Lesehinweis
„Solidarität und Loyalität ist selbstverständlich. Das heißt, Muslime helfen einander – oftmals ohne zu wissen, ob der Freund im Recht oder Unrecht ist“, erklärte Toprak. Diese Freundschaft habe allerdings Grenzen – wenn die Ehre verletzt wird. „Das ist zum Beispiel der Fall, wenn sich ein Türke in die Schwester des Freundes verliebt. Dann muss er die Absicht äußern, sie zu heiraten – nur so kann dieser Konflikt gelöst werden.“ Die Ehre werde auch verletzt, wenn weibliche Familienmitglieder beleidigt werden. „Die Männer der Familie sehen es dann als ihre Pflicht an, die Ehre zu verteidigen“, erklärte Toprak, der die Jugendlichen auch gefragt hat, was Männlichkeit ausmacht: „Geistige und körperliche Stärke“, sei die Antwort gewesen, und als geistig stark gelte der Mann, der zu seinem Wort stehe.
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Neben Toprak beleuchtete die Rechtsanwältin Regina Kalthegener „Die juristisch-pragmatische Sicht“ und Dr. Necla Kelek referierte über die „Sozialisation von Mädchen und Jungen in muslimisch-traditionellen Familien.“ Kelek betonte, dass „viele Traditionen, die aus islamischen Kulturen kommen, die Familien beeinflussen und hemmen, sich einer freien, demokratischen Gesellschaft zu öffnen“. Für Kelek ist Ehre ein Begriff, der bei muslimischen Familien nicht auf den einzelnen Menschen angewendet werde – sondern nur auf die Familie als Ganzes, die diese Ehre dann gemeinsam schütze.
http://www.fuldaerzeitung.de/nachrichten/fulda-und-region/Fulda-Region-300-Teilnehmer-beim-Fachtag-Ehre-und-Gewalt-an-der-Hochschule;art25,442443
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