Lesehinweis
Heute dagegen setzen populistische "Islamkritiker" wie Alice Schwarzer, Leon de Winter, Ralph Giordano und Necla Kelek den Islam gerne mit dem Rechtsextremismus oder gleich dem Faschismus gleich, während es Henryk M. Broder offenbar schon als "Appeasement" betrachtet, wenn Muslime hierzulande als gleichberechtigte Bürger behandelt werden, die sogar Moscheen bauen dürfen. [...]
Natürlich ist Broder damit noch lange nicht schuld am Terror von Oslo - so wenig wie Enzensberger einst "schuld" war am Terror der RAF. Aber es sollte doch erlaubt sein darauf hinzuweisen, wo zwei Menschen dieselbe Weltsicht verbindet, auch wenn sie unterschiedliche Konsequenzen daraus ziehen. So etwas als "Sympathisantenjagd" zu bezeichnen, wie es jetzt manche tun, zeugt von einer bemerkenswerten Weinerlichkeit. Denn anders als zu Zeiten der RAF-Hysterie, mussten Islamgegner bislang weder unter Radikalenerlass noch unter Rasterfahndung leiden.
Oder wurden die christlichen Kirchen dazu aufgefordert, sich von Breivik zu distanzieren, der sich doch auf ihren Glauben berief? Hat der Innenminister eine "Christenkonferenz" einberufen, um mit ihnen eine "Sicherheitspartnerschaft" gegen Radikale in ihren Reihen einzugehen? Wurden die ersten Hassprediger von der FPÖ, der Front National oder der Geert-Wilders-Partei bereits nach Guantánamo ausgeflogen? Nein, nichts von alledem. Der Verfassungsschutz hat es bislang nicht einmal für nötig befunden, eine krasse antimuslimische Hetzseite wie "Politically Incorrect" auch nur zu beobachten.
http://www.taz.de/Debatte-Islamkritik/!75989/
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