Lesehinweis
Schröder hatte geschrieben: “3443 Fälle von Zwangsverheiratungen haben die Beratungsstellen in Deutschland für das Jahr 2008 registriert.” Davon seien aber nur 40 Prozent tatsächlich vollzogene Zwangsverheiratungen, 60 Prozent dagegen lediglich angedroht. In der Tat, eine komplette Umdeutung. Statt diese Zahlen zu verharmlosen, hätten sich die “Süddeutsche” oder auch diese Wissenschaftler einmal die Frage stellen können, warum denn die meisten Zwangsverheiratungen nur angedroht werden. Ganz einfach: Weil wir hier nur über die Fälle reden, die zu den Beratungsstellen vorgedrungen sind – ein denkbar geringer Prozentsatz ALLER Zwangsverheiratungen in Deutschland. Von denen schaffen es offenbar 60%, u.a. mit Hilfe der Beratungsstellen, diesem Schicksal (vorerst?) zu entkommen. Vom großen Rest sicher nicht. Aber die Opfer sind der “Süddeutschen” hier keine Zeile wert. Hauptsache ist ja, man kann sich über Frau Schröder erheben und ihr einen “Zungenschlag” und “islamophoben Unterton” unterstellen – für den man noch nicht einmal Belege glaubt anführen zu müssen. Oder liegt der Beleg etwa in der Schröderschen Behauptung, dass “nach Angaben der Betroffenen 83,4 Prozent der Eltern Muslime seien”? Das sei schlichtweg falsch, werden “die Wissenschaftler” zitiert, befragt worden seien lediglich Mitarbeiter in Beratungsstellen. Aha. Skandalös. Wieder eine komplette Umdeutung.
http://www.wadinet.de/blog/?p=7836
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