Lesehinweise
Nach dem Mord an der Jesidin Arzu Özmen (18) kritisieren einige Jesiden im Internet, dass am Samstag kaum Mitglieder der Religionsgemeinschaft an der Trauerveranstaltung in Detmold teilgenommen haben.
Dabei wird in einigen Beiträgen auf dem kurdischen Portal www.daweta.de deutlich, dass es offenbar problematisch sein kann, sich zu Arzu zu bekennen. So heißt es in dem Beitrag einer Frau, die nach eigenen Angaben Jesidin ist: »Meine Eltern wussten von nichts, ich wusste nicht, was die sagen würden, wenn die wüssten ich war auf der Trauerfeier (...) Ich bin da hingefahren. Ich wusste auch, dass meine Eltern mich dort auch höchstwahrscheinlich im Fernsehen sehen können, auch das war mir egal, ich hab den Mut dazu gehabt und war dort.«
In einem anderen Beitrag steht: »Ich war heute in Detmold auf der Demo, wo es um Arzu Özmen ging. (...) Für viele von euch ist heute in Detmold Gelegenheit gewesen, zu zeigen, dass diese menschenverachtenden Taten nicht weiter ausgeübt werden dürfen. Dass Möglichkeiten gegeben werden, wie Priester Sehmus Deniz in Delmenhorst auf einer Hochzeit an alle Eltern appellierte, ihre Kinder (...) nicht mehr gegen ihren Willen an den Nächsten zu versprechen.«
Leider seien aber bis auf wenige jesidische Frauen fast nur »Deutsche« bei dem Trauermarsch gewesen. Und ein anderer Teilnehmer schreibt: »Es ist traurig aber wahr, dass andere sich mehr für unsere Leute einsetzen als wir selber.«
http://www.westfalen-blatt.de/nachricht/2012-01-24-fall-arzu-oezmen-nicht-alle-wollen-trauern/?tx_ttnews%5BbackPid%5D=613&cHash=ad15fdea8e2643b2233c484bc435766a
|
|
<< Zurück |
Neuen Kommentar hinzufügen |