Lesehinweis
Einen anderen Akzent in einem anderen Stil haben vor sechs Jahren drei Linke-Abgeordnete im Europa-Parlament zu setzen versucht und sich einer Resolution angeschlossen, die unter anderem die Unterdrückung der Opposition auf Kuba geißelte. Die Abrechnung mit den Menschenrechtlern in den eigenen Reihen, darunter die ehemalige PDS-Chefin Gabi Zimmer und der vormalige Chefideologe André Brie, ließ nicht lange auf sich warten. Auf Verlangen unter anderem des früheren SED-Vorsitzenden Egon Krenz rügte der Linkspartei-Vorstand den Einsatz für die Menschenrechte auf Kuba – einstimmig, also auch mit den Stimmen Bartschs und Ramelows. Fazit: Lötzsch und Ernst haben – zumindest dieses eine Mal – aus Sicht der Linkspartei alles richtig gemacht, denn sie haben das gemacht, was die Partei schon immer machte, auch zu jener Zeit, also sie noch anders hieß. Die Kritik ist Heuchelei. Deutschland hat keine Linkspartei. Die Partei, die diesen Namen sich angemaßt hat, stellt oft die richtigen Fragen, aber die Antworten, die sie findet, verströmen den Modergeruch des 19. und 20. Jahrhunderts. Sie hat die Vorsitzenden, die sie verdient. Deren intellektuelle Potenz erschöpft sich in Glückwünschen auf den Máximo Líder, schon für eigenhändige Unterschriften hat es nicht mehr gereicht. Sie wurden von einem Apparat in der Linkspartei-Zentrale gedruckt. Wenn das der kubanische Führer wüsste.
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/politik/355960/355961.php
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