DIE MENSCHENRECHTSFUNDAMENTALISTEN
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Und noch viel, viel mehr Links zum Anschlag in Norwegen
01.08.2011 21:15:55

Lesehinweise

Hendryk Broder ist ein gnatschiger alter Murrkopf den ich, obwohl ich noch nicht die Ehre hatte, ihn persönlich kennenzulernen, in mein Herz geschlossen habe. Er hat es zu seinen Lebenswerk gemacht, Deutschland aus dem Schlaf der politischen Korrektheit heraus zu schockieren, falls nötig eben als lebendiges Holocaustmahnmal. Thilo Sarrazins Buch fand ich anstrengend und langweilig, aber die Diskussion, die seine Thesen hierzulande entfacht haben, war dringend notwendig. Geert Wilders leidet meiner Meinung nach an einer „die Moslems übernehmen die Welt“-Paranoia. Aber auch er sagt ab und zu mal etwas, dem ich zustimmen muss.
http://nachrichten.t-online.de/konservative-gegen-rechtsextremismus-spielt-nicht-mit-den-schmuddelkindern/id_48479810/index?news

Das „ihr“ umfasst mitnichten nur Salon-Rechtsradikale wie „Pro NRW“, die Neonazis der NPD oder Internetseiten wie die „PI-news“, deren Propaganda sicher nicht einem gedeihlichen Zusammenleben der Kulturen dient. Es umfasst auch das SPD-Mitglied Thilo Sarrazin oder den Publizisten Henryk M. Broder, der zwar als Sohn polnischer Holocaust-Überlebender einen lupenreinen Migrationshintergrund hat, aber wie der Kölner Schriftsteller Ralph Giordano oder die Autorin Ayaan Hirsi Ali für viele längst als xenophober Eiferer entlarvt ist. Die Forderung, die sich aus dieser Unterstellung mehr oder weniger direkt ableitet, lautet: Klappe halten! Kontroverse schadet! Sie ist ein Appell an Konformität und publizistische Freiheitsberaubung, die gerade nicht zu der offenen Gesellschaft passt, die Anders Breivik so verabscheut.
http://www.ksta.de/html/artikel/1311860767418.shtml

"Die permanenten Gefühle der Ohnmacht und Scham, mit denen die Marginalisierten leben, lassen auch den Einzelnen zum Gewalttäter werden", kommentierte die Literaturwissenschaftlerin Sabine Kebir im Freitag. "Es war die individuelle Tat eines Einzelnen", erklärte der landeskundige Soziologe Thijl Sunier im Gespräch mit der taz, offenbar in der Überzeugung, dass doppelt Genähtes besser hält. "Es war ein barbarischen Akt – Punkt", meinte schließlich der Schriftsteller Feridun Zaimoglu, um nach diesem "Punkt" keinen zu setzen, sondern hinzuzufügen, "dass längst eine Grenze überschritten wurde, und zwar die des guten Geschmacks". Nein, die Rede ist nicht von den Reaktionen linker, linksliberaler und islamophiler Stimmen auf den Massenmord in Norwegen. Die Rede ist von den Reaktionen auf den Mord am niederländischen Regisseur Theo van Gogh im November 2004. So vehement, wie man in diesen Kreisen Mohammed Bouyeri zum Einzeltäter erklärte, so strikt lehnt man diese Behauptung im Fall von Anders Behring Breivik ab.
http://www.taz.de/Debatte-um-Islamkritik/!75317/

Von einem unter dem Namen "Fjordman" schreibenden "Denkers" hat sich Breivik nachweislich inspirieren lassen, durch ihn kam er auch auf den deutschen Islamkritiker Henryk M. Broder, der sich zu Recht jetzt als Stichwortgeber verunglimpft sieht. Es gibt aber Unterschiede der Kritik, und jede Interpretation funktioniert nur, wenn sie den Kontext reflektiert. Broder ist nicht Breivik, nur weil er im Konstrukt zitiert wird. Der aufgeklärte Bürger mit seinem gut ausgebildeten Wahrnehmungsapparat will die unfassbare Tat nach den Maßstäben handhaben, die er sonst an Geschehnisse anlegt.
http://www.abendblatt.de/kultur-live/article1974614/Attentaeter-von-Norwegen-Ein-moralisches-Dilemma.html

"Ehren"morde geschehen viel häufiger, als bislang vermutet
01.08.2011 18:57:31
Lesehinweis

Bislang ging man in Deutschland von jährlich etwa fünf solcher Taten aus, für die sich der Ausdruck "Ehrenmord" eingebürgert hat. In einer neuen Studie, die das Bundeskriminalamt (BKA) beim Freiburger Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht in Auftrag gegeben hat und die der Süddeutschen Zeitung vorliegt, ist jetzt von deutlich mehr die Rede. [...] Die Forscher formulieren damit auch Kritik. Viele Gerichte in Deutschland zeigten sich "frappierend" milde, obwohl der Bundesgerichtshof (BGH) ihnen seit 1995 eine scharfe Linie vorgibt, schreiben sie.
http://www.sueddeutsche.de/politik/neue-studie-des-bundeskriminalamtes-ehrenmorde-haeufiger-als-vermutet-1.1126595
Pray away stupidity
01.08.2011 17:46:50
von Tabu (P)

Am 18.7.11 erschien ein kurzer Artikel im „Focus“ über die US-amerikanische, republikanische Präsidentschaftskandidatin Michelle Bachmann, die Homosexuelle mittels Gebet zu „heilen“ versucht: „Pray away the gay“.
 
Zitat aus dem Focus: „Pikant dabei ist, dass die Firma Bachmann [...] mit Steuergeldern unterstützt wird: 161.000 Dollar soll das Unternehmen bisher vom Staat erhalten haben.“
 
Bis ich das letzte Zitat gelesen hatte, habe ich über so viel absurden Irrsinn noch gelacht.
 
Dass aber so viele Steuergelder für die Förderung von Intoleranz, Borniertheit und Pseudowissenschaftlichkeit ausgegeben werden statt z. B. Missstände im Sozialwesen zu beheben, lässt nur noch eines hoffen: Dass sich Blödheit ebenfalls wegbeten lässt. Und dass der nächste Präsident der USA wieder Demokrat ist (Moment, das ist doppeldeutig...).
Grün-Rot in Baden-Württemberg: Kopftuchverbot bleibt
01.08.2011 16:55:58
Lesehinweis

Die grün-rote Landesregierung in Baden-Württemberg will am Kopftuchverbot in Schulen festhalten. Dies sagte Integrationsministerin Bilkay Öney dem Berliner "Tagesspiegel". Sie sehe derzeit keinen Anlass, dies zu ändern, so die SPD-Politikerin.
http://www.dw-world.de/dw/function/0,,83389_cid_15280074,00.html
Jan Fleischhauer: Scheinheilige Sympathisantenjagd
01.08.2011 12:35:03
Lesehinweis

Stellen wir uns für einen Moment vor, der Attentäter hätte das Jugendlager der rechten Fortschrittspartei heimgesucht und im Netz eine Anklage gegen den Atomstaat hinterlassen. Würden wir nun Claudia Roth zur geistigen Brandstifterin erklären und den Atomausstieg in Frage stellen? Wohl kaum. Wir würden das Nahliegende tun und den Attentäter als da sehen, was er ist: einen verwirrten Geist, der sich eine Wahnwelt zusammengezimmert hat, die am Ende zum Massenmord führt.
[...]
Die Erfahrung lehrt, dass Vorsicht geboten ist, wenn das Leid fremder Menschen zum politischen Geländegewinn benutzt wird. Diese Enteignung kommt immer hochmoralisch daher, dabei ist sie alles andere als das.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,777652,00.html

Und immer noch mehr Links zum Anschlag in Norwegen
01.08.2011 00:49:10
Lesehinweise

So richtig es somit bleibt, den biologistischen Charakter der Sarrazin'schen Thesen und seinen teilweise menschenverachtenden Jargon zu kritisieren, es gibt eine liberale Notwendigkeit, sich im Zweifel sogar für Broder und Sarrazin und ihr Recht zur Islamkritik einzusetzen, so unerträglich man sie auch empfinden mag.
http://www.taz.de/Debatte-Islamkritiker/!75367/

Die Geschichte von verblüffend vielen bestimmenden Islamisten lässt sich ebenso wie die Breiviks in einer knappen Formel zusammenfassen: Sie sind blockierte Elitekinder:
http://www.welt.de/debatte/kommentare/article13517792/Was-Anders-Breivik-und-Mohammed-Atta-verbindet.html

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