Lesehinweise
Zu beobachten war und ist vielmehr stets der gleiche reflexhafte Mechanismus: Kaum sickert die politische, religiöse oder auch ideologische Prägung eines Täters oder einer Tätergruppe durch, formiert sich die Debatte in Politik und Öffentlichkeit anhand dieses Wissens. Wird ein Verbrechen von Rechten verübt, geraten Polizei und Verfassungsschutz gleichsam automatisch in den Verdacht der politischen Einäugigkeit, wenn nicht der klammheimlichen Sympathie. Tötet ein Feind des Islam, dient dies flugs als Beleg dafür, dass die Gefahr durch islamistischen Terrorismus aufgebauscht werde und man allen Muslimen Unrecht tue. Erscheint ein Täter – wie in Toulouse – erst als fremdenfeindlich und dann als antisemitisch, bevor sein religiöser Fanatismus bekannt wird, wechseln Zuschreibungen und Forderungen im Stundentakt. Aber ist es wirklich hilfreich, wenn in Deutschland der Zentralrat der Muslime unter Verweis auf Toulouse eilends vor rechtsradikalen Nachahmungstätern warnt, während in Frankreich der rechtsradikale Front National denselben Fall zum Beweis für die Verharmlosung des islamistischen Fundamentalismus erklärt?
http://www.badische-zeitung.de/kommentare-1/extremismus-als-bedrohung-was-toulouse-uns-lehrt--57283832.html
Die Versuchung zum Missbrauch von Terrorakten äußert sich in der Frage nach der ideologischen „Heimat“ des Attentäters. Mohamed Merah bekannte sich als „Gotteskrieger“, als islamistischer Extremist, er wurde offensichtlich in Pakistan und Afghanistan von Taliban auf seine selbstmörderische Aufgabe vorbereitet. Anders Breivik trieb sich in rechtsextremen Foren herum, er glaubte an die Überlegenheit der nordischen Rasse und sah seine Aufgabe darin, Europa vor der islamischen Gefahr zu bewahren.
Nach der gelernten Mechanik des politmedialen Komplexes nutzten und nutzen die Linken den Attentäter Breivik, um alles, was sich an politischer Bewegung rechts der Mitte abspielt, der geistigen Urheberschaft des Terrors zu bezichtigen. Die Rechten machen nach der gleichen Mechanik die Zuwanderung im Allgemeinen und die Zuwanderung aus den islamischen Gesellschaften im Besonderen für die Serienmorde von Toulouse verantwortlich.
http://diepresse.com/home/meinung/kommentare/leitartikel/743084/Die-grosse-Bedrohung-Europas-ist-nicht-der-Terrorismus
Jetzt stehe ich wieder fassungslos vor der grausamen Tat von Mohammed Merah in Toulouse und Montauban. Merah behauptete, mit seinen Taten Palästina gerächt zu haben, so wie Breivik behauptet, mit seinen Taten Norwegen gerächt zu haben. Beide Erklärungen sind nichts weiter als verabscheuungswürdige Ausreden von Wahnsinnigen mit der Lust am Bösen.
Schauen wir uns also in der heutigen Situation noch einmal ein paar der Aussagen an, die damals zu der Tat Breiviks verfasst wurden und tauschen einfach ein paar Begrifflichkeiten aus. Vielleicht wird dann jedem Menschen klar, welch Unrecht damals den Autoren Broder und Sarrazin angetan wurde, als sie in einem Atemzug mit Breivik genannt wurden.
Lamya Kaddor, die Vorsitzende des Liberal-Islamischen Bundes schreibt (leicht verändert): “Die Israelkritiker sind nicht schuld an der Tat, aber sie haben sie begünstigt. Sie diffamieren Israel pauschal und schüren damit Ängste. Sigmar Gabriel und Co. haben dafür gesorgt, dass die antiisraelische Stimmung gesellschaftsfähig wird. Mohammend Merah hat sich durch sie bestätigt gesehen. Damit sitzt Gabriel mit im Boot.”
Christoph Giesa schreibt in The European (leicht verändert): “Zu diesen besonders Verantwortlichen gehören neben Patrick Bahners auch prominente Vertreter der Panikmacher Fraktion, weil sie, ob gewollt oder ungewollt, zu Ikonen der neuen deutschen Israelkritik geworden sind.”
Claus Ludwig von der Partei DIE LINKE in Köln schreibt (leicht verändert): “Wenn Mohammed M. für geistesgestört und in die Psychiatrie eingewiesen wird, dann müssten konsequenterweise Erhard Arendt, Herrmann Dierkes, Walter Herrmann, Norman Paech, Annette Groth, die Macher von Muslim Markt und viele andere den gleichen Weg antreten. Sie vertreten und befördern wahnhafte antisemitische Vorstellungen.”
http://tapferimnirgendwo.wordpress.com/2012/03/21/wer-sind-jetzt-die-panikmacher
Dann erschoss ein Moslem in Frankreich drei Kinder und einen Lehrer auf dem Hof einer jüdischen Schule. Sein Motiv: Sie waren Juden. Und wie reagierte die EU-„Außenministerin“ Catherine Ashton auf diesen Anschlag? Mit einem Verweis darauf, dass auch in Gaza Kinder getötet werden, dort jedoch durch die israelische Armee, also durch Juden. Nach dieser Logik hätte Ashton zu den NSU-Morden, denen mehrere türkische Familienväter zum Opfer fielen, auch einfallen müssen, dass die türkische Armee bei Einsätzen gegen die PKK ebenfalls Familienväter umbringt. Fiel ihr aber nicht ein, auf so einen primitiv-bizarren Vergleich kommt man eben nicht einfach so. [...] Und warum sind Islamophobie und Antisemitismus nun keine Zwillinge? Deswegen: Wenn in Frankreich ein Moslem jüdische Kinder tötet, wird der Islam von europäischen Politikern in Schutz genommen und die EU-„Außenministerin“ erinnert an die Verbrechen der Juden in Palästina.
http://boess.welt.de/2012/03/24/islamophober-anschlag-in-toulouse/
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