Lesehinweise
Mit ihrer westlichen Lebenseinstellung habe Iptehal den überkommenen Wertvorstellungen der Familie nicht entsprochen. Die junge Frau, die zum Tatzeitpunkt in einem Frauenhaus Unterschlupf fand, soll von ihrer eigenen Mutter, unter Falschangaben zum Tatort gelockt worden sein, wo bereits ein Todeskommando auf sie wartete.
Iptehal ist nur eine von vielen jungen Frauen aus Migrantenfamilien, die sterben mussten, weil sie so leben wollten, wie es ihnen gefiel. Wie viele es genau sind, lässt sich schwer ermitteln. Das Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht, das 2011 im Auftrag des BKA eine Studie zu "Ehrenmorden" erstellt hat, schätzt die Zahl auf etwa zwölf pro Jahr.
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Nein, der "Ehrenmord" wird nicht im Koran gefordert. "Aber die Rolle der Frau im Islam", sagt sie, "ist der Antrieb, Frauen im Namen der Ehre zu töten." Denn der "Ehrenmord" ist das Ergebnis einer patriarchalischen Familienstruktur, die absoluten Gehorsam von Mädchen und Frauen verlangt.
Politisch korrekt ist das nicht, was Serap Cileli sagt. Sie ist sogar der Ansicht, dass es die Angst ist, Dinge beim Namen zu nennen, die "Ehrenmorde" befördert. "Es ist ein Problem, dass sich Migranten so schnell in die Opferrolle begeben", sagt sie, "wenn man betont: ,Bei Euch passieren Dinge, die die Menschenrechte verletzten.' Die deutsche Politik ist dann gleich in einer Duckhaltung. Das führt uns nicht weiter. Humanismus und Toleranz sind die Säulen, auf denen Europa ruht. Das Bewusstsein für diese Werte darf nicht von der Integrationspolitik getrennt werden."
http://www.welt.de/print/die_welt/vermischtes/article114455754/Eine-Frau-kaempft-gegen-Ehrenmorde.html
Und das meint der Leser:
Ahmetus
12 Fälle in einem Jahr sind nicht die rede Wert. Wenn sie doch so sehr ihre Familie geliebt hat, hätte sie lieber auf sie hören sollen. Die Selbstmordrate im allgemeinen in Deutschland sollte mehr Aufmerksamkeit bekommen.
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