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Lesehinweis
Elfjähriges behindertes Mädchen wegen «Blasphemie» festgenommen
Die pakistanische Polizei hat ein elf Jahre altes Mädchen wegen des Vorwurfs der Blasphemie festgenommen. Das geistig behinderte Kind gehöre der christlichen Minderheit an und stamme aus einem verarmten Vorort Islamabads, sagte ein Polizeisprecher. Zeugen hätten angegeben, die Elfjährige habe vor ihrem Haus Seiten des Koran verbrannt, und sie zur Polizei gebracht. Eine Untersuchung des Kindes – das Fragen nicht beantworten konnte – habe ergeben, dass es unter dem Down-Syndrom leide
http://www.focus.de/politik/schlagzeilen/nid_110768.html
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An Brigitta 3 Wie oft noch. Der Mann war nicht geistig behindert. PUNKT. Vier (4) von fünf (5) Tests haben das angezeigt. Er war lernbehindert, nicht mehr und nicht weniger. Das schränkte seine Fähigkeit richtig und falsch, zumal im Bereich der Tötung eines anderen Menschen / Polizisten, zu unterscheiden NICHT ein. Er wusste, das beweist bereits seine Tat selbst, dass er eine verbotene und kriminelle Handlung vornahm als er dealte und er wusste, dass er etwas unglaublich schlimmes tat, als er den Menschen um sein Leben brachte.
Der Mann bekam zudem zwei Gerichtsverfahren und eine Anhörung am Obersten Gerichtshof. Er wurde nach seiner Inhaftierung zwei Mal getestet, beide Male unter beobachteten Bedingungen, beim zweiten Mal auf Veranlassung seines Verteidigers.
Und das soll das Gleiche oder zumindest ähnlich sein einem kleinen (!) Mädchen in Pakistan(!), welches nachweislich am Down-Syndrom leidet (dessen Bandbreite Sie ja nach Ihrem bekunden selbst kennen) und das beschuldigt wird, als Christin als die sie durch ihre Familie gilt, Blasphemie durch verbrennen von Koranseiten begangen zu haben. Die Behörden geben an, das Kind sei nicht in der Lage Fragen zu beantworten. Inhaftiert ist sie trotzdem, ihr droht lebenslange Haft oder Hinrichtung.
Dazu kommt "Aus Angst vor Racheakten von Muslimen seien Christen aus dem Slum Meherabadi geflohen, um an anderen Orten in der Hauptstadt Islamabad Schutz zu suchen. Zu der Festnahme sei es bereits am Donnerstag gekommen."
http://www.focus.de/politik/ausland/vorwurf-der-blasphemie-pakistanische-polizei-verhaftet-behindertes-maedchen-_aid_802602.html
Und obwohl Sie die Bandbreite des Down-Syndrom und den Fall nun kennen, wissen, es handelt sich um eine christliche Pakistani aus dem Slums dieses gegenüber seinen Minderheiten mehr als nur ungerechten Landes, obwohl Sie sich denken können, dass dieses Mädchen niemals von einem Facharzt behandelt wurde, keine Therapien bekommt und nachlesen konnten, dass sie nicht mal der Kommunikation mächtig ist, kommen Sie mit dem Hinweis, dass heute Down-Geschädigte ja auch einiges an Fähigkeiten entwickeln können und die USA ja einen anderen Maßstab verdienen.
Wissen Sie was, ich schließe mich Ihnen an. Die USA verdienen einen anderen Maßstab. Genau umgekehrt zu Ihrem. Dort gibt es Bürgerrechtsbewegungen und Hilfsorganisationen, die sich für Marvin Wilson einsetzen konnten, ohne dass sie ihre Heimat verlassen mussten aus Angst, vom Mob ermordet zu werden ohne dass die Behörden einen Finger rühren.
Die haben es sogar geschafft, dass vier von fünf Testergebnissen nichts zählen, wenn man über den Fall spricht.
Dort gibt es eine Mehrheit von Staaten, welche die Todesstrafe abgeschafft oder ausgesetzt haben, während sie in den mehrfach genannten Ländern exzessiv ausgeübt wird.
Dort werden wenn überhaupt Menschen hingerichtet, die anderen Menschen ihr Leben geraubt haben. Nicht wegen schlechter Witze oder einem brennenden Buch oder wegen ihrer Religion.
Und Ihr Maßstab, dass Demokratien mit geregelten Gerichtsverhandlungen, mehreren Instanzen, Prüfungen und Gnadengesuchen mehr Kritik erfahren müssen als Demokratien, die Minderheiten unterdrücken und ausrotten, Massenmorde begehen und unterstützen, das leuchtet mir beim besten Willen nicht ein. ehrlich gesagt klingt es für mich wie eine Ausrede. |
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Antwort brigitta Ich denke, Lamentum hat insofern recht, dass die Betreiber dieses Blogs nicht unbegrenzt zeit zur Verfügung haben und daher eine Auswahl treffen müssen.Ich kann mir vorstellen, dass die USA sowieso oft und gern (oft auch zu Recht)kritisiert werden und der Blog eher darauf abzielt, den Blick auf Länder zu richten, bei denen sich die Mehrheitsgesellschaft eher nicht so traut, Kritik zu üben, aus Angst, als ausländerfeindlich zu gelten.
Es steht dir aber sicher frei, interessante Lesehinweise oder sogar Artikel an die Betreiber des Blogs zu schicken, bestimmt sind die Verantwortlichen dankbar, wenn man ihnen mal Arbeit abnimmt. |
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an Lamentum Ich weiß jetzt nicht, was mein Beitrag mit "Unschuldsvermutung" zu tun hat. Und ich kann natürlich auch umfangreich über Menschenrechtsverletzungen in China, Saudi-Arabien usw. schreiben. Aber hier ging es um ein geistig behindertes Mädchen und deshalb habe ich mich auf den aktuellen Fall eines geistig Behinderten (oder zumindest geistig eingeschränkte Menschen) bezogen. Es ging mir nicht um Verniedlichung von Menschenrechtsverletzungen in Staaten wie Pakistan, Saudi-Arabien usw., die in meinen Augen aber ohnehin ein erhebliches Demokratiedefizit aufweisen. Dass z.B. amnesty selber die Christen als die weltweit am meisten verfolgte Glaubensgruppe beschreibt, ist mir bekannt. Ich bin -das mag Sie stören- in der Tat kritischer gegenüber einem Staat, der sich als demokratischer Rechtsstaat begreift und von uns auch als solcher anerkannt wird als gegenüber Staaten, die da noch erheblichen Nachholbedarf haben und ohnehin nur ein Menschenrecht kennen: das der Religionsfreiheit, die sie dann aber so interpretieren, wie es ihnen genehm ist.
Und zum Down-Syndrom: eine meiner Schwägerinnen ist betroffen; ich kenne daher eine gehörige Bandbreite bei dieser Behinderung. |
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An Brigitta 2 Ich kann nicht in die Köpfe von Herrn Baader, Herrn Bozic und wer hier noch alles schreibt hineinschauen und daher nicht über die Motive spekulieren die zur Auswahl führen. Das Sie dies tun, obwohl Ihnen die Menschenrechte, also auch die Unschuldsvermutung, doch so am Herzen legen möchte ich hiermit kritisieren und Ihnen zum Überdenken anzeigen.
Nur ein paar Punkte zu der von Ihnen geäußerten Kritik aus meiner Sicht:
1. Die Kritik an den US Bundesstaaten die immer noch hinrichten ist richtig und wird i.d.R. ohne Widerspruch akzeptiert. Niemand, der dies äußert wird deswegen als "AntiAmerikanist" gebrandmarkt und es gibt selbst in Europa viele Aktivisten gegen diese Praxis. Keiner dieser Aktivisten fürchtet um sein Leben.
Die Strafen für Blasphemie ebenso wie die unverfolgten Verbrechen an Minderheiten in Pakistan u.v.m. hingegen werden nicht widerspruchslos hingenommen. Von Todenhöfer über Lüder bis zu Katajun wird verharmlost und verleugnet. Obwohl in Ländern wie Ägypten, Tunesien, Indonesien und Pakistan mindestens monatlich etwas in der Größenordnung passiert wie Rostock 1992 liest man fast nie etwas darüber in unseren Zeitungen und unsere Menschenrechtler mahnen es in überwältigender Mehrheit nicht an. Diejenigen die es tun werden als Rassisten, Ausländerfeinde oder Islamhasser gebrandtmarkt. Von einem, der sich "Fundamentalist" nennt erwarte ich, dass er sich nicht für diejenigen einsetzt, für die es eine Lobby gibt, sondern für diejenigen, die unbeachtet in der Ecke um ihr Leben gebracht werden.
2. http://www.sueddeutsche.de/politik/statistik-von-amnesty-international-mehr-hinrichtungen-in-weniger-laendern-1.1319024
Hier wurde kaum einer dieser Fälle aufgegriffen. Seitdem hat der Iran seine Hinrichtungszahl laut Amnesty erneut erhöht und auch Saudi-Arabien dreht auf.
Nur für den Fall das es überlesen wurde: dort wird hingerichtet u.a. für Drogenhandel, Hexerei (!!!), Ehebruch(!!!), Homosexualität (!!!) und Apostasie (!!!). Dabei wird nicht nach Alter, Geschlecht oder IQ gefragt. Im Dezember letzten Jahres starb eine 73 jährige Frau als "Hexe" unter dem Schwert. Öffentlich. Angeblich schauten bei solchen Hinrichtungen auch Bundesbeamte zu, die dort im Auftrag unseres Staates Exekutivbeamte ausbilden!
China richtet so viele Menschen im Jahr hin, wie einige andere Staaten zusammen nicht. Verurteilte müssen sich selbst für Todesurteile vor Gericht noch bedanken.
All das wurde hier nicht berichtet. Und? was sagt das aus über diesen Blog? Nichts. Den Argumente aus Schweigen zu ziehen ist eine Sache der eigenen Intention. Die Menschen die diesen Blog machen haben nur bedingt Zeit und die Opfern sie, um das zu publizieren, was ihnen auffiel und wichtig war. Fragen Sie erstmal, bevor Sie etwas unterstellen oder annehmen oder ein Schweigen kritisieren.
Von Ihnen las ich bspw. nicht ein Wort zu China oder Saudi-Arabien oder oder oder. Sind sie deshalb unkritisch diesen gegenüber? Oder überkritisch in Richtung USA? Ich weiß es nicht, aber es anzunehmen, das erdreiste ich mich nicht.
3. Marvin Wilson, noch einmal, hat in seinem Leben fünf (5!) nachgewiesene IQ-Tests abgelegt. In vier (4!) davon war er knapp bis deutlich ÜBER dem Wert der geistigen Behinderung, wenn auch im Bereich einer Lernbehinderung. Am deutlichsten entfernt von der Behinderung war er im letzten, von der Verteidigung beantragten Test kurz vor der Hinrichtung. Nur in einem, den er mit 29, fünf Jahre vor seinem Mord an einem verdeckten Ermittler ermordete (was unfraglich ist), ablegte, kam er auf den Wert von 61. Noch einmal: ein Mensch mit einer geistigen Behinderung hat genau eine solche. Er ist eingeschränkt in seiner Fähigkeiten zu kombinieren, komplexe Vorgänge zu verstehen und z.T. auch einfache Handlungen vorzunehmen. Marvin Wilson lebte über Jahrzehnte allein, dealte mit Drogen (nochmal: er ging mit Kriminellen & Drogensüchtigen um und kam damit offensichtlich so sehr aus, dass er dieses Leben mit Gewalt gegen einen Gesetzesvertreter verteidigte).
Wenn Sie anmerken, dass auch Menschen mit Down-Syndrom es schaffen können, ein normales Leben zu führen, dann haben Sie zwar Recht, unterschlagen aber, dass ohne medizinische Hilfe die meisten dieser Menschen bis zum neuntenLebensjahr verstorben wären, ohne Therapien und entsprechende Hilfen das genannte Ziel der Eingliederung klar verfehlen. Ebenso fehlt der Hinweis auf die vielen körperlichen Einschränkungen. So sind ca. 60 % der Downerkrankten schwerhörig, ca. 70% haben Sehstörungen (von Schielen bis Blindheit), Motorikstörungen treten bei nahezu 90% auf, ihre Ausdrucksfähigkeiten, vor allem im sprachlichen und nochmal deutlicher im verbalen Bereich sind enorm eingeschränkt, auch bei den erfolgreichsten unter ihnen.
All das ist eine echte Behinderung im Leben. Ich habe noch nie gehört, dass jemand mit dieser Behinderung mit Drogen handelt oder einen Polizisten umbringt, weil dieser ihn bespitzelt. Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren.
4. Ich schließe mich nochmal nachdrücklich jeder Kritik an der Todesstrafe weltweit an. Ich verweigere mich aber einer gezielten Hervorhebung des Falles Marvin Wilson, der Darstellung dieses Falles als die Hinrichtung eines Behinderten, der Hervorhebung der USA oder der Forderung entweder alle zu benennen oder gar keine Kritik zu üben.
Und nur um noch etwas anzusprechen, was hier nie vorkam und auch Sie nicht ansprachen: http://www.20min.ch/news/kreuz_und_quer/story/28183684 |
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an Lamentum wir sind uns einig, dass die Todesstzrafe per se eine Menschenrechtsverletzung ist, und zwar unabhängig davon, ob es sich um einen Massenmörder handelt oder um einen Drogendealer. Ein Mensch mit einem IQ von 60 ist schwachsinnig - ob der so genau wusste, was er tat, sei dann mal dahingestellt. Ich halte es nicht für zweifelhaft, dass dieser Mensch geistig behindert war. Ich könnte jetzt etwas zu den Fähigkeiten von Menschen mit Down-Syndrom schreiben, das gehört aber nicht hierhin ("Me too" ist ein schöner Film zu dem Thema). MIch stört es nur, dass in einem Blog, der sich Menschenrechtsfundamentalisten nennt, der Vollzug der Todesstrafe in einem vorgeblich demokratischen Land nicht thematisiert wird, die Festnahme eines Mädchens wegen Blasphemie in Pakistan jedoch schon (nb: in der Presse war auch zu lesen, dass die Festnahme aus Schutzgründen geschah, weil die Nachbarn sich zusammengerottet hätten - das wirft noch mal ein ganz anderes Licht auf die Sache. Aber ich war nicht dabei und kenne auch nur das, was so zu lesen ist).
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An Brigitta Die Todesstrafe per se ist zu verurteilen. Darum ist aber bspw. die Hinrichtung eines Ted Bundy wohl kaum zu vergleichen mit der Behandlung dieses Mädchens.
Außerdem vergleichen Sie das Mädchen mit Marvin Wilson. Dieser ist eben nicht am Down-Syndrom erkrankt. Er war nicht mal geistig behindert genug, um nicht mit Drogen zu dealen. Anders: Sie vergleichen einen umstrittenen Fall um einen Mann, der sich im täglichen Strassenhandel mit Drogen scheinbar nicht übers Ohr hauen ließ und immerhin bei der Ermordung eines Menschen, einen Polizisten der wegen Drogen ermittelte derjenige war, der dieses Leben beendete mit einem Kind, dass nichtmal in der Lage war zu verstehen, WAS es verbrannt hat, WENN es überhaupt irgendwas verbrannt. Und das in einem Land, in dem immer und immer und immer wieder christliche und hinduistische Mädchen entführt, vergewaltigt und islamisiert werden und die Behörden nicht mal den Anschein geben, dagegen vorzugehen.
In den USA hingegen ist das Hinrichten von geistig behinderten Menschen vom Obersten Gerichtshof verboten. Wenn die deutsche Presse schreibt, Wilson sei behindert gewesen lassen sie nicht nur sein Leben, seine "Arbeit" und seine Tat außen vor, sondern auch diverse Tests, die besagen, dass er eben nicht "gerade so" unter der IQ Grenze lag welche Behinderung klassifiziert, sondern klar drüber.
http://www.focus.de/panorama/welt/todesstrafe-in-texas-geistig-behinderter-marvin-wilson-hingerichtet_aid_795601.html
Nochmal: die Todesstrafe gehört überall abgeschafft. Aber der Vergleich ist entweder billig und polemisch oder uninformiert. |
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furchtbar Furchtbar,soviel zu Schutz von Minderheiten in beiden Staaten! |
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sollte man nicht verschweigen: http://www.sueddeutsche.de/panorama/todesstrafe-in-den-usa-texas-richtet-geistig-behinderten-hin-1.1435373
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