DIE MENSCHENRECHTSFUNDAMENTALISTEN
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Wie Linkspopulisten aus den Anschlägen von Oslo politisches Kapital zu schlagen versuchen
Lesehinweis

Die kleine Unstimmigkeit, dass viele der „Rechtspopulisten“ gerade für eine offene Gesellschaft, also gegen islamistische Gewalt, Zwangsehen, importierte Kriminalität und die Inländerfeindlichkeit unter Zuwanderern kämpfen (und deshalb teilweise unter ständigem Personenschutz agieren müssen), wurde interessehalber ausgeblendet. Unsere Linkspopulisten haben ein Gefühl für Nuancen, bei Breivik fragen sie insinuierend: „Nur ein Einzeltäter?“, wenn ein Muslim mordet, rufen sie beschwörend: „Nur ein Einzeltäter!“ Für Breiviks Tat sind die Islamkritiker mitverantwortlich; wenn Islamisten Anschläge verüben, heißt es sofort: Es liegt nicht am Islam! Sie insistieren, dass Breiviks Morde aus seinem christlichen, antimuslimischen Weltbild resultieren, aber sie haben kein Auge für die verfolgten und ermordeten Christen in muslimischen Weltgegenden. Und die vermeintlich linken Antirassisten sind geradezu verrückt nach Rassenmerkmalen: „Blond, blauäugig, skrupellos“, titelte „Spiegel online“ nach Breiviks Massaker, und ähnlich las man’s überall in denselben Medien, die niemals einen muslimischen Terroristen mit der Überschrift „Schwarzhaarig, dunkelhäutig, braunäugig“ vorstellen würden.
Aus: Michael Klonovsky, „Die angeblichen Hintermänner des Anders Breivik“, Focus Nr. 32/11.
 
Siehe auch:
Während nach dem 11. September 2001 in den USA Konservative dafür plädierten, die Freiheit zugunsten der Sicherheit einzuschränken, existiert in Deutschland seit Jahren eine ähnliche Bewegung von links, die zu Gunsten vermeintlicher politischer Hygiene die Meinungsräume gern enger zuschneiden würde. Erst vor kurzem forderte der Bundeszuwanderungs- und Integrationsrat, den Volksverhetzungsparagrafen auf „rechtspopulistische Äußerungen“ auszuweiten. Das Versammlungsrecht für rechtspopulistisch markierte Organisationen gilt in Deutschland allenfalls eingeschränkt. Wer solche Sanktionen im Namen imaginärer politischer Sicherheit wünscht, hat mit den Säuberungsfantasien des Attentäters von Oslo mehr gemein, als er glaubt. Dessen Weltbild ist nicht klassisch rechtsradikal, wohl aber radikal antiliberal.
 Aus: Alexander Wendt,, „Das Oslo-Syndrom“, Focus Nr. 32/11.
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uniquolol
09.08.2011 21:55:52
Alexaner Wendt
Hervorragend auf den Punkt gebracht von Alexander Wendt. Extreme bzw. extremistische Positionen sind sich inhaltlich immer wieder überraschend ähnlich, unabhängig davon, auf welcher religiösen oder nicht-religiösen Ideologie sie fußen. Die Nazis hatten dies damals klar erkannt, als sie die scheinbar widersprüchlichen Begriffe “national” und “sozialistisch” zusammenfügten...
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