| | | | | DIE MENSCHENRECHTSFUNDAMENTALISTEN | - Weder Populisten noch Verharmloser - |
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Für unseren Leser Sven: So ist das mit den Zwangsehen...
von N. Lightenment (P)
Zur Erklärung: Hier auf dem MRF-Blog gab es einen Artikel, der darüber berichtete, wie PI von links die taz ihre Kloake von Leserschaft damit amüsierte, dass sie über ein Foto von Familienministerin Kristina Schröder im Hochzeitskleid schrieb: "Die Bundesfamilienministerin warnt: Immer mehr Zwangsehen in Deutschland". Wo immer jemand charakterlich pervertiert genug ist, um solche Witzeleien in die Welt zu bringen, wird sich jemand finden, der schäbig genug ist zu applaudieren. Diesen Part übernahm die SPD-Politikerin Caren Marks.
Und nun kommt ein Oberschlauberger hinzu. Unser Leser Sven. Der schrieb nämlich im Kommentarbereich, dass wir das alles gaaaaaaaaanz falsch sehen würden: Die taz und die Marks machten sich ja gar nicht über die Opfer von Zwangsehen lustig, sondern nur über die Schröder.
Wir Dummerchen! Wie konnten wir diese Tatsache übersehen! Jetzt haben wir das Prinzip verstanden. Mal eine paar Gedankenspiele...
- Wenn die taz mal gegen Broder sticheln will, dann zeigt sie wohl ein Foto, wie er durch die Fußgängerzone läuft, und schreibt drüber: "Im KZ ist wohl gerade Freigang." Wie wir jetzt dank Sven wissen, würde sich die taz dann nicht über Juden und KZ-Opfer lustig machen, sondern nur über Broder.
- Will die taz mal über Roberto Blanco lästern, dann könnte sie schreiben: "Gebt dem Nigger mal endlich eine Banane, damit er aufhört zu singen." Wir wir alle (dank Sven!) wissen, wäre das dann nicht rassistisch, denn die Kritik würde ja nur Roberto Blanco gelten.
- Würde die taz aber dann mal schreiben "Alle unsere Leser sind so schlau wie Sven..." dann... öh... ja, das wäre dann schwierig. Naja, das ist ein Sonderfall.
Link zum ursprünglichen Artikel:
http://www.menschenrechtsfundamentalisten.de/page8.php?post=761
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bissig am besten Gebe Charles Atlas recht. Sich über Zwangsverheiratung lustig zu machen ist genauso menschenverachtend und verabscheuungswürdig wie Witze über Kindesmissbrauch.Man sollte mal ein paar Betroffene fragen, ob sie sich gerade auf die Schenkel klopfen.
Übrigens, N.Lightenment: Bissig bist du am besten! |
@ Jörg Deine Interpretation ist nicht falsch. Ich habe es genauso verstanden.
Daher ist es ja auch verharmlosend (abgesehen davon, dass die implizite Aussage, dass Kristina Schröder heiraten *musste*, auch sowieso eine unbelegte Unterstellung ist). |
Meine Interpretation Also, an alle, die das witzig finden. Klärt mich doch mal bitte auf, denn ich verstehe den Witz nicht.
Oder anders gesagt: Ich will mal versuchen, es zu verstehen. Das, was ich daraus interpretiere. Sollte ich es falsch interpretieren, dann läge vielleicht auch genau darin die Gefahr von solchen "Witzen": Das sie falsch interpretierbar sind.
Also, meine Deutung: Da steht über dem Foto, dass die Familienminister warnt. Es gibt zu viele Zwangsheiraten in Deutschland. Darunter platziert die taz ein Bild von Schröders eigener Hochzeit. Sieht so aus wie: Ja, es gibt zu viele Zwangsheiraten, wie die hier auf dem Foto.
Das legt den Gedanken nahe, dass auch Schröder gewissermaßen einem Zwang unterliegt zu heiraten. Als CDU-Frau, die Karierre machen will. Das ist dann die Kritik. Was willst du, Kristina Schröder, und redest von Zwangsheirat, du bist ja auch nicht frei von solchen Zwängen.
Damit findet aber eine Gleichsetzung und letztlich eine Verharmlosung statt von echten Zwangsehen. Wenn der Umstand, dass Kristina Schröder wirklich denken sollte, dass es als Konservative besser ankommt, verheiratet zu sein, gleichgesetzt wird mit wirklichen Zwangsehen, so werden letztere damit verharmlost.
Also, ich komme bei meiner Interpretation am Ende zu dem Schluss, dass die taz und diese SPD-Politikerin in der Tat verharmlosend mit dem Thema umgehen.
Wie gesagt: Sollte meine Deutung völlig falsch sein, dann bliebe immer noch der Vorwurf, dass die Konstruktion der taz aber auch solche Falschdeutungen provoziert. |
weltsichtig Ich meine auch, man sollte es nicht so verbiestert sehen. Man muss es ja nicht witzig finden, kann es meinetwegen auch geschmacklos finden. Shabana Rehman macht ständig derartige Witze. Im übrigen haben alle Gruppen das Recht, dass man sich über sie lustig macht, also auch Farbige, Behinderte (s. Hubbe-Cartoons), Juden und Muslime - ist eben politisch unkorrekt.
Ich hätte so etwas im übrigen eher in der Titanic als in der Taz verortet. |
Zwangsheirat ist Dauervergewaltigung Wir alle erinnern uns an das verständnisvolle Kopfnicken und an das schadenfrohe Grinsen der Gutmenschen, als die Nachrichten von den Meuchelmorden an Pim Fortuyn und Theo van Gogh um die Welt gingen - die beiden hätten das, was mit ihnen passiert ist, durch ihr provozierendes Verhalten und durch ihre respektlosen Äußerungen schließlich selber verschuldet. Auch als der dänische Karikaturist Kurt Westergaard wegen seines "bombigen" Mohammed-Porträts zum Abschuss freigegeben wurde, waren in den einschlägigen Kreisen Stimmen zu vernehmen, die da lauteten: Würde ihm ganz recht geschehen - warum muss er die Leute auch so reizen!
Während es in den Augen der Gutmenschen einen unverzeihlichen Tabubruch bedeutet, gewisse Dogmen und Gepflogenheiten des Islam öffentlich anzuprangern (und die Hinrichtung dessen, der sich erdreistet hat, diesen Tabubruch zu begehen, quasi gebilligt und gutgeheißen wird), dient hier eine der widerlichsten Erscheinungsformen dieser als Religion getarnten Unterdrückungsideologie, nämlich die Zwangsverheiratung, als Aufhänger für einen „Witz“. Wie Thomas Baader ganz richtig feststellt, ist das Ganze
„ … ein primitiver Lumpenhumor, der hinter diesem Einfall steckt, und der beim Leser irgendwie die Erwartung weckt, auf Seite 2 müsse es mit Negerwitzen weitergehen. Aber immerhin schafft es auch klare Fronten. Es zeigt, wie wichtig der taz das Thema Zwangsheirat ist: nämlich gar nicht.“
Hierzu noch eine Bemerkung: Wie ich irgendwo las, gab es vor langer, langer Zeit (möglicherweise vor meiner Geburt) unter Kleinkriminellen etwas, das als „Ganovenehre“ bezeichnet wurde. Dieser Ehrenkodex besagte zum Beispiel, dass gewisse Personengruppen als „Zielgruppe“, etwa von Taschendieben, tabu seien: Kinder, alte Menschen, Behinderte. Mit anderen Worten: es galt als äußerst unehrenhaft, sich an diesen weitgehend wehrlosen Menschen zu vergreifen. Wie wir wissen, ist dieser Ehrbegriff unter Kriminellen mittlerweile wohl so gut wie ausgestorben; vielmehr sind es heutzutage gerade die genannten Personengruppen, die bevorzugt von Gaunern, Gangstern und Ganoven ins Visier genommen werden (auch von denen in weißen Westen - man denke an die massive Bombardierung der Kinder mit Reklame oder an die Versuche halbseidener Schwätzer, Senioren zum Kauf irgendwelcher Ramschartikel oder zum Abschluss dubioser Verträge zu überreden!) - - Hingegen dürfte es in weiten Kreisen der Bevölkerung nach wie vor zum guten Ton gehören, dass über bestimmte Menschen und Dinge keine Witze gerissen werden. Dass beispielsweise der Nazi-Judenmord, Auschwitz u. dgl. nicht als Scherzobjekt geeignet sind, darüber dürfte - außer in kackbraunen Kreisen - weitgehender Konsens herrschen. Dies hat nichts mit politischer Korrektheit zu tun, vielmehr handelt es sich um ein Gebot der - wie ich es nenne - gesellschaftlichen Hygiene.
Ebenso verbietet es sich von selbst, Witze über das Schwerstverbrechen namens Vergewaltigung zu reißen. Dass es sich bei Zwangsheirat um nichts anderes als (in den meisten Fällen) lebenslange Dauervergewaltigung handelt, das haben bereits andere vor mir deutlich ausgesprochen. Offensichtlich ist es jedoch nach wie vor notwendig, auf diese Tatsache immer und immer wieder hinzuweisen.
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Kein Thema für Witze Sorry, ich kann darüber beim besten Willen nicht lachen.
Wenn du jemals wirklich mit Opfern zu tun hattest und wirklich kapiert hast, was Zwangsheirat bedeutet, dann bleibt dir das Lachen im Halse stecken. |
Nicht so verbiestert... Hi,
erstmal finde ich es sehr wichtig und mutig von Frau Schröder, das Thema Zwangsehen so zu behandeln (und ich find es auch klasse, dass eine junge Mutter Ministerin ist); nichtsdestotrotz find ich den Scherz der taz wirklich witzisch, egal, was die taz damit bewirken will - denke nicht, dass man da moralisch so empört sein sollte, sich über (fast) alles lustig machen zu können ist auch Freiheit.
P.S.: Hab Euer Blog eben erst über achgut gefunden - danke & weiter so! |
@ der Berserker Was fandest du witzig? Den hirnlose Taz-Aktion oder N. Lightenment's gelungene Replik? Ich tendiere zu letzterem. |
Na und? Ich fands trotzdem lustig. |
gegen probe... in solchen Fällen rate ich stets zur Gegenprobe. Wie wäre die Reaktion auf eine Witz über zB. die "Braune Armee Fraktion" und eines CDU-Politikers welcher sich über einen Linken lustig macht? Wut und Raserei!!! |
Die Realität ist längst so! Das Verblüffende ist: Die taz macht solche Dinge tatsächlich.
In einem Artikel über den (durchaus kritikwürdigen) König von Swasiland wurde selbiger als der letzte "Negerkönig" bezeichnet. Auch hier war die taz allen Ernstes der Ansicht, man mache sich ja nur über einen launischen König lustig und nicht über "Neger". |
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