DIE MENSCHENRECHTSFUNDAMENTALISTEN
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Eine Polit-Talkshow, wie ich sie mir im Jahr 2010 gewünscht hätte
von Konservativ (P)

Stellen wir uns vor, es ist Mittwochabend… die Polit-Talkshow „Hirn aber wo?“ läuft schon bereits seit über einer Stunde, als ich beim Zappen zufällig dort hängenbleibe:
 
Franz Plastal: Frau Grühn, Ihre Partei ist dafür bekannt, in der Integrationsdebatte ihren Grundsätzen stets treu geblieben zu sein.
 
Cordula Grühn: Deshalb hat uns ja auch das Buch von Theo Mauretan so empört…
 
Franz Plastal: Sie meinen „Deutschland lacht sich schlapp“…
 
Cordula Grühn: Genau. Dieses Buch ist unserer Ansicht nach gefährlicher als „Mein Kampf“. Deshalb sind wir auch so energisch dagegen aufgetreten. Wir haben da eben klare Grundsätze, was daran liegt, dass Integration für uns so ein wichtiges Thema ist. Gleichzeitig sind wir aber natürlich auch offen für andere Ansichten. Mit uns kann man ja reden, solange man den Mund hält. Was man aber nicht kann, das ist Bücher schreiben, in denen Dinge drin stehen, die wir nicht geschrieben hätten, weil man das nicht kann. Sie sehen, es ist einfach eine Frage der Integrität, der Seriosität und des klaren Auftretens.
 
Ahmad Massig: Das ist auch eine Haltung, die wir sehr begrüßt haben, Herr Plastal. Als Vorsitzender des Verbandes „Wir nennen uns Zentralrat, damit die Leute denken, wir vertreten die Mehrheit der Muslime“ waren wir natürlich sehr schockiert über die Äußerungen von Herrn Mauretan. Das ist schließlich…
 
Franz Plastal: Entschuldigen Sie, wenn ich Sie unterbreche, Herr Massig, aber viele Menschen sind natürlich auch schockiert über Dinge, die auf der Website Ihres Verbandes stehen. Da heißt es zum Beispiel, dass Frauen einen geringeren Erbanteil erhalten sollen als Männer… oder dass Männern die Heirat mit Andersgläubigen gestattet sei, Frauen aber nicht… oder dass vor Gericht die Aussage von Männern mehr zählen soll als die von Frauen…
 
Ahmad Massig: Ja, aber doch nur in bestimmten Fällen! Da müssen Sie aber bei der Wahrheit bleiben, Herr Plastal. Das haben wir ja aus diesem Grund auch extra dazugeschrieben: Es gibt eine solche allgemeine Regel nicht. Nur in ganz bestimmten Fällen ist die Aussage von vier Männern nötig, z. B. bei Ehebruch, und das ja auch nur aus dem Grund, weil die Strafe dafür sehr hoch ist…
 
Henning Brother: Diese Feinheiten hat Herr Massig leider bisher den Schweizern noch nicht erläutert. Vielleicht wären die dann im Gegenzug auch dazu bereit gewesen, Minarette nicht generell zu verbieten, sondern nur in bestimmten Fällen. Dann könnte er ja viel beruhigter sein…
 
Ahmad Massig: Ich bin überhaupt nicht beruhigt, Herr Brother, und das wissen Sie genau. Ihren Sarkasmus können Sie sich sparen. Wenn ein Land mitten in Europa auf einmal…
 
Margrit Kornmann: Entschuldigung, aber ich finde diese ganze Debatte überhaupt nicht fruchtbar. Auch wenn ich Sie jetzt dafür unterbrechen muss, Herr Massig… ich denke, man muss noch viel mehr aufeinander zugehen, als das bisher der Fall war. Viele Konflikte entstehen ja nur daraus, dass beide Seiten zu wenig Respekt voreinander zeigen und zu wenig Sensibilität an den Tag legen. Ich habe mir noch in meiner Zeit als Bischöfin ein Konzept erarbeitet, wie man auf Andersdenkende zugehen sollte…
 
Franz Plastal: Sie spielen dabei sicherlich auf Ihren Vorschlag an, gemeinsam mit den Taliban zu beten…
 
Margrit Kornmann: Genau. Das ist besser als Tanklastzüge zu bombardieren. Gemeinsames Beten bei Kerzenlicht hat in diesen Kulturen einen besonderen Stellenwert, der zu Versöhnung und Annäherung genutzt werden kann…
 
Henning Brother: Dann nähern sie sich aber lieber in Burka und gesenktem Haupt und sprechen Sie beim Beten stets mit leiser Stimme, sonst gibt es statt gemeinsamem Beten am Ende gemeinsames Auspeitschen – aber mit klar verteilten Rollen…
 
Margrit Kornmann: Herr Brother, bitte lassen Sie mich meinen Gedanken zu Ende führen! Ich glaube nämlich daran, dass das Herstellen von Gemeinsamkeiten das einzige ist, was Konflikte beenden hilft. Mein Konzept erschöpft sich daher ja auch gar nicht auf gemeinsames Beten mit den Taliban. Ich möchte auch gerne mit oberbayerischen Neonazis gemeinsam schuhplattlern und mit Mitgliedern des Ku-Klux-Klans „Wer hat Angst vorm schwarzen Mann“ spielen. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt… am Ende sichern wir damit Frieden für unsere Zeit!
 
Cordula Grühn: Ich sehe da bei dem, was Frau Kornmann sagt, wertvolle Ansätze. Denken Sie nur, wie sehr der türkische Ministerpräsident damals von vielen für seinen Auftritt in Köln gescholten wurde – völlig ungerechtfertigt! Wir hingegen haben damals…
 
Franz Plastal: Für unsere Zuschauer, die vielleicht mit der Thematik nicht vertraut sind: Sie sprechen davon, wie der türkische Ministerpräsident in Köln bei einer Rede vor Landsleuten vor den Gefahren der Assimilation gewarnt hat…
 
Cordula Grühn: Richtig! Da gab es viele Stimmen in Deutschland, die das als integrationsfeindlich abgestempelt haben. Aber ich und einige meiner Parteikollegen… wir haben damals darauf hingewiesen, dass in Wahrheit die Rede des türkischen Ministerpräsidenten für die Integration förderlich gewesen ist. Überhaupt hat er in der Türkei ja schon viel bewegt: Durch ihn ist dieses Land demokratischer und fortschrittlicher geworden, und insofern muss er als wichtiger Partner betrachtet werden, vor allem dann, wenn der von uns befürwortete EU-Beitritt der Türkei…
 
Franz Plastal: Entschuldigen Sie bitte, wenn ich Sie unterbreche, Frau Grühn, aber wir haben soeben, passend zum Thema, eine Eilmeldung erhalten. So unglaublich das jetzt klingen mag, es ist wahr: Der türkische Ministerpräsident ist soeben von seinem Amt zurückgetreten und hat verkündet, er strebe die deutsche Staatsbürgerschaft an. In Deutschland möchte er zum Christentum konvertieren und in die CSU eintreten. Gleichzeitig versichert er aber, dass er auch in seinem neuen Leben all jenen Werten treu bleiben werde, die er bislang vertreten hat. So werde er auch weiterhin dafür eintreten, dass die Religion eine wichtige Rolle in der Gesellschaft spiele, dass man begangene Völkermorde leugne, dass den Bürgern patriotische Gefühle nicht verloren gingen und dass Frauen sich in der Öffentlichkeit züchtig kleideten. Es werde sich also im Wesentlichen an seiner politischen Haltung überhaupt nichts ändern. Was sagen Sie nun, Frau Grühn?
 
Cordula Grühn: So ein Drecksack!

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Leser
02.01.2011 10:42:57
Witzig!
Ich fands klasse!
Max
27.12.2010 11:37:45
Und Käßmann...
Nicht zu vergessen... das hier:

"Deshalb sei es ihr auch egal, ob sie belächelt werde als eine, die mit den Taliban im Zelt bei Kerzenlicht beten wolle. „In der dortigen Kultur ist das durchaus eine Form, Frieden zu schließen, jedenfalls wesentlich eher als das Bombardement von Tanklastzügen.“" (http://www.tagesspiegel.de/politik/margot-kaessmann-im-paradies-stehen-keine-roten-ampeln/1838132.html)

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