Erdogan als Kind vertauscht: "Die Armenier interessieren mich nicht mehr"
von Thomas Baader
Eine Überraschung, die es in sich hat: Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hat kürzlich erfahren, dass er als Säugling im Krankenhaus vertauscht wurde (wir berichteten). Recherchen haben nun ergeben, dass es sich bei Erdogan gar nicht um einen türkischen Moslem, sondern um einen serbischen Christen handelt. Die wahren (serbischen) Eltern des Ministerpräsidenten befanden sich damals aus geschäftlichen Gründen in der Türkei, als sich das Missgeschick auf der Entbindungsstation ereignete. Erdogan hat umgehend auf die Neuigkeiten reagiert.
"Das trifft mich überraschend, ändert aber nichts an meinen grundsätzlichen Überzeugungen", gab Erdogan auf einer Pressekonferenz bekannt, um später hinzuzufügen: "Na ja... an den meisten zumindest." Er habe, so der türkische Ministerpräsident weiter, seitdem über einiges nachdenken müssen.
"Nehmen Sie beispielswiese mal das Massaker von Srebrenica", ließ Erdogan die verblüfften Journalisten wissen, "ich habe jetzt mal genauer recherchiert und glaube, das hat gar nicht stattgefunden. Mit der ganzen Sache wollte man nur Stimmung gegen uns Serben machen."
Einer der Anwesenden konfrontierte den Ministerpräsidenten mit der Tatsache, dass er das Srebrenica-Massaker früher gänzlich anders bewertet hatte: So habe Erdogan ursprünglich einmal davon gesprochen, dass es sich bei den Ermordeten um "Märtyrer" handele und dass in Srebrenica ein Genozid stattgefunden habe.
"Ach", erwiderte Erdogan, "das war früher. Jetzt liegen mir neue Erkenntnise vor. Damals war halt Krieg. Und diese Muslime haben ja auch Massaker an uns Serben verübt. Das beruhte auf Gegenseitigkeit. Und von 'Genozid' zu sprechen, ist sicherlich übertrieben. Die Quellenlage ist ja ganz schlecht. Außerdem darf man nicht vergessen, dass die bosnischen Muslime damals mit dem Feind paktierten."
Ein anderer anwesender Journalist verwies den Ministerpräsidenten daraufhin auf die Tatsache, dass Erdogan sich früher exakt derselben Argumentation bedient hatte, wenn es um den Völkermord an den Armeniern ging.
"Armenier? Die interessieren mich eigentlich nicht mehr so... also, dass was die Armenier und die meisten Historiker über den Völkermord sagen... ich denke mal, das wird schon stimmen. Ja, ich glaube heute, dass es damals das Ziel der osmanischen Führung gewesen ist, die Armenier gänzlich auszurotten."
Die Pressekonferenz wurde schließlich recht abrupt von Erdogan beendet. Ein Journalist, der noch ein letztes Mal darauf drängte, Erdogans Einschätzung der bosnischen Opfer von Srebrenica zu erfahren, wurde mit dem Satz abgekanzelt: "Ich bitte Sie - wer spricht denn heute noch von den Bosniaken?"
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