DIE MENSCHENRECHTSFUNDAMENTALISTEN
- Weder Populisten noch Verharmloser -
StartseiteBlogÜber unsLinksImpressum
Antidemokraten
Interviews
Menschenrechte
Rezensionen & Kritiken
Satire
Terror
Vermeintlich Themenfremdes
September, 2010
Oktober, 2010
November, 2010
Dezember, 2010
Januar, 2011
Februar, 2011
März, 2011
April, 2011
Mai, 2011
Juni, 2011
Juli, 2011
August, 2011
September, 2011
Oktober, 2011
November, 2011
Dezember, 2011
Januar, 2012
Februar, 2012
März, 2012
April, 2012
Mai, 2012
Juni, 2012
Juli, 2012
August, 2012
September, 2012
Oktober, 2012
November, 2012
Dezember, 2012
Januar, 2013
Februar, 2013
März, 2013
April, 2013
Juni, 2013
Juli, 2013
August, 2013
September, 2013
Oktober, 2013
November, 2013
Bericht: Lesung von Necla Kelek in Pfungstadt
Bericht: Lesung von Necla Kelek in Pfungstadt
von Thomas Baader
 
Necla Kelek hielt am 18.9.2011 im hessischen Pfungstadt eine Lesung. Drei Mitglieder des MRF-Teams waren im Historischen Rathaus vor Ort.


 
Kelek sprach zu Beginn die „arabische Revolution“ an, die zurzeit in mehreren Ländern in Nordafrika und im Nahen Osten stattfindet: Nüchtern betrachtet seien bisher nur Diktatoren verjagt worden, nach Marx mache jedoch das Wesen einer Revolution vor allem eine grundlegende Umgestaltung der Gesellschaft aus. Da bereits jetzt Stimmen in diesen Ländern auf der Scharia als Grundlage jeder zukünftigen Gesellschaftsordnung beharrten, zeigte Kelek sich in dieser Hinsicht skeptisch. Sie zitierte eine prominente ägyptische Frauenrechtlerin, die die Ansicht vertrat, dass zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch gar nichts gewonnen sei. Aufklärung, so Kelek weiter, sei eben ohne Religionskritik undenkbar. Dementsprechend könne man in den arabischen Ländern nur dann von einer echten Revolution sprechen, wenn die Religion endlich kritisch hinterfragt werde.
 
An die Analyse der Gegenwart schloss Kelek eine historische Betrachtung an: Die Tatsache, dass der Islam eben nicht nur Religion, sondern auch Weltanschauung und politische Ideologie sei und sich anders als das Christentum keiner Säkularisierung unterzogen habe, sei eben nur aus seiner Geschichte heraus erklärbar. Im Mittelalter sei der Islam sogar innovativer gewesen, christlichen Theologen wie Thomas von Aquin hingegen habe die Frau als etwas Mangelhaftes und Misslungenes gegolten. Schließlich aber habe sich in den europäischen Gesellschaften eine rationale Wissenschaft herausgebildet, während sich in den islamischen Ländern eine historische Lesart des Korans verboten habe. Aus der islamischen Gesellschaft sei somit jegliche Innovationsfähigkeit verschwunden.
 
Es sei dieser Hintergrund, auf dem die Integrationsprobleme heutiger muslimischer Einwanderer beruhten. In diesem Zusammenhang verwies Kelek darauf, dass nach deutschem Recht die Religionsmündigkeit eines Menschen im Alter von 14 Jahren vorliege – weshalb das Tragen eines Kopftuches für jüngere Kinder nicht zuzulassen sei. Kelek plädierte in der Kopftuchfrage somit für ein „Recht auf Kindheit“. Die bereits gültige Integrationsgesetzgebung verlange zudem eben auch die Annahme der hiesigen Rechtsordnung und der entsprechenden kulturellen Werte.
 
Ein gewichtiges Integrationsproblem sieht Kelek in der Verunsicherung, die die Deutschen (und die Europäer im Allgemeinen) selbst bezüglich ihrer Identität hätten: Das eigene Land sei eben nicht nur die Wiege des Holocaust oder eine ehemalige Kolonialmacht, Nationalbewusstsein sei nicht Nationalismus und Identität nicht Rassismus. Im Gegenteil betrachtet Kelek eine gefestigte Identität der Aufnahmegesellschaft als etwas, das auf Einwanderer attraktiv wirken kann.
 
Nicht alle trauten an diesem Abend den etablierten Parteien die Lösung dieser Probleme noch zu: In der abschließenden Diskussion kam aus dem Publikum der Vorschlag, von nun an nicht-radikale Kleinparteien zu wählen.
<< Zurück Neuen Kommentar hinzufügen
wwWxfwFpmyW
27.10.2012 12:46:48
waNapw tkRziop ooHjya kpNlbox
rKlqyKubcV [url=http://ryanfitzpatrickjerseys.webeden.net/]ryan fitzpatrick jersey[/url] eUkazPnmhF [url=http://ryanfitzpatrickjerseys.webeden.net/]ryan fitzpatrick college jersey[/url] dBgxtJvvaB [url=http://ryanfitzpatrickjerseys.webeden.net/]ryan fitzpatrick jersey[/url]
sRkwrNukgJ [url=http://deangelowilliams.webeden.net/]deangelo williams official jersey[/url] zTqmoZzubJ [url=http://deangelowilliams.webeden.net/]deangelo williams jersey authentic[/url] zJrmmOreqR [url=http://deangelowilliams.webeden.net/]deangelo williams jersey for kids[/url]
dCeahIduaA [url=http://nfljerseysfromchina.webeden.net]nfl jerseys china[/url] mXzstNkvwP [url=http://nfljerseysfromchina.webeden.net]nfl china jerseys[/url] bRzwkChmuP [url=http://nfljerseysfromchina.webeden.net]cheap nfl jerseys[/url]
wYkkcMstwX [url=http://cheapchinajerseys.webeden.net]cheap china jerseys[/url] fNnmbHagbG [url=http://cheapchinajerseys.webeden.net]cheap jerseys china[/url] oIwuqOmjaU [url=http://cheapchinajerseys.webeden.net]cheap nfl jerseys china[/url]
iFfqpMbcbZ [url=http://marcelldareusjerseys.webeden.net/]marcell dareus jersey nike[/url] mVmbaDhusQ [url=http://marcelldareusjerseys.webeden.net/]marcell dareus jersey[/url] kAathTilbH [url=http://marcelldareusjerseys.webeden.net/]marcell dareus official jersey[/url]
Tabu
25.09.2011 23:29:03
Antwort Besucher
Ja, weiß aus sicherer Quelle, dass Ates leider schon einige Lesungen wegen anhaltender Morddrohungen abgesagt hat. Wirklich traurig.
Besucher
19.09.2011 21:08:38
Anmerkung
Wenn ich mich richtig erinnere, dann sagte sie an dem Abend auch so etwas in der Art, daß Seyran Ates ja leider irgend wie schon aufgegeben hat.
Globewohner
19.09.2011 20:36:05
arabische Häretiker und ein Identitäts-stiftendes Nationalbewusstsein
Mit der Analyse über die Revolution in den arabischen Ländern trifft sie sich mit Abdel Hamed-Samad. Wie Kelek ist auch er davon überzeugt, dass die nicht-religiösen Gruppierungen in seinem Heimatland Ägypten endlich eine Diskussion über den Islam/Koran unsd seine Rolle in der Gesellschaft offensiv beginnen müssen. Häretiker sozusagen, die dann jedoch persönlich viel riskieren. Die Anmerkung zu Identität und Nationalbewusstsein ist sehr zutreffend; nur ein Mensch, der in sich ruht und über ein gutes Selbstwertgefühl verfügt, wirkt auf die Umwelt deutlich attraktiver als ein an sich Zweifelnder. Zuviel Selbstbewusstsein (oder Nationalstolz) wirkt dann aber wieder abstoßend oder arrogant (Neo-Nazis, türkische Graue Wölfe etc.).
Max
19.09.2011 13:29:16
Mehr Aufklärung
Solche Veranstaltungen sind wichtig, um die Menschen aufzuklären.

Es müsste viel mehr davon geben.
5 Elemente gesamt
Kommentar hinzufügen
Name*
Betreff*
Kommentar*
Bitte geben Sie den Bestätigungscode ein, den Sie auf dem Bild sehen*
Bild neu laden