Lesehinweis
Wenn es um die Rechte von Mädchen und Frauen geht, dann – um es klar zu sagen – müssen die ehemaligen Multikultis mehr aufpassen, kaltes Rechthaben nicht über das Leiden von Menschen stellen, die in einer freien Gesellschaft Gewaltverhältnisse aushalten müssen, die nach hier geltendem Recht und Gesetz verboten sind. Damit kein Missverständnis entsteht: Gegen Zwangsehen herrscht Konsens über alle Parteien hinweg. Aber nicht, wie klar man darüber sprechen will. Aydan Özoguz, integrationspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion jedenfalls überführt die Familienministerin zunächst der Voreingenommenheit. Es war ja vorauszuahnen. „Schröders Fazit: Ein Großteil der Zwangsheiraten in Deutschland findet bei Muslimen statt, dabei spiele auch der religiöse Aspekt eine Rolle. Leider führt sie diesen nicht weiter aus, was zwangsweise pauschalen Stigmatisierungen Raum lässt.“ Es war aber nicht Schröders Fazit, sondern statistische Erhebung der Studie, die Nationalitäten so akkurat aufführt wie Religionszugehörigkeiten, darunter auch, dass die Zwangsehe auch bei Christen nicht gebannt ist. Und die „pauschalen Stigmatisierungen“ werden erst durch diese Art der Argumentation herbeigeschrieben.
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Hoffentlich stehen im Bundestag Frau Özoguz’ konkrete Vorschläge obenan und nicht die Geißelung von Schröders vermuteten Nebenmotiven. Es geht nicht um Punktgewinne gegen eine Ministerin, sondern um sehr junge Frauen in Bedrängnis, die ihre großen Schwestern brauchen.
http://www.tagesspiegel.de/meinung/zu-hilfe-grosse-schwestern/5818606.html
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