Videohinweis
Es ist schon erstaunlich, was wir in diesen Tagen in der Zeitung lesen. Die syrische Revolution sei vom Westen finanziert, der Protest richte sich nicht gegen den Präsidenten, und anstatt zu schießen, müsse der Westen die vom Präsidenten versprochenen Wahlen beaufsichtigen. Autor dieser Thesen: Jürgen Todenhöfer, ein, sagen wir, Abenteuertourist und Pazifist, der auch die Araber in sein großes Herz geschlossen hat.
Den Aufstand als vom Westen gelenkt zu bezeichnen ist eine Herabwürdigung all jener, die ihr Leben lang in einem großen Gefängnis gelebt haben. Zweitens richtet sich der Protest längst gegen den Präsidenten. Assad hat stets mit verrohter Gewalt reagiert, sogar gegen Kinder. Und elf Monate solcher Brutalität führen nun jedes Wahlversprechen ad absurdum. Oder?
Wer wie Jürgen Todenhöfer oder wie die Linken auch noch sagt, Russland sei viel umsichtiger als der Westen, der sei daran erinnert, dass die Russen niemals Tote im eigenen Herrschaftsbereich gekümmert haben, siehe Tschetschenien.
Nur ein Nato-Schlag kann den Mann im Palast treffen. Aber das allein macht das Volk wohl kaum fit für eine demokratische Zukunft. Wie wäre es mit einer durchdachten Strategie? Gezielte Sanktionen, die die Führung treffen? Eine Anklage vor dem Internationalen Strafgerichtshof? Ein Angebot an Staatsbeamte, sich von Assad zu distanzieren? Gezielt aufbereitete, glaubwürdige Informationen über die Gewalt des Regimes für jene, die bislang nichts davon für wahr hielten? Und ein politischer Pakt mit der Opposition, die sich selbst verpflichtet, das Land zusammenzuhalten und aufeinander zuzugehen?
Es gibt noch einige Wege, bevor es zum Äußersten kommt.
http://www.tagesschau.de/multimedia/video/sendungsbeitrag158430_res-.html
|
|
<< Zurück |
Neuen Kommentar hinzufügen |