DIE MENSCHENRECHTSFUNDAMENTALISTEN
- Weder Populisten noch Verharmloser -
StartseiteBlogÜber unsLinksImpressum
Antidemokraten
Interviews
Menschenrechte
Rezensionen & Kritiken
Satire
Terror
Vermeintlich Themenfremdes
September, 2010
Oktober, 2010
November, 2010
Dezember, 2010
Januar, 2011
Februar, 2011
März, 2011
April, 2011
Mai, 2011
Juni, 2011
Juli, 2011
August, 2011
September, 2011
Oktober, 2011
November, 2011
Dezember, 2011
Januar, 2012
Februar, 2012
März, 2012
April, 2012
Mai, 2012
Juni, 2012
Juli, 2012
August, 2012
September, 2012
Oktober, 2012
November, 2012
Dezember, 2012
Januar, 2013
Februar, 2013
März, 2013
April, 2013
Juni, 2013
Juli, 2013
August, 2013
September, 2013
Oktober, 2013
November, 2013
Berlin-Wahl: Burkaverbot ist kein Populismus
Berlin-Wahl: Burkaverbot ist kein Populismus
Von N. Lightenment (P)
 
Am Donnerstag lief auf dem RBB vor dem Hintergrund der Berlinwahl eine Sendung, die wohl als politische Freakshow angedacht war. Es ging darum, den Vertretern der Kleinparteien die Möglichkeit zu geben, sich vorzustellen (oder darum, sie vorzuführen?). Wahr ist allerdings auch, dass sich einige der Kandidaten tatsächlich als politische Freaks entpuppten. Gleichzeitig erwies sich aber das Publikum als unfähig, dort zu differenzieren, wo es nötig gewesen wäre.
 
Der NPD-Mann polterte irgendwas von Ausländerrückführung, der Kandidat der DKP verteidigte die Berliner Mauer. Andere, die im Laufe der Sendung zu Wort kamen, erwiesen sich als sehr viel harmloser, gleichzeitig aber auch als wirr, wenn sie beispielsweise nicht zu wissen schienen, was in ihrem eigenen Parteiprogramm stand.
 
Interessant vor dem Hintergrund der Integrationsdebatte ist der Auftritt des Kandidaten der „Freiheit“, René Stadtkewitz. Die noch junge Partei ist vor allem seit dem gestrigen gemeinsamen Auftritt mit dem umstrittenen niederländischen Politiker Geert Wilders stark in den Medien vertreten und stößt ob ihrer Thesen auf heftige Kritik.
 
Teilweise ist die Kritik berechtigt. Fragwürdig darf man die Wahl der Verbündeten besagter Partei finden. Der Blog PI „glänzte“ beispielsweise eine Zeit lang mit einer Karikatur, die eine auf Walküre gestylte Frauenfigur Europa zeigte, wie sie einem als Moslem erkennbaren Schwein einen Tritt in den Hintern verpasst und es so aus dem Kontinent, der ihren Namen trägt, hinauswirft. Im Gegensatz zu den Mohammedkarikaturen sind in diesem Fall Rassismusvorwürfe durchaus gerechtfertigt, allerdings sollte man einer neugegründeten Partei auch durchaus Verirrungen zugestehen können (man denke nur daran, dass in den 80ern die jungen Grünen nicht nur RAF-Sympathisanten, sondern auch einen waschechten Altnazi als Abgeordneten aufboten, der sogar in Wahlwerbespots als besorgter Großvater eine tragende Rolle spielen durfte, siehe hier: http://www.youtube.com/watch?v=lQ6jhSQCUQc). Ein Parteifunktionär der „Freiheit“, der in der Öffentlichkeit durch rassistische Statements auffiel, wurde jedenfalls umgehend von seinen Aufgaben entbunden, womit diese Partei immerhin deutlich schneller und konsequenter gehandelt hat als die etablierten Parteien in vergleichbaren Fällen. Dass es in der „Freiheit“ auch Juden und iranstämmige Migranten gibt, ist ebenfalls bekannt. Völlig unvorhersehbar ist hingegen der weitere Weg dieser Partei, der sowohl Radikalisierung als auch Mäßigung lauten könnte. Richtig ist in jedem Fall, dass die „Freiheit“ (im Gegensatz zur Linken) nicht vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Anstoß nimmt man wohl vor allem an der Einladung von Geert Wilders, der allerdings freilich auch schon von Journalisten wie Henryk Broder gegen den Vorwurf des Rechtspopulismus in Schutz genommen wurde.
 
In der Sendung am Donnertag wurde Stadtkewitz seitens des Moderators mit der Frage konfrontiert, wie populistisch ein Burkaverbot (das man im Parteiprogramm der „Freiheit“ findet) eigentlich sei. Nun darf man berechtigterweise fragen, was an einem Burkaverbot überhaupt populistisch sein könnte, wie es in zwei unserer demokratischen Nachbarstaaten – Frankreich und Belgien – unter großem überparteilichen Konsens beschlossen wurde. Die deutsche SPD äußerte sich dazu übrigens zustimmend (http://www.n-tv.de/politik/Belgien-stimmt-fuer-Burka-Verbot-article3215326.html) und auch aus den Reihen der FDP gab es bereits entsprechende Forderungen (http://www.welt.de/politik/article9101806/FDP-Politiker-verlangt-Burka-Verbot-in-Deutschland.html). Auch Feministinnen (Alice Schwarzer, Necla Kelek, Terre des Femmes) wollen aus guten Gründen die Burka aus der Öffentlichkeit verbannen.
 
Der Moderator versuchte indes, das Problem kleinzureden. Er begann das Gespräch mit den Worten, er habe in Berlin noch nie eine vollverschleierte Frau gesehen. Nun ist Berlin in der Tat sehr groß und solche persönlichen Erfahrungen sind eben davon abhängig, wo man sich vorzugsweise aufhält. Das es in Berlin eine gewisse Anzahl vollverschleierter Frauen gibt, ist eigentlich unbestritten (RBB, bitte zukünftig mal recherchieren). Nun könnte das allgemein bekannte Argument folgen, dass die Anzahl aber sehr gering ist und das man deshalb kein Aufhebens machen sollte. Hierauf sind zwei Dinge zu erwidern: Erstens ist eine solche Sache stets nach inhaltlichen Gesichtspunkten zu beurteilen und nicht nach der Häufigkeit ihres Auftretens – wenn wir der Ansicht sind, dass die Burka eine Menschenrechtsverletzung darstellt, ist es völlig irrelevant, ob eine Frau oder Tausende die Burka trägt, es müsste in jedem Fall gehandelt werden. Zweitens kann ein Phänomen, das heute nur selten beobachtet wird, in zehn Jahren ganz andere Dimensionen angenommen haben, und daher ist es richtig, frühzeitig und vorbeugend zu handeln.
 
Eigentlich, so muss man ehrlicherweise sagen, trennte Stadtkewitz in dieser Sendung deutlich zwischen Muslimen und freier Religionsausübung auf der einen Seite und dem Islam als politisches System auf der anderen Seite. Er verurteilte auf Nachfrage die Attentate von Norwegen und sieht ihren Urheber auf demselben Niveau wie islamistische Terroristen. Merkwürdig ist auch, dass Stadtkewitz die Forderung nach einer Kitapflicht für Kinder mit Sprachproblemen vorgeworfen wurde – diese Forderung ist schon seit langem in der Integrationsdebatte im Gespräch, auch außerhalb der „Freiheit“.
 
Ein offensichtlich muslimischer Jugendlicher aus dem Publikum meldete sich zu Wort: „Es gehört zur Kultur einer Frau, dass sie sich verdeckt im Islam.“ Das ist schon mal für sich genommen eine höchst fragwürdige Äußerung (offenbar ist der junge Mann der Ansicht, eine „gescheite“ Muslimin muss sich geradezu verdecken). Die Frage des Jugendlichen ging nun dahin, wie sich der Parteiname „Freiheit“ damit in Einklang bringen lässt, dass hier die Freiheit der Verschleierten angeblich beschnitten würde. Seltsamerweise erhielt der Fragesteller von dem unkritischen und in dieser Frage wohl auch überwiegend ungebildeten Publikum Applaus. Tatsächlich war es aber anschließend innerhalb des Zeitrahmens der Sendung nicht möglich, „Freiwilligkeit“ zu problematisieren – wie freiwillig ist eine Handlung, in die man „hineinsozialisiert“ wurde? Das Differenzieren lag dem Studiopublikum offensichtlich fern.
 
Auch das wohl eine Form von Populismus.
 
Die fraglichen Stellen als Video:
http://www.youtube.com/watch?v=4t_ZROrb8HE
<< Zurück Neuen Kommentar hinzufügen
choracop
20.10.2012 02:14:41
discount chanel handbags
get cheap [URL=http://enemyfinder.net/blog/view/55924/discount-chanel]discount chanel bags[/URL] for gift UYEHwXBk [URL]http://discountchanelbag14.dinstudio.co.uk/[/URL]
Uplikela
19.10.2012 23:40:58
authentic discount gucci handbags
get cheap [URL=http://www.africancanadianmodels.com/guccishoesdiscount/]gucci discount bags[/URL] and get big save EVnRhxCC [URL=http://gucciemployeediscount.asdfhost.com/ ] http://www.africancanadianmodels.com/guccishoesdiscount/ [/URL]
elalkTep
19.10.2012 22:19:04
designer inspired handbags
click [URL=http://designerinspiredpurses.enterprisebusinessexperts.biz/]inspired designer bags[/URL] online GLUnrtTr [URL=http://darc.imv.au.dk/publicinterfaces/?p=141083 ] http://darc.imv.au.dk/publicinterfaces/?p=141083 [/URL]
Örg
04.09.2011 21:37:48
Interesant
Danke für die Infos.
Tabu
04.09.2011 20:32:23
NPD-Mensch
Habe die Sendung auch gesehen. Immerhin hat der Moderator dem NPD-Menschen gut auf den Zahn gefühlt. Auf die Frage, warum die Partei das Wort Holocaust im Parteiprogramm immer in Anführungszeichen schreibe, antwortete er wirr, indem er viele Paragraphen nannte und meinte, in den USA dürfe man, im Ggeensatz zu Deutschland ja sagen, was man wolle- sprich, den Holocaust leugnen.

Ich frage mich bei solchen Äußerungen immer, ob diese Menschen wirklich glauben, was sie sagen. Passt das Leid der vielen getöteten Juden und anderer Minderheiten nicht ins Konzept oder glauben Sie wirklich, dass es sich um eine große Lüge handelt? Was ist dann mit den ganzen Filmen, Überlebenden usw.?

So eine menschenverachtende Aussage ist auf jeden Fall eine Ohrfeige für alle, die im Dritten Reich gelitten haben!

Ich weiß um die Risiken, die ein Verbot dieser Partei beinhalte würde ( z. B. Unetrwanderung der Volksparteien), ärgere mich aber immer wieder darüber, dass solchen Personen noch ein Forum geboten wird!
Max
04.09.2011 12:33:09
Passend
Passt zu dem, was schon in einem anderen Artikel zu lesen war. Die Leute machen sich nicht klar, was es bedeutet, mit der Burka leben zu müssen.
6 Elemente gesamt
Kommentar hinzufügen
Name*
Betreff*
Kommentar*
Bitte geben Sie den Bestätigungscode ein, den Sie auf dem Bild sehen*
Bild neu laden