Lesehinweis
Emanzipation und das Streben nach persönlicher Freiheit können für eine muslimische Frau aus einem so genannten traditionellen Umfeld in Deutschland lebensgefährlich sein. Und es sind fast immer ihre eigenen Familien, die die Todesurteile fällen. Äußert man sich dazu deutlich, etwa als arabischer, in Deutschland lebender Mann wie ich, und weist man auf den Kontext solcher Taten hin, begegnet einem sofort massiver Widerstand. Ein seltsames Phänomen, denn hier wird doch sonst so offen gesprochen. Geht es etwa um eine Massenvergewaltigung in Indien oder sexuelle Übergriffe auf Frauen in Ägypten, darf das Unrecht benannt, die Kritik an einer chauvinistischen Männerkultur ausgesprochen werden, sogar in den Nachrichten. Doch diese Szenarien sind halt, gefühlt, weit weg. Wer angesichts solcher brutalen Morde vor unserer Haustür darüber aufklären will, welche auslösende Rolle der ideologische, patriarchale Hintergrund der beteiligten Familien spielen kann, wird angegriffen. Schon bei der Andeutung eines solchen Zusammenhangs läuft man Gefahr, als “Rassist” oder “Islamhasser” gebrandmarkt zu werden. Hier, in einem Land, in dem die Würde des Menschen laut Grundgesetz unantastbar ist, werden täglich Tausende Frauen drangsaliert, geschlagen und in ihrer Freiheit behindert. Und eine auffällig relevante Anzahl dieser Frauen lebt in traditionell geprägten migrantischen Milieus.
Warum darf das nicht benannt und wissenschaftlich erforscht werden? Wird die Debatte weiter verweigert, kostet das weiterhin Frauen in diesen Milieus ihr Leben oder ihre Freiheit. Wir machen uns also mitschuldig, indem wir uns dem Thema verweigern, es verharmlosen oder kulturrelativistisch argumentieren.
http://freeminds.blogsport.eu/2013/02/06/extern-wir-machen-uns-zum-komplizen-der-tater-von-ahmad-mansour-faz/
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