Lesehinweis
Der Autor scheint sehr wohl in der Lage zu sein, so lange zu „differenzieren“, bis nichts mehr übrig bleibt. Nur rechnen kann er nicht. Er nennt „150 Todesopfer rechtsextremer Gewalt seit der Einheit“, was vermutlich noch untertrieben ist, und stellt diesen einen „linksextremen Mord“ gegenüber, der von der „mittlerweile aufgelösten RAF“ verübt wurde. Erweitert man den Berechnungszeitraum ein wenig, sieht die Bilanz freilich anders aus. Die „mittlerweile aufgelöste“ RAF war für mindestens 34 Morde verantwortlich. An Siegfried Buback und Jürgen Ponto, Hanns-Martin Schleyer und Alfred Herrhausen. Aber auch an „No Names“ wie dem holländischen Polizisten Arie Kranenburg.
[...]
Ihnen aber zu bescheinigen, sie mögen „Dogmatiker“ oder „Träumer“ gewesen sein, aber „weder menschenverachtend noch gefährlich für andere“, ist reines Wunschdenken. Allein die Idee, einen Bodycount zu veranstalten und die Toten der rechten Terroristen denen der RAF gegenüberzustellen, ist eine obszöne Entgleisung. Allerdings eine in Deutschland beliebte Übung.
[...]
Natürlich gibt es Unterschiede zwischen rechtem und linkem Terror, so wie es einen Unterschied zwischen der SA und der SS gab, der freilich den Opfern dieser Gruppen nicht immer bewusst war, wenn sie blutend oder tot auf dem Pflaster lagen.
http://www.welt.de/debatte/kommentare/article13735742/Willkommen-im-Irrenhaus-des-Relativismus.html
|
|
<< Zurück |
Neuen Kommentar hinzufügen |