Mordfall Arzu: Ja was denn nun?
von Thomas Baader
In der "Lippischen Landes-Zeitung" kommt Pastor Dieter Bökemeier zu Wort, der am Samstag einen Trauergottesdienst für die ermordete Arzu Özmen durchführen wird (http://www.lz.de/home/themenseite/der_fall_arzu_oezmen/5855645_Gottesdienst_in_Gedenken_an_Arzu_Oezmen.html).
Bin ich eigentlich der einzige, der der Ansicht ist, dass diese beiden Äußerungen Bökemeiers sich gegenseitig widersprechen?
"Es ist ein schlimmes, aber ein einzelnes Verbrechen geschehen, das auch durch Vorschriften und Riten des jesidischen Glaubens nie und nimmer gedeckt sei."
UND
"Die sogenannte 'Ehrenkultur', mit der die Mörder ihr Handeln rechtfertigten, knüpfe an ein Verbot für Jesiden an, Andersgläubige zu heiraten."
Man muss sich schon entscheiden: Entweder hat der Ehrenmord mit den Glaubensvorstellungen der Jesiden nichts zu tun oder er bezieht sich auf ein spezifisches religiöses Verbot im Jesidentum.
Herr Bökemeier scheint in seiner Argumentation von folgender Furcht beeinträchtigt zu sein - daher bleibt die logische Stringenz auf der Strecke:
"Wichtig, sei, vernünftig zu bleiben, betont Bökemeier mit Blick auf Hasstiraden auf Ausländer und verallgemeinernde Meinungsäußerungen gegen Jesiden im Internet."
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