| | | | | DIE MENSCHENRECHTSFUNDAMENTALISTEN | - Weder Populisten noch Verharmloser - |
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Lesehinweis
Wann hat Merkel Ihre Zustimmung verloren?
Ach, ich habe wie viele andere lange die Hoffnung nicht aufgegeben. Aber es bewegte sich einfach nichts. Und dann kam die Sarrazin-Debatte. Da ist mir der Geduldsfaden gerissen. Wie bitte? Die Frau, die von Mut und Freiheit geredet hat, erklärt ein Buch für „nicht hilfreich“, das sie noch nicht einmal gelesen hat? Da erinnert sie mich an Erich Honecker. Müssen Bücher und Meinungen heute wieder „nützlich“ sein? Werden sie sonst verboten?
[...]
Und nun macht Merkel selbst Gefühlspolitik?
Ich fürchte ja. Ich empfinde das als einen Kniefall vor der allgemeinen Feminisierung der Politik. Immer wird behauptet, Frauen wollten es gefühlig. Ach was. So blöd sind wir Frauen wirklich nicht. Aber in der Sarrazin-Debatte behauptet tatsächlich jemand wie Renate Künast, Sarrazin sei unmenschlich, weil er nur mit Zahlen und Statistiken hantiere. Ich frage mich: Worüber sollen wir in der politischen Sphäre sonst reden, wenn nicht auch über Zahlen, Statistiken und Bilanzen?
http://www.faz.net/s/RubFC06D389EE76479E9E76425072B196C3/Doc~E60EB3D5DDF324EAD8B3AAA71B1A6D2A6~ATpl~Ecommon~Scontent.html
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Lesehinweis
Auszüge aus einem Interview mit Professor Obiora Ike, dem Leiter des Institutes für Entwicklung, Gerechtigkeit und Frieden in Enugu in Nigeria, auf der Website der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte:
Gibt es Forderungen von Muslimen auch dort die Scharia einzuführen, wo mehrheitlich Christen leben?
Es gibt ein starke Strömung unter einigen Moslemführern in Nigeria, die von Moslems aus anderen Ländern gesteuert wird und die vollkommene und absolute Islamisierung Nigerias zum Ziel hat. Erst kürzlich setzte eine Debatte ein, in der es darum ging, nun auch eine modifizierte Form der Scharia in den westlichen Teilen Nigerias, also Lagos, Osun, Ondo, Oyo und Kwara einzuführen. Die Gefahr ist akut und die Energien sind geweckt, Gründungs- und Propandamaschinerie laufen.
[...]
Es ist bekannt, dass es in Nigeria seit längerer Zeit Übergriffe von Muslimen auf Nichtmuslime gibt. Meinen Sie nicht, dass es sich dabei um eine kleine Minderheit handelt und die Mehrheit der nigerianischen Muslime Gewalt ablehnen und tolerant sind?
Es ist streckenweise eine Minderheit, die all die Gewalt im Namen des Islam ausübt. Aber wenn die Mehrheit der Muslime dazu schweigt oder fast nichts unternimmt, macht sie sich zum Komplizen und es wird schwierig zu unterscheiden, wer hier was im Namen des Islam tut. Es gibt viele Gründe: Unwissenheit, mangels Bildung Eifer bei Gewaltanwendung aus Tugend, fanatisches Training; Manipulation durch religiöse Führer; politische Manipulation des Islam unter der Berufung darauf, dass der reine Islam angestrebt werden soll; Ereignisse von weltweiter Bedeutung wie zum Beispiel der Angriff auf Afghanistan und auf den Irak unter Berufung gewaltanwendenden Terrorismus.
Zuweilen wird behauptet, dass Islamisten für sich aus der islamischen Ethik das Recht ableiten, die Unwahrheit zu sagen, falls dies im Interesse des Islam sei. Können Sie diese Einschätzung aus Ihrem Erfahrungsbereich bestätigen?
Generell glauben Moslems, dass sie alles tun müssen, auch sterben, um ihren islamischen Glauben zu verteidigen, das kann auch Gewaltanwendung und unmoralisches Verhalten beinhalten. Hier fangen die Schwierigkeiten an, eine Unterschied zwischen Glauben und Vernunft zu machen.
[...]
Sollen sich die Regierungen der sogenannten christlichen oder westlichen Staaten bewusst mit Kritik an der Steinigung und Appellen zurückhalten, weil dies den Zorn der Muslime erregen und unter dem Vorwand der "kulturelle Bevormundung" zurückgewiesen werden könnte?
Die Regierungen westlicher Länder sind nicht mehr christliche Regierungen. Sie wurden von ihrem Volk lediglich gewählt, um sie zu vertreten. Dies sind keine religiösen Wahlen. Sie sollen nach internationalen Standards handeln wie allgemein anerkannt und solche Aktionen haben nichts mit kultureller Überheblichkeit zu tun. Die Menschenrechte und ihre Durchsetzung ist eine Mission für jeden Menschen und dessen Regierung. Auf lange Sicht ist der Maßstab jeder Zivilisation die Menge der Rechte, die dem einzelnen Bürger eingeräumt werden. Die Menschenrechte sind der Schlüssel zum Maßstab jeder Entwicklung.
http://igfm.de/index.php?id=483&tx_ttnews%5Btt_news%5D=&type=98&no_cache=1
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PRESSEMITTEILUNG 16/2011
Frankfurt/Main, 11. Februar 2011
Demokraten dürfen keinen Unterschied zwischen
Extremisten von Rechts und Links machen
FREIE WÄHLER in Bergen-Enkheim verweigern Einseitigkeit
Seit ihrer Gründung 1994 ziehen die FREIEN WÄHLER (vormals BFF) eine klare Grenze zu allen politischen Extremisten, seien sie nun linker oder rechter Couleur. Dieser Kurs setzt sich inzwischen auch in der Bundesregierung durch, obgleich es dagegen ebenso wütende wie verräterische Proteste aus dem linken Lager gibt.
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Lesehinweis
Die Lektüre ist über weite Teile flüssig und unterhaltsam geschrieben. Geradezu humoristisch wird es dort, wo des Autors persönliche Erfahrungen als Finanzsenator in Berlin oder die seiner Frau, die dort als Lehrerin tätig war, mit eingeflossen sind. Anrührend, wenn Thilo von seiner eigenen Pennälerzeit erzählt. Trotz der vielen Statistiken, Tabellen und Querverweise ist das Buch leicht lesbar und auch ohne Höhere Mathematik gut verständlich. Und die Anstoß erregende zitierte These, daß geistige Fähigkeiten (oder auch Unfähigkeiten) zum Teil (!) erblich sind, was ist daran so verwerflich? In den 13 Jahren meiner Schulzeit und später als Nachhilfelehrer konnte ich selbst, wie vermutlich die meisten von uns, so meine eigenen Beobachtungen machen.
http://www.rp-online.de/hps/client/opinio/public/pjsub/production_long.hbs?hxmain_object_id=PJSUB::ARTICLE::673643&hxmain_category=::pjsub::opinio::/buch_film/buchrezensionen/sachbuch
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Lesehinweis
So klingt die Schärfe einer Claudia Roth zum Beispiel doch recht sonderbar. Sie mahnte Guido Westerwelle jüngst, mit dem Regime nicht zimperlich zu sein. Roth war einst Menschenrechtsbeauftragte der rot-grünen Bundesregierung. Kein böses Wort fiel damals zu Ägypten. War wohl grad etwas anderes los.
http://www.zeit.de/kultur/2011-02/aegypten-sprache
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Lesehinweis
Der arabische Nationalismus, der ein großes Hindernis ist auf dem Weg zur Demokratie, wird immer noch als ein Grundwert angesehen. Keiner wagt, ihm den Prozess zu machen und klar zu benennen, was ihn so gefährlich und ausgrenzend macht: Er ist eine rassistische, antidemokratische, antiwestliche, antisemitische und antiisraelische Ideologie. Man stelle sich vor, Europa erhöbe den Anspruch (so wie es einige Parteien der extremen Rechten gerne hätten), dass allein die europäisch-christliche Rasse Trägerin demokratischer Werte sei!
http://www.welt.de/debatte/kommentare/article12480934/Das-Problem-der-arabischen-Demokratie-heisst-Islam.html
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Lesehinweise
In den westlichen Ländern werden Frauen zunehmend Opfer von Genitalverstümmelung. Mit der Zunahme der Einwanderung in den Westen in denen vergangenen Jahren sei das Phänomen der Beschneidungen bei Frauen leider in Europa, den USA sowie in Australien und Neuseeland "angekommen", sagte der Chef der Internationalen Organisation für Migration (IOM), William Lacy Swing, am Freitag in Genf anlässlich des achten Internationalen Tags gegen Genitalverstümmelung bei Frauen.
http://www.stern.de/news2/aktuell/genitalverstuemmelung-zunehmend-auch-bei-frauen-im-westen-1650776.html
Für die Plan-Studie haben 20 junge Afrikanerinnen und Afrikaner qualitative und quantitative Interviews in Hamburg mit mehr als 1.800 Immigranten aus betroffenen Ländern geführt. Die Ergebnisse zeigen: Jede dritte in Hamburg lebende Frau aus einem praktizierenden Land ist beschnitten. Sieben Prozent der Töchter sind betroffen. "Weibliche Genitalverstümmelung verletzt grundlegende Menschenrechte wie das Recht auf Gesundheit und körperliche Unversehrtheit. Dies verpflichtet uns, gefährdeten und betroffenen Frauen und Mädchen bestmöglichen Schutz und Unterstützung zu gewährleisten", sagte Senator Dietrich Wersich. "
http://www.epo.de/index.php?option=com_content&view=article&id=6937:studie-zur-weiblichen-beschneidung-in-hamburg&catid=55&Itemid=50
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Lesehinweis
In der deutschen Pädagogik besteht jedoch eine Tradition der "schönen Rede". Der prominenteste Protagonist dieser Tradition ist Hartmut von Hentig. Diese Tradition zeichnet sich vornehmlich dadurch aus, dass der Redner lauter Bekenntnisse zum Besten gibt, die auch noch ideologisch eingefärbt sind. Dabei ist die wissenschaftliche Verifizierbarkeit völlig unbedeutend. Die schön artikulierte, mit Vehemenz, Pathos und Larmoyanz durchsetzte Verbalität findet stets Rezipienten, die das Gehörte als die Beschreibung einer wunderbaren Pädagogik begreifen. Alle Hentig-Schüler beherrschen die Gabe der schönen Rede bzw. die Gabe, Sand in die Augen der Zuhörer zu streuen, wofür sie den Beifall von den sogenannten progressiven Pädagogen bekommen. In diesem Kontext war Gerold Becker ein Meister der Poetisierung von Pädagogik. Ein Meister darin, eine weltliche Schule in eine weltanschauliche Schule umzuwandeln. Statt realisierbarer pädagogischer Konzepte bot er Rhetorik. Statt Pädagogik Ideologie.
[...]
Stellte man einen Antrag, über das Selbstverständnis der Schule zur Sexualität und somit über die Beziehungen der Geschlechter zueinander zu sprechen, dann wurde dieser Antrag mit der Begründung abgelehnt, es bestünde kein Bedarf, sich auf dieser freien Schule mit dem Komplex Sexualität zu befassen. Da Herr Becker stets die sogenannte "linke" Mehrheit hinter sich hatte, wurde jeder Gedanke, mehr Ordnung und Struktur in den Schulalltag zu bringen, stets abgelehnt. Selbst das demokratische Recht einer geheimen Abstimmung wurde als reaktionär gebrandmarkt.
http://www.taz.de/1/zukunft/bildung/artikel/1/erziehung-nach-der-paederastie/
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von Konservativ (P)
Die Debatte, die am vergangenen Donnerstag bei Maybit Illner um die derzeitigen Vorgänge in Ägypten geführt wurde, macht leider einige Richtigstellungen nötig:
1) Jürgen Todenhöfer: „Wir haben ihnen durch den Kolonialismus 100 Jahre gestohlen. […] Die Lichter sind ausgegangen.“
Möglicherweise versteht Todenhöfer die „100 Jahre“ nur metaphorisch. In Wahrheit dauerte die Kolonialzeit in Ägypten natürlich weniger als 100 Jahre. Falls andere afrikanische Länder mitgemeint gewesen sein sollten: Dort war die Kolonialzeit oft noch kürzer (in Äthiopien beispielsweise nur fünf Jahre).
Wer wissen möchte, wie es im vorkolonialen Ägypten zuging, dem sei die Lektüre von J. Christopher Herolds „Bonaparte in Egypt“ empfohlen: Dort wird nicht nur vom (letztlich erfolglosen) Versuch der Franzosen im Jahre 1798 berichtet, Ägypten zu einer Kolonie zu machen, man erfährt nebenbei auch vieles über die Zustände, die Bonaparte und seine Soldaten damals dort vorfanden. Rivalisierende Mameluckenführer hielten das Land seit langer Zeit in einem permanenten Zustand der organisierten Anarchie: ständig militärische Konflikte, Hungersnöte, Korruption, völlig willkürlich erhobene Steuern, Rechtlosigkeit. Wir erfahren von einem französischen Militärarzt, der in einem ägyptischen Dorf ein junges Mädchen vorfindet, dass von seinen Eltern „zugenäht“ wurde – eine offenbar völlig übliche Maßnahme zum Schutz gegen die zahlreichen Vergewaltigungen. Es gab also kein „goldenes Zeitalter“ in den afrikanischen Ländern vor der Kolonialzeit. Wenn Todenhöfer nun noch sagt, dass die arabische Kultur eine „ganz große Kultur“ gewesen sei, dann ist an dieser Stelle festzustellen, dass bei allen großen kulturellen Errungenschaften die Ausbeutungsmethoden der Araber denen der Europäer in nichts nachstanden. Der Jahrhunderte andauernde arabische Sklavenhandel dürfte viele afrikanische Länder weitaus härter getroffen haben als die relativ kurze Zeit des Kolonialismus, auch wenn es während letzterer zweifellos zu ungeheuren Grausamkeiten gekommen ist. Todenhöfers offensichtliche Grundansicht „Ausbeuter und Unterdrücker waren nur die Europäer“ ist jedenfalls falsch.
2) Aktham Suliman: „Wenn die arabischen Frauen mit den Rechten, die sie haben oder gar nicht haben, nicht zufrieden sind, ich erwarte von ihnen, dass sie auf die Straße gehen, und nicht von außen das irgendwie bekommen […] das werden sie sich erkämpfen, wenn es wirklich soweit ist […]“
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Lesehinweis
Diese Revolution brachte eine gewaltige Änderung und Verbesserung für die vielen Millionen Menschen dieses Landes mit sich. […] Die Situation und Stellung der Frau nahm eine Wendung von 180 Grad. Sie, die man zu Zeiten des Reza Khan (damaliger Schah) gezwungen hatte, den Schleier abzulegen, wogegen sie sich dann nach einiger Zeit erfolgreich widersetzen konnte, sie, die auch in der Pahlawi-Ära dahingehend ermuntert und animiert wurde, auf ihren Hidschab zu verzichten, um sich nach der vom Westen diktierten Mode zu kleiden, befreite sich von allen bisherigen gesellschaftlichen Zwängen und steht heute als wirklich befreite Frau Schulter an Schulter mit dem ganzen Volk fest im Kampf gegen all die, die ihre Freiheit gefährden wollen. Die Frau des heutigen Iran versteht unter der Freiheit, der wirklichen Freiheit, daß sie sich keinerlei Modegesetzen, Make-up-Richtungen, Meinungsbeeinflussungen und falsch verstandenen Wertvorstellungen unterwirft, daß sie sich nicht weiter als Spielzeug, als Puppe oder als Animiermädchen für irgendwelche Werbeaktionen mißbrauchen läßt, daß sie ihrem Wesen entsprechend wirklich 'Frau' sein kann. […] Im heutigen, islamischen Iran sind die Frauen gleichberechtigt und haben eine hohe Verantwortung zu tragen, in familiärem, privaten Kreise wie auch im öffentlichen Leben. Hier, in der islamischen Republik Iran, hat die Frau eine beachtliche Aufwertung erfahren, denn, um es mit den Worten Imam Khomeinis auszudrücken, die Frauen bestimmen die Weltpolitik, da sie die Kinder erziehen, auf daß diese stark, mutig und verteidigungswillig werden, auf daß sie lernen, klar und gerecht zu handeln.
http://www.islam-pure.de/iw/frauimschutzedesislam/die_frau_im_iran.htm
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von Konservativ (P)
Das man nicht alles verstehen muss, ist allgemein bekannt. Weniger bewusst ist jedoch den meisten Menschen, dass man nicht alles verstehen kann. In die letztgenannte Kategorie fallen auch die jüngsten Äußerungen der Religionspädagogin Lamya Kaddor. Mit dem Glauben habe das Tragen einer Burka gar nichts zu tun. Ein Burkaverbot sei aber populistisch, da man sich damit vom Islam abgrenze. Ja wat denn nu? Hier Frau Kaddor in ihren eigenen Worten:
"Das Tragen einer Burka oder eines kompletten Gesichtsschleiers sei im Gegensatz zum Tragen eines Kopftuches aus keiner einzigen islamischen Quelle direkt herauslesbar, so die Autorin. Sie könne gut nachvollziehen, dass man einer Burka-Trägerin das Arbeiten in einem öffentlichen Amt verbietet, dafür jedoch extra ein Gesetz zu erlassen, hält sie für “absolut überzogen”. Das sei reiner “Populismus”. Die geschätzten 800 Burka tragenden Frauen in Deutschland seien immer noch Einzelfälle im Vergleich mit der Masse der Muslime in Deutschland, so Kaddor. Eine Abgrenzung von der Kultur des Islams würde man durch ein solches Gesetz eher noch “weiter schüren und sicherlich auch manifestieren”, erklärte die Islamwissenschaftlerin."
http://www.online-presseportal.com/newsticker/islamwissenschaftlerin-tragen-einer-burka-hat-mit-glauben-nichts-zu-tun-15448/
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von N. Ligthenment (P)
„Ich bin ein Türke, der in Deutschland aufgewachsen ist und die türkische und deutsche Sprache gut beherrscht. Ich habe zwar die deutsche Staatsbürgerschaft auf einem Stück Papier und erwecke den Umständen entsprechend den Anschein, dass ich hier vollstens integriert bin. Jedoch halte ich nichts von der abgefuckten Integrationsdebatte. Daher wird es in Deutschland höchstens immer nur friedliches Nebeneinander geben, aber bestimmt kein Miteinander ;-) Der Ball rollt aber schon längst, wenn man die Statistiken der Geburtenraten der Türken mal anschaut. Damit kann man mit der Wahrscheinlichkeitsrechnung bestimmte Tendenzen ausmachen. Ich bin Türke und bleibe ein Türke. Das andere ist nur rein formal ein Stück Papier.“
Man könnte nun im ersten Moment auf den Gedanken kommen, das wäre ein Integrationsverweigerer. Im zweiten Moment muss man diesen Gedankengang wieder verwerfen, weil es Integrationsverweigerer ja gar nicht gibt. Die weltberühmte Jury, die sonst das Jahr über nicht viel zu tun hat und sich daher zur Kür des „Unwort des Jahres“ trifft, hat nämlich dieses Mal das Wort „Integrationsverweigerer“ auf Platz 2 gesetzt.
Zu Begründung:
Das bedeutet: „Integrationsverweigerer“ ist ein schlechtes Wort, weil es etwas bezeichnet, was in der Realität nicht vorkommt.
Wir sehen also: Auch die Unwort-Jury leistet ihren Beitrag zur Diskriminierung von Migranten. Sie traut ihnen nämlich noch nicht einmal zu, etwas aus eigenem Willen abzulehnen. Damit steht der Migrant in den Augen der Jury wohl noch unter den Haustieren. Die können so was nämlich.
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Lesehinweis
„Türken können es nicht leiden, wenn jemand unsere Leute umbringt und dann sagt, er dürfe das.“ „Das war nicht in Ordnung, die Welt weiß das. Ich kann Ihnen sagen, da ist viel Hass auf Israel in der Türkei, und der Hass wird immer größer!“, pflichtet Halil Ay (24) bei. […] Eine Diskriminierung der Juden sieht Hüseyin Eroglu nicht im Film: „Hier wird kein Volk beschuldigt, sondern eine Regierung, die macht, was sie will.“ „Ich glaube nicht, dass alle Israelis brutale Schweine wie im Film sind“, meint Kenan Dogan aus Hamm. „Ein Volk, das 30 Jahre mit Gewalt lebt, will eine politische Lösung.“ Gut, zu hören, dass Kinogänger wie er zwischen Film und Realität unterscheiden.
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Lesehinweis
Aber Figuren, die sich rechtsaußen herumtreiben, will er nicht um sich haben. Wer je in vom Verfassungsschutz beobachteten Organisationen dabei war, darf der neuen Partei nicht beitreten, so sieht es die Satzung vor.
Auch dass "Die Freiheit" außerhalb Berlins Anhänger nur als Fördermitglieder - 1400 sollen es bundesweit sein - willkommen heißt, soll sie vor unerwünschten Mitstreitern schützen. Nach Gießen-Wieseck sind Leute gekommen, die Stadtkewitz' Vorstellungen eher entsprechen. "Wenn es Hetzerei gegen Ausländer geben sollte, bin ich sofort wieder draußen", sagt einer und erntet Beifall.
http://www.sueddeutsche.de/politik/anti-islam-partei-die-freiheit-geert-wilders-light-1.1053605-2
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Lesehinweis
In der Rechtsextremismusforschung der 1980er Jahre war es üblich, die Bejahung antikommunistischer Statements als einen Beleg für rechtsextremes Denken zu bewerten. Politiker, Journalisten und Wissenschaftler, die auf die Verbrechen des Kommunismus hinwiesen, wurden als "Kalte Krieger" oder "Reaktionäre" abgestempelt. […] Um die vermeintliche Islamophobie aufzuwerten, wird sie von nicht wenigen linken Sozialwissenschaftlern auf eine Stufe mit dem Antisemitismus gestellt. Offenbar soll suggeriert werden, die Muslime seien die Juden der heutigen Zeit und von millionenfacher Vernichtung bedroht. Was für eine absurde Unterstellung! Die versuchte Gleichsetzung von Antisemitismus und Islamophobie verdeckt darüber hinaus, dass judenfeindliche Einstellungen in Deutschland heutzutage auch und besonders unter Muslimen verbreitet sind.
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Gute Akgün, schlechter Broder
Wie es die SPD-Politikerin Lale Akgün in ihrem neuen Buch „Aufstand der Kopftuchmädchen“ mit den Tatsachen nicht so genau nimmt
von Konservativ (P)
Eines vorweg: Lale Akgüns neues Buch ist ein gutes und wichtiges Buch. Es enthält hervorhebenswerte Aussagen über eine zeitgemäße Interpretation des Islam, über Geschlechter-Apartheid und Kopftücher sowie über die Rolle der ultrakonservativen Islamverbände. Auch übt sie berechtigte Kritik an dem Begriff „Islamophobie“. Gleichzeitig aber scheint Akgün eine moralische Verpflichtung zu empfinden, sich von anderen Islamkritikern inhaltlich absetzen zu müssen (obwohl die inhaltlichen Unterschiede in der Realität keineswegs allzu groß sind).
In dem Kapitel „Gute Islamkritik, schlechte Islamkritik“ (och!) schreibt Akgün nämlich:
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Pressemitteilung
26. Januar 2011 - Nr.4
Zur Diskussion um das Faltblatt des Landes Rheinland-Pfalz zum Umgang mit muslimischen Schülern
Erlaubnis von geschlechtergetrenntem Sportunterricht und von Verzicht auf Essen von muslimischen Schülern während Fastenmonat ist falsche Toleranz
Ratgeber trägt nicht zur Integration bei und unterläuft Trennung von Staat und Religion
"Ich halte den Vorschlag, geschlechtergetrennten Sportunterricht für muslimische Schüler sowie den Verzicht auf Essen an der Schule während des Fastenmonats zu erlauben, für einen Ausdruck falscher Toleranz. Er trägt nicht zur Integration bei und unterläuft die Trennung von Staat und Religion sowie den Bildungsauftrag der Schule." So kommentiert Klaus Blees vom Kompetenzzentrum Islamismus der Aktion 3.Welt Saar das im Dezember 2010 von der Landesregierung Rheinland-Pfalz publizierte
Faltblatt "Muslimische Kinder und Jugendliche in der Schule". Es wird gemeinsam herausgegeben vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur, dem Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen und der Beauftragten der Landesregierung für Migration und Integration: Der Link zum Faltblatt:
http://integration.rlp.de/fileadmin/integration/Downloads/Arbeitsgruppen/Faltblatt_Muslimische_Kinder_und_Jugendliche_in_der_Schule.pdf
Die Aktion 3.Welt Saar hält die in dem Faltblatt gegebenen Empfehlungen nicht für hilfreich. Menschenrechtlich betrachtet ist es ein Rückschritt, unter dem Etikett der Glaubensfreiheit der Vermittlung einer rigiden Sexualmoral und eines autoritären, frauen- und schwulenverachtenden Menschenbildes Vorrang zu geben vor der Erziehung zu Mündigkeit, Kritikfähigkeit und selbstbestimmtem Handeln. Kinderrechte dürfen auch nicht zugunsten einer im Faltblatt bemühten
vorgeblichen "Religionsausübungsfreiheit" eingeschränkt werden, wie es etwa durch das religiös begründete Verbot der Nahrungsaufnahme in der Schule während des islamischen Fastenmonats Ramadan der Fall wäre. "Ich halte es deshalb für angebracht, diese Veröffentlichung zurückzuziehen.
Seitens der Aktion 3.Welt Saar sind wir gerne bereit, bei der Entwicklung von alternativen Handreichungen behilflich zu sein", so Klaus Blees.
Die Aktion 3.Welt Saar engagiert sich seit 1982 in der Lobbyarbeit für Flüchtlinge, arbeitet mit im Vorstand des Saarländischen Flüchtlingsrates und ist seit 2001 Teil des Netzwerkes, das sich für die
Stilllegung des rheinland-pfälzischen Abschiebegefängnisses Ingelheim bei Mainz ausspricht. Zuletzt hatte sie mit anderen am Tag der Menschenrechte (10.12.2010) eine Kundgebung dort organisiert, bei dem Klaus Blees einen Redebeitrag hielt:
http://www.a3wsaar.de/aktuelles/details/d/2010/12/13/naechstes-jahr-in-ingelheim/
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Lesehinweis
Für den Westen ist Mubarak nun eine Kuh, die mehr Gras frisst, als sie Milch produziert. Mein Aufruf an alle Politiker und Bürger in Deutschland und in Europa: Stehen Sie dem ägyptischen Volke bei - und nicht einem maroden System, das die eigene Bevölkerung seit 30 Jahren nicht unterstützt. Die Ägypter sind eure besten Verbündeten. Nicht die ägyptische Regierung.
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/hamed/
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Lesehinweis
Dieses differenzierte Türkei – und Türkenbild kann bei den Schülern jedoch nicht heranreifen, wenn wichtige Ereignisse der türkischen Geschichte einseitig und unkommentiert dargestellt werden. Nach türkischer Lesart habe es einen „Genozid an den Armeniern“ während und nach dem Ersten Weltkrieg nicht gegeben. Diese Sichtweise sollte man sich zwar in keiner Weise aneignen, geschweige denn bei deutschen Schülern fördern, allerdings wäre es angebracht, zumindest zu erwähnen, dass hier divergente Geschichtsinterpretationen bestehen, anstatt unreflektiert den „Genozid“ als gegeben hinzustellen.
http://islam.de/17326.php
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Lesehinweis
Mit einer Verschmelzung der rechtsextremen Parteien NPD und DVU entsteht keine neue schlagkräftige Partei am rechten Rand – so sehen das Fachleute. Er halte die Fusion für völlig überschätzt, sagte der Rechtsextremismus-Experte Hajo Funke der dpa.
http://www.focus.de/politik/schlagzeilen/nid_63207.html
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Lesehinweise
Eine Antwort liefert Akgün in „Aufstand der Kopftuchmädchen. Deutsche Musliminnen wehren sich gegen den Islamismus“. Zwar ist der Titel irreführend, denn vom Aufstand probenden Kopftuchmädchen ist nicht die Rede. Dass der Titel programmatisch und appellativ gemeint sein könnte, sofern ihn der Verlag nicht bloß zur Verkaufsförderung wählte, wird nach der Lektüre klar.
http://www.fr-online.de/kultur/literatur/der-allmaehliche-aufstand/-/1472266/5060922/-/index.html
Ganz in diesem Sinne deutet Akgün auch die fünf Säulen des Islam in einem modernen Sinne um: So reiche ein zweimaliges Gebet am Tag, sofern es eine Zwiesprache mit Gott und nicht nur eine äußerliche Demonstration sei. Man müsse auch nicht Fasten, handele es sich hier doch auch um eine Chance auf innere Zwiesprache mit Gott und nicht um eine äußerliche Pflichterfüllung. Akgün argumentiert demnach aus der Perspektive einer „westlichen Muslimin“, die für einen modernen Islam plädiert. Für Deutschland sieht sie aber die Gefahr, dass die damit verbundene Tendenz durch die Dominanz der konservativen Kräfte erdrückt werde.
http://hpd.de/node/10950
Aber auch in Fragen des Kopftuchs für Frauen, der Verheiratung mit einem Andersgläubigen oder Sex vor der Ehe würde in den Moscheen viel „Überzeugungsarbeit“ geleistet. Kleinen Mädchen, behauptet Akgün, erzählten manche Imame, dass sich jedes einzelne Haar, das sichtbar werde, nach dem Tod in der Hölle in eine Schlange verwandelt. „Wer will das schon?“.
http://www.ksta.de/html/artikel/1288741509233.shtml
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von N. Lightenment (P)
Die WELT (hier stellvertretend auch für andere Medien genannt) berichtete vor einiger Zeit:
"Mit der Aussage, einige „türkische Eltern“ hätten den Schulleiter auf sie gehetzt, lasse Sarrazin völlig außer Acht, dass auch diese Eltern deutsche Staatsbürger seien, sagte der bildungspolititsche Sprecher der Bündnis 90/Grüne-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus am Mittwoch. Damit würde der Konflikt ethnisiert und die Eltern denunziert, kritisierte Mutlu."
Herr Mutlu ist also der Ansicht, von "türkischen Eltern" zu sprechen sei irgendwie diskriminiered, weil man damit ja unterschlage, dass diese deutsche Staatsbürger seien.
Das wirft folgende Fragen auf:
- Diskriminiert Kenan Kolat nicht auf dieselbe Weise, wenn sich sein Verband als "Türkische Gemeinde" bezeichnet (auch dort dürfte es ja Türken geben, die die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen)?
- Diskriminiert eigentlich auch die SPD-Abgeordnete Lale Akgün in ihrem neuesten Buch Hamed Abdel-Samad, wenn sie ihn dort als "ägyptischen Autor" bezeichnet (denn auch er hat meines Wissens die deutsche Staatsbürgerschaft)?
- Diskriminieren sich die vielen türkischstämmigen Jugendlichen mit deutscher Staatsbürgerschaft eigentlich selbst, wenn sie sich bei jeder Gelegenheit als "stolzer Türke" bezeichnen und sich somit, Mutlus Logik folgend, selbst ausschließen?
Das ganze Sache erinnert fatal an die "Es gibt nicht den Islam"-Argumentation: Üblicherweise wird nämlich behauptet, es gebe den Islam ja gar nicht, wenn sich jemand gerade kritisch über den Islam geäußert hat. Äußerst man sich hingegen positiv über den Islam (wie vor einiger Zeit beispielsweise Renate Künast), dann gibt es ihn auf einmal auch. Die Regel lautet also: Allgemeine Aussagen über den Islam sind möglich, wenn sie positiv sind, aber nicht, wenn sie kritisch sind.
Auch hier scheint es so zu sein, dass die Formulierung "türkisch" nur dann negativ auffällt, wenn jemand Dinge zu berichten hat, die leider nicht so schön sind. Sonst ist und war es nie ein Problem, statt "türkischstämmig" verkürzend auch einfach "türkisch" zu sagen - am wenigsten für die Betroffenen selbst.
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Lesehinweis
In der Debatte bezeichnete Linksfraktionschef Gregor Gysi den Einsatz der deutschen Soldaten als "Terrorismus" - selbst für einen geübten Populisten wie Gysi eine unglaubliche Entgleisung. Der Einsatz in Afghanistan bietet ohne Frage Ansätze für Kritik; aber die Gräuel der Taliban gleichzusetzen mit dem - wenn auch bisweilen unzulänglichen - Versuch, das Morden zu beenden, ist infam. Ohne die Nato-Einheiten würde das Land vollends in Chaos und Gewalt versinken.
http://www.presseportal.de/pm/55903/1756770/westdeutsche_allgemeine_zeitung
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Lesehinweis
Bewaffnete Kämpfer schleifen die junge Sedeqa, eingehüllt in eine Burka, durch die staubige Steppe, graben sie bis zur Hüfte in einem Erdloch ein. Dann predigt ein Mullah vor mehreren hundert Schaulustigen und Bewohnern von Mullah Qolie, einem kleinen Dorf im Distrikt Dash-i-Archi in der Provinz Kunduz, hetzt sie auf und trägt die angeblichen Sünden der beiden vor, die angeblich gegen den Koran verstießen. "Gott ist groß", schreit die Menschenmenge. Dann fliegen die ersten Steine, treffen Sedeqa am Kopf. Blut sickert durch die blaue Burka, die Menschen kreischen wie bei einem Fußballspiel.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,742110,00.html
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Eine Richtigstellung: Antwort auf Todenhöfers Halbwahrheiten und Fehlinformationen
von Thomas Baader
1. „Die Taliban haben weniger afghanische Zivilisten getötet, als die Nato.“
Laut einem UN-Report aus dem Jahr 2009 gehen 76% der in Afghanistan getöteten Zivilisten auf das Konto der Taliban. Im übrigen gibt es nichts, was die Annahme rechtfertigen könnte, die Taliban würden nach einem von Todenhöfer geforderten Truppenabzug mit der Terrorisierung der eigenen Bevölkerung aufhören. Im Gegenteil, ein Abzug der Truppen würde die Taliban endlich in die Lage versetzen, alte Rechnungen zu begleichen. Die Anzahl der durch Taliban getöteten Zivilisten würde steigen und nicht sinken.
2. „Die Afghanen werden die Taliban auch in Zukunft als Widerstandskämpfer unterstützen, weil sie die USA aus ihrem Land vertreiben wollen.“
Hier stellt Todenhöfer die Lage in Afghanistan grob vereinfacht und somit letztlich falsch dar. In der Provinz Bamyan beispielsweise erfahren die Taliban keine nennenswerte Unterstützung durch die Bevölkerung. Auch darf man wohl getrost die Tatsache, dass in den Städten immer mehr afghanische Eltern ihre Töchter in die Schule schicken, als eine deutliche Absage an die Lehren der Taliban interpretieren. Letztlich aber ist selbst für die Regionen, in den die Taliban in der Bevölkerung große Sympathien genießen, darauf zu verweisen, dass die Nationalsozialisten natürlich ebenfalls auf eine große Unterstützung der deutschen Bevölkerung zurückgreifen konnten. Es war trotzdem richtig, die Deutschen von diesem verbrecherischen Regime, das viele von ihnen leider bejahten, zu befreien. Selbiges gilt für Afghanistan und die Taliban.
3. „Der Westen behauptet, dass er Afghanistan gerade wieder aufbaue. Die Realität ist, dass Afghanistan das ärmste Land Asiens ist.“
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von N. Lightenment (P)
In einem Cicero-Interview kann man Einblicke in die wunderbare Welt des Jürgen Todenhöfer (CDU) gewinnen: Irans Präsident Ahmadinedschad ist kein Antisemit; die Afghanen unterstützen mehrheitlich die Taliban,; man müsse ihnen das Land wieder überlassen; zudem könne man ja mit den Taliban darüber verhandeln, dass Mädchen wieder zur Schule gehen müssen.
Andere Menschen haben schon für weitaus weniger ein Parteiausschlussverfahren an den Hals gekriegt.
Der Link: http://www.cicero.de/97.php?item=5809
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von Konservativ (P)
Bei der ZEIT musste man jetzt erkennen, dass Gerechtigkeit im Bauplan der Natur einfach nicht vorkommt. In einer Filmkritik heißt es nämich:
"'Brothers' ist ein weiterer amerikanischer Film zum Afghanistan-Krieg. Leider differenziert das Drama um einen US-Marine zu wenig: Die Bösen sind die Taliban, die Guten die treuen Ehefrauen daheim."
Das ist in der Tat irgendwie unfair. Wenn man nämlich die Taliban pauschal als böse darstellt, unterschlägt man ja die vielen guten Taliban, die es selbstverständlich auch gibt. Diese durchaus übliche Form der Diskriminierung durch Hollywood-Filme geht zudem weit über das Taliban-Thema hinaus: Denn oftmals werden in den solchen filmischen Machwerken auch all die guten KZ-Aufseher, guten Pädophilen, guten Folterknechte und guten Satanisten nicht gezeigt. Dadurch entsteht ein völlig einseitiges Bild von manchen Menschengruppen. Hier eröffnet sich für Wolfgang Benz ein ganz neues Betätigungsfeld für weitere Forschungen (Stichtwort "gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit").
"Brothers" ist in dieser Hinsicht eine Riesenenttäuschung. Die ZEIT ist aber einfach einen Tick zu schlau, um sich von dieser amerikanischen Kriegspropaganda täuschen zu lassen. Wäre "Brothers" wirklich um Differenzierung bemüht, dann würden wir vielleicht auch mal zur Abwechslung treue amerikanische Soldatengattinnen sehen, die sonntags zur Steinigung (mit anschließendem Bingo) gehen, und man würde uns auch gerechterweise viele friedliche Taliban beim Einkochen von Erdbeermarmelade und beim Unterrichten in Mädchenschulen zeigen. Oder beim gemeinsamen Beten mit Margot Käßmann.
Es war ja schließlich nicht alles schlecht während der Herrschaft der Taliban.
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Lesehinweis
Milli Görüs-Generalsekretär Oguz Ücüncü im FOCUS-Interview über den geplanten "islamfreundlichen" Unterricht in Rheinland-Pfalz:
Keine muslimische Religionsgemeinschaft hat eine besondere Rücksichtnahme gefordert. Ich habe Probleme, wenn Kulturministerien über die Köpfe der Muslime hinweg solche Kataloge herausgeben. [...] Ich habe als Schüler auch gefastet und trotzdem Klassenarbeiten geschrieben.
Aus: Focus Nr. 04/11. Seite 21.
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