DIE MENSCHENRECHTSFUNDAMENTALISTEN
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Erfahrungen einer Lehrerin mit dem Thema Integration
von Tabu (P)

Ich kam frisch aus dem Referendariat und meine erste Stelle war an einer Gesamtschule. Dort sollte ich auch einen Förderkurs (Jahrgangsstufe 6) unterrichten mit künftigen Real -und Hauptschülern. Ich war zwar für Lehramt an Gymnasien ausgebildet worden, aber ich freute mich über meine erste, relativ gut bezahlte Stelle, auf neue Erfahrungen und war für alles offen.
 
Dass es in der Klasse von 20 Schülern ganze drei deutsche Kinder gab, erschütterte mich dann doch etwas. Auch die Eltern dieser drei Kinder waren besorgt, ob das Niveau doch nicht sehr leiden würde. Aber sprachliche Probleme gab es eigentlich nicht – viele sprachen mit italienischem, kroatischem oder türkischem Akzent und die Grammatik stimmte nicht immer („Gehst Du Kino?“), aber sie konnten sich alle fließend verständigen.
 
Eines Tages allerdings saß ein neues Mädchen in der Klasse. Die Klassenlehrerin teilte mir mit, dass A. kein Wort Deutsch spreche und frisch aus der Türkei käme. Die anderen türkischen Mädchen könnten ihr ja übersetzen helfen, Englisch habe sie bereits gehabt.

Das Helfen klappte natürlich nicht immer; davon, dass A. bereits Englischunterricht gehabt hatte, merkte man gar nichts. Sie war hoffnungslos überfordert, schrieb eine Sechs nach der anderen und musste die Klasse schließlich wiederholen. Sie war aber nicht die einzige, die hoffnungslos überfordert war.
 
Ich musste mich von meinem Gymnasialniveau, das mir im Referendariat antrainiert worden war, verabschieden. Viele Kinder hatten keinen „Bock“ auf Lernen und kündigten dies auch vor jeder Klassenarbeit an. Eine Übung über Nationalitäten auf Englisch scheiterte, weil niemand wusste, dass Paris die Hauptstadt von Frankreich ist.
 
Verzweifelt mussten meine Kollegen und ich mit der Punktevergabe tricksen, damit die Arbeiten gerade noch so genehmigt werden konnten. Bei mehr als der Hälfte der Noten unter dem Strich hätten sie wiederholt werden müssen – und das nächste Ergebnis hätte nicht anders ausgesehen. In meinen Freistunden schrieb ich mir die Finger wund bei der Verfassung von Elternbriefen, bei denen ich um ein Gespräch bat: wegen fehlender Materialien oder Hausaufgaben, Unaufmerksamkeit, unverschämtem Verhalten... niemand hat jemals geantwortet. Manche konnten auch gar nicht antworten, weil sie gerade im Vollrausch oder im Knast waren.
 
Es fiel ein gravierender Unterschied zwischen den Mädchen und den Jungen auf – die Mädchen waren eher die Fleißigeren und Sozialeren. Ein Großteil der Jungs fiel unter die Kategorie, die Necla Kelek die „kleinen Prinzen“ nennt: Ihre Lautstärke und ihre Körpersprache verrieten, dass sie sich trotz ihrer miserablen Noten wie die „Kings“ fühlten und keine Grenzen kannten. Wenigstens kannte ich bald viele türkische Schimpfwörter, die sie sich oft während des Unterrichts an den Kopf warfen, und ließ sie dann nachsitzen, warf sie hinaus, gab ihnen Sonderaufgaben... nichts half so richtig.
 
H., der „Anführer“, hatte bereits im zarten Alter von 12 Jahren eine Schülerakte, die so dick war wie der Oberarm eines Preisboxers. Die Rektorin bat mich, jede Missbilligung darin zu sammeln, damit wir ihn so schnell wie möglich der Schule verweisen könnten. Damit dann eine andere Schule sich mit ihm herumplagen könnte...
 
Einmal bestellte ich H.s Vater. Er wirkte sehr nett und schien auf meiner Seite. Als er allerdings später zur Rektorin geladen wurde, weil H. und einige seiner Freunde einige Geldscheine aus meinem Portemonnaie entwendet hatten und damit am Kiosk einkaufen gegangen waren, erschien er nicht. Dafür erklärte mir M., H.s älterer Bruder, ich sei Rassistin, H. habe gar nicht geklaut: „Moslems klauen nicht!“ – obwohl H. es bereits selbst zugegeben hatte. Aha, dann sitzen wohl nur Vergewaltiger und Mörder in türkischen Gefängnissen... „Waren die Diebe in deiner Klasse alle Ausländer?“, fragte meine Freundin, übrigens halbe Türkin. Ich bejahte dies und sie meinte: „War ja klar.“
 
Zuvor hatte der Vater erklärt: „Erst muss das Kind Allah ehren, dann den Vater (von der Mutter hat er nichts gesagt!), dann die Lehrer.“
 
Ich fühlte mich aber nicht geehrt. Lag es an meinem Alter? Daran, dass ich eine Frau war? Eine junge Frau? Die Klassenlehrerin meinte, es läge an meinem Rock. Meine Mutter hatte mir zum Examen einen knielangen Rock geschenkt, wohlgemerkt keinen Minirock!
Aber die Klassenlehrerin war der Meinung, bei muslimischen Jungs in der Klasse gehe nur ein knöchellanger Rock. Das weckte meinen Trotz – nun zog ich den Rock besonders oft an. Als eine eigentlich sehr nette, muslimische Schülerin einmal zu mir meinte „Wenn ich so einen Rock anhätte, würde mein Bruder mich schlagen“, antwortete ich freundlich: „In diesem Land dürfen Mädchen und Frauen selbst entscheiden, was sie tragen wollen.“ Damit war die Rock- Diskussion beendet.
 
Einige andere Probleme ließe sich leichter lösen. H. weigerte sich einmal, ein englisches Weihnachtslied zu singen, weil er doch Moslem sei. Ich erwiderte, dass ich als Englischlehreriden Auftrag habe, ihnen die englische Kultur näher zu bringen – und dazu gehörten auch Weihnachtslieder. Ich war mir sicher, das Allah andere Probleme habe. Ob er nicht doch mitsingen wolle? Er könne mir ja auch mal ein türkisches Lied beibringen? Da sang er mit.
 
Trotzdem war ich jeden Tag nach der Schule fix und fertig, musste erst mal eine oder zwei Stunden schlafen und ging oft mit Bauchschmerzen in die Klasse. Dennoch wollte ich weiterkämpfen, nicht klein bei geben und mich an den wenigen netten, lernwilligen Schülern erfreuen, die es ja auch gab. Die Klassenlehrerin war weniger idealistisch. Müde erklärte sie mir, sie hoffe darauf, mehr Verwaltungsarbeit übernehmen zu können, um so wenig wie möglich unterrichten zu müssen. Ich war bestürzt. Aber deshalb war ich doch Lehrerin geworden – um zu unterrichten!
 
Aber es gab auch schöne Erlebnisse: Die Schüler hatten oft Vertrauen und erzählten mir, was sie bewegte. Zu Weihnachten und an meinem Geburtstag bekam ich Pralinen und Stofftiere geschenkt. Ich wunderte mich über diese Zuneigung – wo ich sie doch so oft ermahnte und maßregelte! Aber negative Aufmerksamkeit ist auch Aufmerksamkeit...
 
Mittlerweile sind ein paar Jahre vergangen. Ich arbeite nun an einem Gymnasium mit netten, unkomplizierten Schülern, die ihr Abi machen wollen. An der örtlichen Berufsschule traf ich letztens S., eine Schülerin aus der berühmt-berüchtigten Klasse. Sie erzählte mir, dass sie ihren Realschulabschluss geschafft habe und sich nun weiterbilden wolle. Ich freute mich für sie und erkundigte mich nach den anderen. „H. ist von der Schule geflogen und bricht gerade seine zweite Lehre ab... an seinem neuen Arbeitsplatz fehlen auffällig viele Portemonnaies und Handys...“
 
Leider hat mich diese Nachricht nicht gewundert.
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Ideptpit
27.10.2012 01:27:40
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