DIE MENSCHENRECHTSFUNDAMENTALISTEN
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Ehrenmorddebatte: Frankfurter Rundschau im geistigen Tiefflug
von N. Lightenment (P)

Bei der Frankfurter Rundschau weiß man Bescheid: Nicht die Ehrenmörder sind das Problem (für die wird auch prompt Milde vor Gericht eingefordert), sondern ihre Gegner, namentlich "der Stammtischbruder", "die deutsche Feministin" und "die radikalsäkularisierte Exiltürkin" (wörtlich aus der Rundschau).

Sie, liebe Leserin oder lieber Leser, dürfen nun, bevor Sie weiterlesen, erst einmal entscheiden, zu welcher Gruppe Sie gehören.

Possierlich ist dabei der offen zutage tretende Gutmenschen-Rassimus der Rundschau: Die Feministin ist problematisch, wenn sie "deutsch" ist. Und die Exiltürkin darf in Deutschland offenbar alles sein, bloß nicht zu säkular. Denn das deutsche Feuilleton liebt vor allem tiefreligiöse und antimoderne Exoten mit leicht archaischen Bräuchen. Säkulare Türken hingegen sind langweilig, die sind ja fast schon so wie wir selbst. Der zivilisierte Mensch braucht ab und zu eben den edlen Wilden: Den kann man mit kuschligweicher Toleranz umwickeln und braucht ihn dafür nicht so ernst zu nehmen wie die anderen Zivlisierten. Das ist im Grunde so eine Art kulturelles Babysitting. Funktioniert natürlich leider nicht mit radikalsäkularisierten Exiltürkinnen, die haben ja eigene Vorstellungen und sind daher leider auch nicht auf Claudia Roth als Vormund angewiesen. 

Dieses Problem wird die Redaktion der Rundschau bei ihrem nächsten Stammtisch noch einmal debattieren müssen.
 
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Säkulardemokrat
14.12.2010 08:57:14
Stammtischbruder
Verdammt, da bleibt mir als deutscher Mann ja nur der Stammtischbruder.
Da werde ich wohl noch an meiner Trinkfestigkeit arbeiten müssen.
Tabu
12.12.2010 23:14:07
Bravo!
Stimme der "Feministin auf Besuc" voll und ganz zu! Warte nur noch darauf, dass bei uns Beschneidung von Mädchen und Frauen salonfähig wird, diese gesellaschaftliche Konvention ist ja schließlich auch Teil bestimmter "Kulturen"...
Feministin auf Besuch
08.12.2010 17:09:07
Das ist der Geist unserer Zeit!
Frauenrechte werden in unserer Gesellschaft großgeschrieben.

Das gilt aber nur so lange, bis irgendeine "andere Kultur" auf der Bildfläche erscheint. Dann haben Frauenrechte sofort in die zweite Reihe zu treten. Wir wollen ja schließlich niemanden beleidigen, am allerwenigsten Frauenverachter mit ausländischen Wurzeln.
3 Elemente gesamt
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