Lesehinweise
Thilo Sarrazin im aktuellen Focus:
Ein Hauptargument gegen meine Analyse lieferte übrigens seit Erscheinen des Buches nicht die Auseinandersetzung mit seinen Inhalten. Vielmehr erhoben viele muslimische Repräsentanten die Anklage (und viele deutsche Beobachter äußerten die wohlmeinende Befürchtung), die von mir vorgetragenen Fakten über die Integrationsmängel muslimischer Migranten würden diese verletzen und so, durch die Kränkung ihrer Gefühle, ihre Integrationsbereitschaft beeinträchtigen. Außerdem sei die Erörterung dieser Fakten geeignet, Vorurteile in der Mehrheitsgesellschaft zu wecken.
Zu Ende gedacht, führt diese Denkfigur allerdings zur Forderung, öffentliche Äußerungen generell nicht an ihrem sachlichen Gehalt, sondern an ihren unerwünschten Folgen zu messsen. Dies wäre der Sieg eines beliebig zu füllenden subjektiven Begriffs politischer Korrektheit über die Wahrheit. Letztlich siegt in dieser (im Kern demokratiefeindlichen) Einstellungen ein Angriff auf die Meinungsfreiheit, aber dieses Problem führt über den Rahmen dieses Vorworts hinaus. Angela Merkels Verhalten zu meinem Buch ist das beste Beispiel dafür, wie verbreitet eine solche Einstellung ist.
- FOCUS Nr. 02/12 Seite 38
Die taz verbreitet die Lüge, Sarrazin distanziere sich nicht von der NPD:
So bekommt Sarrazin etwa Lob von dem niederländische Rechtspopulisten Geert Wilders. Sarrazin selbst distanziert sich nicht von der NPD, welche mit ihm warb. "Wenn die NPD sagt, die Erde ist rund, werde ich nicht sagen, die Erde ist flach", sagt er auf die Rechtsextremisten angesprochen. Es ist immer wieder amüsant, wie erschreckend einfach Sarrazin doch argumentiert.
http://www.taz.de/Thilo-Sarrazin-Dokumentation-im-WDR/!85130/
Zur Erinnerung:
Anzeige gegen Rechtsextreme
Sarrazin wehrt sich gegen die NPD
http://www.sueddeutsche.de/politik/anzeige-gegen-rechtsextreme-sarrazin-wehrt-sich-gegen-die-npd-1.998824
Broder und Seibel interviewen Sarrazin:
Welt Online: Sie sind ein "Spalter"...
Sarrazin: ... das ist doch die reine Nazi-Terminologie! Fehlt nur noch die "zersetzende Kritik" und gleich danach kommt das "gesunde Volksempfinden", repräsentiert durch den Vertreter des Türkischen Bundes.
Welt Online: Oder Margot Käßmann.
Sarrazin: Das ist auch eine deutsche Krankheit: der Wunsch nach einer fiktiven Einheit. Mal ist es die völkische Einheit, mal die Gemeinschaft der guten Menschen, die Gemeinschaft der Friedensfreunde oder der Pro-Europäer. Und dann kommt so ein Bösewicht daher und stellt die Grundregeln dieser Gemeinschaft in Frage! Und dann sind alle sauer.
http://www.welt.de/politik/deutschland/article13805710/Thilo-Sarrazin-geisselt-die-Wut-der-Pharisaeer.html
Michael Miersch zu Sarrazin und Wulff:
Was mir an Wulff lange vor der Kredit- und Mailbox-Affäre auf den Wecker fiel, ist das Pfäffische. Dieses billige Belehren, das er von Rau und von Weizsäcker abgekupfert hat: „Zeichen setzen“, „Denkanstöße vermitteln“, „Brücken bauen“. Menschen dieser Art hat Karl Marx einmal sehr treffend beschrieben: „Man erkennt die selbst ernannten Heiligen auch an ihrem typischen Gesichtsausdruck, an der suggestiven Einfühlsamkeit oder an dem mahnenden Ernst ihrer Mienen. Man erkennt sie an ihrer frömmelnden Sprache; warum können sie nicht wie andere reden, sondern müssen immer diesen salbungsvollen Ton anschlagen, immer einen frommen Wunsch auf den Lippen. Und warum müssen sie über die alltäglichsten Gedankengänge die Milch der frommen Denkungsart gießen.“ Und so einer hat dafür gesorgt, dass Thilo Sarrazin aus der Bundesbank gefeuert wurde, weil der sich traute, ein paar Wahrheiten auszusprechen.
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/kannte_karl_marx_christian_wulff/
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