| | | | | DIE MENSCHENRECHTSFUNDAMENTALISTEN | - Weder Populisten noch Verharmloser - |
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"Gutmensch" und "Islamophobie"
von Thomas Baader
Um Max Scharnigg in der SZ etwas zum Nachdenken zu geben:
Vielleicht ist ja ein Gutmensch auch einfach jemand, der mit fragwürdigen Methoden dem Begriff "Gutmensch" eine Nazivergangenheit anhängen will, sich aber gleichzeitig nicht daran stört, dass das von ihm begeistert verwendete "Islamophobie" eine Wortschöpfung Khomeinis ist?
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Lesehinweis
Eine deutsche Frau will keiner in der Gruppe heiraten, weil sie „alle verdorben sind“, wie uns ein Mädchen, das ein Kopftuch trägt erklärt. „Verdorben“, wie soll das gemeint sein? „Na, unrein, Schlampen einfach.“ Die würden mit jedem, den sie kennenlernen ins Bett steigen, sagen sie.
Angesprochen auf die Terroranschläge vom 11. September teilen sie eine einfache Ansicht: Nicht die Al-Qaida, nicht Osama Bin-Laden sind die Terrorristen. Nein, die Terroristen wären die Juden und George W. Bush. Als die beiden Zwillingstürme vor den Augen der Welt ineinander zusammen brachen, sei kein einziger jüdischer Mensch gestorben, erklärt uns einer der Schüler. Auf meine Frage, woher er das denn weiß, reagiert er unsicher: „Das erzählt man sich halt so.“ Ich rate ihm, sich einmal ein wenig besser darüber zu informieren.
http://www.citizen-times.eu/unsere-jugend-verdirbt/
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Lesehinweis
Mehrere Auszüge:
Auf den ersten Blick scheinen sich die Antipoden der in Deutschland geführten Islamdebatte unversöhnlich gegenüber zu stehen. Dabei haben "Muslimfreunde" und "Muslimfeinde" mehr, als ihnen bewusst ist, gemein. So existiert in beiden Lagern die kulturalistische Fiktion eines "homo islamicus", wie man sie in Deutschland seit der Begegnung mit Hadschi Halef Omar - dem Antipoden zu Kara Ben Nemsi in den Schriften Karl Mays - lieb gewonnen hat.
Dies beginnt schon damit, dass man erbarmungslos jeden Muhammad und jede Fatima - mal gönnerhaft, mal ungehalten - zum Moslem erklärt, während man dem Christian und der Mariana zutraut, in Glaubensfragen unabhängig oder gar Atheist zu sein.
Es setzt sich in der Überzeugung fort, dass der "Kulturkreis des Islam" grundverschiedene Formen des Selbstverständnisses und der Lebensweise der Völker ausgebildet habe, weshalb es nicht nur zwecklos, sondern geradezu anmaßend wäre, jenen "Völkern" dieselben zivilisatorischen Maßstäbe zuzumuten, die für uns ganz selbstverständlich sind.
[...]
Folgerichtig wird den westlich orientierten Muslimen, die sich um "Kulturkreise" nicht scheren, sondern ihre Religion als Privatsache betrachten, von linken wie von rechten Kulturalisten vorgeworfen, keine "echten" Muslime zu sein. Während Hans-Peter Raddatz einen säkularisierten Muslim wie Bassam Tibi mit Schmähworten überzieht, verlacht Patrick Bahners die Anhänger eines "liberalen Islam" als "Muslime, die als Vermittlungstheologen nach dem Geschmack von Annette Schavan zur Verfügung stehen" (FAZ, 18. August) und Sabine Schiffer macht der muslimischen Feministin Fatima Mernessi den Vorwurf, sich für eine "antiislamische Frauenrechtsbewegung" zu engagieren, weshalb sie im Westen viel zu viel Aufmerksamkeit erfahre. (F. Biskamp, a.a.O.)
[...]
Jens Jessen verknüpfte am 4. 8. den Anschlag auf das World Trade Center und das Massaker von Oslo in der Zeit wie folgt: "Was ein Mohammed Atta, inspiriert von einem wahnhaft entstellten Islam, aus Hass auf den Westen vollzog, konnte auch ein Anders Behring Breivik, inspiriert von einem wahnhaft entstellten Christentum, aus Hass auf den Islam vollziehen - in kleinerem Maßstab, aber mit der gleichen mörderischen Konsequenz. Die spiegelsymmetrische Entsprechung der Terrorakte verschlägt einem fast den Atem." Ich gebe zu: Mir verschlug Jessens Rede von der "spiegelsymmetrischen Entsprechung" fast den Atem.
Jessen ignoriert nicht nur das radikalislamistische Netzwerk, das Mohammed Atta anwarb und finanzierte, sondern auch die über siebzigjährige Geschichte der islamistischen Bewegung, ohne die das neunzehnfache Selbstmordattentat des 11. September nicht erklärt werden kann. Während der Massenmord von Manhattan bei Islamisten öffentliche Beifallsbekundungen auslöste, wurde das Massaker von Utöya nirgendwo gefeiert. Wenn wir von der rasch widerrufenen Erklärung eines EP-Abgeordneten der italienischen Lega Nord absehen, existiert auch kein Statement, das Breiviks Kurs verteidigt. Anders als bei den Islamisten existiert bis heute kein Blog und keine Homepage, um potenzielle Breivikianer zu sammeln; selbst die europäische Nazi-Szene wandte sich geschlossen ab.
[...]
In Wirklichkeit bog sich Jens Jessen die Wahrheit über die Attentate von Oslo und Utöya ebenso zurecht, wie man sich die Wahrheit über die Ursprünge des 11. September zurechtgebogen hat. Sonst hätte man nicht nur Breiviks "symbiotische Wechselbeziehung" mit dem Djihadismus, sondern auch die weitreichende Übereinstimmung seines Feindbildes mit dem Feindbild der Islamisten entdeckt: Breiviks Ekel vor der gleichberechtigten Frau, seinen Hass auf die "zersetzenden" Einflüsse der Juden ("75 Prozent der europäisch/amerikanischen Juden unterstützen den Multikulturalismus, ebenso 50 Prozent der israelischen Juden"), seine Polemik gegen das Holocaust-Gedenken ("Die 'Holocaust-Religion' ist eine extrem destruktive Kraft in Europa"), sein Ressentiment gegen die offene Gesellschaft und sein Kreuzritterideal. Doch man will es nicht sehen: Ein weiteres Mal setzte sich der Wunsch, gegen jede Erfahrung der Realität Recht behalten zu wollen, durch.
Vollständiger Text:
http://www.perlentaucher.de/artikel/7099.html
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„Wir, die hier sitzen, werden hier im Wedding unser Abitur machen“, sagte Ibrahim Atriss, 17, Schüler der Ernst-Reuter-Schule. „Aber wir würden unsere Kinder nicht auf die Schulen schicken, die wir selbst besuchen.“ Mancher Zuhörer musste schon ein bisschen schlucken, welche Lösungen die Jugendlichen vorschlugen, um die Probleme ihrer eigenen Schülergruppe zu lösen: Lehrer sollten autoritärer sein, Schwänzen sollte am besten mit Kindergeldentzug bestraft werden. Die Justiz müsste kriminelle Jugendliche schneller und härter bestrafen und schließlich, weil Deutschkenntnisse den Schülern zufolge entscheidend für alles Weitere sind, sollte nicht nur der Kindergartenbesuch Pflicht werden – sondern auch die Eltern müssten dazu verpflichtet werden, Deutsch zu lernen. „Wenn der Vater kein Deutsch spricht, spricht die ganze Familie kein Deutsch“, sagte der 18-jährige Souhaib Bassal, Schüler der Ernst-Reuter-Schule.
http://www.tagesspiegel.de/berlin/schule/ohne-haerte-geht-es-nicht/4577378.html
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Warum, so könnte man fragen, betont der Gutmensch seine Ablehnung der Gewalt, drückt aber bei einer Intifada oder bei Ausschreitungen in London oder den Pariser Banlieus gern ein Auge zu? Warum versichert er stets, Nationalismus sei ihm ein Gräuel, nimmt den palästinensischen aber davon aus? Warum erregt er sich über Antiterrormaßnahmen mehr als über den Terror? Warum kommt er nur in die Gänge, wenn Amerikaner oder Israelis Krieg führen, zuckt bei allen anderen, weitaus blutigeren Konflikten jedoch mit den Schultern? Warum pocht er auf staatliche Souveränität ausgerechnet, wenn es Saddam Hussein an den Kragen geht? Warum propagiert er das „längere gemeinsame Lernen“, schickt aber seine eigenen Kinder auf eine Privatschule? Warum sieht er bei einem blonden, blauäugigen Massenmörder das Motiv in dessen Fanatismus, bei einem muslimischen mit Schnurrbart jedoch nicht? Warum verwendet er sich zuweilen gar für radikale Islamisten, die mit den Werten, die er selbst hochhält, nicht das Geringste anfangen können? Und warum sind ihm im Zweifelsfall die vom Innenminister so genannten Gefährder weniger zuwider als jene, die vor den Gefährdern warnen?
http://spiritofentebbe.wordpress.com/2011/09/05/herr-scharnigg-stellt-sich-doof/
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/max_stellt_sich_doof/
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Wir konnten danke sagen an die Mauer, die uns einen Wirtschaftsaufschwung verschafft hatte, an dem auch die arbeitende Bevölkerung teilhaben konnte. Auch wenn man keine Arbeit hatte, hatte man in den Jahren zuvor in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt und bekam auch mehrere Jahre Arbeitslosengeld.
[...]
50 Jahre nach dem Mauerbau kann man sehen, dass nicht immer alles schlecht war. Wir dürfen die negativen Seiten in der damaligen DDR niemals vergessen, sollten uns darüber bewusst sein, dass wir heute nach dem Fall der Mauer ein anderes Leben haben als mit der Mauer.
http://www.scharf-links.de/52.0.html?&tx_ttnews[tt_news]=18151&tx_ttnews[backPid]=89&cHash=6a28605022
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„Solidarität und Loyalität ist selbstverständlich. Das heißt, Muslime helfen einander – oftmals ohne zu wissen, ob der Freund im Recht oder Unrecht ist“, erklärte Toprak. Diese Freundschaft habe allerdings Grenzen – wenn die Ehre verletzt wird. „Das ist zum Beispiel der Fall, wenn sich ein Türke in die Schwester des Freundes verliebt. Dann muss er die Absicht äußern, sie zu heiraten – nur so kann dieser Konflikt gelöst werden.“ Die Ehre werde auch verletzt, wenn weibliche Familienmitglieder beleidigt werden. „Die Männer der Familie sehen es dann als ihre Pflicht an, die Ehre zu verteidigen“, erklärte Toprak, der die Jugendlichen auch gefragt hat, was Männlichkeit ausmacht: „Geistige und körperliche Stärke“, sei die Antwort gewesen, und als geistig stark gelte der Mann, der zu seinem Wort stehe.
[...]
Neben Toprak beleuchtete die Rechtsanwältin Regina Kalthegener „Die juristisch-pragmatische Sicht“ und Dr. Necla Kelek referierte über die „Sozialisation von Mädchen und Jungen in muslimisch-traditionellen Familien.“ Kelek betonte, dass „viele Traditionen, die aus islamischen Kulturen kommen, die Familien beeinflussen und hemmen, sich einer freien, demokratischen Gesellschaft zu öffnen“. Für Kelek ist Ehre ein Begriff, der bei muslimischen Familien nicht auf den einzelnen Menschen angewendet werde – sondern nur auf die Familie als Ganzes, die diese Ehre dann gemeinsam schütze.
http://www.fuldaerzeitung.de/nachrichten/fulda-und-region/Fulda-Region-300-Teilnehmer-beim-Fachtag-Ehre-und-Gewalt-an-der-Hochschule;art25,442443
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Berlin-Wahl: Burkaverbot ist kein Populismus
Von N. Lightenment (P)
Am Donnerstag lief auf dem RBB vor dem Hintergrund der Berlinwahl eine Sendung, die wohl als politische Freakshow angedacht war. Es ging darum, den Vertretern der Kleinparteien die Möglichkeit zu geben, sich vorzustellen (oder darum, sie vorzuführen?). Wahr ist allerdings auch, dass sich einige der Kandidaten tatsächlich als politische Freaks entpuppten. Gleichzeitig erwies sich aber das Publikum als unfähig, dort zu differenzieren, wo es nötig gewesen wäre.
Der NPD-Mann polterte irgendwas von Ausländerrückführung, der Kandidat der DKP verteidigte die Berliner Mauer. Andere, die im Laufe der Sendung zu Wort kamen, erwiesen sich als sehr viel harmloser, gleichzeitig aber auch als wirr, wenn sie beispielsweise nicht zu wissen schienen, was in ihrem eigenen Parteiprogramm stand.
Interessant vor dem Hintergrund der Integrationsdebatte ist der Auftritt des Kandidaten der „Freiheit“, René Stadtkewitz. Die noch junge Partei ist vor allem seit dem gestrigen gemeinsamen Auftritt mit dem umstrittenen niederländischen Politiker Geert Wilders stark in den Medien vertreten und stößt ob ihrer Thesen auf heftige Kritik.
Teilweise ist die Kritik berechtigt. Fragwürdig darf man die Wahl der Verbündeten besagter Partei finden. Der Blog PI „glänzte“ beispielsweise eine Zeit lang mit einer Karikatur, die eine auf Walküre gestylte Frauenfigur Europa zeigte, wie sie einem als Moslem erkennbaren Schwein einen Tritt in den Hintern verpasst und es so aus dem Kontinent, der ihren Namen trägt, hinauswirft. Im Gegensatz zu den Mohammedkarikaturen sind in diesem Fall Rassismusvorwürfe durchaus gerechtfertigt, allerdings sollte man einer neugegründeten Partei auch durchaus Verirrungen zugestehen können (man denke nur daran, dass in den 80ern die jungen Grünen nicht nur RAF-Sympathisanten, sondern auch einen waschechten Altnazi als Abgeordneten aufboten, der sogar in Wahlwerbespots als besorgter Großvater eine tragende Rolle spielen durfte, siehe hier: http://www.youtube.com/watch?v=lQ6jhSQCUQc). Ein Parteifunktionär der „Freiheit“, der in der Öffentlichkeit durch rassistische Statements auffiel, wurde jedenfalls umgehend von seinen Aufgaben entbunden, womit diese Partei immerhin deutlich schneller und konsequenter gehandelt hat als die etablierten Parteien in vergleichbaren Fällen. Dass es in der „Freiheit“ auch Juden und iranstämmige Migranten gibt, ist ebenfalls bekannt. Völlig unvorhersehbar ist hingegen der weitere Weg dieser Partei, der sowohl Radikalisierung als auch Mäßigung lauten könnte. Richtig ist in jedem Fall, dass die „Freiheit“ (im Gegensatz zur Linken) nicht vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Anstoß nimmt man wohl vor allem an der Einladung von Geert Wilders, der allerdings freilich auch schon von Journalisten wie Henryk Broder gegen den Vorwurf des Rechtspopulismus in Schutz genommen wurde.
In der Sendung am Donnertag wurde Stadtkewitz seitens des Moderators mit der Frage konfrontiert, wie populistisch ein Burkaverbot (das man im Parteiprogramm der „Freiheit“ findet) eigentlich sei. Nun darf man berechtigterweise fragen, was an einem Burkaverbot überhaupt populistisch sein könnte, wie es in zwei unserer demokratischen Nachbarstaaten – Frankreich und Belgien – unter großem überparteilichen Konsens beschlossen wurde. Die deutsche SPD äußerte sich dazu übrigens zustimmend (http://www.n-tv.de/politik/Belgien-stimmt-fuer-Burka-Verbot-article3215326.html) und auch aus den Reihen der FDP gab es bereits entsprechende Forderungen (http://www.welt.de/politik/article9101806/FDP-Politiker-verlangt-Burka-Verbot-in-Deutschland.html). Auch Feministinnen (Alice Schwarzer, Necla Kelek, Terre des Femmes) wollen aus guten Gründen die Burka aus der Öffentlichkeit verbannen.
Der Moderator versuchte indes, das Problem kleinzureden. Er begann das Gespräch mit den Worten, er habe in Berlin noch nie eine vollverschleierte Frau gesehen. Nun ist Berlin in der Tat sehr groß und solche persönlichen Erfahrungen sind eben davon abhängig, wo man sich vorzugsweise aufhält. Das es in Berlin eine gewisse Anzahl vollverschleierter Frauen gibt, ist eigentlich unbestritten (RBB, bitte zukünftig mal recherchieren). Nun könnte das allgemein bekannte Argument folgen, dass die Anzahl aber sehr gering ist und das man deshalb kein Aufhebens machen sollte. Hierauf sind zwei Dinge zu erwidern: Erstens ist eine solche Sache stets nach inhaltlichen Gesichtspunkten zu beurteilen und nicht nach der Häufigkeit ihres Auftretens – wenn wir der Ansicht sind, dass die Burka eine Menschenrechtsverletzung darstellt, ist es völlig irrelevant, ob eine Frau oder Tausende die Burka trägt, es müsste in jedem Fall gehandelt werden. Zweitens kann ein Phänomen, das heute nur selten beobachtet wird, in zehn Jahren ganz andere Dimensionen angenommen haben, und daher ist es richtig, frühzeitig und vorbeugend zu handeln.
Eigentlich, so muss man ehrlicherweise sagen, trennte Stadtkewitz in dieser Sendung deutlich zwischen Muslimen und freier Religionsausübung auf der einen Seite und dem Islam als politisches System auf der anderen Seite. Er verurteilte auf Nachfrage die Attentate von Norwegen und sieht ihren Urheber auf demselben Niveau wie islamistische Terroristen. Merkwürdig ist auch, dass Stadtkewitz die Forderung nach einer Kitapflicht für Kinder mit Sprachproblemen vorgeworfen wurde – diese Forderung ist schon seit langem in der Integrationsdebatte im Gespräch, auch außerhalb der „Freiheit“.
Ein offensichtlich muslimischer Jugendlicher aus dem Publikum meldete sich zu Wort: „Es gehört zur Kultur einer Frau, dass sie sich verdeckt im Islam.“ Das ist schon mal für sich genommen eine höchst fragwürdige Äußerung (offenbar ist der junge Mann der Ansicht, eine „gescheite“ Muslimin muss sich geradezu verdecken). Die Frage des Jugendlichen ging nun dahin, wie sich der Parteiname „Freiheit“ damit in Einklang bringen lässt, dass hier die Freiheit der Verschleierten angeblich beschnitten würde. Seltsamerweise erhielt der Fragesteller von dem unkritischen und in dieser Frage wohl auch überwiegend ungebildeten Publikum Applaus. Tatsächlich war es aber anschließend innerhalb des Zeitrahmens der Sendung nicht möglich, „Freiwilligkeit“ zu problematisieren – wie freiwillig ist eine Handlung, in die man „hineinsozialisiert“ wurde? Das Differenzieren lag dem Studiopublikum offensichtlich fern.
Auch das wohl eine Form von Populismus.
Die fraglichen Stellen als Video:
http://www.youtube.com/watch?v=4t_ZROrb8HE
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Die antifaschistischen Demonstranten und der Respekt für Religionen
von N. Lightenment (P)
Der gestrige Besuch des niederländischen Enfant terrible Geert Wilders in Berlin rief erwartungsgemäß Gegendemonstranten auf den Plan, die sich ihrerseits als Gegner von Diskriminierung und Faschismus gaben.
Wie man auf diesem Foto sehen kann, trugen die Demonstranten Schilder mit sich, auf denen durchgestrichene Kirchen und Kreuze zu sehen waren:
Soll das nun etwa die intellektuelle oder gar „provokative“ Antwort sein auf die durchgestrichene Moschee? Letztere wurde meines Wissens von der Pro-Bewegung und nicht von den Wilders-Einladern „Die Freiheit“ als Symbol verwendet, aber was stören hier Feinheiten. Soll die Botschaft der Antifa also sein „Ihr diskriminiert eine Religion, also diskriminieren wir eine andere“? Und weiß man eigentlich, ob sich Christen nun in ihren religiösen Gefühlen verletzt fühlen – darunter vielleicht auch Migranten aus Georgien, Afrika oder Südamerika?
Spielt keine Rolle für die Antifa? Hm, merkwürdig. Haben die etwa keine Prinzipien?
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Ich denke, das wird kein großes Problem sein. Die Taliban stammen von hier, sie sind Afghanen. Sie respektieren die Rechte von Frauen. Diese Rechte werden fortgeführt, so wie sie in der Verfassung stehen. Ich denke, es gibt keinen Anlass zur Unruhe. Diese Sorgen kommen von sehr kleinen Randgruppen, von Menschen, die verwestlicht sind. Ich spreche von jener liberalen Interpretation von Frauenrechten, die weder das afghanische Volk noch die Taliban wollen. Wie gesagt, es sind kleine Minderheiten innerhalb der Gesellschaft, die diese Ängste hegen. Ihre Anliegen sind illegitim und unrechtmäßig.
http://www.tagesspiegel.de/politik/die-taliban-werden-teil-einer-koalitionsregierung-sein/4571652.html?p4571652=2
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Lesehinweis
Am ursprünglichen Fundort mittlerweile nicht mehr verfügbar, nur noch im Cache:
Wird fordern den Tod der Berliner Polizisten. Insbesondere von den Polizisten die am vergangenen Freitag auf dem Alexanderplatz in Berlin mehrere Leute Brutal angegangen sind. Diese Menschenverachtenden Missgeburten haben nur den Tod verdient. Jetzt wird keine ruhige Hand mehr gehalten. Die Berliner Bullen sollten in Zukunft auf ihrem Nachhause Weg auf dem Feierabend lieber etwas aufpassen, oder privat wenn sie unterwegs sind, denn es könnte unangenehm werden für sie. Wir wissen wo bekannte Bullen wohnen und werden demnach explizite Besuche vollführen. Und diese Besuche werden nicht gut ausgehen, im Gegenteil, ihrem Leben wird ein Ende gesetzt und deren Schandtaten soll damit ein Ende gesetzt werden, da die deutsche Justiz nicht im Stande ist, die Beamten so zu verurteilen wie es sein soll. Es reicht nicht nur eine Geldstrafe, es muss eine Gefängnisstrafe her oder die Entlassung aus dem Polizeidienst. Das geht an alle Beamten der Berliner Polizei, egal ob Einsatzhundertschaft oder zivile LKA Beamte. Es wird euch alle treffen.
http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:cmP2rDDuFGMJ:linksunten.indymedia.org/de/node/46041+%22tod+den+deutschen+polizisten%22&cd=1&hl=de&ct=clnk&gl=de
Hier ein Screenshot, falls im Cache ebenfalls nicht mehr auffindbar:
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Peinlich: "Tagesspiegel" verharmlost Genitalverstümmelung
von N. Lightenment (P)
Bei der Berichterstattung über den Berlinbesuch des umstrittenen niederländischen Politikers Geert Wilders ist der "Tagesspiegel" wohl etwas übers Ziel hinausgeschossen. Im Zuge der Wiedergabe vermeintlich oder tatsächlich wirrer Äußerungen seitens der Besucher der Veranstaltung heißt es nämlich:
"Ein jüngerer Mann, 'im Gesundheitsmanagement' tätig, erregt sich über '50 000 Beschneidungen von muslimischen Mädchen in Deutschland'."
Äußerungen im Kommentarbereich des "Tagesspiegel" machen deutlich, dass vielen Lesern dieser Satz übel aufstieß, erweckt der Verfasser doch mit ihm den Eindruck, dass irgendein debilder Rechtspopulist sich diese Zahl ausgedacht hätte, um mit dem Thema Genitalverstümmelung Stimmung zu machen.
Hätte der Verfasser des Artikels jedoch gründlich recherchiert, so hätte er herausgefunden, dass die Zahl 50 0000 aus einer seriösen Quelle stammt, nämlich vom Bund Deutscher Kriminalbeamter. Dass ein Journalist im Zuge seiner volkspädagogischen Betätigung eine grausame Form der Menschenrechtsverletzung verharmlost, ist schon mehr als nur peinlich.
Link zum Artikel:
http://www.tagesspiegel.de/berlin/rechtspopulist-geert-wilders-spricht-auf-wahlkampfkundgebung/4571934.html
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Lesehinweis
Schon gar nicht will die BIG-Partei als homophob gelten. Mit dem Flugblatt wolle man nur verhindern, dass Schülern künftig Homosexualität „schmackhaft“ gemacht werde, sagt der Spitzenkandidat. Dass der Senat in Wahrheit überhaupt kein „Schulfach Schwul“ plant, ist Misirlioglu klar.
[...]
Noch ein anderes Wahlkampfplakat der Kleinpartei hat in den vergangenen Wochen Aufsehen erregt, allerdings nur wegen vieler Rechtschreibfehler. Der Name Thilo Sarrazin stand dort groß mit einem R und zwei Z geschrieben, darunter die Forderung „Ja zu ein respektvolles Miteinander“.
http://www.tagesspiegel.de/berlin/schulfach-schwul-stimmenfang-mit-vorurteilen/4570286.html
Und das meinen Tagesspiegel-Leser im Kommentarbereich dazu:
Ein Glück dass ich türkische Freunde habe. Da täuscht die Big Partei Zusammenhalt vor schreibt auf deutsch "für Vielfalt" auf die eine Seite und einen türkischen Satz auf die andere Seite. Man denkt natürlich der Satz heißt einfach für Vielfalt übersetzt auf türkisch. Ich frage aber lieber meine türkischen Freunde was das übersetzt heißt und sie lachen und sagen da steht "wählt einen von euch"..
Man kann sich also aussuchen, ob man homosexuell orientiert ist oder nicht??? Und dann wird zudem ja noch suggeriert, dass Homosexualität nicht gut sei im Vergleich zur Heterosexualität. Ach ja, tritt diese Partei nicht für Toleranz und Akzeptanz ein???
Ein türkischer Rechtsanwalt unserer Firma meinte kürzlich, daß es sich bei der BIG-Partei in Wirklichkeit um die deutsche Außenstelle der Regierungspartei "AKP" des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan handelt.
Nachdem wir Schwulen, Lesben und Transgender in Jahrzehnten unsere Rechte hart erkämpft haben, auch gegen den Widerstand von Teilen der Kirchen (mancher mehr, mancher weniger), wird nun die Front durch sogenannte gemäßigte Muslime erneut eröffnet.
http://www.tagesspiegel.de/berlin/schulfach-schwul-stimmenfang-mit-vorurteilen/4570286.html
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Napoleon vom Bosporus
von Thomas Baader
Recep Tayyip Erdogan betreibt ein doppeltes Spiel: Während er die Türkei auf einer formaljuristischen Ebene modernisiert, führt er das Land gleichzeitig in eine gesellschaftliche Restauration. Der demokratische Staat Türkei hat daher für ihn vor allem nur die Funktion, reaktionären und ultra-religiösen Positionen ein Spielfeld zu bieten, auf dem sie sich verwirklichen können. Diese innenpolitische Rückwärtsrolle korrespondiert mit einem außenpolitischen Größenwahn: Der neue starke Mann im Nahen Osten will die Araber um sich scharen und Israel demütigen.
Nein, Recep Tayyipp Erdogan stört sich nicht daran, dass hinter der „Gaza-Solidaritätsflotte“ eine islamistische Organisation stand. Warum sollte er auch? Seine eigene Partei steht schließlich für eine Art „Islamismus light“. In der Gesetzgebung zeigt man sich liberal, gesellschaftlich übt man aber enormen moralischen Druck auf die türkischen Staatsbürger aus. Theoretisch kann, so die für das Ausland vorgetragene Botschaft, jeder nach seiner Facon glücklich werden. Die für das Inland vorgetragene Botschaft hingegen lautet, dass die Menschen am besten fromm, die Frauen überdies auch noch züchtig sind.
Eine solche Re-Religiosisierung muss sich auch außenpolitisch auswirken. Das Bündnis mit Israel war immer ein Projekt der kemalistischen Eliten gewesen. Je mehr diese an Einfluss verlieren, desto wackeliger wird dieses Bündnis. Daher ist es im Grunde völlig gleichgültig, wie Israel sich gegenüber der Türkei verhält. Unter Erdogan wird sich die Türkei so oder so von Israel abwenden.
Die Erdogan-Türkei ist eine Türkei, die sich bewusst dafür entschieden hat, kein verlässlicher außenpolitischer Partner mehr zu sein. Die Bündnispartner vor den Kopf zu stoßen wird politisches Alltagsgeschäft: Anerkennung der Hamas, Lob des iranischen Unrechtsregimes, Provokationen in Richtung Armenien und Israel. Das alles geschieht vor dem Hintergrund einer „Wir sind endlich wieder wer“-Mentalität. Und diesen Anspruch kann man eben am besten durch politisches Abenteurertum beweisen. Unter Erdogan spielt die Türkei Großmacht.
Recep Tayyip Erdogan gefällt sich sichtlich in der Rolle des Napoleon vom Bosporus. Er spuckt die großen Töne, die im türkischen Volk ankommen, er provoziert, übertreibt, dramatisiert, fordert, gibt sich beleidigt – ganz der große Staatsmann. Das Zurückhaltende, das Subtile, das De-Eskalierende – kurz: das Diplomatische – ist ihm gänzlich fremd.
Eines aber benötigt der große Napoleon, um in seiner Rolle vollends aufzugehen: Ein von seinen Eskapaden überfordertes, unvorbereitetes Ausland, das ihm die Illusion von Größe belässt, indem es ihm keine Grenzen setzt. Die Europäer spielen diese Rolle trefflich.
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Wahrheiten und Weisheiten I
von Thomas Baader
Wer darauf beharrt, dass Israel mit der Hamas verhandeln soll, der sollte sich mal überlegen, ob er selbst bereit wäre, Verhandlungen mit jemandem aufzunehmen, der nicht einmal das Existenzrecht des Verhandlungspartners anerkennt.
Wer möchte, dass Türken in Deutschland deutsch lernen, sollte auch darauf bestehen, dass jene Deutsche, die sich auf Mallorca längerfristig ausbreiten, spanisch lernen.
Wenn ein Berliner Oberbürgermeister die Ansicht vertritt, man solle Rechtspopulismus bei den anstehenden Wahlen entschieden entgegentreten, so darf man die Frage stellen, warum demselben Oberbürgermeister offenbar nichts einfällt zum Populismus seines eigenen Koalitionspartners, welcher sich in DDR- und Mauerbauverharmlosung, antisemitischen Parolen und Glückwünschen an Diktatoren äußert.
Wer sagt „Wir brauchen einen Euro-Islam“, der geht ganz offensichtlich davon aus, dass mit dem derzeitigen Islam irgendetwas nicht in Ordnung ist (denn wozu bräuchte es sonst diesen „Euro-Islam“?).
Wer einen Abzug aus Afghanistan fordert, sollte ein Alternativkonzept zum militärischen Einsatz vorweisen können (andernfalls ist der Vorwurf eines pazifistischen Populismus absolut gerechtfertigt).
Wer Kopftücher aus frauenrechtlichen Gründen problematisch findet, darf das gerne tun, wird aber in dem Moment unglaubwürdig, in dem er Kopftuchträgerinnen wüst beschimpft (man beleidigt eigentlich nicht die Frauen, für deren Rechte man zu kämpfen vorgibt).
Wer ein Burkaverbot fordert, liegt damit in jeder Hinsicht durchaus richtig, sollte sich aber auch Gedanken machen, wie den Frauen zu helfen ist, die aufgrund des Verbotes ihre Wohnung gar nicht mehr verlassen werden.
Wenn der Islam zu Deutschland gehört, dann gehört konsequenterweise auch die Kritik am Islam zu Deutschland (denn beim Christentum ist es ebenso).
Ein Blog, der an einer bestimmten Religion beständig deren Schwulenfeindlichkeit kritisiert, sich bei anderen Gelegenheiten aber selbst homophob gibt, macht sich unglaubwürdig.
Wer die Ansicht vertritt, ein Burkaverbot sei deshalb nicht notwendig, weil es ja nur ganz wenige Burkaträgerinnen in Deutschland gebe, der sollte es konsequenterweise auch für völlig und absolut unproblematisch halten, wenn jemand eine Frau Jahre lang im Keller gefangen hält (da gibt es nämlich bislang auch nur sehr wenig bekannt gewordene Fälle).
Xenophobie und Xenophilie sind zwei Seiten einer Medaille. Der Xenophobe benötigt in seinem Denken die Fremden als vermeintliche Verursacher alles Schlechten und stillt damit sein Bedürfnis, sich selbst als der Bessere zu fühlen. Der Xenophile wiederum leidet an der eigenen Gesellschaft und braucht die von ihm idealisierten Fremden (die vermeintlich besseren Menschen) als Alternative zu der von ihm als schlecht empfundenen einheimischen Gesellschaft. In beiden Fällen werden die Fremden zur eigenen Bedürfnisbefriedigung instrumentalisiert.
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Lesehinweis
Rye Playland was shut down Tuesday after cops scuffled with Muslims upset that women wearing head scarves were barred from the rides, witnesses said.
Fifteen people, including three women, were charged with disorderly conduct and assault in the chaos, authorities said.
[...]
The ban, which is not Muslim specific, was imposed about 3 years ago mostly to prevent hats from falling onto the tracks of roller coasters and other rides, park officials said.
[...]
"She just wanted to get on a ride. That was it," Dena Meawad said of the initial confrontation. "It's clear, this all happened because we're Muslim."
http://www.nydailynews.com/news/ny_crime/2011/08/31/2011-08-31_muslims_cops_scuffle_at_rye_playland_over_amusement_parks_head_scarf_ban.html#ixzz1WbnEhCuB
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Lesehinweis
Es ist die türkische Außenpolitik, wie wir sie in den vergangenen zwei Jahren kennengelernt haben: Wenn es um Israel geht, neigt die Regierung von Recep Tayyip Erdogan zu wohl kalkulierten Wutausbrüchen. Nun wurde gar der israelische Botschafter des Landes verwiesen und alle bilateralen Militärabkommen wurden ausgesetzt. Auslöser der Krise ist ein nun bekannt gewordener UN-Bericht über das israelische Aufbringen der Gaza-Flottille am 31. Mai 2010, bei dem 9 Menschen starben. Dieser Bericht kritisiert zwar das Vorgehen der israelischen Soldaten auf der „Mavi Marmara”, stellt sich aber in den meisten Punkten auf die Seite Israels. Da wäre es irgendwie logischer gewesen, die Türkei hätte UN-Mitarbeiter ausgewiesen anstatt den israelischen Botschafter.
http://flatworld.welt.de/2011/09/02/die-turkei-ist-wieder-mal-beleidigt/
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Lesehinweise
Mit einer Burka bekleidet hat in Ratingen bei Düsseldorf eine Frau oder ein Mann eine Spielhalle überfallen. In der Nacht habe der völlig verschleierte Täter die Spielhalle betreten, eine schwarze Pistole gezogen, der einzigen Spielhallen-Mitarbeiterin einen Beutel zugeworfen und „Kasse, Kasse, Kasse“ gesagt. Die Angestellte, die gerade mit der Abrechnung beschäftigt war, habe daraufhin das Geld in den Beutel gesteckt.
http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article13578810/Mit-Burka-verschleierter-Raeuber-ueberfaellt-Spielhalle.html
In Hamburg ist ein neuer Kopftuch-Streit entbrannt. An der Schule Alter Teichweg (Dulsberg) unterrichtet seit diesem Schuljahr eine junge Afghanin mit Kopftuch (Hijab) und weitem, verhüllenden Gewand. Gesetzlich ist das in Hamburg erlaubt, doch bei etlichen Lehrern an der Schule regt sich Widerstand. Sie fürchten, dass den Migranten-Kindern ein falsches Vorbild gezeigt wird.
http://www.mopo.de/hamburg/panorama/lehrerin-sorgt-fuer-kopftuch-streit/-/5067140/9751384/-/
Berlin. Seit gut 25 Tagen können Bürger auf www.abgeordnetenwatch.de die Wahlkreiskandidaten für die Berliner Abgeordnetenhauswahl befragen. Die Bürgerrechtspartei DIE FREIHEIT wird dabei systematisch benachteiligt. So hat Parteivize Marc Doll die meisten Bürgerfragen beantwortet, wird jedoch hinter den anderen Kandidaten gelistet.
http://www.mittelstand-nachrichten.de/abgeordnetenwatch-nur-zum-schein-demokratisch-20110830.html
Bemerkenswert an diesem Kampf der Temperamente war dann zweierlei: Ströbele äußerte Verständnis für jenen Teil der Bevölkerung von Berlin-Kreuzberg, seines Wahlkreises, der Thilo Sarrazin bei einer Ortsbegehung für das ZDF aus dem muslimisch geprägten Kiez vertrieb. Sarrazin sei schließlich „nicht unbescholten“: eine bemerkenswerte rhetorische Entgrenzung. In der Regel gilt als unbescholten, wer sich keine Straftat zuschulden kommen ließ. Sarrazins verbales „Zündeln“ rückt demnach für Ströbele in den Rang eines Verbrechens, das mit der Einschränkung der Bewegungsfreiheit spontan geahndet werden darf.
http://www.focus.de/politik/deutschland/tid-23456/sarrazin-stroebele-jenseits-von-gut-und-boese_aid_659786.html
Doch die tun genau das. Allen voran der 2010 als liberalkonservativer Neuerer angetretene Premierminister David Cameron. Jetzt brechen bei ihm die Recht- und Ordnungsinstinkte eines Thatcher-Torys durch. Und ein gerütteltes Maß Populismus. Das Volk ruft nach Rache. Eine überwältigende Mehrheit, fand eine vom Guardian in Auftrag gegebene Umfrage nun heraus, unterstützt die harte Linie von Justiz und Politik. 70 Prozent beantworteten die Frage, ob bei den Unruhen des Diebstahls oder anderer Delikte überführte Personen härtere Gefängnisstrafen als üblich erhalten sollten, um ein Exempel zu statuieren, mit Ja.
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2011-08/krawalle-gb-folgen/seite-1
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Lesehinweis
Nekkaz hat einen Fonds von 1 Million Euro eingerichtet, um für Schleier-Strafgelder aufzukommen. Der Bürgermeister von Saint Josse, wo die Mädchen leben, wäre an finanzieller Unterstützung interessiert: “Wenn er Geld übrig hat, dann hätte ich da einige Ideen. In unserer Gemeinde leben 154 Nationalitäten und es mangelt nicht an Problemen.” Nekkaz spielt mit dem Gedanken, Frankreich und Belgien, wo Burka-Verbote gelten, vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg zu bringen.
http://de.euronews.net/2011/08/17/franzose-zahlt-belgische-burka-bussgelder/
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Doch Füller will noch mehr, er möchte eine Diskussion reformpädagogischer Prinzipien anschieben. Reformpädagogen sollen ihre Ideale überprüfen und sie an der Realität messen, meint er. Gerade von denen müsse er sich aber sagen lassen: „Christian, das darfst Du nicht, du machst uns unsere tolle Idee kaputt.“ Zur Konferenz von „Blick über den Zaun“ wird er künftig wohl nicht mehr eingeladen werden. 120 reformpädagogisch orientierte Schulen treffen sich hier alljährlich. „Warum darf ich nicht kommen, wie all die Jahre zuvor?“, fragte Füller seine alte Freundin Kegler im Rahmen seiner Buchpräsentation. Dann griff er sie frontal an: „Das Büz, das sind die Leute, die um Hentig sind. Das Personal ist kontaminiert.“
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/12162777/492531/Scharfe-Kritik-an-der-reformpaedagogischen-Elite-Autor-Christian.html
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Krämer: Die Fakten sprechen dafür. Ich habe unter anderem verschiedene Tageszeitungen aus Deutschland mit internationalen Titeln verglichen. Da kam etwa raus, dass die Frankfurter Rundschau etwa viermal so viele Panikmeldungen verbreitet wie der Figaro in Frankreich. Oder BSE: In der Süddeutschen Zeitung tauchte der Begriff zwischen 2000 – 2010 rund zweimal so häufig auf wie in der britischen Tageszeitung The Guardian.
http://www.zeit.de/wissen/2011-08/walter-kraemer-angst/seite-1
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Rassistische Konzepte der Frankfurter Migrationsforscher?
von N. Lightenment (P)
Unter anderem heißt es in dem Beitrag, ein Dozent der Soziologie habe folgende Äußerung getätigt:
„Ohne die Migration wäre Frankfurt ein kulturell langweiliges, provinzielles Dorf.“
Was natürlich bedeuten müsste, dass dieser Herr Städte wie Tokio, Peking, Dresden, Budapest usw., also eben Städte ohne eine dezidiert multikulturelle Prägung, für langweilig, provinziell und dörflich hält. Unabhängig davon, wie man sich selbst zum Thema Einwanderung positioniert (das sei jedem freigestellt), steckt in der scheinbar von Weltoffenheit gekennzeichneten Aussage des Dozenten in Wahrheit eine Überheblichkeit und Geringschätzung nicht nur gegenüber der deutschen, sondern auch gegenüber anderen Kulturen.
Womit wir bei einem weiteren Stichwort angelangt wären. Denn mit der Kultur ist es so eine Sache, da es in dem Beitrag weiter heißt, besagter Dozent habe verlauten lassen:
„Was ist eigentlich ´deutsch´? Es gibt keine ´deutsche Kultur´ und auch kein ´deutsches Volk´.“
Dies erlaubt zwei mögliche Schlussfolgerungen:
1. Der unbekannte Dozent stellt die Konzepte „Kultur“ und „Volk“ generell in Frage. Es gäbe demnach keine deutsche Kultur, aber eben auch keine türkische, arabische, vietnamesische, französische, russische, etc. Sollte er tatsächlich auf diesem Standpunkt stehen, so wären alle Überlegungen, wonach Integration eine „Beibehaltung der eigenen kulturellen Identität“ ermöglichen solle, hinfällig (wenn es keine Kultur gibt, sie quasi nur ein Hirngespinst ist, kann auch kein Einwanderer seine „kulturelle Identität“ behalten).
ODER
2. Er hält nur eine deutsche Kultur für inexistent, möglicherweise auch die Kulturen anderer westlicher Länder. In jedem Fall würde er aber dann eine Kultur nicht-westlicher Migranten immer noch für gegeben halten. In diesem Fall wäre unser Frankfurter Dozent ein waschechter Rassist, wobei sein Rassismus nicht etwa den Deutschen oder Europäern, sondern den nicht-westlichen Migranten gelten würde. Denn bewusst oder unbewusst müsste der Dozent, um diese Position vertreten zu können, von folgendem Menschenbild ausgehen: Einwohner westlicher Länder sind auf einem höheren Zivilisationsgrad und haben eine Daseinsform, die eine kulturelle Prägung aufweist, bereits aufgegeben. Deutsche, Franzosen, Briten, Amerikaner usw. befinden sich demnach in einer post-kulturellen Phase. Anders sieht es bei den „Primitiven“ aus: Sie sind fest in ihrer Kultur verankert, geradezu unveränderlich in dieser Hinsicht, und gehören demnach unter eine Art „Naturschutz“ gestellt. Ihre Kultur muss erhalten bleiben um jeden Preis.
Diese Einstellung würde in der Tat die Menschen der westlichen Welt auf eine höhere Zivilisationsstufe heben als nicht-westliche Menschen. Bio-Deutsche hätten keine kulturelle Prägung, aber Deutsche türkischer und arabischer Abstammung wären durch eine entsprechende Prägung fest definiert und bestimmten Rollenmustern zugewiesen (wobei es Menschen wie der Frankfurter Dozent sind, die zuweisen dürfen). Letztlich entpuppt sich die vermeintliche Migrantenfreundlichkeit des Soziologen als eine weitere Variante des „Rassismus der Antirassisten“: Es ist sein Bedürfnis nach dem Erhalt des „edlen Wilden“, welches ihn eine Aussage wie die oben zitierte machen lässt. Der überlegene Mitteleuropäer, der er ist, empfindet Verlangen nach einem exotischen Forschungsprojekt. Würde „der Migrant“ hingegen werden wie wir, wäre er ja langweilig, und langweilen möchte sich der Soziologe sicher nicht. Also muss der Migrant ran. Wobei übrigens offenbleibt, warum man ihm eigentlich die höhere Zivilisationsstufe, die doch die angeblich kulturfreien und modernen Deutschen schon längst haben, verwehren sollte.
Wir halten also fest, dass man die Aussage des Dozenten im Grunde nur auf zwei Arten verstehen kann. Ist die erste Deutung richtig, dann wäre ein Integrationskonzept, das die kulturelle Identität eines Einwanderers erhalten möchte, hinfällig. Ist die zweite Deutung richtig, dann instrumentalisiert der Dozent Migranten auf menschenverachtende Art und Weise, denn sie erfüllen ihm denselben Zweck wie Frösche im Terrarium einem Tierforscher.
In jedem Fall wundert man sich, was an der Frankfurter Universität da eigentlich gelehrt wird.
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Es handelt sich dabei schlicht um einen einfach Kniff, den man auch aus anderen Fällen kennt: Wenn etwas negativ auffällt, ändert man einfach die Perspektive! Da die Massenmigration nach Deutschland „unerwartete Probleme“ mit sich bringt, werden die Probleme einfach als „Ressource“ umgedeutet.
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Die Notwendigkeit der Integration entfällt allmählich, denn die dominante Migrantengruppe bildet nach einiger Zeit Systeme und Netzwerke, die eine Integration in hiesige Verhältnisse überflüssig macht. Dies ist kein Science-Fiction, sondern auch jetzt schon real, wenn man sich die türkisch-islamischen Communities betrachtet. Wie auch Sarrazin richtig erkannte, ist hier schon die dritte Generation schlechter integriert als die erste.
Interessanterweise ist es immer nur eine Gruppe von Migranten, die bei Integrationsdebatten auffällt. Oft hat man den Eindruck, der Begriff „Migrant“ stünde stellvertretend für eben diese eine Gruppe. Es ist die Rede von Migranten aus dem islamischen Kulturkreis, die scheinbar unter der Vielzahl von weiteren Migranten aus Europa, Asien oder Amerika die größten Probleme haben bzw. verursachen. Verallgemeinernd könnte man sagen, Migranten aus dem orientalischen Kulturkreis tun sich schwerer mit der Integration als andere. Aus welchem Grund ist das so?
http://www.freie-waehler-frankfurt.de/artikel/index.php?id=149
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Das Gegenteil trat ein. Es wurde nicht weiter über die besten Konzepte der Integration, Bildungspolitik, Grundeinkommen und Bildungschancen gestritten, sondern über die mangelnde Empathie Sarrazins gegenüber Muslimen, vorgeblichen Rassismus, ethnische Diskriminierung und eine Debatte über Genetik, bei der einige froh schienen, diesen vom Autor selbst geschnitzten Knüppel gefunden zu haben, um sich nicht mit den anderen Thesen des Buches beschäftigen zu müssen. Man war entweder für oder gegen Sarrazin.
Die Leser und Befürworter fühlten sich in ihrer düsteren Weltsicht bestätigt, der Umgang mit dem Autor bestätigte sie. Die angesprochenen Politiker verhielten sich, als hätte Sarrazin die Themen kontaminiert, kaum jemand wagte ihm öffentlich zuzustimmen. Thilo Sarrazin wurde zum Störfall der deutschen Integrationspolitik. Wer sich heute in seine Nähe begibt oder seine Thesen aufgreift, gilt als politisch verstrahlt. Das ist für seine Gegner bequem, denn so können Integrationsbeauftragte und Bildungspolitiker weitermachen wie bisher und sich auf der richtigen Seite wähnen.
http://www.faz.net/artikel/C30297/integrationsdebatte-die-postidentischen-deutschen-30494161.html
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So befand Mitterrands ehemaliger Kulturminister, der Sozialist Jack Lang, bezüglich der mutmasslichen Vergewaltigung, es sei ja niemand zu Tode gekommen [«il n'y a pas mort d'homme» ist im Französischen eine familiäre Formel der Verharmlosung]. Der Publizist Jean-François Kahn sprach gar vom «Bespringen einer Domestikin» [«troussage de domestique» lässt sich schwer übersetzen; gemeint ist das kurze Lupfen des Rockes einer Zofe, um sich an ihr zu befriedigen]. Wir haben diesen skandalösen Ausspruch als Titel für unseren Band gewählt.
[...]
Die Affäre Strauss-Kahn hat vielen Frauen, die sich nicht als Feministinnen sehen, die Augen geöffnet. Der ziemlich einhellige Jubel aus den Reihen des Parti socialiste nach der Einstellung des Strafverfahrens illustriert dieser Tage bis zur Karikatur die Verachtung, welche Leute, die vorgeben, für das republikanische Prinzip der Egalité zu kämpfen, in Wirklichkeit für arme, weibliche Immigranten wie Diallo hegen.
http://www.nzz.ch/nachrichten/kultur/aktuell/das_gesetz_des_schweigens_ist_aufgehoben_1.12247438.html
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