Vortrag von Necla Kelek in Darmstadt - eine großzügige Spende an Peri e. V.
von N. Lightenment (P)
Beim Benefizabend der Darmstädter Service-Clubs am 27. Oktober 2011 lautete das Thema „Islamische Frauen und Männer im deutschen Alltag“. Necla Kelek, Hauptrednerin des Abends, trat gewohnt engagiert und kompetent auf. Der Netto-Erlös der Veranstaltung kam auf Vorschlag von Kelek „Peri Verein für Integration und Menschenrechte“ zugute.
Kenntnisreich erläuterte Necla Kelek historische Hintergründe und sprach aktuelle Integrationsprobleme an. Aus dem Publikum erfuhr sie während der anschließenden von Professor Wolfgang Schöhl moderierten Debatte sowohl Zu- als auch Widerspruch. Der Ökonom Schöhl vermochte dabei Zahlen einzubringen, die die immensen Kosten der bislang erfolgten Einwanderung eindrucksvoll veranschaulichten. Kelek indes wusste Entgegnungen aus dem Publikum geschickt zu kontern. So konnte etwa der Einwand eines Zuhörers, die ins Ruhrgebiet eingewanderten Polen seien doch in der dritten Generation schließlich auch voll integriert gewesen und ähnliches sei im Falle der türkischen Migranten daher auch zu erwarten, nicht überzeugen. Viele, die sich zu Wort meldeten, betrachteten Integrationsprobleme vorrangig als Bildungsprobleme. Necla Kelek beharrte darauf, religiöse und kulturelle Faktoren nicht auszublenden. Alle in Deutschland vertretenen Islamverbände charakterisierte sie als konservativ und rückwärtsgewandt. Man müsse entschiedener für die Rechte muslimischer Frauen eintreten.
Der Verein Peri e. V. wurde bei der Veranstaltung vertreten durch das Ehepaar Daniela und Thomas Baader, die den symbolischen Scheck über 2500 Euro entgegennahmen. Erfreut zeigten sie sich über die unerwartete Ankündigung, dass darüber hinaus auch noch der Erlös der während der Veranstaltung verkauften Getränke und Nahrungsmittel dem Verein zugute kommen würde. Zudem kam es im Verlauf des Abends noch zu zahlreichen Einzelspenden aus dem Publikum. Thomas Baader pflichtete in seiner kurzen Ansprache Necla Kele bei, dass man das Problem nicht auf Bildungsdefizite alleine reduzieren könne - so verringerten sich zwar Integrationsprobleme bei zunehmender Bildung der Betroffenen, jedoch betreue der Verein Peri durchaus von Gewalt bedrohte Migrantinnen und Migranten aus sehr unterschiedlichen Bildungsschichten. Auch seien die Familien der bekanntesten deutschen Ehrenmordopfer Hatun Sürücü und Morsal Obeidi keineswegs bildungsfern gewesen. Daniela Baader übernahm es, die vielfältigen Tätigkeiten von Peri e. V. vorzustellen, die unter anderem Betreuung und Beratung sowie aktive Fluchthilfe für von Zwangsheirat und familiärer Gewalt Bedrohte umfassen.
Thomas Baader, Pressesprecher von Peri e. V., und Soziologin Necla Kelek
Organisation und Initiative:
Zonta Club Darmstadt, Inner Wheel Club Darmstadt, Lions Club Darmstadt, Soroptimist International: Club Darmstadt und Club Seeheim-Jugenheim
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