von N. Lightenment (P)
Wie die WELT berichtet, wünscht die Politikerin Mürvet Öztürk (Grüne [wer sonst?]), dass in Zukunft die Begriffe "Integration" und "Migrationshintergrund" nicht mehr verwendet werden sollen. Durch die Sarrazin-Debatte seien diese Begriffe "rassistisch und diskriminierend" geworden. Das Wort "Integration" könne zum Beispiel auch durch "gesellschaftliche Teilhabe" oder "Vielfalt" ersetzt werden.
Meine Meinung: Den Begriff Integration aus dem Sprachgebrauch zu tilgen, ist schlichtweg genial. Denn wenn es keine Integration mehr gibt, gibt es auch keine Integrationsprobleme mehr. Logisch, oder? Man könnte diese Idee auch noch erweitern: "Demokratie", "Menschenrechte", "Gleichberechtigung" und "Aufklärung", "Grundgesetz" sind ebenfalls Wörter, die der eine oder andere als diskriminierend empfinden könnte. Also weg mit dem alten Plunder!
Der Begriff "Migrationshintergrund" ist in der Tat eigentlich von Anfang an eine Wortschöpfung der eher dämlichen Art gewesen. Wörtlich übersetzt sind Migranten einfach "Wandernde", wobei völlig offen bleibt, ob ein- oder ausgewandert wird. Irgendwie impliziert der Begriff ja auch, dass der Prozess noch im Gange ist, d. h. dass man zwar "wandert", aber nicht ankommt. Natürlich war "Migrationshintergrund" der Versuch, alte und (vermeintlich?) negativ konnotierte Begriffe durch einen positiveren zu ersetzen. Kein Wunder, dass jetzt Stimmen laut werden, auch diesen Begriff zu ersetzen, denn derartige Umbenennungen bewirken letztlich immer nur das, was in der Linguistik treffend als Tretmühleneffekt bezeichnet wird.
Siehe auch den folgenden Artikel auf der Achse des Guten:
"Die grüne Intensivpolitikerin Mürvet Ötztürk, Frankfurt, hat gefordert, Begriffe wie Integration und Migrationshintergrund nicht mehr zu verwenden, weil sie von Sarrazin belastet seien. Sarrazin darf man aber noch sagen. [...]"
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/idee_geklaut/
|
|
<< Zurück |
Neuen Kommentar hinzufügen |