Lesehinweis
Ansari: Aber niemand fragt, was eigentlich mit Hartmut von Hentig los ist, dem früheren Lebensgefährten Beckers. Für Hentig sollte vergangenes Jahr in Bregenz eine Art Krönung seines Lebenswerks stattfinden. Der ganze Kongress war wie für Hentig geplant. Sein 85. Geburtstag wäre riesig gefeiert worden - wenn nicht Becker als Gewalttäter gegen mindestens 86 Jungen enttarnt worden wäre. Da fiel der Kongress aus - großes Schweigen. Diesmal darf der Kongress nicht schweigen.
SPIEGEL ONLINE: Warum sollte man in Bregenz über Missbrauch reden?
Ansari: Weil sich dort die selbsternannte Crème de la Crème der Reformpädagogik und Alternativschulen einfindet. Ihr oberster Grundsatz lautet: Das Kind und seine Unversehrtheit stehen im Mittelpunkt. In ihrer Vorzeigeeinrichtung Odenwaldschule aber sind Kinder schwer beschädigt worden. Viele der bislang bekannten 132 Opfer werden nie damit fertig werden, was ihnen Schulleiter Becker angetan hat. Wie kann es sein, dass man sich für diese Beschädigten nicht interessiert? Man sollte sich anhören, wie subtil und zugleich planmäßig die Reformpädagogen um Becker, einen Pädokriminellen, sie in die Falle gelockt haben. Man muss wissen, wie Missbrauch geschieht, um ihn verhindern zu können.
http://www.spiegel.de/schulspiegel/0,1518,781300,00.html
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