DIE MENSCHENRECHTSFUNDAMENTALISTEN
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Politically Incorrect und die Homophobie

Politically Incorrect und die Homophobie
von Thomas Baader

Das umstrittene Internetportal "Politically Incorrect" (PI) vertritt im Hinblick auf Homosexualität eine reichlich widersprüchliche und daher letztlich unglaubwürdige Position: Geht es um den Islam, dann ist man auf der Seite der Schwulen und gegen die Moslems. Geht es gerade nicht um den Islam, dann ist man bei PI selbst gegen die Homosexuellen.

Nun kann und soll man in der Tat die ausgeprägte Feindlichkeit gegenüber Homosexuellen, wie sie im muslimischen Milieu vielfach anzutreffen ist, durchaus kritisieren. Sie ist nämlich kritisierenswert. Wenn man aber bei anderer Gelegenheit selbst Hasstiraden gegen Schwule vom Stapel lässt, dann wird überdeutlich, dass es den Autoren und Kommentatoren bei PI eben nicht um Homosexuellenrechte geht. Es geht darum, ein Argument gefunden zu haben, das einen wirkungsvollen Angriff auf den Gegner ermöglicht.

Die Ressentiments, die man leider bei vielen Muslimen gegenüber Homosexuellen vorfindet, stellen ein ernsthaftes gesellschaftliches Problem dar. Das PI-Milieu allerdings gleich in dieser Hinsicht seinem eigenen Lieblingsgegner wie ein Ei dem anderen. Von PI dürfen sich die Homosexuellen wenig erhoffen.

Was PI macht, ist somit die Instrumentalisierung eines wichtigen und ernten Themas. Schwulenhasser taugen nicht zu Verteidigern von Homosexuellenrechten gegenüber dem Islam. Sie sind kein Teil der Lösung, sondern ein Teil des Problems.

Dabei befindet sich PI in guter Gesellschaft. Die LINKE etwa demonstrierte vor nicht allzu langer Zeit gegen den Papstbesuch - ebenfalls im Namen der Homosexuellen. Nun gilt auch hier, dass die katholische Kirche in dieser Hinsicht Positionen vertritt, die durchaus kritisierenswert sind. Weder Islam noch Katholizismus können für sich in Anspruch nehmen, nicht kritisiert werden zu dürfen. Aber auch die LINKE ist auf einem Auge blind. Auf Kuba wurden die Homosexuellen unter Fidel Castro einst in Arbeitslagern eingesperrt. Castro selbst sprach Schwulen pauschal die Fähigkeit ab, echte Revolutionäre sein zu können. Wie allseits bekannt ist, erhält aber Castro von der LINKEN keine Kritik, sondern lediglich Glückwunschtelegramme. Und auch eine gewisse islamische Gemeinde in Berlin, die Homosexualität für eine große Sünde hält und glaubt, dass Schweinefleisch schwul mache, wurde dafür von der LINKEN keineswegs zurecht gewiesen - statt dessen gab es Gratulationen für das neue Gotteshaus.

Homosexuellenrechte werden von verschieden populistischen Gruppierungen immer mal wieder thematsiert, um alte Rechnungen zu begleichen. Den Homosexuellen selbst sollte klar sein, dass es dabei nicht um sie selbst geht. Weder von PI noch von der LINKEN können sie viel erwarten.

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Tabu
07.02.2012 22:14:38
Antwort Feldheld und Martin Silenus
"I care." Wenn Menschen aufgrund ihrer sexuellen Präferenzen - die niemanden etwas angehen - diskriminiert werden, ist das auch eine Menschenrechtsverletzung, und eben die will dieser Blog gerade bekämpfen.

Ich bin gegen keine Religion, solange sie Privatsache bleibt und niemanden in seiner Freiheit beschränkt.
martin silenus
06.02.2012 21:54:09
@Feldheld
Wenn man deiner Argumentation folgt, kann man also auch vermuten das PI nichts, aber auch gar nichts gegen den Islam hat, die polemisieren halt nur gern, oder?
Kewil verabscheut alles was nicht seiner kruden Moral entspricht. Schwule, Lesben, Patchworkfamilien etc.
Glaubst du ernsthaft Kewil interessiert sich auch nur ein klein wenig für die Rechte von Homosexuellen, wenn es nicht gerade um den Islam geht.
Und nur damit du mich nicht falsch verstehst, auch ich lehne den Islam ab. Und zwar deutlich stärker als ich den Katholizismus ablehne.
Feldheld
06.02.2012 20:04:57
Sorry
Jupp, war nicht nötig. Tut mir leid. Echt.

Deine Zitate stammen sämtlich von einem einzigen Autor. Und zwar wie von mir ganz unten schon vermutet von Kewil. Kewil ist nicht identisch mit PI. Er ist nur ein Autor unter vielen, dazu noch relativ neu bei PI, vor ca einem Jahr dazu gekommen. Zweifellos hat sein Zustoßen zum PI-Team viele Leute vergrault, unter anderem auch mich.

Aber Kewil als homophob zu bezeichnen ist echt Blödsinn. Er polemisiert gegen Auswüchse schwulen Aktivismus (was er als Homo-Lobby bezeichnet), dies in seiner typisch pöbeligen Sprache, aber nicht gegen Homosexualität an sich. Den Unterschied sollte man eigentlich problemlos erkennen können, so man denn will. Ich hab allerdings den Eindruck, daß hier nur ein ziemlich billiger Anlaß genutzt wurde, sich warum auch immer mal ein bischen von PI zu distanzieren.

Daß im Kommentarbereich mal irgendwer homophob sein mag, who cares?
Max
06.02.2012 13:43:35
Belege
Aus einem PI-Artikel:
"Die Homo-Lobby hat sich wieder was ausgedacht! Wir sollen uns wie selbstverständlich an neues Schwulitäten-Deutsch gewöhnen."
http://www.pi-news.net/2011/10/dpa-homospeak-guido-und-sein-ehemann/

Im Kommentarbereich daruner findet man Kritik an dem Artikel, aber eben auch solche Formulierungen:
- "Ich finde die Formulierung “Schwesterwelle und ihr Ehegespons” besser. Da es sich ja in beiden Fällen nicht um Männer, sondern um Tunten handelt."
- "Kewil hat mit diesem seinm Artikel vollkommen Recht. Diese erbärmlichen Clowns widern einem langsam an."
- "Jetzt fangen die Homoperversen wieder an zu weinen."

Bei diesem Artikel kommentiert jemand:
"Die homophobe Bigotterie hat wieder zugeschlagen. Gleich schwärmen wieder die ersten Idioten von den Umerziehungsländern in M.uselmanistan und wie furchtbar doch das Schwulsein ist.
Meine Theorie scheint zu stimmen:
PI darf nicht mehr als 50.000 Klicks pro Tag haben, sonst explodiert es.
Gestern waren es fast 60.000 – deshalb schnell einen homophoben Artikel, damit die Besucherzahlen wieder sinken!
Bravo, ihre Betonköppe!"
http://www.pi-news.net/2011/05/eugh-homo-partnerschaft-und-ehe-gleich/
martin silenus
06.02.2012 13:17:43
@Feldheld
Und dann verlangst du als nächstes noch Belege gegen die Behauptung PI wäre gegen den Islam :-)
Säkulardemokrat
06.02.2012 11:08:22
@ Feldheld & höflich
Sorry, habs falsche Kästchen erwischt. Das war mein Kommentar.
@ Feldheld
06.02.2012 11:06:25
Die Fähigkeit Kritik zu üben
Kritik ist gut und wichtig, aber bleib doch bitte dabei höflich.
Feldheld
06.02.2012 09:29:28
@Max
Auch Du bist offenbar unfähig auch nur den kleinsten Beleg für Deine Behauptung zu liefern.

Was ist eigentlich so schwer daran, Behauptungen einfach mal zu begründen? Oder einfach zu faul bzw. zu dumm?
Frank
05.02.2012 23:05:53
Daumen hoch für diesen Blog
Ein kurzer Artikel, der Kritik an PI, am Islam und am Katholizismus enthält.

Respekt für Herrn Baader. Im Gegensatz zu anderen ist er auf keinem Auge blind.
martin silenus
05.02.2012 21:22:15
viel ahnung...
Ich lese PI nun schon sehr sehr lange, aber dass ich mich in der Öffentlichkeit dafür schäme kam erst mit Kewil und anderen Hobbyautoren und Gastbeiträgen. PI ist heute, meiner Meinung nach, nicht mehr zu empfehlen. Ich überfliege kurz die Überschriften und bei Bedarf lese ich auch einen Artikel, die PI-eigenen Beiträge, also ohne konkreten Bezug zu Vorgängen in der Welt ignoriere ich.
Und wer "konkreten Belegs, Links, Verweises, Zitates" braucht um die Schwulenfeindlichkeit bei PI zu erkennen, der verlangt sicher auch Belege für die Gestalt der Erde.
Und zu Selbstkritik ist PI in keinster Weise fähig. Der Hauch einer Kritik an PI wird aus dem Kommentarbereich gelöscht. Das nennt sich dann "ungefiltert"
Schrödili
05.02.2012 20:35:33
PI
Die sind mir bei allem, was sie tun, zu negativ. Sicherlich hat der eine oder andere Artikel recht. Aber das humanistische und selbstkritische ist es, was mir dort fehlt. Politisch inkorrekt - wieso nicht? Aber wenn schon politisch inkorrekt, dann doch bitte mit Anstand, Würde und Empathie.
Dirk Verwiebe
05.02.2012 19:13:03
PI
Ich verteidige die *Meinungsfreiheit* und somit auch die Existenz von PI. Die lokalen Gruppen sind bunt gemischt. Jüdische Mitbürger, Bürgerrechtler, ehemalige Grüne und ehemalige CDUler.

Trotzdem muss ich leider anmerken, dass PI mittlerweile immer mehr versinkt. Zu 50% die Kravalltüte namens ›kewil‹, der Rest ist leider auch kaum mehr besser. Weiterempfehlen kann ich schon lange keine Artikel mehr. Ich finde das sehr schade, denn es war mal anders.


Zum Erkenntnisgewinn empfehle ich insbesondere die Kommentare zu folgendem Artikel:
http://www.pi-news.net/2012/02/solidaritat-mit-linkem-wohnprojekt-scherer8/


Dass – mit umgekehrten Vorzeichen – Indymedia auch nicht besser ist, das kann mich da auch kaum trösten. Alleine schon, weil wir gegen den Islam die Zusammenarbeit der Mitte in ihrer gesamten Breite bräuchten.
Max
05.02.2012 17:39:44
@ Feldheld
Ich lese seit Jahren bei PI mit. Belege für die Behauptung, PI sei schwulenfeindlich, dort zu finden, ist ÄUSSERST leicht. Jeder, der dort mit offenen Augen liest, sieht das.
Tabu
05.02.2012 16:50:51
Intimsphäre
Ich werde nie verstehen, warum gerade viele Männer bei dem Thema "Homosexualität unter Männern" so aggressiv reagieren. Ist es die heimliche Angst man könne selbst schwul sein? Ich frage mich, was sich sonst solche intolerante, verklemmte Typen einmischen in die Intimsphäre anderer, die sie nichts angeht. Oft ist man ja auch gegen etwas, weil man nie etwas damit zu tun hatte. Ich z. B. habe einige schwule und lesbische leute im Freundeskreis und in der Verwandtschaft und deshalb kein Problem damit. Stattdessen wurde ich eher sensibilisiert für deren Probleme, z. B. von der Familie so akzeptiert zu werden, wie sie sind.
Feldheld
05.02.2012 16:50:46
Null Ahnung ...
Ein Rundumschlag gegen PI, aber nicht ein Hauch eines konkreten Belegs, Links, Verweises, Zitates, was an PI denn nun schwulenfeindlich sein soll.

Laßt mich raten: Kewil hat wieder zugeschlagen.
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