Diese Kategorie umfasst die Aktivitäten von Antidemokraten und solchen, die es gerne werden wollen.
Lesehinweise
Hunderttausende haben am Freitag gegen das Mohammed-Schmähvideo demonstriert. In Pakistan war eigens ein "Tag des Ausdrucks der Liebe für den Propheten" ausgerufen worden. Mindestens 16 Menschen kamen dort ums Leben - weniger als befürchtet. In anderen islamischen Staaten blieb es friedlich.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/pakistan-tote-durch-gewalt-am-tag-der-liebe-fuer-den-propheten-a-857281.html
Siehe auch:
Weimer: Diese Debatte ist lächerlich. Der Film wird in jeder Sekunde öffentlich aufgeführt, im Internet mit millionenfachen Downloads. Der Staat sollte gar nichts verbieten, was im Rahmen der Meinungs- und Kunstfreiheit geschieht. Alles andere wäre eine Anbiederung an religiösen Fundamentalismus.
Handelsblatt: Das Christentum ist in freien, aufgeklärten Gesellschaften zuhause. Der Islam in der Regel nicht. Ergeben sich daraus unterschiedliche Grenzen für Kritik und Satire?
Weimer: Natürlich nicht. Umgekehrt wird ein Schuh draus. Wenn die Verhältnisse in islamistischen Regimen brutaler werden, wenn Bürgern grundlegende Menschenrechte aberkannt werden, wenn Studenten fürs Demonstrieren gefoltert und wenn Frauen wegen Ehebruchs gesteinigt werden – dann ist doch die offene Kritik der freien Welt umso nötiger. Alleine die Tatsache, dass sich eine unsägliche Frauen-Apartheid in vielen islamischen Länder etabliert, dass Frauen massenhaft als Menschen zweiter Klasse unterdrückt werden, kann die Kritik nicht ruhen lassen. Denn häufig ist unsere Kritik die letzte Hoffnung der Unterdrückten.
http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/wolfram-weimer-zur-islam-debatte-das-klima-der-angst-zeigt-wirkung/7158142.html
Offenkundig jedoch sind ihre weltanschaulichen Empfindungen weit weniger verletzungsanfällig als religiöse Gefühle. Sollte man also Rücksicht auf die besondere Befindlichkeit der Gläubigen nehmen? Keineswegs, denn das würde das Krankheitsbild nur noch verschlimmern.
Es ist wie bei einer Spinnenphobie: Wer unter der wahnhaften Angst leidet, beim Anblick einer Spinne sterben zu müssen, kann seine Angst nur dadurch überwinden, dass er mit dem Auslöser seiner Angst konfrontiert wird. Ähnlich ist es bei der Kritikphobie der Hardcore-Religiösen, auch hier hilft im Grunde nur systematische Desensibilisierung: Wir sollten sie daher mit so viel Kritik und Satire versorgen, bis sie irgendwann von selbst erkennen, wie irrsinnig es ist, wegen einer harmlosen Zeichnung in die Luft zu gehen oder schlimmer noch: andere in die Luft zu sprengen.
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2012-09/religion-ideologie-respekt/seite-2
Dass sich konservative, liberale und linke Politiker hierzulande in der willfährigen Verurteilung "religionsfeindlicher" Darstellungen gegenseitig überbieten, liegt an der Interessenüberschneidung, die sich in dieser Frage zwischen den politischen Lagern ergibt.
Während viele Linke ihr antirassistisches schlechtes Gewissen gegenüber "unterdrückten" Minderheiten erleichtern wollen, indem sie deren selbst ernannten Anführern das Recht zur Unterdrückung unliebsamer Äußerungen aus der "Mehrheitskultur" zugestehen, hoffen Konservative – und mit ihnen die Kirchen – auf diesem scheinbar unverdächtigen, weil als Bemühung um Toleranz getarnten Weg eine schärfere Gangart gegen "Blasphemie" im Allgemeinen und namentlich gegen jegliche "Schmähung" des Christentums durchsetzen zu können.
http://www.welt.de/debatte/kommentare/article109386864/Der-Westen-darf-sich-nicht-laenger-erpressen-lassen.html
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Herr Augstein, Ihr Publikum!
von Thomas Baader
In Kürze: In der Debatte um den Anti-Islam-Film "Die Unschuld der Muslime" schrieb Jakob Augstein bei SPON, dass die Gewalt, die (angeblich) als Reaktion auf den Film entstand, vor allem den US-Republikanern und Israel nütze. Henryk Broder bezeichnete daraufhin Augstein auf der Achse des Guten als "antisemitische Dreckschleuder".
Broders Text wurde auch auf Steinhöfels Blog veröffentlicht, wo die Leser - im Gegensatz zu Achgut - die Möglichkeit zum Kommentieren haben. Es lohnt sich ein Blick darauf, wer dort mit welcher Art von Argumenten Jakob Augstein verteidigt.
Herr Augstein, Ihr Publikum:
"Stellt dieser Artikel eine Verbeugung vor dem Judentum dar, Herr Steinhöfel?"
"Was ist verwerflich an einem Antisemiten? Er mag die Semiten offenbar nicht. Ja. Und? Gibt es inzwischen eine Pflicht zur Semitenliebe?"
"Laut NT war Jesus in der Tat ein Jude. Aber er war es nicht mehr, als er zum Christus wurde, von da an hatte er mit dem Judentum nichts mehr gemein. Er verabscheute die jüdischen Geldwechsel (deren Nachkommen das heutige Bankenwesen beherrschen), er sagte sich von der „Auge um Auge Zahn um Zahn“-Religion konsequent los und predigte statt dessen eine Religion der Liebe und Vergebung. Den Rachegedanken des AT gibt es im NT nicht mehr, im Judentum existiert er aber auch heute noch. Aber das AT wäre ja nicht das Schlimmste, wer den jüdischen Glauben in seinem ganzen Umfang mit all seinen Abartigkeiten erfassen will, sollte sich einmal mit der Thora befassen, die bei religiösen Juden eine viel größere Bedeutung hat wie das AT. Laut Thora sind alle Menschen nichtjüdischen Glaubens Untermenschen, die einen geringeren Wert haben als Tiere."
Quelle:
http://www.steinhoefel.de/blog/2012/09/jakob-augstein-der-lupenreine-anti-semit.html
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Ein Schmäh-Film über Mohammed und eine falsche Reaktion
von Thomas Baader
Ich habe den umstrittenen Mohammed-Film gesehen. Damit habe ich vermutlich ca. 99% der muslimischen Protestler und ca. 80% der deutschen Kommentatoren etwas voraus.
Den Film kann man sich derzeit problemlos bei Youtube ansehen. Auf der rein handwerklichen Ebene ist dieser Film so schwach, dass man sich als Zuschauer irgendwie peinlich berührt fühlt. Allein bereits in diesem Sinne handelt es sich um einen schlecht gemachten Film. Jedoch: Das kann für ein mögliches Verbot des Films kein Kriterium sein.
Auf der inhaltlichen Ebene macht der Film Aussagen, die sich mit dem Methoden der Geschichtswissenschaft nicht belegen lassen. Ebenso richtig ist natürlich auch, dass sich viele der positiven Aussagen über Mohammed von muslimischer Seite ebenso wenig belegen lassen. Wie der historische Mohammed wirklich gewesen ist, können wir nicht mit Sicherheit sagen. Aber wer gläubiger Muslim ist, hat natürlich alles Recht der Welt, an einen guten Mohammed zu glauben.
Ebenso steht es aber anderen frei, die gegenteilige Ansicht zu vertreten, und zwar auch dann, wenn sie das völlig frei von Fakten und gesichterter Erkenntnis tun. Die bösartige Intention des Filmemachers ist dabei völlig eindeutig, und man verspürt daher als aufgeklärter Mensch auch nicht das geringste Bedürfnis, das eigenartige Werk zu verteidigen.
Wenn man den Film also getrost als "Schrott" bezeichnen darf, so ist es aber immer noch Schrott, von dem die überwältigende Mehrheit der Muslime unter normalen Umständen gar nichts mitkriegen sollte. Eine Karikatur etwa, die Jesus, Moses, Buddah und Ganesha auf einer Wolke beim Gruppensex zeigt (siehe hier: http://www.theonion.com/articles/no-one-murdered-because-of-this-image,29553/?utm_source=Twitter&utm_medium=SocialMarketing&utm_campaign=standard-post:headline:default) hat nicht zur Aussschreitungen seitens Christen, Juden, Buddhisten und Hindus geführt, ganz einfach deswegen, weil die meisten der Anhänger dieser Religionen nichts von ihrer Existenz wissen (und die wenigen, die es tun, waren vielleicht angewidert, verhielten sich aber friedlich). Wenn also der Anti-Islam-Film ein so breites Publikum in der islamischen Welt erreicht hat - wobei immer noch zu bedenken ist, dass die allermeisten Empörten ihn nicht gesehen haben dürften - dann nur deswegen, weil die Empörung nicht spontan ist, sondern gesteuert von islamistischen Kreisen, die ein Interesse an den Ausschreitungen haben, ein Interesse an Chaos und Todesopfern. Die Parallele zu den dänischen Mohammed-Karikaturen ist offensichtlich.
Die magere Qualität des Filmes und beleidigende Absicht des Filmemachers spielen vor diesem Hintergrund keine Rolle. Auch ein künsterlerisch hochwertiger Streifen mit entsprechender Thematik wäre von den Islamisten in diesem Sinne instrumentalisiert worden.
Dass nun in Deutschland ernsthaft versucht wird, den Film mit fragwürdigen juristischen Methoden verbieten zu lassen, sendet jedoch ein völlig falsches Signal. Die Grundregel scheint zu sein: Je friedlicher und vernünftiger du dich verhältst, desto mehr darf man auf deinen Gefühlen rumtrampeln. Je gewalttätiger und brutaler du dich verhältst, desto mehr nimmt man auf dich Rücksicht.
Man müsste nach diese Logik allen Christen, die sich durch Anti-Papst-Demos der Linken oder jene Aktionen der Piraten, die sich gegen Tanzverbote an christlichen Feiertagen richten, beleidigt fühlen, nahelegen, von nun an möglichst aggressiv auf ihre Gegner zu reagieren. Der deutsche Staat würde ein solches Verhalten mehr belohnen als Besonnenheit und Gesetzestreue.
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Lesehinweis
Mit Religion hat das nichts zu tun. Wenn die Straße brennt und der Mob regiert, schämt sich der Glaube. Zügelloser Hass ist das Gegenteil von Vernunft. Aber die Lehre Thomas von Aquins gilt für den Islam ebenso wie für das Christentum: Der Glaube braucht die Vernunft. Diese Gewalt ist keine Sache der Religion, sondern eine der Politik.
Das Feuer brennt in Libyen, im Sudan, im Jemen, in Ländern, die zu den ärmsten der Welt gehören. Aber die Brandstifter sitzen anderswo. Die zornigen jungen Männer, die amerikanische - und neuerdings auch deutsche - Flaggen verbrennen, sind ebenso Opfer wie die Toten von Bengasi und Sanaa. Wem nützt solche Gewalt? Immer nur den Wahnsinnigen und den Skrupellosen. Und dieses Mal auch - wie nebenbei - den US-Republikanern und der israelischen Regierung.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/mohammed-film-wem-nuetzt-die-welle-der-wut-in-der-islamischen-welt-a-856233.html#ref=rss
Siehe auch:
Ich sag mal nichts zu der schwachsinnigen Behauptung, die zornigen jungen Männer seien ebenso Opfer wie diejenigen, die von ihnen vom Leben zum Tode befördert wurden, darunter der US-Botschafter in Libyen. Ich sag auch nichts zu der rassistischen Unterstellung, die tobenden Moslems seien willenlose Wesen, die so blöd sind, dass sie nicht einmal merken, wie sie ferngesteuert werden. Ich mache es kurz und sag nur was zu dem subtilen Hinweis auf die “israelische Regierung”, die in Zusammenarbeit mit den US-Republikanern die Sache auf den Weg gebracht hat. Das ist ein klassisches antisemitisches Argumentationsmuster, das Augstein bei den Alt- und Neonazis abgekupfert hat.
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/ein_lupenreiner_antisemit_eine_antisemitische_dreckschleuder/
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Lesehinweise
Man könne, so sagen es die Völkerpsychologen und Islam-Experten, den Moslems so etwas nicht zumuten, die wären noch nicht so weit, Häme und Spott gegenüber ihrer Religion auszuhalten, ohne aus der Haut zu fahren. Man müsse ihnen noch etwas Zeit lassen. Wer so argumentiert, ist nicht nur ein Kulturrelativist, er ist ein subtiler Rassist. Er müsste konsequenterweise den Moslems auch raten, längere Strecken mit dem Kamel statt mit dem Flugzeug zurückzulegen und ihnen den Zugang zum Internet verbieten. Denn: Die sind noch nicht so weit. [...] Der Film "Paradies: Glaube", eine Co-Produktion von WDR und arte mit Unterstützung etlicher Filmfonds, wurde bei den diesjährigen Filmfestspielen von Venedig mit dem Spezialpreis der Jury ausgezeichnet. In dem Film geht es um eine "missionarische Krankenschwester" namens Anna Maria, "die ihre Liebe zu Jesus bis ins Extrem treibt". Soll heißen: Anna Maria masturbiert mit einem Kruzifix. Man braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, wie die Reaktionen in der moslemischen Welt ausgefallen wären, wenn Anna Maria nicht ein Kruzifix sondern einen den Moslems heiligen Gegenstand benutzt hätte.
http://www.welt.de/kultur/article109261025/Wie-unerzogene-Kinder-aus-dem-7-Jahrhundert.html
Die rechtspopulistische Gruppierung Pro Deutschland hatte am Wochenende angekündigt, dass sie den Film in Berlin aufführen wolle. Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) forderte daraufhin ein Verbot der Filmvorführung. Das wiederum lehnen Oppositionspolitiker ab. Der SPD-Innenpolitiker Dieter Wiefelspütz sagte, eine bloße außenpolitische Rücksichtnahme reiche nicht aus, die Grundrechte zu beeinträchtigen. Verbote könnten nur das letzte Mittel sein. Der Grünen-Geschäftsführer Volker Beck sieht für ein Verbot ebenfalls keine Grundlage. "Nach dem, was ich gesehen habe, ist der Film eine geschmacklose Dämlichkeit, aber ohne strafbaren Inhalt", sagte Beck.
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2012-09/pro-deutschland-film-verbot?google_editors_picks=true
Es gibt keine Mitschuld in diesem Fall. Es gibt Mörder und es gibt einen Filmemacher, das sind zwei komplett verschiedene Dinge. Wer dem Regisseur eine Mitschuld gibt, könnte nach dieser Logik auch einem Vergewaltigungsopfer den wirklich sehr kurzen Rock vorwerfen, den es in der Tatnacht trug. Muss ja nicht sein, da draußen laufen doch so viele Verrückte herum, das weiß man doch. Dann sind aber die Verrückten das Problem und nicht der kurze Rock. Ebenso ist nicht der Mohammed-Film das Problem, sondern die Islamisten, die darauf mit Mord und Totschlag reagieren. Und wie reagieren deutsche Politiker auf diese Ereignisse? Fast alle kritisieren den kurzen Rock, so auch Ruprecht Polenz, der auf Facebook mitteilte: „Wer das Hetzvideo gegen den Islam und Muslime im Namen der Meinungsfreiheit verteidigt, hat nichts verstanden.“
http://boess.welt.de/2012/09/15/wer-botschafter-totet-hat-recht/
Ich habe in der Nachkriegszeit in Österreich noch miterlebt, wie alte Nazis verbal auf Juden losgingen. Ich habe die ausklingende Hitler-Diktatur, die in den Köpfen der damaligen Bürger noch präsent war, zur Genüge kennengelernt. Mit Erleichterung habe ich dann wahrgenommen, dass ich in eine Welt hineingeboren wurde, in der man sagen darf, was man denkt – auch wenn es sich beispielsweise gegen die katholische Kirche oder die Regierung richtet. Naiverweise dachte ich, dass diese Entwicklung nicht mehr umkehrbar wäre. Ich habe mich bedauerlicherweise geirrt. Der Hitler-Faschismus ist gegen den Islamofaschismus ausgetauscht worden. Und schon wieder darf man sich nicht mehr kritisch äußern.
http://diepresse.com/home/meinung/gastkommentar/1290058/Problem-ist-dass-der-Islam-eine-aggressive-Religion-darstellt
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Das sich heute wieder einmal die Anschläge vom 11. September jähren, veröffentlichen wir diesen Artikel erneut (Erstveröffentlichung 11. September 2011):
11. September: „Wir haben mit Bier angestoßen“
von Thomas Baader
Zum Zeitpunkt der Anschläge des 11. September 2001 war ich Student und jobbte nebenher bei einem bekannten Nachhilfeanbieter. Dort habe ich es dann auch erfahren: Einer der Nachhilfeschüler erzählte mir an diesem Tag, dass es in New York gerade einen großen Anschlag gegeben habe.
Die Dimension des Vorganges hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht erfasst. Nachrichten von Anschlägen gab es ja immer mal wieder und aus den Worten des Schülers ließ sich nicht entnehmen, von welchem Ausmaß diese Terrorakte gewesen waren. Erst im Verlauf der Nachhilfestunde wurde mir durch Äußerungen der in der Einrichtung tätigen Verwaltungskraft deutlich, dass etwas sehr Großes passiert sein musste. Irgendwann war an diesem Tag der Punkt erreicht, wo eigentlich keine Nachhilfe mehr möglich war, die Schüler wollten über das Geschehene sprechen.
Das Irritierende im Verhalten meiner Mitmenschen erlebte ich aber nicht an diesem Tag selbst, sondern erst in den kommenden Wochen. Ein Gespräch ist mir dabei besonders gut im Gedächtnis geblieben: Es war wieder bei der Nachhilfe, der Schüler war ein älterer Jahrgang, wortgewandt, clever, sympathisch. Kleidung und Auftreten wiesen ihn eindeutig als einen dezidiert linken Jugendlichen aus. Auf das, was dann kam, war ich nicht gefasst:
„Wir haben an dem Abend dann noch mit Bier angestoßen…“
Mit „wir“ waren er und eine Gruppe von gleichgesinnten Freunden gemeint. Der Grund für die Feierstimmung waren – daran ließ der weitere Verlauf des Gesprächs keinen Zweifel – die Anschläge des 11. September.
Ich muss an dieser Stelle ehrlicherweise eingestehen, dass ich damals selbst nicht frei von antiamerikanischen Ressentiments gewesen bin (die Presse tat ja in dieser Hinsicht auch ihr „Bestes“), doch diese Aussage versetzte mir einen Schock. Die Freunde meines Nachhilfeschülers waren mir unbekannt und daher auch erst einmal egal, doch von ihm selbst hatte ich eigentlich immer einen sehr positiven Eindruck gehabt. Wie konnte es sein, dass er der Ermordung von mehr als 3000 Menschen auf diese Art seine Zustimmung ausdrückte? Durch welche Mechanismen in unserer Gesellschaft konnte ein aufgeweckter netter junger Mann in seinem Hass auf die USA so verblendet worden sein, dass eine solche Nachricht bei ihm keine Betroffenheit auslöste, sondern Feierlaune?
Die Details des weiteren Gesprächs sind mir nicht mehr so klar im Gedächtnis geblieben, nur dass ich ihm irgendwann ein „Na ja, war vielleicht doch ein bisschen krass von uns…“ entlocken konnte. Ich hingegen werde wohl das Übliche zu ihm gesagt haben, z. B. dass an diesem Tag ja noch nicht einmal in irgendeiner Form schuldige, sondern einfach irgendwelche Menschen gestorben sind, d. h. wäre seine Freundin an diesem Tag zufällig im WTC gewesen, wäre sie nun auch unter den Toten und das Anstoßen mit Bier wäre seinerseits vermutlich unterblieben. Ein wenig nachdenklich wurde er wohl irgendwann dann schon.
Bei allen undifferenzierten ablehnenden Gefühlen, die ich damals leider selbst noch den Amerikanern entgegengebracht haben mag, hatte dieses Gespräch doch etwas bei mir selbst bewirkt: Ich begann mich zu fragen, ob ich in einem Land lebe, in dem weite Teile der Gesellschaft Hass und Fremdenfeindlichkeit für gerechtfertigt und unbedenklich halten – vorausgesetzt, beides gilt den Amerikanern.
Es war einige Zeit ins Land gegangen, da hatte ich mein zweites einschneidendes persönliches Erlebnis in Zusammenhang mit dem 11. September. Ein Bekannter – jemand, mit dem ich zuvor bei mehreren Gelegenheiten zum Wahldienst eingeteilt worden war – begegnete mir, und als unser Gespräch auf die Anschläge vom 11. September kam, da berichtete er mir von folgender Begebenheit: Kurz nach dem Ereignis habe er seine Tochter vom Kindergarten abgeholt und meinte, sich verhört haben zu müssen, als das Kind zu ihm sagte:
„Die Juden sind ja daran schuld, dass das in New York passiert ist…“
Ein weiterer Schock. Ich muss jetzt allerdings mein obiges Geständnis erweitern: Wenn ich zu diesem Zeitpunkt meines Lebens empfänglich war für antiamerikanische Einstellungen, dann gilt selbiges natürlich auch für reichlich undifferenzierte „Israelkritik“. Man wird sich erst im Rückblick darüber bewusst, wie leicht man noch als junger Mensch beeinflussbar war.
In diesem Fall hatten es wir jedoch nicht einfach mit „jungen Menschen“ zu tun, sondern mit richtigen Kindern. Schnell stellte sich heraus, dass die Kleine eine Äußerung wiedergegeben hatte, die sie im Kindergarten aufgeschnappt hatte. Der Vater war völlig fassungslos. Und auch ich fragte mich, was für eine Art von Erwachsenen dahintersteckt (Kinder plappern ja schließlich solche Dinge nur nach), wenn Kindergartenkinder plötzlich antisemitische Verschwörungstheorien wälzen.
Irgendetwas stimmte in Deutschland nicht, das war zu spüren. Natürlich zeigten viele auch eine tiefe Betroffenheit. Aber es gab zu viele, die kein Mitgefühl empfinden wollten – weil die Opfer ganz einfach die falschen Opfer waren. Und dies für mich zu einer weiteren Überlegung:
Heute gibt es Debatten darüber, dass der Hass mancher Migranten gegenüber der Mehrheitsgesellschaft – in Deutschland und anderen Ländern – nicht Rassismus genannt werden dürfe, da Rassismus immer etwas mit Machtverhältnissen zu tun habe und „die Migranten“ nun einmal keine Macht hätten. Diese Argumentation hat etwas sehr Gefährliches. Sie führt nämlich dazu, Hass und Fremdenfeindlichkeit nur dann zu thematisieren, wenn vermeintlich „Machtlose“ betroffen sind – was im Umkehrschluss dann bedeutet, dass man die „Mächtigen“ (oder eben doch nur als mächtig Empfundenen) bedenkenlos hassen darf. Der Hass auf Amerikaner wird ebenso wenig wie der Hass auf Angehörige der Mehrheitsgesellschaft problematisiert, weil „Mächtige“ nach dieser Vorstellung einfach keine Opfer sein können. Wer so argumentiert, der tritt dieser Form des Hasses jedoch nicht entgegen und lässt die Täter und ihre Sympathisanten gewähren. Anders ausgedrückt: Die Verharmloser und Relativierer wollen keine Rasissmusdebatte um Antiamerikanismus und Deutschenfeindlichkeit führen, weil sie selbst ja auch weiterhin diesbezügliche Ressentiments pflegen wollen, ohne sich dafür rechtfertigen zu müssen.
http://www.cdu-politik.de/www/cdupolitik/wordpress314/2011/09/11/11-september-wir-haben-mit-bier-angestosen/#more-12253
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So progressiv ist die Hamas: Eine kleine Linksammlung
von Thomas Baader
Judith Butler, die an diesem Dienstag mit dem Adorno-Preis in Frankfurt geehrt wird, wird bekanntlich vor allem wegen dieses Ausspruchs kritisiert:
"Ich glaube ja, zu verstehen, dass Hamas/Hisbollah soziale Bewegungen sind, die progressiv sind, die links stehen, die Teil einer globalen Linken sind."
Da wir ja alle auch tief im Herzen gerne progressiv wären und Vorbilder brauchen, schauen wir uns doch mal an, was wir so alles tun müssten, damit Frau Butler uns diesen Status zusprechen würde:
The Palestinian Islamist movement Hamas has banned women in Gaza from riding on motorbikes.
http://www.guardian.co.uk/world/2009/oct/07/hamas-bans-women-riding-motorbikes
Asma erzählt, wie sie einmal aus Protest am Strand entlangradelte, mehrere Kilometer weit, ein Skandal, weil Frauen in Gaza nicht Fahrrad fahren dürfen.
http://www.zeit.de/2011/14/Gaza/seite-2
Dies hatte auch zur Folge, dass seit dem Machtantritt der terroristischen Hamas Hunderte schwule und lesbische Palästinenserinnen und Palästinenser aus den Autonomiegebieten nach Israel flohen und sich im jüdischen Staat in Sicherheit brachten vor Verfolgung, Terror und Mord.
http://www.hagalil.com/01/de/Antisemitismus.php?itemid=865
Es sei nicht angemessen, wenn Frauen mit überschlagenen Beinen in der Öffentlichkeit säßen und Wasserpfeife rauchen, sagte der Polizeisprecher weiter. Das schade dem Ansehen der Palästinenser. Bei vielen Café-Besitzern im Gaza-Streifen sorgte das neue Verbot für Verwirrung - sie glaubten, das Rauchen sei nun für Frauen und Männer untersagt worden. Hamas-Sprecher versicherten dann aber, dass das Verbot nur für Frauen gelte.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/gaza-streifen-hamas-verbietet-frauen-die-wasserpfeife-a-707151.html
Artikel 7 der Charta erklärt das Töten von Juden - nicht nur von jüdischen Bürgern Israels oder Zionisten - zur unbedingten Pflicht jedes Muslims, indem sie sie zur Voraussetzung für das Kommen des Jüngsten Gerichts erklärt [...] In Artikel 22 übernimmt die Charta die in Europa entstandene antisemitische Verschwörungstheorie vom Weltjudentum: Die Protokolle der Weisen von Zion seien echt, die Freimaurer, der Lions-Club und der Rotary-Club arbeiteten insgeheim „im Interesse der Zionisten“.
http://de.wikipedia.org/wiki/Hamas
So weit, so schlecht. Man sollte Judith Butler in der Paulskirche neben dem Adorno-Preis auch noch die Charta der Hamas im schicken Ledereinband zukommen lassen. Wenn sie nun auch noch bereit wäre, sich in ihrer Eigenschaft als Frau das Fahrrad- und Motorradfahren sowie das Rauchen von Wasserpfeifen verbieten zu lassen und sich zudem in ihrer Eigenschaft als Jüdin auch noch ein klein wenig ermorden lassen würde, könnte sie durch derartige kulturelle Sensibilität ein echtes Zeichen für die Völkerverständigung setzen.
Und wenn Frau Butler dies alles wirklich für progressiv und links hält, dann sollten wir inständig darum beten, dass sie nicht auf die Idee kommt, in der Bundesrepublik oder anderswo eine eigene Partei gründen zu wollen. So viel Progressivität und linken Zeitgeist gab es in Deutschland nämlich zuletzt zur Regierungszeit eines ungemein linken und progressiven Landschaftsmalers - und das zu wiederholen wäre nun wirklich einfach zu viel des Guten.
Dieser Artikel erschien am 10. September 2012 auch auf dem Blog "Achse des Guten":
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/wofuer_frau_butler_den_adorno_preis_bekommt/
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Lesehinweis
Ist die Frau noch bei Sinnen? Judith Butler hat es in diesem Jahr abgelehnt, in Berlin auf dem Christopher Street Day den Preis für Zivilcourage anzunehmen - es hat ihr als "Antirassistin" nämlich überhaupt nicht gepasst, dass auch die Schwulenfeindlichkeit im islamischen Milieu thematisiert wurde.
In einem Interview bei Jungle World wurde nachgehakt... und man merkt schnell, dass Frau Butler offenbar nicht genau weiß, was sie so redet (Hervorhebungen von mir):
Judith Butler: Hampels Gruppe Maneo stellt Homophobie und homophobe Gewalt als etwas dar, das allein in Minderheitengruppen anzutreffen sei. Das bringen zumindest die politischen Aktionen, Stellungnahmen und Berichte der Gruppe zum Ausdruck. [...]
Jungle World: Maneo erklärt auf seiner Website, dass Homophobie in allen Teilen der Gesellschaft vorkommt. [...] Wie kommen Sie darauf, Maneo bzw. deren Mitarbeitern hätten erklärt, Homophobie gebe es nur bei MigrantInnen?
Judith Butler: [...] Jedenfalls habe ich nie gesagt, dass Maneo behauptet, Homophobie finde sich nur bei MigrantInnen.
http://jungle-world.com/artikel/2010/30/41420.html
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Die Gleichsetzung von Antisemitismus und Islamophobie: Warum alle die "Juden von heute" sein wollen
von Thomas Baader
Oft behauptet, aber trotzdem falsch: Der Antisemitismus und die sogenannte Islamophobie sind nicht dasselbe. Wenn Muslime beanspruchen, "die Juden von heute" zu sein, dann greifen sie damit auf ein Argumentationsmuster zurück, das bereits bei Scientology und NPD Verwendung findet.
Auch bei Scientology kennt man Opferneid. 1996 hieß es in einem "Open Letter to Helmt Kohl" wörtlich: "In the 1930s, it was the Jews. Today it is the Scientologists." Unterschrieben hatten unter anderem Dustin Hoffman, Larry King, Goldie Hawn und Oliver Stone. Auch die NPD hat sich bereits öfters einer "Damals die Juden, heute wir"-Rhetorik bemächtigt - womit sie immerhin (vermutlich ohne es zu merken oder zun wollen) den Holocaust als historisches Faktum anerkannt hat.
NPD und Scientology - das ist die Gesellschaft, in die sich deutsche Islamverbände begeben, wenn sie nun ebenfalls darauf drängen, als "Juden von heute" anerkannt zu werden. Naheliegend wäre hingegen die Erkenntnis, dass die "Juden von heute" nach wie vor die Juden sind. Da die Juden von einst noch längst nicht abgetreten sind, besteht auch kein Bedarf, Nachfolger zu bestimmen. Dennoch wird so getan, als ob er Antisemitismus bereits vom Antlitz der Erde getilgt oder aus den Annalen der Geschichte verschwunden sei (no pun intended) und nun doch endlich irgendetwas Neues an seine Stelle treten müsste. Und siehe da, es finden sich in ausreichender Zahl solche, die nun rufen: "Wir sind es. Uns geht's doch genauso schlimm."
Bei nüchterner Betrachtung lassen sich allerdings einige Unterschiede finden und einige Merkwürdigkeiten feststellen:
- Der moderne Antisemitismus (nicht der alte, religiös geprägte Antijudaismus) war vor allem eines: antimodern. Juden wurden für "Entartungen" in Kunst und Kultur verantwortlich gemacht. Mit der Ablehnung des Judentums ging eines Ablehnung der modernen Lebens, des Innovativen und Kreativen, des Neuen und der Veränderung einher. Im Gegensatz dazu stehen bei der Auseinandersetzung mit dem Islam, die je nach Wesen des Kritikers sachlich und wohlbegründet, aber eben natürlich auch ressentimentgeladen und pauschalisierend daherkommen kann, traditionalistische, rückwärtsgewandte Aspekte im Vordergrund. Der Islam wird mit Sicherheit nicht deshalb kritisiert, weil er "zu modern" wäre.
- Die Vorwürfe gegen das Judentum waren frei erfunden: ritueller Knabenmord, Brunnenvergiftung, Weltverschwörung, parasitäre Lebensweise. Die Vorwürfe, die im Zusammenhang mit dem Islam auftauchen, betreffen zwar natürlich eine sehr große Gruppe der Muslime überhaupt nicht, sind aber nichtsdestoweniger reale Phänomene: Terrorismus, Kopftuchzwang, Ehrenmord, Intoleranz gegenüber Minderheiten, Zwangsheirat. Es ist falsch, pauschal alle Muslime mit diesem Problemen in Verbindung zu bringen, aber ebenso ist es richtig festzustellen, dass diese Probleme in der Tat etwas mit dem Islam zu tun haben und nicht wenige Angehörige dieser Religionsgemeinschaft von ihnen betroffen sind.
- Träger des Antisemitismus sind überproportional in genau jener Bevölkerungsgruppe zu finden, die ausschließlich als Opfer wahrgenommen werden will. Ist es nicht ein Widerspruch in sich, dass die selbsternannten "Juden von heute" besonders viele Menschen in ihren Reihen haben, die die "Juden vom damals" hassen?
In der Tat gibt es in Teilen der Gesellschaft eine bestimmte Form von Muslimfeindlichkeit, also eine vehemente Ablehnung der aus muslimischen Ländern stammenden Menschen. Sie ist aber in ihrer Ausgeprägtheit in keiner Weise mit dem heute noch vorhandenen Antisemitismus zu vergleichen, und auch darf man sie keineswegs mit einer kritischen Haltung gegenüber dem politischen Islam gleichsetzen. Muslimfeindlichkeit ist ein reales Problem, "Islamophobie" ein von den Verbänden in die Welt gesetzter Popanz. Die Gleichsetzung mit dem Antisemitismus verbietet sich allerdings in beiden Fällen.
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Lesehinweise
Er ist zweifach promoviert, besitzt neun Ehrendoktortitel, ist Träger des Alternativen Nobelpreises, und es dürfte keinen Soziologiestudenten geben, der ihn nicht kennt: der Norweger Johan Galtung, 81, Begründer der Friedens- und Konfliktforschung. Doch nun hat sich die World Peace Academy (WPA) in der Schweiz, die mit der Universität Basel zusammenarbeitet, von Galtung getrennt. Der Grund: Galtung sagte Ende 2011, es sei möglich, dass der Mossad den norwegischen Attentäter Anders Breivik geführt habe. Später bekräftigte es in Interviews: Massenmörder Breivik habe zu einer Freimaurerloge Kontakt, »die jüdische Wurzeln hat«. Auch könne ja wohl kaum ein Zufall sein, dass Breiviks Tat an einem 22. Juli stattfand – so wie 1946 der Anschlag der jüdischen Untergrundgruppe Etzel auf das King-David-Hotel in Jerusalem. Dazu passt Galtungs Äußerung, dass Auschwitz zwar sehr schlimm gewesen sei, aber es sei auch »nicht unproblematisch« gewesen, »dass Juden damals Schlüsselpositionen in der Gesellschaft innehatten, die durch die Niederlage von Versailles gedemütigt wurde«.
http://www.netz-gegen-nazis.de/dokument/31082012-presseschau-7927
Die mit der Universität Basel assoziierte World Peace Academy hat den bekannten norwegischen Friedensforscher Johan Galtung vom Studienprogramm "Master of Advanced Studies in Peace and Conflict Transformation" suspendiert. Er war immer wieder wegen antisemitischer Äusserungen in die Kritik geraten. Galtung hatte etwa gesagt, dass die Juden den Antisemitismus nach dem Ersten Weltkrieg selber gefördert hätten. [...] An einem Vortrag an der Universität Oslo soll er zudem die antisemitische Hetzschrift «Die Protokolle der Weisen von Zion» unter Anspielung auf ein amerikanisch-jüdisches Bankhaus zur Lektüre empfohlen haben, so die «Basler Zeitung».
http://www.jesus.ch/magazin/international/220804-wegen_antisemitischer_aeusserungen_suspendiert.html
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Lesehinweis
Äußerungen von Ekrem Deniz, einem Peschimam (jesidischer Hochgelehrter), zum Ehrenmord an Arzu Özmen.
Seine persönliche Einschätzung der Tat:
"Diese Tat war ein Unfall, ein tragisches Geschehen."
Seine Antwort auf die Frage, was er tun würde, wenn seine Tochter sich in einen Deutschen verlieben würde:
"Unser Leben ist oft nicht leicht. Ich würde ihr erklären, was das für unsere Religion bedeutet."
Sein Fazit:
"Man kannte unsere Regeln, als man uns Asyl gab. Jetzt sagen immer mehr, wir dürfen so nicht leben."
Quelle:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-85833357.html
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Lesehinweis
Das also ist der aktuelle Zustand der viel gerühmten „Zivil-gesellschaft“ mit multikulturellem Hintergrund. Als Jude ist man nur sicher, wenn man unsichtbar ist, als Frau tut „man“ gut daran, sich zu verhüllen, als Homosexueller sollte man keine Regenbogenfahne aus dem Fenster hängen und als Behinderter oder Afrikaner am besten daheim bleiben. Damit niemand, der eine schwere Kindheit hatte und deswegen zu aggressivem Verhalten neigt, sich provoziert fühlt und zuschlägt.
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/unsichtbar_ist_sicher/
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Lesehinweis
Aus Protest gegen eine Plakataktion des Innenministeriums hat sich die Türkische Gemeinde in Deutschland an die UN und die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) gewandt. Die beiden Organisationen müssten eingreifen, um die als diskriminierend empfundene Plakatkampagne gegen die Radikalisierung muslimischer Jugendlicher in Deutschland zu stoppen, erklärte die Türkische Gemeinde.
[...]
So zeigt eines der Plakate einen jugendlichen Migranten, der Text dazu lautet: "Das ist mein Bruder Hassan. Ich vermisse ihn, denn ich erkenne ihn nicht mehr. Er zieht sich immer mehr zurück und wird jeden Tag radikaler. Ich habe Angst ihn ganz zu verlieren - an religiöse Fanatiker und Terrorgruppen. Wenn es Dir so geht wie mir, wende Dich an die Beratungsstelle Radikalisierung."
Die Grünen forderten bereits den Stopp der Plakataktion. Die sogenannte "Vermisst"-Plakataktion sei "ein weiterer Beleg für die fehlende Sensibilität und das fehlende Verständnis des Bundesinnenministers Hans-Peter Friedrich gegenüber der Realität im Einwanderungsland Deutschland", kritisierte Grünen-Chefin Claudia Roth. Die Plakate gehörten eingestampft, so Fraktionsgeschäftsführer Volker Beck.
http://www.n-tv.de/politik/UN-und-OSZE-sollen-intervenieren-article7130491.html
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Araber greifen Rabbiner an - Islamverbände sehen sich selbst als eigentliches Opfer
von N. Lightenment (P)
Glauben Sie nicht? Würde ich auch nicht. Ist aber wahr.
Hier, von WELT Online:
"Den Angriff auf einen Berliner Rabbiner empfinden Islamverbände auch als Angriff auf sich selbst. Man könne Antisemitismus und Islamfeindlichkeit nicht trennen."
Doch, die Araber, die den Rabbiner angriffen, konnten es.
Und was lernen wir daraus? Sobald ein Jude Opfer von Gewalt wird, finden sich irgendwo von Opferneid gepeinigte Muslime, die nicht genügend Aufmerksamkeit kriegen. Besonders dann, wenn es sich bei den antisemitischen Tätern vermutlich selbst um Muslime handelt.
"Muslime brauchen da keine Lehrstunde", meinen die Islamverbände (im Hinblick auf den Antisemitismus). Das kann man jetzt so oder so verstehen. Ich sage jetzt lieber nichts mehr.
Link zum WELT-Artikel:
http://www.welt.de/politik/deutschland/article108942412/Muslime-wehren-sich-gegen-Graumann-Aufruf.html
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Lesehinweis
Und weil das dem Herrn Stephan J. Kramer noch nicht reicht, bezeichnet er das Kuratorium, das Butler auswählte, als nicht 'moralisch gefestigt' genug, weil es 'Butlers philosophische Beiträge formvollendet von ihrer moralischen Verderbtheit' getrennt habe. Moralische Verderbtheit! Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Sorry, klingt nicht wirklich nach 2012, eher nach 1933-1945.
[...]
Aber man fragt sich bei solchen verbalen Aussetzern seitens des Zentralrats der Juden schon, wen sie eigentlich vertreten? Die deutschen Juden? Oder betrachten Sie sich doch nur als 5. Kolonne von Netanjahu und Konsorten
http://www.freitag.de/autoren/georg-von-grote/der-zentralrat-und-die-sprache-des-hasses
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Lesehinweis
Im Frankfurter Stadtteil Griesheim residiert der örtliche Ableger der Grauen Wölfe im türkischen Kulturzentrum. Der Verein hat ein ehemaliges Autohaus mit einem Veranstaltungssaal für mehrere hundert Personen und diversen Geschäften gemietet. [...] Im türkischen Kulturzentrum will man die Aufregung nicht verstehen. Im Ramadan seien hunderte Besucher unterschiedlicher Nationalitäten und islamischer Glaubensrichtungen im Verein zu Besuch gewesen. Man halte sich an alle Gesetze und würde einen Beitrag zur Jugendarbeit leisten, sagen Vorstandsmitglieder. [...] Die Brisanz des Themas ist inzwischen auch dem durch Landesmittel geförderten Beratungsnetzwerk-Hessen bewusst. Das Netzwerk hat zwar viel Erfahrung damit Eltern, Vereine oder Schulen zu beraten, wenn Jugendliche in die rechtsextreme Szene abzurutschen drohen. Bislang war man aber gegenüber Rechtsextremismus unter Migranten "betriebsblind", räumt der Leiter der Beratungsstelle Reiner Becker ein.
http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=34954&key=standard_document_45918959
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Antisemitismus ist böse, Judenhass verständlich
Ein skandalöser Bericht des Frankfurter Magistrats
von Wolfgang Hübner
Vor einigen Monaten hat der Stadtverordnete Bernhard E. Ochs, ein sozialdemokratisches Urgestein aus dem Stadtteil Bornheim, zur allgemeinen Überraschung die SPD-Fraktion im Römer verlassen. Seitdem mischt Ochs fraktionslos im politischen Betrieb mit und stellt munter Anträge wie auch Anfragen. Eine dieser Anfragen, sie stammt von Ende Mai 2012, hat es besonders in sich: Denn diese wollte Ochs offenbar noch als SPD-Fraktionsmitglied stellen, erntete aber in den eigenen Reihen solch negative Reaktionen, dass er sich nicht zuletzt deshalb zum Verlassen der Fraktion entschloss.
Ochs war Zeuge eines judenfeindlichen Vorfalls an der Mauer des alten jüdischen Friedhofs am Börneplatz. Dort wurde er nach eigener Darstellung von „Jugendlichen bzw. jungen Männern mit offensichtlich nordafrikanischen Migrationshintergrund“ angepöbelt. „Auf die Frage, ob sie nicht Respekt vor den Toten haben, lautete eine der harmloseren Antworten: ‚Vor den Sch…-Juden haben wir keinen Respekt‘.“ Dem Stadtverordneten zufolge bekannten sich die Jugendlichen „in einem lautstarken Wortwechsel voller Stolz als Muslime und nahmen eine aggressive Haltung ein“.
Ochs fragt deshalb: „Liegen dem Magistrat, der Schulbehörde oder kommunalen/freien Jugendeinrichtungen Erkenntnisse über antisemitische Äußerungen bzw. Agitationen von Schülern und Jugendlichen, insbesondere mit Migrationshintergrund und muslimischer Religionszugehörigkeit, vor?“ Mit aufschlussreicher Verspätung, nämlich dem Datum vom 17. August 2012, hat der Frankfurter Magistrat, federführend durch das Dezernat für Integration der grünen Stadträtin Eskandari-Grünberg, diese Anfrage in dem Bericht B 365 beantwortet.
Betrachten wir diese Antwort genauer: Der Magistrat verweist auf einen Bericht eines „unabhängigen Expertengremiums Antisemitismus“, der im Auftrag des Bundestages erstellt wurde. Dort wird von den „Experten und Expertinnen“ festgestellt, dass „das rechtsextremistische Lager … nach wie vor den bedeutendsten politischen Träger des Antisemitismus in Deutschland“ darstelle. „Mehr als 90 % aller erfassten antisemitischen Straftaten“ seien „politisch motiviert und dem rechtsextremen Spektrum zuzuordnen“.
Hingegen: „Antisemitische Übergriffe, die von Menschen mit Migrationshintergrund ausgehen, sind unter Bezugnahme auf die Kriminalitätsstatistik vergleichsweise marginal.“ Wir lernen daraus: Rechtsextreme begehen antisemitische Straftaten; Menschen mit Migrationshintergrund, die schon deshalb nicht rechtsextrem sein können, begehen nur antisemitische Übergriffe, allerdings sowieso nur marginal.
In Frankfurt, so schreibt der Magistrat, „liegen keine fundierten Daten für antisemitische Vorfälle in Frankfurter Schulen vor.“ Immerhin komme es „nach Aussagen von Praktikern aus dem Schul- und Freizeitbereich … vereinzelt zu antisemitischen Äußerungen bei Jugendlichen in Frankfurt“. Diese beträfen „sowohl rechtsradikale Jugendliche mit antisemitischen Vorurteilsstrukturen als auch Jugendliche aus muslimischen Familien.“ Warum es ausgerechnet in der Stadt mit einer der größten jüdischen Gemeinden und wachsendem Anteil von Muslimen keine „fundierten Daten für antisemitische Vorfälle“ gibt, sagt der Magistrat nicht, sieht er aber wohl auch nicht als dringende Aufgabe an.
Stattdessen verweist er in dem Bericht auf die Lehrpläne in den Schulen, die Nationalsozialismus und Shoa behandelten. Treuherzig heißt es: „Antisemitische Äußerungen werden vom Lehrpersonal und pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im schulischen und außerschulischen Bereich sehr ernst genommen und sowohl im Kontext der Shoa als auch in Verbindung mit den persönlich geprägten Haltungen junger Menschen aufgegriffen und bearbeitet.“
Danach kommt in dem Bericht des Magistrats die aufschlussreichste Stelle, denn nun wird darüber nachgedacht, warum muslimische Jugendliche, denen zum Beispiel der Stadtverordnete Ochs auf so unschöne Weise begegnet ist, „antisemitische Einstellungen“ haben könnten. Wobei im gesamten Text kein Unterschied zwischen dem traditionellen Antisemitismus deutscher Prägung und dem Juden- und Israelhass muslimischer Herkunft unterschieden wird. Das wäre schon deshalb begrifflich dringend geboten, weil nicht wenige der muslimischen Juden- und Israelhasser selbst Semiten sind.
Diese notwendige Differenzierung passt allerdings in keiner Weise in den einseitig auf deutschen Antisemitismus gerichteten Tunnelblick der Autoren des Magistratsberichtes. Doch wäre er nur einseitig! Er ist vielmehr äußerst verständnisvoll, wenn es darum geht, zu erklären, warum es zu solchen Vorfällen wie den oben geschilderten kommt. Um das zu veranschaulichen, muss die folgende Passage in dem Bericht vollständig zitiert werden (Hervorhebungen vom Verfasser dieses Artikels):
„Das Phänomen der antisemitischen Einstellung muslimischer Jugendlicher kann nicht isoliert betrachtet werden. Es steht nicht nur im Kontext des Nahostkonflikts, sondern hängt auch zusammen mit
-Mangelndem Wissen um historische Fakten (Nationalsozialismus, Shoa, Entstehungsgeschichte des Staates Israel)
-Diskriminierungserfahrungen muslimischer Jugendlicher und dem Wunsch nach Anerkennung / dem Bedürfnis nach Provokation
-Wachsende Islam- und Muslimfeindlichkeit in Deutschland
Eine Bearbeitung von antisemitischen Einstellungenbei Muslimen muss die o.g. Punkte im Blick haben und aktiv angehen.“
Fassen wir zusammen: Wenn der Stadtverordnete Ochs, der Bürger XYZ oder ein Frankfurter Jude demnächst mal wieder mit judenfeindlichen Pöbeleien oder gar Gewaltandrohungen jugendlicher Muslime konfrontiert ist, dann sollte er sich weniger darüber aufregen, dafür aber mehr Verständnis entwickeln. Denn diese Jugendlichen sehen Israel als Fremdkörper an in dem Kulturkreis, dem sie entstammen; sie wissen infolge mangelnder schulischer Aufklärung zu wenig über die Nazis, Judenvernichtung und Zionismus; sie werden in der deutschen Mehrheitsgesellschaft diskriminiert und wollen von dieser anerkannt werden, in dem sie Juden beleidigen und diskriminieren; sie sind selbst Opfer, nämlich der ausufernden deutschen Islamfeindlichkeit.
Kurzum: Nicht so sehr die muslimischen Jugendlichen und/oder ihre Eltern sind verantwortlich für den Juden- und Israelhass neuer Prägung, sondern die deutsche Mehrheitsgesellschaft, die zudem noch vom traditionellen Antisemitismus gezeichnet ist. Und der Hinweis auf den Nahost-Konflikt deutet auch eine gewisse Mitverantwortlichkeit der proisraelischen Juden an dem Verhalten der muslimischen Jugendlichen an. Der Magistrat entlastet in seinem Bericht folglich nicht nur diejenigen, die den Stadtverordneten angepöbelt und auch vor den ermordeten Juden keinerlei Respekt gezeigt haben - er legt auch zweierlei Maß an: der traditionelle (deutsche) Antisemitismus ist böse und muss unerbittlich verfolgt und bestraft werden, der neue „Antisemitismus“ (muslimischer Juden- und Israelhass) hingegen ist irgendwie verständlich, zumindest aber wegen der unterstellten Diskriminierungserfahrungen muslimischer Jugendlicher zu verstehen.
Ein Magistrat, der einen solch skandalösen Bericht verabschiedet hat, ist weder ein Freund der Deutschen wie der jüdischen Deutschen in Frankfurt. Ein Magistrat, der diesen Bericht zu verantworten hat, öffnet dem muslimischen Juden- und Israelhass Tür und Tor. Schlimmer noch: Über den neuen „Antisemitismus“, der so verständnisvoll geduldet wird, kann sich ganz schnell auch wieder der traditionelle Antisemitismus regenerieren und stärken.
Längst schon ist an Frankfurter Schulen und Jugendeinrichtungen „Du Jude!“ eine gängige Beschimpfung, die auch von nichtmuslimischen Jugendlichen gebraucht wird. Frankfurts schwarz-grün dominierter Magistrat weiß offiziell davon nichts, weil er es nicht wissen will. Denn er liebt die „Vielfalt“, aber nicht ihre hässlichsten Seiten. Ungeachtet dessen werden die Damen und Herren von CDU, Grünen und SPD auch weiterhin bei jeder Gelegenheit die Schrecken der Nazi-Terrorherrschaft warnend heraufbeschwören und vor Antisemitismus warnen. Doch vor den neuen Gefahren, dem neuen Judenhass schließen sie die Augen, weil diese Tatsachen nicht in ihr „politisch korrektes“ Weltbild passen. Der Magistratsbericht B 365 vom 17. August 2012 dokumentiert das.
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Lesehinweis
Elfjähriges behindertes Mädchen wegen «Blasphemie» festgenommen
Die pakistanische Polizei hat ein elf Jahre altes Mädchen wegen des Vorwurfs der Blasphemie festgenommen. Das geistig behinderte Kind gehöre der christlichen Minderheit an und stamme aus einem verarmten Vorort Islamabads, sagte ein Polizeisprecher. Zeugen hätten angegeben, die Elfjährige habe vor ihrem Haus Seiten des Koran verbrannt, und sie zur Polizei gebracht. Eine Untersuchung des Kindes – das Fragen nicht beantworten konnte – habe ergeben, dass es unter dem Down-Syndrom leide
http://www.focus.de/politik/schlagzeilen/nid_110768.html
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Lesehinweis
Wir, die Antifa Odenwald, lösen uns, über zweieinhalb Jahre nach unserer Gründung, auf. Zu diesem Schritt haben wir uns entschlossen, da wir die autonome Gruppe nicht mehr als geeignete Organisationsform sehen um unsere Ziele, die Überwindung des Kapitalismus, sowie den Kampf gegen faschistische Ideologien, wirkungsvoll umzusetzen. Dafür bedarf es eines revolutionären Verbandes, der sich nicht nur auf den Odenwald beschränkt, sondern bundesweit agieren kann. Viele von uns sehen die Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend (SDAJ) als den dafür am besten geeigneten Jugendverband an.
http://antifaodenwald.blogsport.de/2012/07/25/kommunique-zur-aufloesung/
Kleine Staatsbürgerkunde durch den MRF-Blog: Wer ist die SDAJ? Eine linksextreme Organisation, die die blutige Oktoberrevolution trotz des Terrors und des Mordens als positives Ereignis wertet. Vor der Wiedervereinigung ließ man sich bei der SDAJ diverse Projekte auch noch gerne von der DDR finanzieren. Man sieht also: Die Antifa geht, aber die SDAJ marschiert weiter mit ruhig festem Schritt. Oh Odenwald!
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Bei der Wahrnehmung der eigenen Interessen versteht Grünenthal keinen Spass. Nachdem einige Contergan-Opfer zu einem Boykott von Grünenthal-Produkten aufgerufen hatten, reagierte das Unternehmen wieder mit einer Einstweiligen Verfügung. Hegemann: "Diese Verbotsverfügung ist nach einer wirklich dramatischen mündlichen Verhandlung wieder aufgehoben worden. Das war der erste Prozesssieg gegen Grünenthal in dreißig Jahren. In der Sache völlig belanglos, aber den Conterganopfern hat das ungeheuer gut getan." Das war im Juni 2009.
http://www.welt.de/kultur/history/article108632744/Der-Kampf-der-Contergan-Firma-gegen-die-Opfer.html
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Die Frankfurter Rundschau entdeckt endlich den Gutmenschen
von Thomas Baader
Das war früher mal:
Es gibt also Wörter, die verraten, wes Geistes Kind man ist - oder bei wem man sich anbiedern möchte. Gutmensch ist solch ein Wort. [...] Gutmensch ist also kein Nazi-Begriff. Aber einer, der von Rechten benutzt wird. Man schaue nur auf die Hetzer gegen "Gutmenschen", die sich auf der Website Politically Incorrect tummeln. In dem Forum von Stefan Herre, das vom Verfassungsschutz auf verfassungsfeindliches Verhalten beobachtet wird, wird der Begriff "Gutmensch" gerne benutzt, um über Menschen mit weltoffenen Ansichten zu lästern.
http://www.fr-online.de/meinung/kommentar-roesler-und-die--gutmenschen-,1472602,11400088.html
Und das ist jetzt:
In wünschenswerter Deutlichkeit hat das der französische Philosoph Alain Finkielkraut getan: „Die Antisemiten in Nazi-Deutschland hassten die beschnittenen Juden. Und jetzt stellt das humanistische Deutschland im Namen des Gutmenschentums die Beschneidung wieder auf den Index.“ So ist es.
http://www.fr-online.de/meinung/leitartikel-beschneidung-beschneidung-und-holocaust,1472602,16884664.html
Heute ist einfach alles nicht so einfach. Früher waren die Gutmenschen noch Prantl, Bax und Bahners (die musste man bei der Rundschau daher verteidigen gegen Achgut & Co.), aber diese Herren sind aktuell auf der Seite der der Beschneidungsbefürworter und daher irgendwie keine Gutmenschen, während die Beschneidungsgegner sehr wohl Gutmenschen sind, die man aber bei der Rundschau nicht gegen den rechtspopulistischen Gutmenschenvorwurf verteidigen muss.
Den Satz nicht verstanden? Bitte nochmal lesen.
Und: Laut dem Rundschau-Artikel, der sich hinter dem zweiten Link verbirgt, kann man auch gleichzeitig "Gutmensch" und "Menschenrechtsfundamentalist" (wörtlich!) sein. Früher waren das noch Gegensätze.
Mann, ist das alles kompliziert geworden!
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Lesehinweis
Die Autorin glaubt aber, dass der bislang eher vernachlässigte Begriff Itibar die entscheidende Dimension ist, die zu den Morden führt. Itibar bedeutet unter anderem so viel wie Kredit. Wer seinen Itibar, seine Glaubwürdigkeit, verliert, kann keine Geschäfte mehr machen.
[...]
Frau Özaktürk widerspricht jedoch im Gespräch mit der "Welt" der gängigen Auffassung von Islamwissenschaftlern und muslimischen Geistlichen, dass "Ehrenmorde" keine Verankerung im Islam haben. Aus ihren Gesprächen mit den Tätern kann sie belegen, dass eigentlich jeder von ihnen sein Verbrechen als etwas betrachtet, was im Einklang mit den Anforderungen des Islam steht. Zumindest in der subjektiven Weltsicht der Täter gibt es keinen Widerspruch zwischen Islam und "Ehrenmord".
[...]
"Der semantische Gehalt des Ehrbegriffs, die getrennte Rollenverteilung der Geschlechter, die Anforderungen an die Frauen, sich demütig zu verhalten und nicht mit fremden Männern zu kommunizieren, das alles ist im Koran enthalten und entspricht genau dem Namus-Begriff des archaischen Wertesystems", sagt Özaktürk. Der Koran konserviere daher bis zu einem gewissen Grade stammesgesellschaftliche Wertvorstellungen. Das liege sicher auch daran, dass der Koran "aus einer Stammesgesellschaft heraus entstand und daher deren Werte spiegelt", wenn auch in abgemilderter Form.
http://www.welt.de/print/die_welt/politik/article108573675/Der-wahre-Grund-fuer-Ehrenmorde.html
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Lesehinweise
Todenhöfer zitiert freihändig, und ohne sich mit Penibilitäten wie Jahreszahlen oder historischem Kontext aufzuhalten, von Tocqueville über Lessing und Sartre zu Peter Ustinov und Mahmut Zakzouk. Zakzouk? Religionsminister Ägyptens von 1997 bis Januar 2011, fand 2007 die Todesstrafe für einen Apostaten, ein vom Islam abgefallener Mensch, gerechtfertigt.
http://www.fr-online.de/meinung/thesen-gegen-hass-ueberlegenheit-der-gewalt,1472602,16669908.html
In Todenhöfers Darstellung der Lage in dem arabischen Land reihe sich „Lüge an Lüge“, schrieb Springer in einer am Mittwoch veröffentlichten Pressemitteilung. Todenhöfer (71) hatte in der vergangenen Woche ein etwa zwanzigminütiges Interview mit Assad geführt, das am vergangenen Sonntag im ARD-„Weltspiegel“ ausgestrahlt wurde.
http://www.merkur-online.de/nachrichten/boulevard/kabarettist-christian-springer-kritik-assad-2387795.html
Reuter: Und was kritisieren Sie an der Freien Syrischen Armee, den Rebellen?
Todenhöfer: Dass sie ebenso töten wie die Sicherheitskräfte. Nehmen Sie nur die 200 Hinrichtungen von Homs, über die ja immerhin SPIEGEL ONLINE berichtete. Ich kritisiere ihre Desinformationskampagnen und ihr grässliches "Massaker-Marketing".
Reuter: Damit meinen Sie vor allem das Massaker von Hula, das Ihrer Ansicht nach von Rebellen verübt wurde. Eine unhaltbare These, die wir durch eine Vielzahl von Augenzeugenberichten und Recherchen am Ort vorige Woche im SPIEGEL widerlegt haben.
http://www.spiegel.de/spiegel/streitgespraech-zwischen-juergen-todenhoefer-und-christoph-reuter-a-847123.html
Und zur Erinnerung:
Der Autor operiert durchweg mit diesen falschen Behauptungen arbeitet bei dem Versuch, ein Feindbild zu beseitigen, an neuen Feindbildern. Todenhöfers Buch ist das Buch eines Mannes, der sich oft irrt. Im Februar 2011 sprach er in der Sendung "Maybrit Illner" davon, die ägyptischen Muslimbrüder würden bei den nächsten Wahlen maximal 20% erhalten.
http://www.amazon.de/review/R27OFWGZVPPXX/ref=cm_cr_dp_title?ie=UTF8&ASIN=3570101355&channel=rw-dp&nodeID=299956&store=books
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Lesehinweise
Brutal und rücksichtslos ging das Assad-Regime bisher schon gegen Protestierende in Aleppo vor. Dieses Urteil fällt die Menschenrechtsorganisation Amnesty International. In der Großstadt wird erbittert gekämpft, Tausende Bewohner sitzen noch immer zwischen den Fronten fest.
[...]
Zu den Opfern gehören demnach nicht nur Teilnehmer der Kundgebungen, sondern auch unbeteiligte Zivilisten, darunter Kinder, prangert Amnesty an. Der Bericht beschreibt etwa, wie ein 13-Jähriger auf dem Nachhauseweg von der Schule an einer Demonstration vorbeikam und von einem Mitglied der Regierungstruppen erschossen wurde.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/amnesty-wirft-assad-regime-toetung-von-demonstranten-in-aleppo-vor-a-847559.html
Man vergleiche hierzu den Stuss, den Todenhöfer im aktuellen SPIEGEL von sich gibt:
Reuter: Die Vereinten Nationen kommen zu ähnlichen Zahlen. Wir beziehen unsere Informationen im Übrigen aus unseren Gesprächen im Land, beispielsweise mit desertierten Soldaten, die sich weigerten, den Schießbefehl auf die eigene Bevölkerung weiter zu befolgen.
Todenhöfer: Wieder so eine Behauptung, es gibt keinen Schießbefehl auf Zivilisten.
Reuter: Wie bitte?
Todenhöfer: Es gibt, ganz im Gegenteil, ein Schießverbot auf die Zivilbevölkerung.
Reuter: Wer sagt das, Assad?
Todenhöfer: Er sagt, dass alle, die dagegen verstoßen, vor Gericht zur Rechenschaft gezogen werden. Er hat die Familie eines 13-Jährigen Jungen empfangen, der zum Symbol der Revolution wurde. Er war von Sicherheitskräften getötet worden. Assad hat mit der Familie getrauert und den Jungen zum Märtyrer erklärt. Das hätte er nie getan, wenn er derartige Erschießungen gut fände.
Reuter: Human Rights Watch hat eine Studie vorgelegt, in der 63 desertierte Soldaten und Geheimdienstler das genaue Gegenteil berichten. Lügen die alle?
[...]
Reuter: Ich war dort und habe mit Überlebenden gesprochen. Der Ort lag und liegt immer noch unter Beschuss der Armee, die den Schauplatz des Massakers kontrollierte. Die Zeugen erzählen dieselbe Geschichte, teilweise sogar vor der Kamera. Niemand beschuldigt die Rebellen.
http://www.spiegel.de/spiegel/streitgespraech-zwischen-juergen-todenhoefer-und-christoph-reuter-a-847123.html
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Lesehinweis
Nun hat das israelische Nationalmuseum in Jerusalem bekannt gegeben, es werde sich anlässlich einer Ausstellung über das Leben der streng orthodoxen "Chassidim" auch dem orthodoxen Publikum öffnen, das heißt, separate Besuchszeiten für Männer und Frauen anbieten. [...] Fundamentalisten und Orthodoxe aller Glaubensrichtungen zeichnen sich dadurch aus, dass es ihnen nicht genügt, nach ihren Vorstellungen zu leben, sie wollen auch alle, die anders leben, dazu zwingen. Kommt man ihnen entgegen, reagieren sie nicht, indem sie sich auch bewegen, im Gegenteil, sie sehen sich in ihrer Position bestätigt - und erheben neue Forderungen. Deswegen sollten alle "Geschäfte" mit Orthodoxen auf der Basis von Gegenseitigkeit gemacht werden. Wir bauen Moscheen in Duisburg, wenn in Riad Kirchen gebaut werden. Wir führen separate Besuchszeiten für Männer und Frauen in Schwimmbädern ein, wenn die Orthodoxen in ihren Vierteln Besuchszeiten für gemischte Gruppen einführen. Und was wir wahnsinnig gerne erfahren möchten: Wie kommt es, dass die Orthodoxen so viele Kinder haben, wenn sie auf die Trennung der Geschlechter so großen Wert legen?
http://www.welt.de/print/die_welt/kultur/article108384316/Sex-im-Museum.html
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Videohinweis
Wahnsinn! Die ARD lässt Todenhöfer ein Interview mit dem syrischen Präsidenten führen.
Leider verpasst Todi es, sinnvolle Fragen zu stellen (z. B. "Wie viele Kinder wurden auf Ihr Geheiß mittlerweile gefoltert?"). Aber immerhin fragt er andere Dinge wie z. B. "Wer hat mehr Zivilisten umgebracht, die Regierung oder die Rebellen?" oder "Wer ist für dieses oder jenes Massaker zuständig?" (und raten Sie mal, was der grundehrliche Assad darauf antwortet).
Der Todenhöfer ist klasse. Der hätte bestimmt auch Hitler interviewt, um ihn zu fragen, ob er wirklich Juden töten möchte. Und hätte bei einem "Nein" dann auch nicht weiter nachgehakt.
Peinlich oder blöd? Schauen Sie sich das Video an und urteilen Sie selbst:
http://www.ardmediathek.de/das-erste/weltspiegel/syrien-exklusiv-gespraech-mit-syriens-praesident-assad?documentId=11073186
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Lesehinweis
Welt am Sonntag: Nicht ganz überraschend, immerhin verweisen Verfassungsschützer darauf, dass einige Organisationen in den Muslim-Dachverbänden mit islamistischen Gruppen in ihren Herkunftsländern verbunden sind, die früher die jüdische Weltverschwörung oder Todesstrafen für Apostaten gepredigt haben.
Kizilkaya: Es gibt im Islam keinen Antisemitismus, denn Antisemitismus ist eine Form von Rassismus. Die Verbände stehen alle auf dem Boden des Grundgesetzes.
[...]
Welt am Sonntag: Noch mal zu den Friedhöfen: Warum muss es überhaupt Friedhöfe ausschließlich für Muslime geben?
Kizilkaya: Wir wollen nach Möglichkeit eigene Friedhöfe, es würde aber auch reichen, wenn es getrennte, nebeneinander liegende Bereiche gibt. Aber ein völliges Durcheinander scheint mir nicht wünschenswert. An ein paar Stellen muss erkennbar bleiben, dass Islam und Christentum unterschiedliche Religionen sind. Außerdem gibt es Bestattungsrituale, die berücksichtigt werden müssen. Übrigens: wir sind in meiner Wahrnehmung durchaus entgegenkommend gegenüber Gesellschaft und Politik.
http://www.welt.de/regionales/duesseldorf/article107913500/Von-Gleichbehandlung-sind-Muslime-noch-entfernt.html
Siehe auch:
Herr Kizilkaya, im Islam gibt es einen etablierten und tief verankerten Antisemitismus, der in bestimmten Kreisen zur versteinerten Religionsräson geworden ist. Besuchen Sie mal die israelische Küstenstadt Netanja, da werden Sie auf der Straße viel Französisch hören. Der Antisemitismus in Frankreich, vor allem in seiner islamischen Form, bringt allmählich die dort lebenden Juden zu dem Schluss, dass Herzl mit seinen Fantasien vielleicht doch nicht ganz falsch lag. Ich lade Sie ein, die Fußballmannschaft des Jüdischen Gymnasiums in Berlin nur einmal zum Turnier zu begleiten. Zweimal habe ich das gemacht und zweimal wurde ich von „Deutschen mit Migrationshintergrund“ als „Scheißjude!“ beschimpft. In dem ersten Fall rief fasst die ganze gegnerische Mannschaft, ca. 15 Kinder, im Chor: „Juden raus! Juden raus!“. Nur wer kulturell völlig abgeschnitten lebt, so dass er weder die Nuancen noch die Tabus der deutschen Gesellschaft kennt, kann sich eine solche rassistische Inszenierung ausdenken.
Werfen Sie ab und zu einen Blick in die Presse der islamischen Länder, Herr Kizilkaya. Die antisemitischen Karikaturen, die da zu sehen sind, übertreffen das Vorstellungsvermögen von Julius Streicher. Die Juden sind immer da, wenn die Despoten ihre eigene Bevölkerung von den echten Problemen ihres Lebens wie Armut und Analphabetismus ablenken wollen. Warum aber ist diese Bevölkerung so manipulierbar?
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/ali_im_wunderland/
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