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SPD-Politikerin macht sich über Zwangsehen lustig

SPD-Politikerin macht sich über Zwangsehen lustig
von Thomas Baader

Die linksalternative "tageszeitung" ("taz") ist für diverse Geschmacklosigkeiten bekannt - und auch dafür, dass ihre Journalisten jederzeit Ruf und Ansehen von Menschen über körperliche Unversehrtheit von Menschen stellen. So auch geschehen in der aktuellen Debatte über eine Studie über Zwangsehen: Bei der taz ist man mehr besorgt darüber, dass sich irgendwer beleidigt fühlen könnte, als dass man an einer Hilfe für die Opfer interessiert wäre.

Nun kam man sich bei der taz kürzlich besonders witzig vor, indem man unter die Schlagzeile "Die Bundesfamilienministerin warnt: Immer mehr Zwangsehen in Deutschland" ein Foto stellte, dass die Familienministerin Kristina Schröder und ihren Ehemann während ihrer Hochzeit zeigt. Es ist ein primitiver Lumpenhumor, der hinter diesem Einfall steckt, und der beim Leser irgendwie die Erwartung weckt, auf Seite 2 müsse es mit Negerwitzen weitergehen. Aber immerhin schafft es auch klare Fronten. Es zeigt, wie wichtig der taz das Thema Zwangsheirat ist: nämlich gar nicht.

Nun hat in einem freien Land jede Zeitung das Recht auf ihre eigenen Peinlichkeiten. Eine andere Dimension bekommt die Angelegenheit, wenn Politiker, zu deren Aufgabenbereich auch Frauenrechte gehören, öffentlich kundtun, dass sie Witze auf dem Rücken von zwangsverheirateten und vergewaltigten Frauen urkomisch finden.

In diesem Fall heißt die geschmacksverdorbene Ulknudel Caren Marks und ist
Sprecherin der Arbeitsgruppe „Familie, Senioren, Frauen und Jugend“ der SPD-Bundestagsfraktion. Denn Frau Marks fand den Taz-Einfall so witzig, dass sie ihn prompt auf ihrer Facebookseite mit dem Kommentar "Fundstück des Tages" präsentierte:
http://de-de.facebook.com/Caren.Marks#!/photo.php?fbid=10150442155854625&set=pu.110161394624&type=1&theater

Von einer Frauenbeauftragten würde man Witze über Zwangsehen eigentlich genauso wenig erwarten wie KZ-Witze von einem Rassismusbeauftragten. Der Entgleisung der Frau Marks sollte eine rasche Entschuldigung folgen. Das Selbstverständnis, das diese Frau von ihrem Arbeitsbereich hat, ist ein handfester Skandal.

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Tabu
08.12.2011 23:55:27
schlechte Pointe und Frau Schröders Privatleben
Es gibt doch diesen Spruch: "Lieber einen guten Freund verlieren als eine gute Pointe." In diesem Fall sollte es wohl heißen: Lieber jegliche Integrität verlieren als eine schlechte Pointe.

Übrigens finde ich jegliche Bewertung von Frau Schröders Privatleben sprich ihrer Hochzeit à la "Mainstream bla bla" unmöglich und niveaulos.Wir kennen sie wohl alle nicht privat und können uns daher kein Urteil erlauben, was die Qualität ihrer Ehe betrifft. Ich selbst bin zwar keine Person des öffentlichen Lebens, würde mir aber Beurteilungen meiner Ehe von Fremden verbeten.
Irgendwie kann die arme Frau es ja auch keinem recht machen - als sie noch unverheiratet und kinderlos war, hieß es: "Und sowas will Familienministerin sein!" (Als ob Renate Künast ein paar Kühe im Garten gehabt hätte, als sie noch in der Regierung war). Jetzt, da sie verheiratete Mutter ist, ist sie die Spießerin. Konzentrieren wir uns also doch lieber auf das, was uns was angeht - ihr berufliches Wirken - das übrigens unterm Strich meiner Meinung nach nicht schlecht ist.
Max
07.12.2011 19:44:17
@ Henkel trocken
Das wiederum fand ich sehr witzig. :)
Henkel trocken
07.12.2011 19:04:20
@ Aristobulus
Nein, ein echtes Drecksblatt ist die taz nicht.

Sie hat allerdings eine verblüffende Ähnlichkeit mit einem echten Drecksblatt.
Aristobulus
07.12.2011 19:00:05
mais non
Die TAZ war ungeschickt und meinethalben hat sie oft Scheuklappen an den ganz falschen Stellen auf usf., aber ein "Drecksblatt"?, nein. Die dumme Injurie fällt bloß auf den zurück, der sie ausstieß.
Es zeugt leider von Provinzialismus, Abwieglerei und von einem bissele Dämlichkeit, dass die TAZ diese Überschrift just mit der Mainstreamhochzeit der blonden Ministerin kombiniert hat. Auch von Vogel-Strauß-Politik. Ein kleines Satirenblatt aus Castrop-Rauxel könnte das so machen, das, nun ja, gerne mal auf Teufel komm raus paar konservative Regionalpolitiker anzielt.
Aber 'ne große Zeitung? Nö. Schon peinlich, das. Aber eben auch nicht mehr.
CJTauber
07.12.2011 18:12:08
Facebook
Und dafür bekommt sie jetzt von mir auch ein "Like"! :-)
CJTauber
07.12.2011 16:23:55
Facebook
Frau Marks hat - wahrscheinlich in Zusammenarbeit mit der taz - mittlerweile alle Spuren ihres Tuns getilgt. Der Facebook-Link ist tot, die taz hat ein anderes Bild zum Artikel. Schade, daß ich keine Screenshots angefertigt hatte. Aber so sind sie, die Bessermenschen: Kommentarlos unter den Teppich kehren und zur Tagesordnung übergehen - wenn das ein Konservativer gewagt hätte!
Charles Atlas
07.12.2011 08:54:10
Zwangsheirat ist Dauervergewaltigung
Wir alle erinnern uns an das verständnisvolle Kopfnicken und an das schadenfrohe Grinsen der Gutmenschen, als die Nachrichten von den Meuchelmorden an Pim Fortuyn und Theo van Gogh um die Welt gingen - die beiden hätten das, was mit ihnen passiert ist, durch ihr provozierendes Verhalten und durch ihre respektlosen Äußerunen schließlich selber verschuldet. Auch als der dänische Karikaturist Kurt Westergaard wegen seines "bombigen" Mohammed-Porträts zum Abschuss freigegeben wurde, waren in den einschlägigen Kreisen Stimmen zu vernehmen, die da lauteten: Würde ihm ganz recht geschehen warum muss er die Leute auch so reizen!

Während es in den Augen der Gutmenschen einen unverzeihlichen Tabubruch bedeutet, gewisse Dogmen und Gepflogenheiten des Islam öffentlich anzuprangern (und die Hinrichtung dessen, der sich erdreistet hat, diesen Tabubruch zu begehen, quasi gebilligt und gutgeheißen wird), dient hier eine der widerlichsten Erscheinungsformen dieser als Religion getarnten Unterdrückungsideologie, nämlich die Zwangsverheiratung, als Aufhänger für einen „Witz“. Wie Thomas Baader ganz richtig feststellt, ist das Ganze

„ … ein primitiver Lumpenhumor, der hinter diesem Einfall steckt, und der beim Leser irgendwie die Erwartung weckt, auf Seite 2 müsse es mit Negerwitzen weitergehen. Aber immerhin schafft es auch klare Fronten. Es zeigt, wie wichtig der taz das Thema Zwangsheirat ist: nämlich gar nicht.“

Hierzu noch eine Bemerkung: Wie ich irgendwo las, gab es vor langer, langer Zeit (möglicherweise vor meiner Geburt) unter Kleinkriminellen etwas, das als „Ganovenehre“ bezeichnet wurde. Dieser Ehrenkodex besagte zum Beispiel, dass gewisse Personengruppen als „Zielgruppe“, etwa von Taschendieben, tabu seien: Kinder, alte Menschen, Behinderte. Mit anderen Worten: es galt als äußerst unehrenhaft, sich an diesen weitgehend wehrlosen Menschen zu vergreifen. Wie wir wissen, ist dieser Ehrbegriff unter Kriminellen heute wohl so gut wie ausgestorben; vielmehr sind es heutzutage gerade die genannten Personengruppen, die bevorzugt von Gaunern, Gangstern und Ganoven ins Visier genommen werden (auch von denen in weißen Westen - man denke an die massive Bombardierung der Kinder mit Reklame oder an die Versuche halbseidener Schwätzer, Senioren zum Kauf irgendwelcher Ramschartikel oder zum Abschluss dubioser Verträge zu überreden!) - - Hingegen dürfte es in weiten Kreisen der Bevölkerung nach wie vor zum guten Ton gehören, dass über bestimmte Menschen und Dinge keine Witze gerissen werden. Dass beispielsweise der Nazi-Judenmord, Auschwitz u. dgl. nicht als Scherzobjekt geeignet sind, darüber dürfte - außer in kackbraunen Kreisen - weitgehender Konsens herrschen. Dies hat nichts mit politischer Korrektheit zu tun, vielmehr handelt es sich um ein Gebot der - wie ich es nenne - gesellschaftlichen Hygiene.

Ebenso verbietet es sich von selbst, Witze über das Schwerstverbrechen namens Vergewaltigung zu reißen. Dass es sich bei Zwangsheirat um nichts anderes als (in den meisten Fällen) lebenslange Dauervergewaltigung handelt, das haben bereits andere vor mir deutlich ausgesprochen. Offensichtlich ist es jedoch nach wie vor notwendig, auf diese Tatsache immer und immer wieder hinzuweisen.
Medley
06.12.2011 21:27:59
Witzischkeit kennt keine Zwänge...äh, Grenzen.
Die Linken(SPD, Grüne, TAZ, usw.) sehen sich als Anwalt/Vormund der "kleinen", "schwachen" und "hilf-/schutzlosen" Muslimleute, die es gegen die "großen", "starken" und "mächtigen" Deutschen zu verteidigen/zu beschützen gilt. Die können halt nicht anders. Das sind bei denen Reflexe, die aus ihrem Innersten kommen, gegen die sie sich nicht wehren können, denn ansonsten wären sie ja auch nicht Linke geworden. Es macht ihre Person/Persönlichkeit aus. Muss man also in gewisser Weise Verständnis haben/hinnehmen. So wie nie ein Top Börsenhändler ein Top Sozialarbeiter und ein Top-Sozialarbeiter nie ein TopBörsenhändler werden könnte. That's Life. Die Natur des Menschen halt. Naja. Und wenn den selbstermächtigten Advokaten der vorgeblich vom Leben und vom Schicksal Benachteiligten die guten Argumente zur Verteidigung der zwangsumarmten/-vereinnahmten Mandanten und Müdel ausgeht, so flüchtet man sich in seiner Ohnmacht und Hilflosigkeit in Witzischkeit und schalem Polithumor. Besser kann man sich daher nicht selbst deklassieren.
Heike D.
06.12.2011 21:01:35
erbärmlich
Das ist Schmuddeljournalismus. Und eine völlig untragbare Politikerin. Marks muss sofort zurücktreten.
Max
06.12.2011 20:01:30
Hey Sven
Hältst du uns alle für bescheuert?

Ja, natürlich sitzt man in den Redaktionsstuben der taz und glaubt, einen echten Schenkelklopfer gefunden zu haben: "Hihihihihi... wir mögen ja die Schröder nicht, und dann... die Schröder und Zwangsehen... die hat doch selbst geheiratet, da kann man doch ein Foto nehmen... hihihihihihihi... da kann man ein Foto nehmen und.... hihihi... was mit Zwangsehen drüberschreiben dann ist das... das ist witzig, zumindest für unsere verblödeten Leser... hihihi... aber sollte man eigenlich nicht über das Zwangsehenthema keine Witze machen, weil es so ernst ist? Ach was, boah ey, wir sind mal voll frech... boah wie provokativ... und lustig... hihihihihi..."

Wahnsinnswitz. Und der Beweis, dass selbst die taz voll politically incorrect sein kann, wenn es mal die "Richtigen" trifft. Die taz ist gewissermaßen PI für Linke. Und ihre Leser sind tatsächlich so blöd, wie man in der Redaktion annimmt.
Gegen Zwangsheirat
06.12.2011 19:38:11
@ Sven
Sven, du bist ein Volldepp!

Lies mal die PM (siehe unten). Dann kapierst du, dass die Angriff auf Kristina Schröder rein parteipolitisch motiviert sind. Da nutzt jemand die Zwangsheiraten aus, um auf die Familienministerin einzudreschen. Widerlich.

Natürlich will Marks Schröder fertigmachen, das ist klar. In ihrem geifernden Hass merkt Marks bloß nicht (genau wie die taz), dass sie damit das gesamte Zwangsheiratsthema ins Lächerliche zieht.

Wer denken kann, ist klar im Vorteil.
Sven
06.12.2011 18:31:57
wer lesen kann ist klar im vorteil
die einzige, über die sich in dem angeführten bild lustig gemacht wird ist die ministerin für familie, senioren, frauen und kinder. keineswegs die opfer von zwangsheiraten.
kleiner tipp: artikel lesen, wissen worum es geht und dann empören.

zum nachlesen: Frau Marks´ Reaktionen auf die Äußerungen der Ministerin.

Bundesministerin Schröder instrumentalisiert das Thema Zwangsheirat

Zu den Vorwürfen Bundesministerin Schröder schüre anti- muslimische Ressentiments erklärt die frauenpolitische Sprecherin der SPD- Bun­destagsfraktion Caren Marks:

Wissenschaftliche Berater ihres eigenen Ressorts werfen Bundesmi­nisterin Schröder vor, die Ergebnisse einer Studie zur Zwangsheirat ver­zerrt und falsch dargestellt zu haben. Die Kritik der Beiratsmitglieder an der Darstellung der Studienergebnisse ist in jeder Hinsicht gerechtfertigt und findet unsere volle Unterstützung.

Der Gastbeitrag der Ministerin in der FAZ offenbart mehr als deutlich, mit welchem ideologischen Verständnis sie sich dem Thema Zwangs­verheiratung zuwendet. Auch stellt sie in dem Artikel Ergebnisse der Studie sogar falsch dar. So wird ein direkter Zusammenhang zwischen Zwangsverheiratung und der Religionszugehörigkeit zum Islam be­schrieben, der jedoch nicht Gegenstand der Studie war. Diese Instru­mentalisierung des Themas Zwangsheirat ist unredlich und schürt Vor­urteile.

Ähnlich wie beim Thema Rechtsextremismus bedient Frau Schröder auch hier ihre ideologische sowie einfache Sichtweise, die unbeein­druckt von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Fakten vorgetragen wird.
Redaktion
06.12.2011 17:04:17
Und nicht vergessen:
Das hier LESEN und weiterleiten:

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Pressemitteilung Peri e. V.
Die unbequeme Wahrheit einer Studie


Peri e.V., Verein für Menschenrechte und Integration, fordert aufgrund aktueller Ereignisse ein stärkeres Engagement seitens Politik und Gesellschaft gegen Zwangsheirat und Ehrenmorde. Zudem appellieren wir an Journalisten und Wissenschaftler, sich ihrer Verantwortung bewusst zu werden und einer Verharmlosung dieser Verbrechen nicht weiter das Wort zu reden. Hinter den Zahlenwerten diverser Studien, mit denen politisch jongliert wird, verbergen sich menschliche Tragödien, die auf Nummern und Prozente reduziert werden. Zwei dieser "bürokratisch-wissenschaftlichen Aktennotizen" sind die nachfolgenden aktuellen Beispiele:

Die im neunten Monat schwangere Zorica H. (21) wurde im Februar dieses Jahres von Harun A., der ein uneheliches Kind als Schande empfand, mit 165 Messerstichen getötet. Bei der Beseitigung der "Schande" half ihm sein Komplize Vedat, der die junge Frau festhielt, während der Täter zustach.

Die junge Kurdin Arzu Ö. wurde vor vier Wochen von ihrer eigenen Familie verschleppt. Die Polizei geht davon aus, dass der Grund für die Entführung darin zu sehen ist, dass Arzu einen deutschen Freund hatte, und dass sie wohl nicht mehr am Leben ist. Arzus Vater hatte zuvor noch versucht, einen "passenden" Ehemann für seine Tochter in der Türkei zu finden. Der Fall illustriert, auf welche Art die Phänomene Ehrenmord und Zwangsheirat miteinander verwoben sind.

Die kürzlich veröffentlichte Studie zur Zwangsheirat, die vom Bundesfamilienministerium in Auftrag gegeben wurde, liefert alarmierende Zahlen. So sind 30 Prozent der durch diese Studie ermittelten Betroffenen noch minderjährig. Der deutsche Staat steht daher in der Pflicht, an den Schulen weitaus mehr Aufklärung und Prävention zu leisten, als das bisher geschieht. Besonders Lehrkräfte sind für diese Problematik entsprechend zu schulen und zu sensibilisieren, sodass im Falle der drohenden Zwangsverheiratung einer Schülerin oder eines Schülers interveniert und nicht weggeschaut wird.

Die Reaktion, die in Teilen der Presse stattfindet, befremdet uns, da oftmals der Versuch unternommen wird, das Problem kleinzureden, und der Eindruck erweckt wird, dass die Zahl der von Zwangsheirat Betroffenen vernachlässigbar sei. So kommentiert Serap Cileli, Vorsitzende von peri e.V.: "Es ist beschämend, wie die Wissenschaft und Politik an der eigentlichen Fragestellung, der konkreten Hilfe für Betroffene, vorbeidiskutieren und den Fokus auf Belanglosigkeiten lenken."

Die Studie geht von 3.443 registrierten Fällen aus. Die Dunkelziffer dürfte um einiges höher sein, zumal auch ein nicht unerheblicher Teil der angeschriebenen Beratungsstellen (615 von 1.445) überhaupt nicht geantwortet hat und die entsprechenden Zahlen nun in der Studie nicht auftauchen. Aber völlig abgesehen davon muss man, wie auch in vergleichbaren Fällen (Kindesmissbrauch, häusliche Gewalt etc.), realistischerweise davon ausgehen, dass die Zahl der tatsächlich Betroffenen um ein Vielfaches höher anzusetzen ist, als die Erfassung der bekannt gewordenen Fälle suggeriert. Dass unter den 3443 Fällen Mehrfachnennungen auftauchen können, weil dieselbe Person mehrere Beratungsstellen aufgesucht haben könnte, dürfte vor diesem Hintergrund kaum ins Gewicht fallen.

Die Studie ergab außerdem, dass 83 % der Betroffenen aus muslimischen Familien stammen und in 59,4 % die Familie stark religiös geprägt ist. Dass es deswegen unter Wissenschaftlern und Journalisten nun ebenfalls zu reflexhaften Abwehrreaktionen kommt, erscheint uns seltsam und nicht nachvollziehbar. Der Verein Peri kann durch seine Jahre lange Praxisarbeit bestätigen, dass Muslime die Bevölkerungsgruppe in Deutschland darstellen, die am häufigsten von Zwangsheirat betroffen ist. In diesem Zusammenhang finden wir es auch irritierend, dass ein Teil der an der Studie beteiligten Wissenschaftler die Religionszugehörigkeit der Betroffenen am liebsten gar nicht erst ermittelt hätte, wie das "Handelsblatt" berichtet. Welche Art von Wissenschaftlichkeit soll das denn sein, wenn Religion als möglicher (!) Faktor von vorneherein in der Betrachtung und Untersuchung ausgeschlossen wird? Kritiker der Bundesfamilienministerin stoßen sich zudem auch an ihrer Forderung, dass "manche traditionelle Wurzeln endgültig durchtrennt" werden müssten und befürchten dadurch eine Schürung antimuslimischer Ressentiments. Wir fragen: Was ist falsch daran, die Aufgabe von solchen Traditionen einzufordern, die Zwangsheiraten überhaupt erst ermöglichen oder begünstigen? Wer eine derartige Forderung schon für ein "antimuslimisches Ressentiment" hält, der müsste ja im Grunde selbst die Ansicht vertreten, dass Zwangsehen unverzichtbarer Bestandteil der muslimischen Identität wären.

Offenbar ist es darüber hinaus vielen Medien entgangen, dass es unter den Kritikern auch Wissenschaftler gibt, die eine wohlwollende Haltung gegenüber der als islamistisch kritisierten Gülen-Bewegung einnehmen. In solchen Fällen wäre es die Aufgabe von Journalisten, kritisch zu hinterfragen, welche Motive hinter den Angriffen auf Ministerin Schröder stecken. Auch scheinen nur wenige Medien zur Kenntnis genommen zu haben, dass völlig unabhängig von der in der Öffentlichkeit hitzig diskutierten Zwangsheiratsstudie des Bundesfamilienministeriums eine Studie der Leuphana Universität Lüneburg existiert, die zu dem Schluss gelangt, dass "der Islam selbst eine Ursache dieser patriarchalen Strukturen ist".

Peri e. V. fordert eine Ächtung geschlechtsspezifischer Gewalt und eine ehrliche, offene Debatte über die Ursachen. Mit Nachdruck weisen wir alle Versuche zurück, diese Verbrechen zu relativieren oder zu instrumentalisieren. Die Bundesregierung ist aufgefordert, Betroffene mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu schützen. Unangemessen und unsachlich argumentierende Journalisten und Wissenschaftler sollten sich die Frage stellen, ob sie ernsthaft glauben, dass mit ihrer Vorgehensweise jungen Frauen wie Arzu geholfen wird.


Kontakt für weitere Informationen:

Thomas Baader
Pressesprecher peri e.V.
Bachgasse 44
D-69469 Weinheim

E-Mail: kontakt@peri-ev.de
Website: www.peri-ev.de

Weinheim - Veröffentlicht von pressrelations
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Schrödili
06.12.2011 16:11:22
Sprachlos
Die Taz ist ein Drecksblatt sondergleichen. Und diese SPD-Politikerin sollte das einzig anständige machen, was sie jetzt noch machen kann: ZURÜCKTRETEN!
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