Lesehinweis
Auszüge aus einem Interview mit Professor Obiora Ike, dem Leiter des Institutes für Entwicklung, Gerechtigkeit und Frieden in Enugu in Nigeria, auf der Website der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte:
Gibt es Forderungen von Muslimen auch dort die Scharia einzuführen, wo mehrheitlich Christen leben?
Es gibt ein starke Strömung unter einigen Moslemführern in Nigeria, die von Moslems aus anderen Ländern gesteuert wird und die vollkommene und absolute Islamisierung Nigerias zum Ziel hat. Erst kürzlich setzte eine Debatte ein, in der es darum ging, nun auch eine modifizierte Form der Scharia in den westlichen Teilen Nigerias, also Lagos, Osun, Ondo, Oyo und Kwara einzuführen. Die Gefahr ist akut und die Energien sind geweckt, Gründungs- und Propandamaschinerie laufen.
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Es ist bekannt, dass es in Nigeria seit längerer Zeit Übergriffe von Muslimen auf Nichtmuslime gibt. Meinen Sie nicht, dass es sich dabei um eine kleine Minderheit handelt und die Mehrheit der nigerianischen Muslime Gewalt ablehnen und tolerant sind?
Es ist streckenweise eine Minderheit, die all die Gewalt im Namen des Islam ausübt. Aber wenn die Mehrheit der Muslime dazu schweigt oder fast nichts unternimmt, macht sie sich zum Komplizen und es wird schwierig zu unterscheiden, wer hier was im Namen des Islam tut. Es gibt viele Gründe: Unwissenheit, mangels Bildung Eifer bei Gewaltanwendung aus Tugend, fanatisches Training; Manipulation durch religiöse Führer; politische Manipulation des Islam unter der Berufung darauf, dass der reine Islam angestrebt werden soll; Ereignisse von weltweiter Bedeutung wie zum Beispiel der Angriff auf Afghanistan und auf den Irak unter Berufung gewaltanwendenden Terrorismus.
Zuweilen wird behauptet, dass Islamisten für sich aus der islamischen Ethik das Recht ableiten, die Unwahrheit zu sagen, falls dies im Interesse des Islam sei. Können Sie diese Einschätzung aus Ihrem Erfahrungsbereich bestätigen?
Generell glauben Moslems, dass sie alles tun müssen, auch sterben, um ihren islamischen Glauben zu verteidigen, das kann auch Gewaltanwendung und unmoralisches Verhalten beinhalten. Hier fangen die Schwierigkeiten an, eine Unterschied zwischen Glauben und Vernunft zu machen.
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Sollen sich die Regierungen der sogenannten christlichen oder westlichen Staaten bewusst mit Kritik an der Steinigung und Appellen zurückhalten, weil dies den Zorn der Muslime erregen und unter dem Vorwand der "kulturelle Bevormundung" zurückgewiesen werden könnte?
Die Regierungen westlicher Länder sind nicht mehr christliche Regierungen. Sie wurden von ihrem Volk lediglich gewählt, um sie zu vertreten. Dies sind keine religiösen Wahlen. Sie sollen nach internationalen Standards handeln wie allgemein anerkannt und solche Aktionen haben nichts mit kultureller Überheblichkeit zu tun. Die Menschenrechte und ihre Durchsetzung ist eine Mission für jeden Menschen und dessen Regierung. Auf lange Sicht ist der Maßstab jeder Zivilisation die Menge der Rechte, die dem einzelnen Bürger eingeräumt werden. Die Menschenrechte sind der Schlüssel zum Maßstab jeder Entwicklung.
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