Lesehinweise
Zudem scheint der Autor von einer kaum beherrschten Frauenfeindlichkeit beseelt zu sein. Seine Ausführungen zum Kopftuch offenbaren eine gespenstische Verehrung der heiligen Maria und eine Verachtung der Hure, aber eben auch eine mythische Betrachtung der muslimischen Kopftuchträgerin und einen tiefen Hass auf die emanzipierte, westliche, selbstbewusste Frau. Da offenbaren sich in Wahrheit Abgründe, und die werden auch wirksam, wenn er seinem Feindbild in Gestalt der türkischstämmigen Kritikerin des Islam, Necla Kelek, dadurch begegnet, dass er tief unter der Gürtellinie ad personam geht und auf deren persönliche herkunftsbedingte Befangenheit abhebt, die er allerdings nicht zu belegen vermag. Bahners scheint mit einem Statusneid gegenüber Kelek zu kämpfen, die, anders als er, eine etablierte Größe auf dem Gebiet der Integrationspolitik ist.
http://www.abendblatt.de/kultur-live/article1808671/Ist-Die-Panikmacher-ein-furchtbares-Buch.html
Patrick Bahners hat ein eminent wichtiges Buch geschrieben. Ob die Kanzlerin es „hilfreich“ findet, darüber braucht sie die Nation nicht in Kenntnis zu setzen. Lesen sollte sie es.
http://www.cicero.de/97.php?item=5983
Manchmal gelingen Bahners dabei treffende Formulierungen wie: „Broders Welt ist übersichtlich: Es gibt nur einen Krieg, nur einen Feind, nur eine Front. Diese radikale Vereinfachung der Weltverhältnisse macht die Attraktion der Islamkritik aus“ (S. 262). Manchmal vergreift der Autor sich aber auch und wird persönlich und unsachlich, etwa wenn er der jetzigen Familienministerin Kristina Schröder vorwirft, sie sei „das erste Beispiel für eine Karriere auf dem Ticket der Islamkritik“ (S. 269). Ob man unsachlicher Polemik mit unsachlicher Polemik begegnen soll, mag eine strittige Frage sein.
http://hpd.de/node/11259
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