Lesehinweis
Wie rassistisch ist unsere Gesellschaft? Diese Frage ist in Deutschland wieder stärker in den Fokus gerückt, seitdem die Neonazi-Mordserie bekannt wurde. Meist übersehen wird in der Debatte aber, dass es nicht nur deutsche Neonazis gibt, sondern auch eine Art importierten Rechtsradikalismus. Die Rede ist von der sogenannten Ülkücü-Bewegung – im Wortsinn nennen sie sich "Idealisten", gemeinhin bekannt sind sie als die "Grauen Wölfe".
Auf einem Symposium in Berlin zum Thema Extremismus und Terrorismus trug das Bundesamt für Verfassungsschutz in der vergangenen Woche seine Erkenntnisse zum türkisch-nationalistischen Milieu in Deutschland vor. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Aktivitäten der türkischen Nationalisten im Internet, insbesondere in den sozialen Netzwerken. Der Anteil der "Facebook-Generation", so die Einschätzung der Verfassungsschützer, nehme dabei innerhalb des Milieus immens zu. Es habe sich inzwischen eine "eigene Jugendkultur" etabliert, die mehr auf einen bestimmten "Lifestyle" setze, denn auf politische Indoktrination und eine feste Organisationsform.
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Wie kann man Kurden und anderen Minderheiten in der Türkei kulturelle Selbstbestimmungs- und politische Partizipationsrechte verweigern wollen und diese gleichzeitig für einen selbst in Deutschland einklagen? Wie kann man sich gegen pauschale Verdächtigungen verwahren, wie die, dass alle Muslime Islamisten seien, und gleichzeitig alle Kurden zu Terroristen erklären?
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2012-01/rechtsradikalismus-tuerken
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