Lesehinweis
Tiefer als Hartmut von Hentig sind wenige gefallen in diesem Jahr. Bis zum Frühjahr galt der 85-Jährige als Lichtgestalt der deutschen Reformpädagogik. Nun zitiert die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung aus einem Brief, der noch einmal unterstreicht, wie krampfhaft sich von Hentig der Aufarbeitung der Affäre um sexuelle Gewalt an der von ihm mitgeprägten Odenwaldschule verweigert hat. »Aussitzen« wolle er den Skandal, in dessen Zentrum sein Lebensgefährte Gerold Becker stand, auch wenn das »nicht leicht einzuhalten« sei, schrieb von Hentig im Mai. Aus dem bewunderten Pädagogen ist endgültig eine traurige Figur geworden: uneinsichtig, larmoyant und rücksichtslos.
http://www.zeit.de/2010/52/P-Meinungsleiter
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