Franziska Augstein: Null Ahnung
von Thomas Baader
Wer am Donnerstag "Maybrit Illner" geguckt hat, wurde mal wieder Zeuge von Qualitätsjournalismus erster Klasse. Franziska Augstein von der SZ versuchte krampfhaft, die Grünen in Schutz zu nehmen, indem sie ihre Ansicht zur Pädophilie-Debatte beisteuerte: Es sei den Grünen doch nur im Wesentlichen darum gegangen, dass ein junger Mann, der bereits über achtzehn ist, nicht ins Gefängnis kommt, wenn er mit seiner siebzehnjährigen Freundin schläft.
Sofort gab es den berechtigten Widerspruch von Hajo Schumacher und Giovanni di Lorenzo (obwohl letzterer die Pädophilie-Debatte ebenfalls für überzogen hielt), die darauf verwiesen, dass es doch ein wenig um etwas anderes ging. Frau Augstein scheint sich in der Tat zu dem Thema, zu dem sie sich im Fernsehen äußert, kaum etwas gelesen zu haben. Der durchschnittliche Leser von BILD, taz oder diversen Mini-Blogs hat zu dieser Angelegenheit wohl deutlich mehr Hintergrundwissen: Es geht teilweise um Kinder unterhalb des Grundschulalters, es geht um Pädokriminalität in Reinform, es geht um Kinderschänder, die sich eine Partei gesucht haben, die ihre Interessen durchsetzt.
Darüber kann man sich sogar in einigen Artikeln der SZ informieren. Offenbar liest aber selbst Franziska Augstein nicht diese Zeitung.
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