Diese Kategorie umfasst Beiträge, die sich mit Terroristen, Terroranschlägen, Terroropfern und noch anderen Dingen befassen, die sich mit dem Wort "Terror" bilden lassen.
Lesehinweise
Auf seiner Facebook-Seite gibt es (noch) 21 vorwiegend weibliche Freunde und Kontakte zu Seiten wie „Un-avennir Meilleur-Insha’allah“, „Prêche en Islam“ oder „Anasheed c’est ici“. Frauen dürften vor allem an „Prêche en Islam“ Gefallen finden, denn sie lesen dort, dass eine Frau ohne Schleier die Gebote Allahs nicht befolgt und ihr das ewige Höllenfeuer droht. „Anasheed c’est ici“ ist von Dr. Zakir Naik, dem Präsidenten der „Islamic Research Foundation“ inspiriert. Dem Prediger und Hardcore-Islamisten verweigerten Kanada und Grossbritannien vergangenes Jahr die Einreise. Auf YouTube kann man ein Video finden, in dem er erklärt, warum nur Muslime in den Himmel kommen. Er meint auch, ein Mann dürfe seine Ehefrau dann und wann ruhig schlagen. Das war ein Teil des geistigen Umfeldes des Attentäters. Warum muss das verschwiegen werden, wieso stellt man hier nicht so weitreichende Mutmaßungen an wie im Fall Breiviks oder der Döner-Mörder? Warum wird ein so ungeheures Verbrechen nicht von allen Seiten beleuchtet wie jedes andere auch? Was soll dieses Schweigekartell bringen, das es nicht einmal erlaubt, alle Fakten zu publizieren und eilends auf eine genehme Variante – Einzeltäter ohne erkennbares Motiv – drängt?
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/der_diskrete_charme_der_berichterstattung/
Hatte man sich bei Breivik sofort darauf verständigt, dass er ein “christlicher Fundamentalist” und ein verkappter Zionist ist, wird der “Migrationshintergrund” des Lütticher Täters nur sehr dezent angedeutet. Irgendwas mit Nordafrika oder so… Möglicherweise sind fünf Tote und über 100 Verletzte nicht genug, um die Gutmenschen wach zu rütteln, möglicherweise hängt die Bewertung der Tat primär davon ab, welchem Milieu der Täter angehört. Es kann aber auch sein, dass der Lump vom Dienst der FR sich leergeschrieben hat und die Glatze aus der Kochstraße gerade Ferien in einem sibirischen Gulag macht.
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/das_schweigen2/
|
Lesehinweise
Unterzeichnet ist das Schreiben nach diesen Angaben von der italienischen "Federazione Anarchica Informale" (FAI), dem informellen anarchischen Bündnis.
Die deutschen Ermittler beschreiben die FAI als "terroristische, linksanarchistische Organisation". Auch der Geheimdienst In Italien stuft das Anarchistenbündnis als terroristisch ein.
[...]
Bei der Briefbombe, die zwei Mitarbeiterinnen der Swissnuclear in Olten verletzte, fanden Ermittler ein Bekennerschreiben der FAI.
Damals explodierte zur gleichen Zeit eine Paketbombe in einer Kaserne der italienischen Stadt Livorno. Ein Soldat, der das Paket öffnete, verlor drei Finger.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,802605,00.html
Wir erinnern uns:
Schafft das Wort Extremismus ab!
Die Regierung mag nicht ablassen von dem Dogma, Rechts- und Linksextreme seien das gleiche Problem unterschiedlicher Ausprägung. Das ist gefährlich.
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2011-11/schroeder-extremismus-kommentar
""Es gibt keinen Linksextremismus", betont dagegen der Politologe Christoph Butterwegge.
http://www.bundestag.de/dasparlament/2009/03-04/Themenausgabe/23222516.html
|
Lesehinweis
In Göttingen ist am Wochenende ein möglicherweise politisch motivierter Brandanschlag auf das Göttinger Gerichtsgebäude verübt worden. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Täter aus der linksextremen Szene stammen. Auf das Gerichtsgebäude war die Parole 'Nazis morden - der Staat schiebt ab' geschmiert worden.
http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1245022
|
Breivik für unzurechnungsfähig erklärt: Wo bleiben die Entschuldigungen?
von N. Lightenment (P)
Zwei Gutachter haben Anders Behring Breivik für unzurechnungsfähig erklärt.
Nun sollte eines klar sein: Bei einem unzurechnungsfähigen Menschen ist es ziemlich egal, was er liest. Er hat nicht alle Tassen im Schrank und wird sich seine "Realität" so oder so zurechtspinnen. Dass Henryk Broder auf Breiviks Leseliste stand, dürfte also ziemlich irrelevant sein.
Frage: Wie lange müssen wir jetzt wohl warten, bis sich diverse Journalisten der Frankfurter Rundschau, der taz usw. für ihre Vorwürfe gegen Broder & Co. entschuldigen?
|
Butterwegge widerlegt sich selbst
von Thomas Baader
Man hat sich in den letzten Jahren angewöhnt, hellhörig zu werden, wenn jemand eine Formulierung verwendet wie "Ich möchte das jetzt auf keinen Fall verharmlosen, aber..." Denn oft möchte der Sprecher in Wahrheit genau das tun, was er mit dieser Formulierung gerade noch abstreitet.
So auch Politikwissenschaftler Christoph Butterwegge beim Philosophieren über Links- und Rechtsextremismus: Es sei etwas anderes, wenn man staatliche Repräsentanten in gepanzerten Fahrzeugen angreife oder ob es sich um wehrlose Migranten handele.
Sicher, irgendwie ist das tatsächlich etwas anderes. Es ist ja auch etwas anderes, ob man einen Menschen mit bloßen Händen erwürgt oder ihm die Kehle durchschneidet. Fraglich wird die ganze Sache aber genau dann, wenn jemand bei zwei verschiedenen Bluttaten auch eine Differenz hinsichtlich der moralisch-ethischen Wertigkeit ausgemacht haben möchte - und zwar abhängig allein von der Person des Opfers.
Dass die Opfer der RAF nicht alle in gepanzerten Wagen saßen, als sie ihr Schicksal ereilte, und dass ein von Linksterroristen hingerichteter Chauffeur kaum als "staatlicher Repräsentant" gelten kann, sei an dieser Stelle auch erwähnt, wie man sich auch fragen darf, ob Hanns-Martin Schleyer in dem Moment, als man ihm nach langer Gefangenschaft in den Hinterkopf geschossen hat, nicht ebenso wehrlos gewesen ist wie die erwähnten Migranten. Der eigentliche springende Punkt aber ist der folgende: Butterwegge übernimmt selbst völlig distanzlos linksextreme Denkfiguren, wenn er die Tötung eines vermeintlich "mächtigen" Menschen als weniger schlimm erachtet als den Mord an einem "Machtlosen". Um den letzteren ist es schade, um den erstgenannten schon hingegen etwas weniger schade. Einige würden hier wohl sogar zu "klammheimlicher Freude" tendieren.
Und hier wird die vehement abgestrittene Ähnlichkeit zwischen Links- und Rechtsextremismus überdeutlich. Beide kategorisieren menschliches Leben nach Wertigkeit. Beide kennen das Konzept des Mordes, der nicht weiter schlimm ist, weil es jetzt mal den richtigen trifft. Durch die Art und Weise der Argumentation, mit der Butterwegge also versucht, Parallelen zwischen Links- und Rechtsextremismus zu widerlegen, gelingt ihm genau das Gegenteil: Er betont vielmehr die vorhandenen Ähnlichkeiten. Er offenbart, ohne es zu wollen, dass rechtsextreme Denk- und Verhaltensmuster im linksextremen Spektrum keineswegs auf Gegensätze, sondern vielmehr auf inhaltliche Entsprechungen treffen. Butterwegge selbst erweist sich dadurch, dass er auf das Sprach- und Gedankeninventar des äußeren linken Randes zurückgreift, als lebender Beleg.
Aus psychologischer Hinsicht ist ein solches Verhalten sicherlich interessant: Welches persönliche Bedürfnis wird da befriedigt, wenn ein Mensch versucht, Gewalttaten herunterzuspielen, zu relativieren, zu verharmlosen? Hier ist ein Mechanismus am Werk, der sich auch bei Deutschen findet, die den Holocaust leugnen, oder bei Muslimen, die 9/11 für das Werk von Juden halten: Es entlastet moralisch. Der sich als links empfindende Butterwegge kann zweifellos ruhiger schlafen, wenn er sich einreden kann, dass die im Namen des Konzeptes "Links" verübten Verbrechen irgendwie die weniger furchtbaren gewesen sein sollen. Und hat der Holocaust nie stattgefunden oder war 9/11 ein Geheimprojekt des Mossad, können Deutsche bzw. Muslime erleichtert aufatmen und sagen: Gott sei dank, es hat nichts mit uns zu tun. Natürlich könnte man selbiges - eine Abrenzung zwischen sich selbst und der "mit uns" in Verbindung gebrachten Gewalt - auch auf eine viel glaubwürdigere Art erreichen, nämlich durch eine entsprechende inhaltliche Distanzierung, aber dies setzt die Fähigkeit zur selbstkritischen Auseinandersetzung voraus, die Butterwegge offenbar völlig abgeht.
Die Argumentationsweise Butterwegges ist hierbei gleichermaßen simpel wie perfide: "Wenn Linksautonome etwa Strommasten fällen, ist das etwas völlig anderes, als wenn Rechtsterroristen türkische Migranten umbringen." Er spricht eine Selbstverständlichkeit aus, sodass man ihm an dieser Stelle unmöglich widersprechen kann. Eine weitere Selbstverständlichkeit, die er natürlich nicht gesagt hat, wäre gewesen: "Wenn Neonazis Hakenkreuze an die Wand schmieren, ist das was völlig anderes, als wenn Linksradikale vorsätzlich versuchen, einen Polizisten in Brand zu setzen." Wir finden zweifellos auf beiden Seite eher harmlose und weitaus weniger harmlose Taten. Das Pseudoargument Butterwegges basiert auf der gleichermaßen berechnenden wie willkürlichen Selektion der Fallbeispiele.
Zuguterletzt die menschliche Seite: Man fragt sich, was in den Familienangehörigen der RAF-Opfer vorgehen mag, wenn sie die Aussagen Butterwegges lesen. Da philosophiert ein hochgradig ideologisierter Überzeugungstäter darüber, dass die Morde an Schleyer und all den anderen eine sehr viel erschütterndere Angelegenheit gewesen wären, wenn es sich bei den Betroffenen um Migranten gehandelt hätte. Ein weiterer Fall, wo der vielbemühte Aufstand der Anständigen wohl leider ausbleibt.
|
Lesehinweis
Die brutalen Morde der Neonazi-Gruppe haben besonders in der türkischen Gemeinde in Deutschland, aber auch in der Türkei für Entsetzen gesorgt, ist den Medien zu entnehmen. Dafür habe ich jedes Verständnis. Kein Verständnis habe ich für die Tatsache, dass man vergleichbare Verlautbarungen der selben Gemeinde angesichts der weitaus größeren Zahl der Opfer von Ehrenmorden im eigenen Milieu vergeblich sucht. Deren Opfer sind auch Ausländer, Muslime, häufig Türkinnen und sie werden aus ebenso niederen Motiven hingemetzelt wie die Opfer, die jetzt so nachhaltig beklagt werden.
[...]
Allein in 2011 gab es in Deutschland vierzehn – bekannt gewordene – Ehrenmorde, in 2009 dreissig. Irgendeine besondere Anteilnahme der sich jetzt öffentlich in Betroffenheitsgesten übertrumpfenden Repräsentanten unserer Parteien und unseres Staates sind mir nicht aufgefallen.
http://www.steinhoefel.de/blog/2011/11/rechter-terror-und-politisierte-heuchelei.html
|
Lesehinweis
“Da wird einmal mehr die Totalitarismustheorie bemüht, die Gleichsetzung von Links- und Rechtsextremismus. Aber beide Strömungen haben nichts miteinander zu tun. Die Qualität der Gewalt ist ja auch eine ganz andere: Wenn Linksautonome etwa Strommasten fällen, ist das etwas völlig anderes, als wenn Rechtsterroristen türkische Migranten umbringen. Mit «Brauner Armee Fraktion» hat das nichts zu tun. Die aus der Schüler- und Studentenbewegung entstandene terroristische Gruppierung namens Rote Armee Fraktion hatte Repräsentanten des Staates ermordet. Nicht, dass ich das gutheissen oder verharmlosen will, aber es ist etwas anderes, ob man staatliche Repräsentanten in gepanzerten Fahrzeugen angreift oder ob es sich um wehrlose Migranten handelt. Diese Morde sind aus rassistischen, niederträchtigen Motiven passiert. Der Hass auf Migranten war der Auslöser.”
http://www.woz.ch/artikel/rss/21431.html
|
Die fünf dümmsten Äußerungen im Zusammenhang mit der rechtsradikalen Mordserie
von Thomas Baader
Dumm, peinlich, unangemessen... hier eine Top 5 der bislang schrägsten Äußerungen, die sich auf die rassistischen Serienmorde beziehen, die zur Zeit das Land erschüttern:
5) "Kewil", PI-Autor, auf dem Blog "Politically Incorrect" am 19.11.2011:
"Jetzt geht die Entschuldigeritis los."
4) Thorsten Denkler, SZ-Journalist, in dem SZ-Artikel "Union stellt Schröders 'Gesinnungs-TV' zur Debatte' vom 22.11.2001:
"Selbst Leutheusser-Schnarrenberger verlangt, der Staat müsse Extremismus aus 'allen Ecken' der Gesellschaft bekämpfen. Er dürfe 'auf keinem Auge blind' sein. Sie setzt damit - gewollt oder nicht - die Gewalt von links wie von rechts faktisch gleich."
3) Gefunden auf den Websites mehrerer NPD-Ortsverbände:
"Dönermorde - ein Geheimdienstkomplott?"
2) Hans-Ulrich Jörges, STERN-Journalist, in der N24-Sendung "Hans-Ulrich Jörges spricht Klartext" vom 22.11.2011:
"Wir stellen doch sozusagen erschüttert fest, dass es kein Mitgefühl gibt für die Opfer, jedenfalls nicht in der deutschen Mehrheitsgesellschaft. [...] Wenn man guckt, woher das kommt, dann muss man, glaube ich, ins vergangene Jahr zurückschauen. Im vergangenen Jahr ist Thilo Sarrazin zum Volkshelden aufgestiegen. Dieser Mann hat die Sprache der NPD in die Mitte der Gesellschaft transportiert."
1) Renate Künast, Grünen-Politikerin, in der Bundestagsdebatte am 22.11.2011
"Es ist bei Ihnen ein Mangel an Herzensbildung festzustellen, Frau Schröder."
|
Lesehinweis
Der Autor scheint sehr wohl in der Lage zu sein, so lange zu „differenzieren“, bis nichts mehr übrig bleibt. Nur rechnen kann er nicht. Er nennt „150 Todesopfer rechtsextremer Gewalt seit der Einheit“, was vermutlich noch untertrieben ist, und stellt diesen einen „linksextremen Mord“ gegenüber, der von der „mittlerweile aufgelösten RAF“ verübt wurde. Erweitert man den Berechnungszeitraum ein wenig, sieht die Bilanz freilich anders aus. Die „mittlerweile aufgelöste“ RAF war für mindestens 34 Morde verantwortlich. An Siegfried Buback und Jürgen Ponto, Hanns-Martin Schleyer und Alfred Herrhausen. Aber auch an „No Names“ wie dem holländischen Polizisten Arie Kranenburg.
[...]
Ihnen aber zu bescheinigen, sie mögen „Dogmatiker“ oder „Träumer“ gewesen sein, aber „weder menschenverachtend noch gefährlich für andere“, ist reines Wunschdenken. Allein die Idee, einen Bodycount zu veranstalten und die Toten der rechten Terroristen denen der RAF gegenüberzustellen, ist eine obszöne Entgleisung. Allerdings eine in Deutschland beliebte Übung.
[...]
Natürlich gibt es Unterschiede zwischen rechtem und linkem Terror, so wie es einen Unterschied zwischen der SA und der SS gab, der freilich den Opfern dieser Gruppen nicht immer bewusst war, wenn sie blutend oder tot auf dem Pflaster lagen.
http://www.welt.de/debatte/kommentare/article13735742/Willkommen-im-Irrenhaus-des-Relativismus.html
|
Das Unwort "Döner-Morde": Zur Rolle der Medien
von N. Lightenment (P)
Ein völlig unangemessener, unsagbar dämlicher Begriff: "Döner-Morde". Zu Recht wird er daher nun von den Medien kritisiert, die ihn aber bizarrerweise zuvor selbst in Umlauf gebracht hatten.
Hier offenbart sich eine gewisse Scheinheiligkeit unserer Journalisten - denn nur in wenigen Artikeln war so etwas wie Selbstkritik spürbar. Egal ob FAZ, Stern, Deutsch-Türkische Nachrichten, Bild, Süddeutsche oder Focus: Sie alle schrieben in der allergrößten Selbstverständlichkeit von den "Döner-Morden". Nun klagen sie darüber, was für eine Gesellschaft das wohl sein muss, die diese gegen Türken gerichteten Bluttaten mit einem derart lächerlichen Begriff bedenkt.
Liebe Journalisten, die Gesellschaft, über die ihr klagt, seid ihr selbst. Einer von euch ist es gewesen, der sich das Unwort ausgedacht hat, und der Rest von euch war es, der es begeistert aufgegriffen hat. Der einfachen Bevölkerung hingegen ist der Vorwurf nur bedingt zu machen. Die Leute übernehmen das, was in der Zeitung steht. In dieser Hinsicht unterscheidet sich Deutschland keineswegs von Großbritannien, Frankreich oder der Türkei. Steht in der Zeitung "Döner-Morde", dann sind es eben auch "Döner-Morde". Die meisten Zeitungsleser haben bei weitem nicht die Bildung, wie ihr Journalisten sie habt. Ihr habt mit eurer Wortwahl eure Leserschaft verdummt, um euch jetzt über die dummen Leser zu mockieren. Hauptsache, ihr seid fein raus.
Mein Respekt gilt den wenigen Journalisten, die die Größe aufgebracht haben, öffentliche Selbstkritik zu üben. Der Rest aber sollte sich in Grund und Boden schämen.
|
Extremismus-Klausel: Andrea Nahles schwallt dummes Zeug
von Thomas Baader
Vielleicht bin ich von einem anderen Planeten, wenn ich finde: Wer vom Staat Gelder haben möchte, um Extremismus zu bekämpfen, sollte eine Erklärung ablegen, selbst kein Extremist zu sein. Sollte das hier tatsächlich nicht Konsens werden können, dann möchte ich gerne wieder auf meinen Planeten zurück.
Bekanntermaßen hassen sich Links- und Rechtsextremisten gegenseitig. Nehmen wir auch noch die Islamisten dazu, so hätten wir drei fröhliche Gruppierungen, die mit den besten Absichten Staatsgeldern abgreifen könnten - mit der Begründung, dass sie sich ja gegen eine der zwei anderen Gruppierungen (und somit gegen Extremisten) wenden. Entschuldigung, Frau Nahles, Frau Künast, Herr Steinmeier, Herr Gysi und all die anderen Biedermänner - ich möchte nun einmal nicht, dass mit meinen Steuergeldern der Beelzebub bezahlt wird, um gegen den Teufel zu kämpfen.
Die gute Frau Nahles äußert sich in einer Presseerklärung folgendermaßen:
"Krönung des Bürokratismus ist die Extremismus-Erklärung, die alle unterzeichnen müssen, die für ihren Kampf für die Demokratie Gelder aus dem Ministerium haben wollen. Gleichzeitig müssen die Antragsteller erklären, dass auch alle Partner gute Demokraten sind. Hierfür sollen sie sich an den Verfassungsschutzberichten des Bundes und der Länder orientieren. Die aktuelle Debatte um die Nazimorde und die Rolle der Verfassungsschutzämter zeigt aber, wie unglaublich absurd diese Zwangserklärung ist. Aber das passt der Ministerin nicht ins Konzept."
So, nochmal zum Mitschreiben für ehemalige Juso-Bundesvorsitzende: Es ist also offenbar eine "Zwangserklärung", wenn man als Antragsteller aufgefordert wird zu versichern, dass man kein Extremist ist.
Frau Nahles, greifen Sie ein! Es gibt nämlich noch mehr solche unmenschlichen Zwangsmaßnahmen in Deutschland. Als Lehrer muss man doch tatsächlich einen Eid leisten, die freiheitlich-demokratische Grundordnung zu verteidigen. Man stelle sich vor: Bloß, weil man Kinder unterrichten möchte, wird man unter einen Generalverdacht gestellt, nicht verfassungstreu zu sein. Noch schlimmer: Wer heute in die SPD eintritt, muss mit seiner Unterschrift quasi mitbestätigen, nicht Mitglied von Scientology zu sein (Unvereinbarkeitsklausel). Zu was für Bekenntnissen man doch heute die Menschen alle zwingt...
Es sei an dieser Stelle an eine gewisse Franziska Drohsel erinnert, ehemalige Juso-Vorsitzende und ehemaliges Mitglied in der linksextremen "Roten Hilfe", die frühere Stasi- und RAF-Täter unterstützt. Vielleicht fängt die SPD den Kampf gegen den Linksextremismus erst einmal in den eigenen Reihen an, dann wird sie auch generell etwas glaubwürdiger. Und versteht auch, was mit dem folgenden Satz gemeint ist: Wer ausspricht, dass in den kommunistischen Gulags unzählige unschuldige Menschen ermordet wurden, hat damit noch kein einziges nationalsozialistisches Konzentrationslager verharmlost.
|
Lesehinweis
"Fidschis und Mozis“ aber waren in abgesonderten Wohntrakts untergebracht, die offiziellen Gaststätten waren ihnen verwehrt. Sie durften die Stadt nicht ohne Genehmigung verlassen, mussten in den Betrieben niedere Arbeiten verrichten und sollten gar nicht erst Deutsch lernen.
Vor allem – und das lässt jeden Rechtsradikalen noch immer jubeln – standen ihre Frauen unter Abtreibungszwang. Gibt es ein rechtsradikaleres Programm? Die, die solches praktizierten, spielen heute Die Linke. Und schoben schon kurz nach dem Mauerfall dem Westen ihre eigenen praktizierten Miesheiten in die Schuhe.
[...]
Dann folgte der Dank für 28 Jahre Mauer! Die „Junge Welt“ ist das Lieblingsblatt der Partei Die Linke und ihres Nachwuchses. Ich kann mich nicht entsinnen, dass einer ihrer Leser gegen diese Verhöhnung der Maueropfer protestiert oder gar das Blatt abbestellt hätte.
Diese Partei sollte endlich aufhören, zu heucheln, sondern sich dazu bekennen, dass sie den Boden für den Rechtsradikalismus im Osten stark mitbereitet hat. Ihren Mitgliedern sind Menschenleben nur dann wichtig, wenn sie sich politisch instrumentalisieren lassen. Und auch das schließt an eine alte DDR-Tradition an: Es war die „Junge Welt“, die 1987 den Nazi-Überfall auf die Zionskirche erst dann aufgriff, als er im Westen hochkochte.
http://www.welt.de/debatte/kommentare/article13727979/Neger-Fidschis-und-die-Heuchelei-der-Linken.html?wtmc=plista
|
Lesehinweis
Rätsel Sozialpolitik: Ausgerechnet Familienministerin Kristina Schröder ist angeblich mitschuldig, dass wir uns wieder vor dem Rechtsextremismus fürchten müssen. Dabei wurde für die Bekämpfung der rechten Szene noch nie so viel Geld ausgegeben wie derzeit.
[...]
Die Wahrheit ist ja: Keine Bundesregierung hat nach Angaben aus dem Familienministerium jemals so viel Geld für die Bekämpfung des Rechtsextremismus ausgegeben wie die derzeit amtierende. 24 Millionen Euro gehen jedes Jahr in die entsprechenden Programme, das sind vier Millionen Euro mehr als unter Rot-Grün.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,799052,00.html
|
Lesehinweis
Laut einer umfassenden Studie des Gallup-Institutes lehnen etwa in London mehr Muslime Gewalt als politisches Mittel ab als Nicht-Muslime: 81 zu 72Prozent. In Deutschland ist dieses Verhältnis 94 zu 75 Prozent. Die Studie wurde über einen Zeitraum von sechs Jahren in 40 muslimischen Ländern geführt, bei der mehr als 50.000 Personen in Direkinterviews befragt wurden und ist repräsentativ für 1,3 Milliarden Muslime weltweit. Die Studie ergab zudem auch, dass unter den Muslimen der Wunsch nach dem heiligen Krieg nicht dominant ist. Vielmehr wünschen sie sich unter anderem einen besseren Job.
http://www.migazin.de/2009/02/12/gallup-studie-muslime-lehnen-gewalt-als-politisches-mittel-ab/
Nearly one-third of Muslim college students in Britain support killing in the name of religion, while 40 percent want to live under Islamic law, according to a secret cable from the U.S. Embassy in London that reviewed public polling data and government population predictions. A survey of 600 Islamic and 800 non-Islamic students at 30 universities found that 32 percent of the Muslims believed in religious killing, while only 2 percent of non-Muslim students felt religious murder was justified, the cable said, referring to a poll conducted by the Center for Social Cohesion.
http://www.washingtontimes.com/news/2010/dec/19/embassy-row-930120260/
|
Lesehinweis
Der Gedanke war für den Grünen-Chef Cem Özdemir offenbar zu verführerisch, um zu widerstehen: Thilo Sarrazin, ohne ihn namentlich zu nennen, mit der braunen Mordserie in Verbindung zu bringen. „Ich denke da an ein Buch“, erklärte er in der Talkshow von Günter Jauch, „von einem ganz bekannten Buchautor“ und frage sich, ob es nicht „dazu beiträgt, dass mancher Jugendliche dann glaubt: Ich tu, was andere nur sagen“.
http://www.tagesspiegel.de/meinung/gegen-das-braune-in-uns/5866374.html
|
Kritik am Begriff „Islamismus“ in der ZEIT: Jeder blamiert sich, so gut er kann
von Thomas Baader
Peinlich: Auf der Website der ZEIT wird ein unausgegorener und sachlich falscher Leserartikel von Florian Große veröffentlicht. Die krude darin geäußerte Theorie: Die Verwendung des Begriffes „Islamismus“ diskreditiere den Islam. Das Bizarre daran ist, dass Islamkritiker schon seit langem die Ansicht vertreten, der Begriff „Islamismus“ entlaste den Islam moralisch, weshalb sie ebenfalls darauf drängen, von der Verwendung dieses Wortes abzusehen.
Zu Beginn des Artikels lesen wir: „Wer an Islamisten denkt, denkt unweigerlich an Attentäter und Terroristen, schreibt Florian Große.“ Nun ist der Islamismus aber in der Tat definiert als eine menschenfeindliche radikale Ideologie, die in großer Zahl Attentäter und Terroristen hervorbringt – die Assoziation ist also nicht verwerflich, sondern naheliegend, so wie es eben auch naheliegend ist, bei dem Wort „Nazi“ an Vernichtungskrieg und Gaskammern und bei dem Wort „Mafia“ an Verbrechen und Gewalt zu denken. Nun hätte es den Leser sicherlich nicht überrascht, wenn Große kritisiert hätte, dass mit dem Wort „Islam“ (und eben nicht „Islamismus“) Attentate und Terrorismus assoziiert werden. Aber die Kritik an einem Begriff, dessen Existenz der muslimischen Religion vermutlich doch eher nützt als schadet, erscheint wirr und unlogisch.
Das Interessante dabei ist schließlich, dass die Kritik am Begriff „Islamismus“ bislang keineswegs von Apologeten wie Florian Große kam, sondern vielmehr von Islamkritikern wie beispielsweise dem Orientalisten Tilman Nagel. Für letzteren ist die Unterscheidung zwischen Islam und Islamismus „ohne Erkenntniswert“. Eine ähnliche Haltung wie Nagel vertreten auch zahlreiche andere bekannte Autoren und Wissenschaftler. Sie sehen allesamt, wenn auch mit unterschiedlichen Nuancierungen, in dem Begriff „Islamisierung“ eher eine Verschleierung der wahren Zusammenhänge: Denn dadurch, dass alle Missstände im muslimischen Kulturkreis allein dem Islamismus angelastet würden, sei der vom Islamismus angeblich völlig verschiedene Islam entlastet. Dass es keinen entsprechenden Begriff „Christianismus“ gebe, sei also nicht, wie Große das nahelegt, eine Bevorzugung des Christentums, sondern eine Benachteiligung. Radikale Anhänger des Christentums erscheinen im allgemeinen Sprachgebrauch immer noch als Christen, radikale Anhänger des Islam hingegen nicht als Moslems, sondern als Islamisten. Für keine andere Religion existiere für ihre radikalen Strömungen ein gesonderter Begriff, lediglich für den Islam habe man eine erfunden, damit sich die Religion als Ganzes nicht beleidigt fühlen brauche und eben gerade nicht diskreditiert werde. Und in der Tat: Wenn man doch einfach sagen könnte, für Hexenverbrennungen und Kreuzzüge früherer Zeiten hätten nicht etwa Christen, sondern stattdessen sogenannte „Christianisten“ die alleinige Verantwortung zu tragen – käme das nicht einem moralischen Freispruch des Christentums gleich? Und da will Florian Große im Nichtvorhandensein des Begriffes „Christianismus“ allen Ernstes einen Vorteil für das Christentum sehen?
Vor diesem Hintergrund erscheint Großes Artikel, der diese Sachverhalte völlig auf den Kopf stellt, mehr als nur merkwürdig. Auch greift der Verfasser auf zahlreiche Argumentationsmuster zurück, denen wenig Überzeugungskraft innewohnt. So heißt es beispielsweise: „Das Wort klang wissenschaftlich und hatte eine bedrohliche Endung, die fatal an Terrorismus, Faschismus und Kommunismus erinnerte.“ Dass die Endung „-ismus“ sich auch in Wörtern wie „Humanismus“, „Feminismus“, „Liberalismus“, „Atheismus“ und „Idealismus“ findet – also in Wörtern, die von vielen Zeitgenossen keineswegs als bedrohlich wahrgenommen werden –, scheint Große bislang noch nicht aufgefallen zu sein.
Warum irgendwer bei der ZEIT den Große-Artikel für einen derartigen Geniestreich hält, dass er sich für eine Veröffentlichung lohne, werden wir vermutlich nie erfahren. Es ist der Artikel eines offensichtlich Sachunkundigen, der seltsamerweise einen Begriff, der als Bezeichnung für religiöse Fanatiker dient, für eine „unverzeihliche Beleidigung für all jene, die friedlich ihren Glauben leben“, hält. Was an dieser Schlussfolgerung logisch sein soll – auch das werden wir vermutlich nie erfahren. Und ob das Wort „Islamismus“ ein Unwort ist, wie Große meint, ist nicht der entscheidende Punkt. Entscheidend sind die mit dem Begriff in Verbindung stehenden Untaten. Denn das Bezeichnete, nicht die Bezeichnung, sollte das eigentliche Objekt seiner Empörung sein.
Link zum Artikel in der ZEIT:
http://www.zeit.de/gesellschaft/2011-11/leserartikel-unwort-islamismus
|
Lesehinweise
Wer an Islamisten denkt, denkt unweigerlich an Attentäter und Terroristen, schreibt Leser Florian Große. Der Westen hat mit dem Begriff ein neues Feindbild geschaffen.
[...]
Islamismus ist ein Kampfbegriff und üble Propaganda. Übel deswegen, weil er in der gesamten Gesellschaft akzeptiert wird. Und er ist eine unverzeihliche Beleidigung für all jene, die friedlich ihren Glauben leben. Wenn wir das Wort Islamismus verwenden, machen wir damit klar, dass wir nicht an einem friedlichen Miteinander in der Welt interessiert sind, sondern Feinde brauchen, um von unseren eigenen Fehlern abzulenken.
http://www.zeit.de/gesellschaft/2011-11/leserartikel-unwort-islamismus
Islamisten richten Massaker an
Mit Bomben und Schusswaffen greifen Attentäter Polizeistationen und Kirchen im Norden Nigerias an. Sie töten mindestens 60 Menschen. Es ist von Hunderten Verletzten die Rede. Hinter den Anschlägen wird die islamistische Sekte Boko Haram vermutet, die sich selbst als "nigerianische Taliban" bezeichnet.
http://www.n-tv.de/politik/Islamisten-richten-Massaker-an-article4698621.html
"100 Peitschenhiebe, wenn ihr euch nicht totlacht", ließ das Pariser Satireheft "Charlie Hebdo" den Propheten Mohammed sagen. Kurz darauf flogen Brandsätze ins Büro, der Hintergrund ist noch unklar. Radikale Islamisten hetzen nun - aber andere rufen zur Ruhe.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,795421,00.html
|
Lesehinweise
Tatsächlich ist in den Berichten des Verfassungsschutzes nachzulesen, dass die Zahl linksextremistischer Gewalttaten ansteigt. Deswegen ist es umso rätselhafter, warum sich jetzt SPD-Politiker zu Wort melden und über Begriffe streiten.
Dieter Wiefelspütz, der innenpolitische Sprecher der SPD im Bundestag, der offenbar lange nicht gefragt worden ist, überrascht uns mit der Erkenntnis, die Brandanschläge hätten mit Terrorismus nichts zu tun.
Berlins regierender Bürgermeister Klaus Wowereit pflichtet ihm bei mit der Analyse, dass uns kein neuer Linksextremismus drohe. Die beiden Politiker wissen schon Bescheid, bevor das Bundeskriminalamt auch nur die ersten Erkenntnisse gesammelt hat.
Vielleicht sollten Wiefelspütz und Wowereit sich der Bundesstaatsanwaltschaft als Zeugen anbieten, da sie offenbar über tiefere Einsichten in die militante linke Szene verfügen. Möglicherweise hat sie ja abgestumpft, dass in der Hauptstadt mehr als achthundert Autos auf offener Straße angezündet worden sind.
Die Wortklauberei um Extremismus oder Terrorismus ist ohnehin leicht zu klären. Extreme Gedanken oder Forderungen tun nicht weh. Terror hingegen, vom lateinischen Wort für Angst und Schrecken abgeleitet, ist lebensgefährlich. Die Gruppe oder die Bande, die achtzehn Brandsätze in und um Berlin an die Gleise gelegt hat, wollte Angst und Schrecken verbreiten und hätte auch die Gefährdung von Menschenleben in Kauf genommen.
Diese Terroristen wollten nicht, dass die Polizei ihre Bomben findet. Sie wollten, dass sie explodieren. Alle achtzehn.
- Helmut Markwort im FOCUS Nr. 42/11, Seite 168
Ebenso dialektisch argumentiert auch Ulla Jelpke, MdB der Linkspartei. Sie nennt “die Wahl der Mittel… falsch”, die “Ziele der Gruppe” dagegen “durchaus richtig”. Denn: “Sie protestiert gegen Kriege von deutschem Boden aus und Waffenlieferungen in alle Welt; sie protestiert gegen die Ausplünderung anderer Kontinente und die Verarmung großer Teile der Bevölkerung – auch hierzulande; sie wendet sich gegen den alltäglichen Leistungsdruck, der Menschen kaputt und krank macht.” Vor allem der letzte Satz trifft den Nagel auf den Kopf: Wer den alltäglichen Leistungsdruck nicht erträgt, der sucht Zuflucht in einer Beschäftigungstherapie. Die einen entspannen beim Wassertreten, die anderen beim Basteln von Brandbomben. Und immer geht es um die Frage: Wie kann man Böses tun und dabei anständig bleiben? Die Antwort auf diese Frage, die sich nach der Quadratur des Kreises anhört, findet man in einem Dokument aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Es ist die “Posener Rede”, die der Reichsführer SS, Heinrich Himmler, bei der Gruppenführertagung am 4. Oktober 1943 gehalten hat. Dabei sagte er unter anderem: “Ein Grundsatz muss für den SS-Mann absolut gelten: ehrlich, anständig, treu und kameradschaftlich haben wir zu Angehörigen unseres eigenen Blutes zu sein und zu sonst niemandem. Wie es den Russen geht, wie es den Tschechen geht, ist mir total gleichgültig… Von Euch werden die meisten wissen, was es heisst, wenn 100 Leichen beisammen liegen, wenn 500 daliegen oder wenn 1000 daliegen. Dies durchgehalten zu haben, und dabei – abgesehen von Ausnahmen menschlicher Schwächen – anständig geblieben zu sein, das hat uns hart gemacht. Dies ist ein niemals geschriebenes und niemals zu schreibendes Ruhmesblatt unserer Geschichte…” Wer die Posener Rede nicht gelesen hat, wird das Dritte Reich, dieses Gebräu aus Grausamkeit und Gemütlichkeit, Sadismus und Sentimentalität, nicht verstehen. Verglichen mit den Taten der SS waren die Aktionen der RAF und ihrer Ableger natürlich nur “Peanuts”. Die Idee allerdings, dass man sich die Hände bis zu den Ellbogen blutig machen und dabei “anständig” bleiben kann, hat das Dritte Reich überlebt.
http://www.welt.de/debatte/kommentare/article13668677/Aufstand-der-Unschuldigen-die-Verbrechen-begehen.html
|
Lesehinweis
Wiefelspütz: Terroristische Anschläge sind gekennzeichnet, oder terroristische Anschläge sind nichts anderes als wahlloser, willkürlicher Mord. Das steckt dahinter und solche Erfahrungen haben wir auch in Deutschland, wo, ich sage jetzt mal, ein Terrorist bei der ersten Begegnung mit der Polizei die Waffe zieht und sofort schießt. Das ist hier nicht der Fall. Hier geht es darum, dass man einen Eingriff in einen Schienenverkehr versucht. Es kommt ja auch zu gravierenden Beeinträchtigungen. Ich fahre jetzt selber gleich nach Berlin mit dem ICE und werde vermutlich auch eben halt wie viele andere Reisende behindert, weil Umleitungsstrecken genutzt werden, denke ich, und Ähnliches. Aber Mord und Totschlag ist das nicht. Ich betone aber noch einmal: Ich verharmlose hier nichts und bagatellisiere nichts, denn sicherlich, auch wenn Kabelleitungen beschädigt werden oder zerstört werden, kann es, auch wenn der Täter das möglicherweise gar nicht beabsichtigt, kann es zu schweren Folgen kommen, auch zu Personenschäden. Denken Sie bitte, dass ein Zug möglicherweise nicht reguliert werden kann durch das Signal, das zerstört ist, dass ein Zug entgleist oder Ähnliches.
Kapern: Aber Herr Wiefelspütz, die Definition des Terrorismus, die Sie gerade geliefert haben, würde doch im Umkehrschluss bedeuten, dass die Brandanschläge auf Kaufhäuser, die die RAF-Gründer vor Jahrzehnten verübt haben, dann auch kein Terrorismus waren.
Wiefelspütz: Herr Kapern, noch einmal: Ich bin nicht hier in diesem Interview, um irgendetwas zu verharmlosen oder zu bagatellisieren.
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/1577760/
|
Lesehinweis
Es gibt aber noch eine andere Art Ignoranz, eine pazifistische Totalverdammung, die sich um die konkreten Menschen und ihr Schicksal kaum mehr schert. Ihre Losung hat Margot Käßmann geprägt mit dem berühmten »Nichts ist gut in Afghanistan«. Dieser mechanische Pessimismus ist blind für das wirkliche Afghanistan, das mehr als ein ewiger Problemfall ist. Es ist ein Land, in dem es mitnichten nur Krieger gibt, sondern ebenso Krankenschwestern und sogar Soziologieprofessoren. Normalität und Fortschritt sind brüchig, bedroht, aber sie sind real, und viel davon verdankt sich der Intervention und ihren Folgen. Der frühere UN-Gesandte in Kabul, der deutsche Grünen-Abgeordnete Tom Koenigs, hat kürzlich festgestellt, dass die internationale Hilfe in Afghanistan nirgends sonst so effektiv und erfolgreich ist wie im Bildungswesen. Nicht Rückzug, sondern Aufstockung wäre hier nötig, gerade durch ein Land wie die Bundesrepublik, das sich mit seinem militärischen Einsatz unwohl fühlt. Doch das alles wird erschlagen vom Klischee einer Stein- und Gewaltwüste, die keine Mühe und kein Opfer lohnt. Krieg in Exotistan.
http://www.zeit.de/2011/41/Afghanistan
|
Lesehinweis
ZEIT ONLINE: Wie stellen die Bücher das Verhältnis von islamistisch begründetem Terrorismus und dem Islam dar?
Kröhnert-Othman: Die meisten drücken sich da vor einer eigenen Einordnung. Sie geben dann wieder, dass al-Qaida den Terror mit der Religion begründet, dass viele das aber als Missbrauch des Islam verurteilen.
ZEIT ONLINE: Das klingt doch ganz vernünftig ...
Kröhnert-Othman: Die Kognitionswissenschaft hat aber gezeigt, dass es die Hauptaussagen sind, die hängen bleiben. Versuche, die dann wieder aufzubrechen oder zu relativeren, verpuffen wirkungslos. Die Schüler merken sich also vor allem die geschaffene Verknüpfung von Terror und Islam.
http://www.zeit.de/gesellschaft/schule/2011-10/schulbuecher-islam-studie/seite-2
|
Lesehinweis
Bei einem Attentat in Kabul ist der Ex-Präsident Afghanistans, Burhanuddin Rabbani, ums Leben gekommen. Er hatte Friedensverhandlungen mit Taliban-Vertretern geführt - einer der Männer hatte in seinem Turban eine Bombe versteckt.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,787389,00.html
|
Lesehinweis
Für mich wird der 11. September 2001 bleiben als die Geburtsstunde der bemannten fliegenden Architekturkritik. Das Ingenieurbüro bin Laden & Erben könnte weiterhin viel zur Verschönerung der Welt beitragen.
http://www.jungewelt.de/2011/09-10/020.php
|
11. September: „Wir haben mit Bier angestoßen“
von Thomas Baader
Zum Zeitpunkt der Anschläge des 11. September 2001 war ich Student und jobbte nebenher bei einem bekannten Nachhilfeanbieter. Dort habe ich es dann auch erfahren: Einer der Nachhilfeschüler erzählte mir an diesem Tag, dass es in New York gerade einen großen Anschlag gegeben habe.
Die Dimension des Vorganges hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht erfasst. Nachrichten von Anschlägen gab es ja immer mal wieder und aus den Worten des Schülers ließ sich nicht entnehmen, von welchem Ausmaß diese Terrorakte gewesen waren. Erst im Verlauf der Nachhilfestunde wurde mir durch Äußerungen der in der Einrichtung tätigen Verwaltungskraft deutlich, dass etwas sehr Großes passiert sein musste. Irgendwann war an diesem Tag der Punkt erreicht, wo eigentlich keine Nachhilfe mehr möglich war, die Schüler wollten über das Geschehene sprechen.
Das Irritierende im Verhalten meiner Mitmenschen erlebte ich aber nicht an diesem Tag selbst, sondern erst in den kommenden Wochen. Ein Gespräch ist mir dabei besonders gut im Gedächtnis geblieben: Es war wieder bei der Nachhilfe, der Schüler war ein älterer Jahrgang, wortgewandt, clever, sympathisch. Kleidung und Auftreten wiesen ihn eindeutig als einen dezidiert linken Jugendlichen aus. Auf das, was dann kam, war ich nicht gefasst:
„Wir haben an dem Abend dann noch mit Bier angestoßen…“
Mit „wir“ waren er und eine Gruppe von gleichgesinnten Freunden gemeint. Der Grund für die Feierstimmung waren – daran ließ der weitere Verlauf des Gesprächs keinen Zweifel – die Anschläge des 11. September.
Ich muss an dieser Stelle ehrlicherweise eingestehen, dass ich damals selbst nicht frei von antiamerikanischen Ressentiments gewesen bin (die Presse tat ja in dieser Hinsicht auch ihr „Bestes“), doch diese Aussage versetzte mir einen Schock. Die Freunde meines Nachhilfeschülers waren mir unbekannt und daher auch erst einmal egal, doch von ihm selbst hatte ich eigentlich immer einen sehr positiven Eindruck gehabt. Wie konnte es sein, dass er der Ermordung von mehr als 3000 Menschen auf diese Art seine Zustimmung ausdrückte? Durch welche Mechanismen in unserer Gesellschaft konnte ein aufgeweckter netter junger Mann in seinem Hass auf die USA so verblendet worden sein, dass eine solche Nachricht bei ihm keine Betroffenheit auslöste, sondern Feierlaune?
Die Details des weiteren Gesprächs sind mir nicht mehr so klar im Gedächtnis geblieben, nur dass ich ihm irgendwann ein „Na ja, war vielleicht doch ein bisschen krass von uns…“ entlocken konnte. Ich hingegen werde wohl das Übliche zu ihm gesagt haben, z. B. dass an diesem Tag ja noch nicht einmal in irgendeiner Form schuldige, sondern einfach irgendwelche Menschen gestorben sind, d. h. wäre seine Freundin an diesem Tag zufällig im WTC gewesen, wäre sie nun auch unter den Toten und das Anstoßen mit Bier wäre seinerseits vermutlich unterblieben. Ein wenig nachdenklich wurde er wohl irgendwann dann schon.
Bei allen undifferenzierten ablehnenden Gefühlen, die ich damals leider selbst noch den Amerikanern entgegengebracht haben mag, hatte dieses Gespräch doch etwas bei mir selbst bewirkt: Ich begann mich zu fragen, ob ich in einem Land lebe, in dem weite Teile der Gesellschaft Hass und Fremdenfeindlichkeit für gerechtfertigt und unbedenklich halten – vorausgesetzt, beides gilt den Amerikanern.
Es war einige Zeit ins Land gegangen, da hatte ich mein zweites einschneidendes persönliches Erlebnis in Zusammenhang mit dem 11. September. Ein Bekannter – jemand, mit dem ich zuvor bei mehreren Gelegenheiten zum Wahldienst eingeteilt worden war – begegnete mir, und als unser Gespräch auf die Anschläge vom 11. September kam, da berichtete er mir von folgender Begebenheit: Kurz nach dem Ereignis habe er seine Tochter vom Kindergarten abgeholt und meinte, sich verhört haben zu müssen, als das Kind zu ihm sagte:
„Die Juden sind ja daran schuld, dass das in New York passiert ist…“
Ein weiterer Schock. Ich muss jetzt allerdings mein obiges Geständnis erweitern: Wenn ich zu diesem Zeitpunkt meines Lebens empfänglich war für antiamerikanische Einstellungen, dann gilt selbiges natürlich auch für reichlich undifferenzierte „Israelkritik“. Man wird sich erst im Rückblick darüber bewusst, wie leicht man noch als junger Mensch beeinflussbar war.
In diesem Fall hatten es wir jedoch nicht einfach mit „jungen Menschen“ zu tun, sondern mit richtigen Kindern. Schnell stellte sich heraus, dass die Kleine eine Äußerung wiedergegeben hatte, die sie im Kindergarten aufgeschnappt hatte. Der Vater war völlig fassungslos. Und auch ich fragte mich, was für eine Art von Erwachsenen dahintersteckt (Kinder plappern ja schließlich solche Dinge nur nach), wenn Kindergartenkinder plötzlich antisemitische Verschwörungstheorien wälzen.
Irgendetwas stimmte in Deutschland nicht, das war zu spüren. Natürlich zeigten viele auch eine tiefe Betroffenheit. Aber es gab zu viele, die kein Mitgefühl empfinden wollten – weil die Opfer ganz einfach die falschen Opfer waren. Und dies für mich zu einer weiteren Überlegung:
Heute gibt es Debatten darüber, dass der Hass mancher Migranten gegenüber der Mehrheitsgesellschaft – in Deutschland und anderen Ländern – nicht Rassismus genannt werden dürfe, da Rassismus immer etwas mit Machtverhältnissen zu tun habe und „die Migranten“ nun einmal keine Macht hätten. Diese Argumentation hat etwas sehr Gefährliches. Sie führt nämlich dazu, Hass und Fremdenfeindlichkeit nur dann zu thematisieren, wenn vermeintlich „Machtlose“ betroffen sind – was im Umkehrschluss dann bedeutet, dass man die „Mächtigen“ (oder eben doch nur als mächtig Empfundenen) bedenkenlos hassen darf. Der Hass auf Amerikaner wird ebenso wenig wie der Hass auf Angehörige der Mehrheitsgesellschaft problematisiert, weil „Mächtige“ nach dieser Vorstellung einfach keine Opfer sein können. Wer so argumentiert, der tritt dieser Form des Hasses jedoch nicht entgegen und lässt die Täter und ihre Sympathisanten gewähren. Anders ausgedrückt: Die Verharmloser und Relativierer wollen keine Rasissmusdebatte um Antiamerikanismus und Deutschenfeindlichkeit führen, weil sie selbst ja auch weiterhin diesbezügliche Ressentiments pflegen wollen, ohne sich dafür rechtfertigen zu müssen.
http://www.cdu-politik.de/www/cdupolitik/wordpress314/2011/09/11/11-september-wir-haben-mit-bier-angestosen/#more-12253
|
134 Elemente gesamt |
1
2
3
4
5
|
<< Alle Kategorien
|