und Kopf ab. Soviel zum Thema TAZ und Qualität.

Der Großscheich der Al Azhar ist nicht irgendwer, den die TAZ als Hassprediger in Gänsefüßchen verharmosen könnte, eventuell mit einem vorangestellten "sogenannten". In der Regel ist der auch Großmufti von Ägypten und höchste Autorität des sunnitischen Islams. Man kann durchaus Vergleiche mit dem Papst anstellen.

Auch interessant ist, dass jener Tantawi, der als supermoderat galt - gut, als Pfarrer wäre der ein radikaler Blutsäufer gewesen, als Muslim ist das eben "moderat" - keinen geringeren als Adolf Hitler in seiner Dissertation lobend erwähnt (Matthias Künzel "Antisemitismus als Kampfauftrag?", 2003):

>>Die höchste religiöse Autorität des sunnitischen Islam (Tantawi, LB) zitiert in seinem Bestseller zustimmend Adolf Hitlers „Mein Kampf“: „Indem ich mich der Juden erwehre, kämpfe ich für das Werk des Herrn.“ Unter Berufung auf die „Protokolle der Weisen von Zion“ macht er die Juden nicht nur für die französische und russische Revolution verantwortlich, sondern beschuldigt sie zugleich, „sich um die Zerstörung von Moral, Religionen und geistigen Werten zu bemühen. ,Die Juden’ seien heute Besitzer von Bordellen in aller Welt und würden moralischen und sexuellen Verfall in allen Orten verbreiten. ... In Europa werde nicht verstanden, dass hinter jedem Gedanken, der Werte und Moral verächtlich mache, jüdische Finger stecken würden.“<<

Muslime der Welt - hört auf diesen Mann!
19.06.2013 22:30:09
Muslime der Welt - hört auf diesen Mann!
von Thomas Baader

Dass dem Journalistenimitator Daniel Bax bei der taz hin und wieder der Sinn für die Realität abhanden kommt, ist eine Sache. Eine andere Sache ist es, dass so etwas tatsächlich gedruckt wird.
 
Hamed Abdel-Samad wird bedroht. In seinem Heimatland Ägypten fordern Fanatiker offen seinen Tod. In einer progressiven und menschenfreundlichen deutschen Zeitung liest sich das in einem Artikel von Daniel Bax dann so:
 
Der Salafisten-Scheich Assem Abdel-Maged, dessen Ausfälle gegen Kopten und Säkularisten notorisch sind, rief auf dem Sender Elhafez offen zur Ermordung des Deutsch-Ägypters auf. [...] In Deutschland gehört Abdel-Samad zur Riege jener „Islam-Kritiker“, die ihre Herkunftskultur mit dem vermeintlich authentischen Blick des angeblichen Insiders kritisieren. In seinem letzten Buch prophezeite er vollmundig gar den „Untergang der islamischen Welt“. Es gibt nicht wenige, die ihn deshalb für einen Wichtigtuer und Selbstdarsteller halten.
 
Es liegt die Vermutung nahe, dass es nicht wenige gibt, die Daniel Bax für einen Schmierenjournalisten halten. Gesetzt den Fall, das wäre so und es gäbe außerdem mal einen Mordaufruf gegen Herrn Bax - wer auf der Welt käme dann wohl auf die völlig abartige, geradezu widerwärtige Idee, ausgerechnet diese Gelegenheit zu nutzen, um Urteile zur Qualität des Bax'schen Journalismus zu verkünden? Jeder auch nur halbwegs zivilisierte Mensch würde statt dessen, völlig unabhängig von einer eventuellen persönlichen Abneigung Daniel Bax betreffend, dem in Lebensgefahr befindlichen Mitmenschen seine Solidarität aussprechen, wenigstens aber sachlich und ohne hämische Seitenhiebe über den Vorfall berichten. Ein sehr kleingeistiger Mensch, der mit Daniel Bax eine Rechnung offen zu haben glaubt, könnte natürlich schon auf die Idee kommen, Bax verbal eine mitgeben zu wollen, anstatt Empathie für seine schlimme Lage zu entwickeln. Und ein von Neid zerfressener Mensch, der im Angesicht von Daniel Bax' großem Talent einen ausgeprägten Minderwertigkeitskomplex entwickelt hat, könnte sogar auf die Idee kommen, noch einen Schritt weiter zu gehen. Glücklicherweise gibt es aber einen solchen Menschen wohl nicht.
 
Was es aber gibt, ist der folgende Satz aus dem taz-Artikel:
 
Ägyptische Medien haben von den Drohungen gegen den deutschen Publizisten bislang kaum Notiz genommen. Dafür hat Abdel-Samad den Fall nun selbst publik gemacht und sich hilfesuchend an Angela Merkel gewandt.
 
Bax will uns sagen: Der einzige, der diesen Morddrohungen große Beachtung schenkt, ist der egozentrische Abdel-Samad selbst. Womit der Text wenigstens so etwas wie Kohärenz bekommt, denn von hier aus lässt sich ein Kreis zum Vorwurf des Wichtigtuers und Selbstdarstellers ziehen.
 
Bax schafft es dann gerade noch so, sich den Hinweis zu verkneifen, dass Abdel-Samad mit seinen gerne getragenen pinkfarbenen Hemden auch noch modisch völlig daneben liegt, und ringt sich einen Ratschlag ab:
 
Abdel-Samad sollte den Salafisten-Scheich Assem Abdel-Maged deshalb am besten verklagen. Denn Todesdrohungen per TV sind auch in Ägypten nicht legal.
 
Als profundem Kenner des ägyptischen Rechtsstaates, zu dem man grenzenloses Vertrauen haben darf, fallen Daniel Bax Dinge ein, auf die man bei anderen Zeitungen gar nicht erst kommt. Mit seinen Erkenntnissen ist er immerhin weiter als die Islamisten, die bis zum Zeitpunkt der Lektüre des Bax-Artikels noch dachten, dass Morddrohungen legal seien.
 
Wenn nun sich manchem naiven Leser, der alles glaubt, was in der taz steht, letztlich doch der Eindruck aufdrängen sollte, dass es um Hamed Abdel-Samad nicht ganz so schade wäre, dann kann man sicher nicht Daniel Bax dafür verantwortlich machen. Explizit geschrieben hat er es schließlich nicht und die Schaffung eines entsprechenden Subtextes mag außerhalb seiner Fähigkeiten liegen. Aber eines weiß Daniel Bax ganz genau: Die Muslime der Welt brauchen ihn - ihn, den Bax von der taz, der sich schützend vor sie stellt, dabei all jene angeblichen authentischen Insider entlarvend, die sich in der Maske des Biedermannes in deutsche Talkshows einschleichen - ihn, den westlichen Journalisten, der aufgrund seiner überlegenen Fähigkeiten die Muslime bei der Hand nehmen und sie vor den Zumutungen jedweder Kritik bewahren kann.
 
In einem anderen Artikel wirft Bax übrigens den humanistischen Verantstaltern der "Kritischen Islamkonferenz" blanken Paternalismus vor. Das richtige Wort kennt er also schon mal. Nun muss ihm nur noch klar werden, was es bedeutet.
Ein weiterer Grund, im Herbst nicht die SPD zu wählen
19.06.2013 22:22:52
Ein weiterer Grund, im Herbst nicht die SPD zu wählen
von Thomas Baader

Die Erziehungswissenschaftlerin Yasemin Karakasoglu ist im SPD-Wahlkampfteam für das Thema Bildung zuständig. Von "Multikulti" und "Multilingualität" hält die Bremer Professorin eine Menge. [...] Steinbrück begründete die Auswahl mit den Worten, ihre Biografie sei "ein gutes Beispiel für gelungene Integration". Karakasoglu zeige, wie bedeutend das Thema Bildung sei, zumal für die Integration. "Streitbar nach außen" sei die Wissenschaftlerin, sagte Steinbrück, und eine "Befürworterin von Klartext". Damit fühle er sich gut. "Missverstanden" worden sei Karakasoglu aber auch schon, sagte Steinbrück und beugte damit Kritik vor. Auf jene Missverständnisse angesprochen, verwies die Wissenschaftlerin auf die Diskussion über Zwangsheiraten und Ehrenmorden. Missverstanden sei ihr Hinweis, dass diese eben keine kulturellen Merkmale des Islam seien. In der öffentlichen Debatte werde zuweilen so getan, als seien Zwangsheiraten und Ehrenmorde "tief verwurzelt in der türkischen Kultur". Das Gegenteil aber sei der Fall. "Sie (Zwangsheiraten und Ehrenmorde) sind eine Perversion des Islam." Es handele sich um Menschenrechtsverletzungen, die der islamischen oder türkischen Kultur "nicht inhärent" seien.
 
Missverstanden? Yasemin Karakasoglu war im Jahr 2006 Mitinitiatorin eines gegen Necla Kelek gerichteten Offenen Briefes. Der Brief war angeblich von 60 Migrationswissenschaftlern unterschrieben worden, wobei die FAZ nachweisen konnte, dass nur ein Fünftel der Unterzeichner in der Migrationsforschung über Türken tätig gewesen war. Alice Schwarzer verwies zudem in einem Artikel auf Karakasoglus Verbindungen zur islamistischen Szene.
 
In dem Offenen Brief war auch die Rede davon, dass im Zuge einer Kampagne gegen Zwangsheirat des Berliner Stadtteils Neukölln eine angeblich fragwürdige Literaturliste aufgetaucht sei: "Zudem werden Romane empfohlen – alles Boulevard-Storys, in denen »muslimische Mädchen ganz »authentisch« berichten, wie sie gequält und geschunden wurden. [...] bei den erwähnten Büchern handelt es sich um reißerische Pamphlete, in denen eigene Erlebnisse und Einzelfälle zu einem gesellschaftlichen Problem aufgepumpt werden [...]."
 
Was Karakasoglu und Konsorten dort betrieben, war klassisches "Victim Blaming": Die Opfer von Gewalttaten wurden dafür attackiert, dass sie über diese Gewalttaten offen sprechen und nicht besser den Mund halten. Das Opfer trägt also somit die Schuld, dass die Tat an die Öffentlichkeit kommt und nicht unter dem Teppich bleibt. Ob die Verfasser des Briefes so auch über Bücher sprechen würden, die von ehemaligen Opfern von Kindesmissbrauch verfasst wurden? "Reißerische Pamphlete"? Wer diese Wortwahl anschlägt, verdient es nicht, als "Migrationswissenschaftlerin" weiter ernst genommen zu werden.
 
Sorry, Peer Steinbrück: Ein Missverständnis sieht anders aus.
Peer Steinbrück und der integrationspolitische Amoklauf der SPD
11.04.2013 19:49:29
Peer Steinbrück und der integrationspolitische Amoklauf der SPD 
von Thomas Baader
 
Die SPD geht tatsächlich mit einem Kanzlerkandidaten in den Bundeswahlkampf, der sich für Geschlechtertrennung stark macht. Man sieht: Eine vermeintlich progressive Partei schafft problemlos die Kehrtwende in reaktionäre Niederungen, sofern es sich um ein "Ausländerthema" handelt.
 
Viele schätzen an Steinbrück, dass er sagt, was der denkt. Tatsächlich ist ein solches Verhalten grundsätzlich begrüßenswert. Von Zeit zu Zeit erschauert man aber vor dem Gedachten, was da so offen zum Ausdruck kommt. Steinbrück also hatte vor kurzem die Öffentlichkeit wissen lassen, dass er es für richtig hält, getrennten Sportunterricht an Schulen zu ermöglichen, wenn muslimische Eltern sich das wünschen. Daraufhin gab es von Union, FDP und Grünen harsche Kritik. Die stellvertretende SPD-Vorsitzende Aydan Özoguz hingegen verteidigt Steinbrück. Heinz Buschkowsky, ebenfalls SPD, will aber dennoch wissen: "Das ist nicht der Stand der SPD." Bedauerlicherweise sehen das zumindest einige führende Sozialdemokraten wohl anders.
 
Zurückzunehmen hat er nichts, lässt Steinbrück zudem mitteilen. Und: "Viele muslimische Eltern lösen ihr Problem mit dem Sportunterricht so, dass sie ihre Kinder einfach krankmelden. Das kann nicht die Lösung sein." Logische Schlussfolgerung: Getrennten Sportunterricht einfach zulassen. Konsequenterweise sollte die SPD diesen Weg, so er einmal eingeschlagen ist, dann auch fortsetzen. Im einzelnen hieße das:
 
Eltern, die wollen, dass ihre Tochter nicht auf Klassenfahrt mitfährt, melden das Kind sowieso krank. Also: Nichtteilnahme an Klassenfahrten gestatten. 
Eltern, die ihre Tochter genitalverstümmeln wollen, machen das sowieso im Ausland. Also: Genitalverstümmelung auch in Deutschland zulassen.
Eltern, die ihrer Tochter eine Beziehung mit einem Angehörigen einer anderen Volksgruppe untersagen wollen, würden sie bei Zuwiderhandlung sowieso ehrenmorden. Also: den Rassenschandeparagraphen wieder einführen.
 
Klingt alles merkwürdig, wäre aber nur eine Anwendung des Steinbrück'schen Argumentationsmusters auf wesensverwandte Lebensbereiche. Menschen mit Erfahrungen im Bereich der Integrationsarbeit können sich freilich dieser Tage nur an den Kopf greifen angesichts eines Kanzlerkandidaten, der gezielt auf Stimmenfang geht bei der religiösen Rechten einer bestimmten Einwanderergruppe. Die Frage nach der Wählbarkeit der SPD dürfte sich zumindest für diese Bundestagswahl für jeden humanistisch-liberal gesinnten Menschen somit vollends erledigt haben. Denn Deutschlands älteste Partei lehrt uns gerade: Probleme, vor allem auch Integrationsprobleme, lösen sich von selbst auf, wenn man einfach nachgibt. Ein Problem durch Widerstandslosigkeit zu einem Nicht-Problem zu machen, ist eben doch sehr viel einfacher, als es zu lösen. Einer sozialdemokratischen Partei, die sich auf Drängen ultrareligiöser Hardliner darauf einlässt, Geschlechtertrennung zu praktizieren, muss man die Einführung der Rassentrennung wohl letztlich auch zutrauen. Schließlich geht es um die Integration.
Ostermärsche: Als ob es Nordkorea nicht gäbe
30.03.2013 21:50:40
Ostermärsche: Als ob es Nordkorea nicht gäbe
von Thomas Baader 
Stellen Sie sich vor, es gäbe in Deutschland eine Friedensbewegung, deren Kernanliegen tatsächlich Frieden ist. Und nun stellen Sie sich auch noch vor, dass ausgerechnet an jenem Tag, an dem überall in Deutschland Ostermärsche stattfinden, mit denen zum Frieden gemahnt werden soll, die Atommacht Nordkorea die Welt wissen lässt, man befinde sich nun offiziell im Kriegszustand mit Südkorea - sollte man dann nicht meinen, dass Nordkorea das alles beherrschende Thema eben dieser Ostermärsche sein müsste?
 
Es ist es natürlich nicht. Dabei ist die zweitgenannte Bedingung - die nordkoreanische Kriegserklärung - tatsächlich eingetreten. Es ist vielmehr die erste der obigen Voraussetzungen, die nicht stimmt: Großen Teilen der Friedensbewegung geht es bei ihren Machenschaften nun einmal nicht um Frieden. Wäre es anders, dann müsste man heute, am 30. März 2013, auf den Märschen tatsächlich anstelle von Amerika- und Israelkritik Nordkoreakritik betreiben. Dass dies nicht geschieht, macht eine eindeutige Aussage über die Motive der "Friedens"bewegung. Ohne ins Detail gehen zu wollen: Es geht um Ressentiments.
 
Statt sich der derzeit größen Bedrohung für den ohnehin brüchigen Weltfrieden zu widmen, demonstriert man lieber gegen den Einsatz von Drohnen, verlangt den Abzug von Patriot-Raketen (Abwehrraketen!) aus der Türkei und fordert schon mal "Hubschrauber zu Windrädern" (Ostermarsch Ansbach). Es muss eben immer Israel sein. Oder die USA. Oder der Westen im Allgemeinen. Dann darf Günter Grass dichten, Jakob Augstein darf kritisieren und die Friedensfreunde dürfen marschieren - allesamt unbehelligt von der Realität. Als ob es Nordkorea nicht gäbe.
Edathy referiert bei Neoislamisten über Rassismus
19.03.2013 08:23:07
Lesehinweis

Der SPD-Politiker Sebastian Edathy ist eine umstrittene Persönlichkeit. Über ihn mag man denken, was man möchte, doch er ist ein wohlkalkulierender Stratege. Überraschenderweise wird eben dieser Mann am 26. März, als Vorsitzender des Untersuchungsausschusses NSU, bei der World Media Group AG als Gastredner auftreten. Problematisch ist an der Sache, dass der Gastgeber zum Netzwerk des Islamisten Fethullah Gülen zählt. http://www.cileli.de/2013/03/sebastian-edathy-referiert-bei-neoislamisten-ueber-deutschen-rassismus/
Juden- und Israel-"Experte" Augstein macht mal wieder den Verschwörungstheoretiker
19.03.2013 08:04:48
Lesehinweis

Denn man kann ja getrost davon ausgehen, dass der Euro erst der Anfang ist. Als nächstes geht es gegen den Islam, die Klimaforschung, den Feminismus und die Schwulen - das ganze Programm der modernen Rechtspopulisten. [...] Die populistische Rechte hat mit Israel schon längst kein Problem mehr. In ihrer Ideologie mischt sich auf krude Weise die Furcht vor der Überfremdung durch den Islam mit der Ablehnung der Ergebnisse der Klimaforschung, dem Wunsch nach Rückkehr zur Atomkraft und dem brutalen Spott über alle Bemühungen, eine gerechte, inklusive Gesellschaft zu errichten, die allesamt mit dem vergifteten Begriff des "Gutmenschentums" bedacht werden.
Nachtrag zu "Die 'Alternative für Deutschland' und die Medien", einen Tag später
18.03.2013 20:52:15
Nachtrag zu "Die 'Alternative für Deutschland' und die Medien", einen Tag später
von Thomas Baader

Die Süddeutsche scheint arm an Journalisten zu sein, deswegen durfte Denkler jetzt noch einmal. Offenbar hat man in der Redaktion vor, diesen Herrn dauerhaft zum AdF-Berichterstatter werden zu lassen, damit er seine persönliche Obsession ausleben kann. Die Qualität der SZ leidet indes natürlich. Hier Kostproben der Denkler'schen Geisteskünste:
 
"...oder kurz 'AfD', was ein bisschen nach Fahrradclub klingt, aber ganz so harmlos dann wohl doch nicht ist"
"...dem freien Stuhl in der Mitte, auf dem später Bernd Lucke Platz nehmen wird. Sorry: Professor Doktor Bernd Lucke natürlich..."
"Raus aus dem Euro, das will die NPD auch. Aber deswegen ist die AfD ja wohl noch lange nicht rechtspopulistisch."
 
All dies stammt tatsächlich aus nur einem einzigen Artikel und entspricht inhaltlich und stilistisch nicht einmal dem Niveau einer besseren Schülerzeitung. Vielleicht sollte jemand Herrn Denkler auch mal mitteilen, dass die NPD keine Studiengebühren will - genau wie die rechtspopulistischen Parteien SPD und Grüne...
 
Und wenn es noch eines weiteren Beweises der Denkler'schen Unwissenheit bedurft hätte - der SZ-Mann liefert prompt:
 
"'Wir lehnen die Gängelung der öffentlichen Meinung unter dem Deckmantel der so genannten political correctness ab.' Ein Satz, der in Rechtsaußen-Kreisen sofort unterschieben werden könnte."
 
Nun wird natürlich political correctness, wie Denkler glaubt, nicht nur "rechtsaußen" kritisiert, sondern auch von Menschen wie Hellmuth Karasek, Christine Nöstlinger, Josef Joffe, Dieter E. Zimmer, Ulrich Greiner, Matthias Matussek, Michael Stürmer und Asfa-Wossen Asserate. Entsprechende kritische Artikel erscheinen selbst in linksliberalen und linken Medien wie der "Zeit", dem "Spiegel" oder dem "Freitag". Die Kritik an einer politisch korrekten Sprachregelung ist eben keineswegs, wie Denkler es darstellt, ein Alleinstellungsmerkmal des Rechtsradikalismus, sondern je nach Kontext auch eine konservative, urliberale, antiautoritäre oder emanzipatorische Denkfigur - oder einfach ein sprachwissenschaftliches Unterfangen. Aber diese Tatsache mag so manchen Journalisten in seinem Schablonendenken überfordern.
 
Dass es immer noch schlimmer geht, beweist hingegen Jakob Augstein, "israelkritischer" Kolumnist bei SPON, der zuweilen sonderbare Gedankengänge zum Besten gibt:
 
"Früher war es eine Schande, für einen Antisemiten gehalten zu werden. Inzwischen muss man solchen Vorwurf nicht mehr ernst nehmen."
"...aus den USA, wo ein Präsident sich vor den Wahlen immer noch die Unterstützung der jüdischen Lobbygruppen sichern muss..."
"Würde Israel für seine machtpolitischen Interessen auf Zahnpastatuben setzen und nicht auf Atomraketen, die berufliche Zukunft von rund 13.000 Drogistinnen wäre sicher"
"Wenn Jerusalem anruft, beugt sich Berlin dessen Willen."
 
Und wenn die Antisemiterei mal zu langweilig wird, sucht Augstein sich eben ein neues Opfer, in diesem Fall die AdF. Und siehe da, die von ihm ausgemachten Rechtspopulisten verbrüdern sich passenderweise (aber eben leider auch nur angeblich) mit Augsteins Hassobjekt Israel. Und erst einmal in Fahrt, kommen Augstein noch andere Themen in den Sinn, die die AdF freilich bislang zu keinem Zeitpunkt auch nur angesprochen hat: "die Furcht vor der Überfremdung durch den Islam mit der Ablehnung der Ergebnisse der Klimaforschung, dem Wunsch nach Rückkehr zur Atomkraft und dem brutalen Spott über alle Bemühungen, eine gerechte, inklusive Gesellschaft zu errichten..."
 
Es ist eben alles eines, frei nach dem Motto: "Alles ist rechtspopulistisch - außer meiner Israelkritik."
Die "Alternative für Deutschland" und die Medien
17.03.2013 20:37:41
Die "Alternative für Deutschland" und die Medien 
von Thomas Baader
 
Kaum ist eine neue Partei in die Öffentlichkeit getreten, hagelt es auch schon böse Vorwürfe. Dabei - und das ist der Unterschied zu anderen Parteigründungen der jüngeren Vergangenheit - gibt es unter den Mitgliedern genügend prominente Gesichter, die für Seriosität garantieren könnten. Woher also kommt die Aufregung?
 
Eines vorweg: Meine Kenntnisse über diese Partei beschränken sich auf das, was ich aus den Medien erfahre. Die verantwortlichen Personen, die bis jetzt an die Öffentlichkeit getreten sind, sind mir geläufig, aber nicht persönlich bekannt. Ob ich also eine positive oder negative Haltung zur AfD erlange, wird sich erst in den nächsten Wochen erweisen. Aber als Humanist und Säkularist, der im Bereich der Menschenrechtsarbeit tätig ist, liegen mir natürlich auch daraus abgeleitetenen Themen am Herzen. Eines davon ist die Integration. Hierzu gibt es auf der Website der AdF einen knappen Text, dessen Grundaussagen keinen Anlass zur Kritik bieten, der aber eben auch einfach (noch?) zu kurz und zu wenig aussagekräftig ist, um sich ein Bild zu machen. Ich werde also warten müssen, um zu einen Urteil zu gelangen.
 
Was ich aber definitiv einschätzen kann, ist, ob bestimmte Medien eine Schmutzkampagne betreiben oder nicht. Derer hat es viele gegeben in den letzten Jahren und sie machten stets eine auf Aufklärung bedachte, kritisch-analytische Auseinandersetzung nötig. Auch im Fall der AfD sollte man sich daher gut anschauen, was für eine Art von Journalismus betrieben wird.
 
Offen ausgesprochen: Die Vorwürfe sind hanebüchen. Für den einen hat bereits das Wort "Alternative" einen populistischen Beigeschmack (gilt das dann eigentlich auch für die "GAL- Grüne Alternative Liste", den Hamburger Landesverband der Grünen?), ein anderer stört sich daran, dass es in vermeintlich nationalistischer Manier "für "Deutschland" heißt und nicht etwa "für Europa" (freilich aber steht die Abkürzung SPD natürlich auch nicht für "Sozialdemokratische Partei Europas"). Diese Taschenspielertricks sind als deutlicher Hinweis darauf zu werten, dass man offenbar nichts Substanzielles in der Hand hat - da müssen die Medien eben ein wenig erfinderisch werden. Es sind zum Teil dieselben Medien, die anfangs über die neue Piraten-Chaostruppe wohlwollend berichteten und erst dann antisemitische und rassistische Ausbrüche innerhalb der Partei thematisierten, als man sie nicht mehr ignorieren konnte.
 
Es lohnt sich, einige der Kritiker unter die Lupe zu nehmen: Der Sozialwissenschaftler Alexander Häusler etwa, der bei der Tagesschau zu Wort kam, war früher wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl des Armutforschers Christoph Butterwegge. Letzterer fiel in der Vergangenheit durch die Erkenntnis auf, dass es keinen Linksextremismus gäbe und dass der Mord an Hanns-Martin Schleyer "in einem gepanzerten Wagen" (in welchem dieser freilich gar nicht unterwegs gewesen war) weniger schlimm sei als der an einem wehrlosen Migranten. Häusler selbst publiziert u. a. in der Antifa-Zeitschrift "Lotta", die bis 2007 im Verfassungsschutzbericht des Landes Baden-Württemberg als linksextremistische Publikation eingestuft wurde. Sprich: Man überlässt es der linkspopulistischen Szene zu bestimmen, wer Rechtspopulist ist. Meinungsmache tarnt sich als Wissenschaft.
 
In der Süddeutschen Zeitung darf sich - ausgerechnet, so möchte man hinzufügen - Thorsten Denkler austoben. Denkler hat es in der Vergangenheit vermocht, denk(ler)würdige Schlussfolgerungen wie diese hier zu Papier zu bringen: "Selbst Leutheusser-Schnarrenberger verlangt, der Staat müsse Extremismus aus 'allen Ecken' der Gesellschaft bekämpfen. Er dürfe auf 'keinem Auge blind' sein. Sie setzt damit - gewollt oder nicht - die Gewalt von links wie von rechts faktisch gleich." Wenn ich nun Herrn Denkler von einer Schule erzählen würde, die jedes Jahr zwei Zeitzeugenprojekte mit ihren Schülern durchführt - eines mit ehemaligen KZ-Häftlichen und eines mit ehemaligen Stasi-Opfern -, würde dann Herr Denkler auch von einer Gleichsetzung von Drittem Reich und DDR sprechen? Es ist leider zu vermuten.
 
Es sind also nicht gerade die begabtesten Journalisten, die sich an einer Kampagne versuchen. Dabei gibt es durchaus auch ernstzunehmende Bedenken: Dass neuen Parteien die Gefahr droht, von Spinnern unterwandert zu werden, ist sicherlich richtig. Würde das auch im Fall der AdF geschehen und die Spinner würden sich letztlich durchsetzen, wäre ein völlig anderer Text als dieser hier zu schreiben. Aber das ist zur Zeit nicht absehbar.
 
Ich selbst bin kein grundsätzlicher Euro-Gegner, bin aber sehr wohl der Ansicht, dass bei der Einführung des Euro Fehler gemacht wurden. Und während es mein Anliegen ist, die europäische Gemeinschaftswährung im Zuge einer Korrektur dieser Fehler zu behalten, halte ich dennoch Gegnerschaft zum Euro für eine völlig vertretbare demokratische Position. Daher ist es richtig, dass Menschen, die entsprechend positioniert sind, auf dem Wahlzettel eine Partei vorfinden, die sie repräsentiert und ihre diesbezüglichen Interessen vertritt. Das sollte in einer Demokratie eine Selbstverständlichkeit sein. 
Ehrenmord: Warum Iptehal sterben musste
16.03.2013 18:45:23
Lesehinweise

Mit ihrer westlichen Lebenseinstellung habe Iptehal den überkommenen Wertvorstellungen der Familie nicht entsprochen. Die junge Frau, die zum Tatzeitpunkt in einem Frauenhaus Unterschlupf fand, soll von ihrer eigenen Mutter, unter Falschangaben zum Tatort gelockt worden sein, wo bereits ein Todeskommando auf sie wartete.
  
Iptehal ist nur eine von vielen jungen Frauen aus Migrantenfamilien, die sterben mussten, weil sie so leben wollten, wie es ihnen gefiel. Wie viele es genau sind, lässt sich schwer ermitteln. Das Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht, das 2011 im Auftrag des BKA eine Studie zu "Ehrenmorden" erstellt hat, schätzt die Zahl auf etwa zwölf pro Jahr.
[...]
Nein, der "Ehrenmord" wird nicht im Koran gefordert. "Aber die Rolle der Frau im Islam", sagt sie, "ist der Antrieb, Frauen im Namen der Ehre zu töten." Denn der "Ehrenmord" ist das Ergebnis einer patriarchalischen Familienstruktur, die absoluten Gehorsam von Mädchen und Frauen verlangt.
Politisch korrekt ist das nicht, was Serap Cileli sagt. Sie ist sogar der Ansicht, dass es die Angst ist, Dinge beim Namen zu nennen, die "Ehrenmorde" befördert. "Es ist ein Problem, dass sich Migranten so schnell in die Opferrolle begeben", sagt sie, "wenn man betont: ,Bei Euch passieren Dinge, die die Menschenrechte verletzten.' Die deutsche Politik ist dann gleich in einer Duckhaltung. Das führt uns nicht weiter. Humanismus und Toleranz sind die Säulen, auf denen Europa ruht. Das Bewusstsein für diese Werte darf nicht von der Integrationspolitik getrennt werden."
http://www.welt.de/print/die_welt/vermischtes/article114455754/Eine-Frau-kaempft-gegen-Ehrenmorde.html
 
 
Und das meint der Leser:
Ahmetus
12 Fälle in einem Jahr sind nicht die rede Wert. Wenn sie doch so sehr ihre Familie geliebt hat, hätte sie lieber auf sie hören sollen. Die Selbstmordrate im allgemeinen in Deutschland sollte mehr Aufmerksamkeit bekommen.
Rechtspopulistischer türkischer Ministerpräsident Erdogan im Antisemitismussumpf
05.03.2013 08:41:41

Lesehinweise

Die türkische Presse ist voll von den internationalen Reaktionen auf den jüngsten antisemitischen Ausbruch von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan. Aus heiterem Himmel, ohne Not, provozierte er eine Krise in den Beziehungen mit den USA. Just als die Interessenlage beider Länder sich mehr denn je aufeinander zuzubewegen schien.
Und die geharnischte Kritik, die ihm aus dem Munde des selten sehr kritischen UN-Generalsekretärs Ban Ki-moon zuteil wurde, ist die größte Demütigung, die je ein demokratisch gewählter türkischer Ministerpräsident vom Vertreter der internationalen Staatengemeinschaft hinnehmen musste.
http://www.welt.de/politik/ausland/article114060654/Erdogan-manoeviert-sich-mit-Antizionismus-ins-Aus.html

Doch wenn Erdogan jetzt den Zionismus angreift, dann verwendet er nur die moderne Chiffre für Antisemitismus, den er angeblich selbst für faschistisch hält. Tatsächlich nutzt der Populist den latenten Antisemitismus in der Türkei, um populär zu bleiben. Das könnte ihm bei bevorstehenden Kommunalwahlen nutzen.
[...]
Denn was hat Muslimfeindlichkeit im Westen mit dem Zionismus zu tun? Nichts. Es ist traurig genug, dass ein krankhafter Antisemitismus im Nahen Osten Allgemeingut ist und rational geführte Antisemitismusdebatten kaum noch denkbar erscheinen. Erdogans Polemik ist vor dieser Folie gesehen umso schlimmer.
http://www.fr-online.de/meinung/kommentar-zu-erdogan-tuerkischer-populismus,1472602,21980184.html

Bisher hat der Westen die regelmäßigen antiisraelischen und oft auch antiwestlichen Ausfälle des türkischen Premiers Recep Tayyip Erdogan weitgehend versucht zu ignorieren. Frei nach dem Motto: So ist er eben, der Orientale. Der muss manchmal ein wenig auf den Putz hauen.
[...]
Seit vielen Jahren gibt es in der türkischen Gesellschaft ein starkes antiwestliches Ressentiment. So schreibt etwa der türkische Politologe Ersin Kalaycioglu, die Türkei sei ein Paradebeispiel für den "cultural turn", den Samuel Huntington in seinem "Clash of Civilizations" prophezeit hat.
"Eine Resozialisierung der türkischen Öffentlichkeit hat eine neue Mentalität geschaffen, die die religiöse Identität betont, indem sie definiert, wer türkischer Bürger ist, und eine Weltsicht befördert, die durch das Prisma des religiösen Konflikts schaut", meint Kalaycioglu.
Zu dieser Mentalität gehöre die Vorstellung, dass Muslimen überall in der Welt Unrecht durch den Westen widerfahre. "Weite Teile der türkischen Bevölkerung scheinen an ein fast mittelalterliches Weltbild zu glauben", so Kalaycioglu, "in dem Muslime, Christen und Juden miteinander im Krieg stehen. Sie glauben, dass sie den Islam vor den Angriffen der christlichen Missionare und ihrer jüdischen Alliierten im Nahen Osten und zu Hause beschützen müssen." Das sind die Gefühle, an die Erdogan andockt und die er mit seiner islamischen Identitätspolitik noch verstärkt.
http://www.welt.de/debatte/kommentare/article114058179/Diese-antiwestliche-Tuerkei-gehoert-nicht-in-die-EU.html

Die Welt braucht Brückenbauer. Der türkische Ministerpräsident Erdogan scheint für das Gegenteil zu stehen. Mit Verbalradikalität und extremen Hassparolen gegen die westliche Welt versucht er zu punkten. Amerika und Israel – wie unoriginell – sind seine erklärten Feinde, deren Werte er immer wieder infrage stellt. Er konfrontiert sie mit den islamischen Werten, die er als die wegweisenden darstellt. Seine Tiraden gegen Israel und den Zionismus werden immer unkontrollierter und für die internationalen Beziehungen der betroffenen Länder gefährlicher. Man darf ihn nicht mehr überhören.
[...]
Erdogans Strategie zahlt sich innenpolitisch für ihn aus. Aber auch nach innen radikalisiert er. Der Islam gerät mehr und mehr in den Mittelpunkt auch politischer Entscheidungen. Religiosität wird zur politischen Aussage. Was Erdogan zu Recht in der Welt fordert, nämlich den Islam zu respektieren, das erfüllt er gegenüber der christlichen und jüdischen Religion in seinem Land nicht. Die Meinungsfreiheit erlebt unter seiner Regierung Rückschläge. Die eigene historische Verantwortung der Türkei gegenüber den Armeniern wird immer noch geleugnet.
http://www.welt.de/print/wams/debatte/article114078232/Erdogan-ist-eine-Gefahr-Das-Doppelspiel-der-Tuerkei.html

Der Streit über die antizionistischen Äußerungen des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan ist jetzt auch Thema im Deutschen Bundestag. Der israelische Botschafter in Deutschland, Yakov Hadas-Handelsman, sagte aus Protest eine für Dienstag geplante Veranstaltung mit dem stellvertretenden Ministerpräsidenten der Türkei, Bülent Arinc, ab.
http://www.focus.de/politik/deutschland/erdogan-greift-zionismus-an-streit-zwischen-israel-und-tuerkei-erreicht-deutschland_aid_932728.html

Das Nachrichtenportal des arabischen TV-Senders al-Dschasira veröffentlichte einen Kommentar von Khalid Amayreh, einem bekannten palästinensischen Journalisten, der als einer der artikuliertesten Formulierer der These gilt, Zionismus sei Faschismus. Unter dem Titel "Erdogan hat Recht" schrieb er nun: Erdogan stelle nur das fest, was in der gesamten arabischen Welt als selbstverständlich gelte.
[...]
Es folgt eine Gleichsetzung zwischen "Juden" und "weißen Kolonisten", wobei der weiße Mann ein Völkermörder ist. "Sie wollten und wollen immer noch mit den Palästinensern das tun, was der Weiße Mann den eingeborenen Amerikanern in Amerika und Australien (sic) antat. Die weißen Kolonialisten vernichteten Millionen eingeborener Amerikaner", und genauso hätten Zionisten "unzählige Palästinenser ermordet" und den Rest vertrieben.
http://www.welt.de/politik/ausland/article114128363/Arabische-Medien-feiern-Erdogans-Zionismus-Hetze.html

Von Gaddafi vergewaltigt, von der Familie verstoßen
04.03.2013 06:57:38
Lesehinweis

Es war im April 2004, als sich das Leben der 15-jährigen Soraya in eine Hölle verwandelte. Dabei glaubte das libysche Mädchen zunächst noch, dieser Aprilmorgen würde ein wirklich großer Tag für sie. "Der Führer erweist uns die große Ehre, uns morgen zu besuchen", hatte der Direktor des Gymnasiums in Sirte den Mädchen erklärt – und sie ermahnt, sich tadellos zu kleiden, um ein gutes Bild abzugeben. Die hübsche Soraya wurde auserkoren, Muammar al-Gaddafi einen Blumenstrauß zu überreichen. Der "Revolutionsführer" legte dem Mädchen die Hand auf den Kopf und strich ihr über das Haar.
[...]
Als sie ihm dort wieder vorgeführt wird, vergewaltigt er sie brutal. In den folgenden Tagen vergeht er sich immer wieder an dem Mädchen, prügelt sie, vergewaltigt sie, uriniert auf sie. Nach einer Woche wird Soraya nach Tripolis überführt, in Gaddafis Hauptquartier Bab al-Azizia. Sie bekommt ein finsteres, feuchtes Zimmer im Kellergeschoss.
http://www.welt.de/kultur/article114086431/Gaddafis-grotesk-brutaler-Viagra-Totalitarismus.html
Türkische Regierung zeigt sich offen christen- und schwulenfeindlich
24.02.2013 22:07:32

Lesehinweis

Seit Wochen haben Regierung und Parlament in Ankara die Situation türkischer Pflegekinder in Staaten der Europäischen Union im Blick. Tausende Kinder, die mit ihren Familien in der EU lebten, seien den Eltern weggenommen und an christliche Familien gegeben worden, wird beklagt. Den türkischen Jungen und Mädchen drohe Assimilation und der Verlust der eigenen Kultur. [...]
Für Empörung sorgen in der Türkei Berichte über mehrere Fälle, in denen türkische Kinder in der EU bei homosexuellen Paaren in Pflegschaft gegeben worden seien. Die Untersuchungskommission des türkischen Parlamentes will wissen, dass allein in Belgien drei türkischstämmige Kinder bei homosexuellen Paaren untergebracht wurden.
Zudem hat Bozdag erklärt, seine Regierung bemühe sich, einem lesbischen Paar in den Niederlanden einen türkischen Jungen wegzunehmen. "Die Behörden haben die Forderungen der türkischen Familie abgelehnt", zitieren türkische Medien den türkischen Vizeministerpräsident.
In diesem Fall unterstütze die Türkei eine Familie, die eine Herausgabe des Kindes fordert, mit juristischem Beistand. "Wenn das nicht möglich ist, dringen wir darauf, wenigstens eine türkische Pflegefamilie zu finden", sagte er. "Türkische Familien wollen ihre Kinder nicht an schwule oder lesbische Paare geben."
http://nachrichten.t-online.de/tuerkische

Stuttgart 21: "Merkel schenkt den Spekulanten eine Stadt"
24.02.2013 10:00:05

Stuttgart 21: "Merkel schenkt den Spekulanten eine Stadt"
von Thomas Baader

Es gibt Momente, in denen man es sehr bedauert, keinen Fotoapparat dabei zu haben. Gestern war ich mit meiner Frau in Stuttgart unterwegs - für eine gute Sache übrigens.

Auf dem Rückweg zum Bahnhof wurden wir Zeuge einer weniger guten Sache. Eine ältere Dame kam uns entgegen, die ein an einer Holzlatte befestigtes Schild über der Schulter trug. Darauf befand sich der durchgestrichene Schriftzug "Stuttgart 21". Außerdem konnte man noch in großen Buchstaben lesen: "Merkel schenkt den Spekulanten eine Stadt".

Jeder halbwegs Gebildete wird wissen, wie der Text im Original lautet: "Der Führer schenkt den Juden eine Stadt". Mit diesem Alternativtitel wird jener Propagandafilm der Nazis über Theresienstadt bezeichnet, der den Zuschauern vorgauckeln sollte, die dort gefangenen Juden würdeb ein relativ normales Leben führen.

Zufall? Wohl eher nicht. Denn eine andere bekannte Formulierung mit den Wörtern "schenkt", "Stadt" und mit dieser Satzstruktur gibt es im Deutschen nicht. Der Satz "Merkel schenkt den Spekulanten eine Stadt" verweist so eindeutig und unweigerlich auf "Der Führer schenkte den Juden eine Stadt", wie etwa eine Aussage von der Art "Hartz IV macht frei" eindeutig und unweigerlich auf "Arbeit macht frei" verweisen würde.

Wir müssen also den Stuttgart 21-Gegnern unterstellen, in vollem Bewusstsein zu handeln. Nun ist es eine Sache, dass auf dem Plakattext der Name der Kanzlerin an der Stelle steht, wo vorher der Führer zu finden gewesen ist. Viel schwerer wiegt jedoch, dass an der Stelle, an der in der Vorlage das Wort "Juden" stand, nun auf einmal das Wort "Spekulanten" zu lesen ist.

Au weia.

August Bebel hatte recht: Der Antisemitismus ist de Sozialismus der dummen Kerls.

Missbrauchsopfer vor Gericht gedemütigt - begeht Selbstmord!
14.02.2013 21:59:12

Lesehinweis

Die Verteidigerin bezeichnet sie als Lügnerin, bringt sie soweit, dass sie glaubt, nun selbst unter Anklage zu stehen. Eine 48-Jährige ist mehr als 30 Jahre nachdem sie sexuell missbraucht wurde, an einer Zeugenaussage zerbrochen. Die britische Justiz gerät in die Kritik.
http://www.n-tv.de/panorama/Zeugin-begeht-Selbstmord-article10095861.html

Der Integrierte hat das Wort!
14.02.2013 10:18:47
Der Integrierte hat das Wort!
von Thomas Baader

Mit dieser Einstellung erfüllt man schon fast die Grundvoraussetzungen, um eine Stelle als Redakteur beim MIGAZIN oder als wissenschaftlicher Assistent bei Naika Foroutan zu bekommen...

Gefunden im Daweta-Forum (Link mittlerweile deaktiviert):
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