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Wer sind die Kritiker der Familienministerin wirklich? Teil II

Wer sind die Kritiker der Familienministerin wirklich? Teil II
von Thomas Baader

Nach Ursula Boos-Nünning wollen wir den Blick werfen auf eine weitere Kritikerin von Familienministerin Kristina Schröder werfen: Auch Birgit Rommelspacher ist der Ansicht, dass die von Schröder formulierten Beziehungen zwischen Religion und Zwangsehen nicht existierten.

Wer ist Birgit Rommelspacher?

Birgit Rommelspacher gilt als Feministin und Rechtsextremismusexpertin. Unter anderem schreibt sie Dinge wie die folgenden:

"Ein Rückschluss vom Kopftuch auf die Unterdrückung von Frauen ist also nicht zulässig, zumindest dann nicht, wenn man Berufstätigkeit und Bildungsinteresse als Maßstab nimmt.Das gilt nicht nur für westliche Gesellschaften. Auch in Iran, wo den Frauen das Kopftuch von einem totalitären Regime aufgezwungen wird, ist seit der Revolution 1978 der Anteil der berufstätigen Frauen und Studentinnen erheblich angestiegen. Verhüllung und öffentliche Präsenz waren bereits während der Revolution Markenzeichen der rebellierenden Frauen. Auch hier wäre es kurzschlüssig, Verschleierung und Hausfrauenrolle in eins zu setzen; vielmehr scheint der Tschador den Frauen geholfen zu haben, neue Räume zu erobern. Das heißt, sie benutz(t)en dieses traditionelle Symbol von Weiblichkeit und transferierten es in andere Kontexte. Weiblichkeit wurde so mit dem öffentlichen Raum verknüpft."
http://www.bpb.de/publikationen/DP9O13,1,0,Zur_Emanzipation_der_muslimischen_Frau.html#art1

Offenbar hat Frau Rommelspacher etwas nicht verstanden: Verhüllung wird im heutigen Iran keineswegs als Zeichen des Protest wahrgenommen, das Gegenteil ist richtig. In einem Interview in der taz berichtet Alham Abrahimnejad: "Schon Haare zeigen ist Protest. Dafür kann man verhaftet werden."
Man erobert also "neue Räume" im Iran keineswegs mit, sondern vielmehr ohne Kopftuch.

Vielleicht liegt es aber auch einfach an den etwas abwegigen Vorstellungen, die die Feministin Birgit Rommelspacher sonst noch so entwickelt hat:

"Vor diesem Hintergrund stellt sich in Bezug auf muslimische Frauen die Frage, ob von ihnen umstandslos das Ablegen des Kopftuchs gefordert werden kann, selbst wenn es ein Symbol für Unfreiheit wäre. Muss man den Frauen nicht auch die Freiheit zugestehen, ihre "Unfreiheit" wählen zu können?"
http://www.bpb.de/publikationen/DP9O13,2,0,Zur_Emanzipation_der_muslimischen_Frau.html#art2

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Tabu
16.12.2011 12:20:22
Antwort Charles Atlas
Keuschheitsbinde ist ein super Wort, das merke ich mir! In diesem Zusammenhang empfehle ich auch den preisgekrönten Film "Persepolis": witzig, ehrlich und traurig zugleich.
Charles Atlas
13.12.2011 12:43:01
Kopftuch - freiwillig?
Jede Frau, die iranisches Territorium betritt - und dazu zählt nicht nur das eigentliche Staatsgebiet, sondern auch Schiffe, Flugzeuge und diplomatische Vertretungen der Islamischen Republik Iran - ist verpflichtet, ein Kopftuch zu tragen. Dies gilt für Iranerinnen ebenso wie für Nichtiranerinnen, für Mosleminnen gleichermaßen wie für Nichtmosleminnen.

Wie die Iranerinnen selbst zu dieser ihnen auferlegten Pflicht stehen, das konnte ich in den letzten Jahren auf diversen Flughäfen beobachten. Sobald die Lautsprecher verkündeten: "Der Flug Iran Air Nr. soundso nach Teheran ist zum Einsteigen bereit", zogen die vor dem betreffenden Schalter wartenden Frauen (an der Sprache als Perserinnen zu erkennen) hastig ihren Lappen aus dem Handtäschchen und bedeckten ihr bis dahin unverhülltes schwarzes Haupthaar. Einige versahen anschließend ihre kleinen Töchter mit der Keuschheitsbinde. Gleichzeitig war deutlich festzustellen, wie die zuvor angeregt schwatzenden und lachenden Frauen sich plötzlich in bitterernste, fast hätte ich geschrieben: düstere Gestalten verwandelten.

Wer einmal Augenzeuge eines solchen Schauspiels war, der weiß, wie es um die Freiwilligkeit des Kopftuchtragens (von Burka & Co. rede ich gar nicht erst) bestellt ist…
dentix07
10.12.2011 00:47:23
Das Land ...
@ Jörg
In Deutschland, dem Land der Richter und Henker, äh, upps, Dichter und Denker natürlich!
Brigitta
09.12.2011 12:14:32
Fr. Rommelspacher,
Vielleicht müssen wir jeder "Nur"-Hausfrau auch zugestehen, dass sie die Unfreiheit wählt, von ihrem Mann finanziell abhängig zu sein, sich verbieten zu lassen, arbeiten zu gehen und sich ggfs. auch mal 'ne Runde schlagen zu lassen.
Warum soll die Freiheit der Wahl der Unfreiheit eigentlich nur auf muslimische Frauen beschränkt bleiben?
Max
09.12.2011 06:40:30
Kopftuch macht frei!
Die Wahrheitsverdreher haben ein altes Motto für unsere Zeit aktualisiert!
Tabu
08.12.2011 23:33:54
falsch verstanden
Tja, diese verhüllten Emanzen aus dem Iran sind schon unbescreiblich weiblich. Sie suchen sich als Ehemann - oder Ehefrau - , wen sie wollen, ergreifen ihre Traumberufe, entscheiden selbst, ob sie Kinder habern wollen und arbeiten in der Regierung mit - oder habe ich da etwas falsch verstanden?
Jörg
08.12.2011 20:27:08
Unglaublich...
In was für einem Land leben wir eigentlich, wo solche Leute als Experten bestellt werden?
7 Elemente gesamt
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