von N. Lightenment (P)
Der Kirchentag in Dresden beschäftigte sich mit allem Möglichen, so z. B. Energiepolitik, Integration und Kriegseinsätzen. Das Einzige, was keine Rolle zu spielen schien, waren religiöse Inhalte im engeren Sinne. Margot Käßmann, die derzeit bekannteste Vertreterin des protestantischen Klerikalpopulismus, vertrat nach wie vor die Ansicht, dass "nichts" gut sei in Afghanistan. Jeder, der auch nur ein bisschen Verstand sein eigen nennt, müsste hier doch fragen:
- Ist es denn nichts Gutes, wenn keine Frauen mehr im Fußballstadion von Kabul hingerichtet werden?
- Ist es nichts Gutes, wenn Mädchen und Jungen gleichberechtigt zur Schule gehen können?
- Ist es nichts Gutes, wenn zumindest in einem Teil von Afghanistan Menschen dem Zugriff brutaler Terroristen und Blutsäufer entzogen sind?
Natürlich gibt lassen sich bezüglich Afghanistan auch unerfreuliche Dinge nennen. Es eben NICHT ALLES gut in Afghanistan. Hätte Margot Käßmann diese Worte gewählt, gäbe es auch nichts zu beanstanden. So aber diskreditiert die Ex-Bischöfe eines billigen sensationsheischenden Effektes wegen all jene mutigen Männer und Frauen in Afghanistan - internationale Helfer wie auch Einheimische -, die jeden Tag ihr Leben riskieren, um etwas in diesem geschundenen Land zum Besseren hin zu verändern. Soldaten, Ärzte, Lehrer, Ausbilder - sie alle müssen sich von einer Frau, die einst die Leben ihrer Mitmenschen durch eine alkoholisierte Autofahrt gefährdete, sagen lassen, dass ihre Arbeit nichts bewegen konnte und auch nie bewegen wird.
Das ist die christliche Botschaft der Margot Käßmann zum Kirchentag in Dresden.
|
|
<< Zurück |
Neuen Kommentar hinzufügen |