| | | | | DIE MENSCHENRECHTSFUNDAMENTALISTEN | - Weder Populisten noch Verharmloser - |
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Die Frankfurter Rundschau, PI und eine „rote Linie“
von N. Lightenment (P)
Dass der Blog „Politically Incorrect“ zuweilen ziemliche peinliche und inhaltlich falsche Ergüsse hervorbringt, ist allgemein bekannt. Dass die Frankfurter Rundschau das noch zu toppen vermag, wird manchen überraschen (mich selbst aber eigentlich nicht).
Hier ein Auszug aus einem neuen Artikel aus der FR:
„Verantwortliche des islamfeindlichen Blogs Politically Incorrect (PI) haben dem Verfassungsschutz kaum verhohlen mit ihrer Radikalisierung gedroht. Kurz vor einem Treffen der Verfassungsschutzchefs veröffentlichte PI einen offenen Brief: Man sei den Weg dieses Landes „bisher voller Verständnis mitgegangen“. „Sollte der Staatsschutz nun aber auch bei uns anklopfen, wird eine rote Linie überschritten.““
http://www.fr-online.de/politik/neue-rechte-islamfeinde-drohen-behoerden,1472596,10913038.html
Da darf man sich natürlich fragen, ob PI tatsächlich mit dem Überschreiten einer roten Linie eine Drohung ausgesprochen hat. Die von der Rundschau beanstandete Stelle liest sich im Original nämlich so:
„Sollte der Staatsschutz nun aber auch bei uns anklopfen, wird eine rote Linie überschritten. Dann ist unsere Republik – viel mehr als wir es bisher ahnten – in Gefahr, zu einer „gelenkten Demokratie“ zu verkümmern, die nur noch eine ganz eng gefasste Staatsdoktrin als Meinung zulassen möchte.“
http://www.pi-news.net/2011/09/offener-brief-von-pi-an-den-verfassungsschutz/
Auch Journalisten mit unterentwickelter Lesekompetenz sollten bemerken, dass hier keineswegs mit der eigenen „Radikalisierung gedroht“ wird, der Vorwurf seitens PI lautet vielmehr, dass es der Verfassungsschutz ist (und nicht PI), der durch ein entsprechendes Handeln eine rote Linie überschreiten werde. Eine andere Interpretation lässt die Textstelle nicht zu. Man kündigt also nicht die eigene Radikalwerdung an, sondern warnt den Gesprächspartner (also den Verfassungsschutz), sich nicht selbst zu radikalisieren. Eine Drohung ist das beim besten Willen nicht.
Lieber Verfasser des FR-Artikels, es gibt wirklich genügend Dinge, die man an PI mit gutem Recht kritisieren kann. Man muss daher keine erfinden.
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Lesehinweis
Früher leitete Mütterchen Fotinja ein "Zentrum für kosmo-energetische Medizin", heute betet sie zu Wladimir Putin. Ihre Sekte verehrt Russlands Herrscher als wiedergeborenen Apostel Paulus. Gott habe ihn gesandt, um das Land "auf das Kommen von Jesus Christus vorzubereiten".
http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,788824,00.html
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Lesehinweis
Auf breite Kritik stößt der Vorstoß von Niedersachsens schwarz-gelber Landesregierung, ab 2012 ein Burka-Verbot für den öffentlichen Dienst einzuführen. Für die Linksfraktion ist dies ein "Armutszeugnis" für die Integrationspolitik, und die SPD hält ein Verbot für "verfassungsrechtlich mehr als zweifelhaft".
Der Moscheenverband Schura wiederum spricht von "Hysterie": Frauen, die in niedersächsischen Behörden den Ganzkörperschleier tragen wollen, sind dort nicht bekannt.
Einzig die Landtagsgrünen wollen sich dem Vorstoß anschließen.
http://www.taz.de/Niedersachsens-vorbeugendes-Burka-Verbot/!79039/
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Für Homosexuelle legt sich DIE LINKE mit Papst, Castro und Islam an (oder doch nicht?)
von Thomas Baader
Die LINKE setzt sich bekanntlich engagiert für die Rechte von Homosexuellen ein. Bekannt ist auch, dass die katholische Kirche der Homosexualität gegenüber eine ablehnende Haltung einnimmt.
Und so sieht es aus, wenn die LINKE couragiert gegen den Papst Position bezieht:
"In der Bundesrepublik verstößt die katholische Kirche mit ihrer organisierten Hetze gegen und Diskriminierung von Schwulen und Lesben zu den verfassungsfeindlichen Organisationen. Vor diesem Hintergrund hat die Landesarbeitsgemeinschaft queer der LINKEN. NRW die Abgeordneten der LINKEN im Deutschen Bundestag aufgefordert, dem morgigen Papst-Auftritt vor dem deutschen Bundestag fernzubleiben und sich statt dessen an den zahlreichen Gegenaktionen zu beteiligen."
http://linke-queer-nrw.de/?p=887
Aber es gibt noch andere Menschen, durch die Homosexuellen Unrecht widerfahren ist. Fidel Castro etwa sprach Schwulen und Lesben pauschal die Fähigkeit ab, "echte Revolutionäre" sein zu können. In den 60ern wurden Homosexuelle auf Kuba in Umerziehungslager geschickt, wo sie zur Feldarbeit gezwungen wurden. Die Diskriminierung wurde zwar nach und nach abgebaut, aber bis heute gibt es in Kuba keine staatliche Anerkennung homosexueller Lebensgemeinschaften und auch kein entsprechendes Antidiskriminierungsgesetz.
Und so sieht es aus, wenn die LINKE couragiert gegen Fidel Castro Position bezieht:
"Lieber Genosse Fidel Castro, anlässlich Deines Geburtstages wüschen wir Dir beste Gesundheit, Schaffenskraft und schöpferische Energie für Deine weitere Arbeit. Zugleich versichern wir Dir unsere unverbrüchliche Freundschaft und Solidarität mit dem kubanischen Volk. Wir werden auch in Zukunft die Entwicklung in Kuba aufmerksam und voller Sympathie verfolgen und nach Kräften dazu beitragen, dass das kubanische Volk frei und ohne Druck von außen über seine Entwicklung selbst entscheiden kann."
http://www.cubadiplomatica.cu/alemania/EN/Home/tabid/13723/ctl/Details/mid/22107/ItemID/5769/Default.aspx
Die muslimische Ahmadiyya-Gemeine hält ebenfalls nichts von Homosexualität und hatte sogar vor einiger Zeit die These aufgestellt, dass Schweinefleisch schwul mache (diverse deutsche Leitmedien berichteten).
Und so sieht es aus, wenn die LINKE couragiert gegen die Ahmadiyya-Gemeinde Position bezieht:
"Auf Einladung des Imams Abdul Basit Tariq besuchen heute Politikerinnen und Politiker der Linkspartei das Gemeindezentrum der Ahmadiyya-Gemeinde in Berlin-Reinickendorf. [...] Die Linksfraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin begrüßt es, dass Berlin eine multireligiöse und multikulturelle Stadt ist. Menschen unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlichen Glaubens oder auch ohne Glauben sind in unserer Stadt willkommen."
http://www.die-linke-berlin.de/nc/politik/presse/detail/archiv/2007/juni/browse/2/kategorie/pm-strukturen-nicht-loeschen/zurueck/presse-1/artikel/besuch-der-ahmadiyya-gemeinde-in-reinickendorf/
Wer nun so langsam den Eindruck bekommt, dass hier und da mit zweierlei Maß gemessen wird... tja, liebe Homosexuelle, solltet ihr mal diskriminiert werden und von der LINKEN Solidarität erwarten, dann hofft inständig, dass es der Papst war!
Dieser Artikel erschien am 29. September 2011 auch in voller Länge auf dem Blog "Achse des Guten":
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/fidele_heuchler/
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Lesehinweis
Es ist keine Seltenheit, dass Verwandte untereinander verheiratet werden. In Westeuropa war die Heirat innerhalb einer Familie noch im 19. Jahrhundert durchaus üblich. Bis heute ist in Deutschland die Ehe zwischen Verwandten dritten Grades - also zwischen Cousin und Cousine - nicht verboten, aber doch eher selten. Am weitesten verbreitet sind Verwandtenehen im Nahen Osten, in Ländern, in denen der Islam praktiziert wird. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des australischen Centre for Comparative Genomics.
[...]
Doch nicht überall ist sie willkommen, die Gemeinde der Merkez-Moschee in Duisburg werfe ihr "Nestbeschmutzung" vor und verwehre ihr den Zutritt in die Vereinsräume. Sie erhalte Drohungen, meist von religiösen Fundamentalisten. Aber auch von Kollegen deutscher Herkunft bekomme sie zu hören, sie würde Migranten stigmatisieren. Es ist ein politisch unkorrektes Thema, vor dem sich die Öffentlichkeit fürchtet. Zu rasch kann hier angeblicher Rassismus angeführt werden. Weil Yadigaroglus Projektanträge für ihre Kampagnen abgelehnt wurden, will sie nun mit Gynäkologen zusammenarbeiten.
http://www.taz.de/Behinderungen-von-Inzestkindern/!78862/
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Blog "Die Menschenrechtsfundamentalisten" wird ein Jahr alt!
von Thomas Baader
Wir müssen zugeben, dass wir unseren eigenen Geburtstag verschlafen haben: Gestern wurde der MRF-Blog ein Jahr alt!
An dieser Stelle ein Dankeschön an unsere treuen Leser!
Der MRF-Blog ist nach wie vor ein Klein-Blog (etwas anderes war auch gar nicht zu erwarten gewesen), hat aber seine Leserzahlen im Laufe des letzten Jahres beachtlich steigern können. Im Rahmen unserer bescheidenen Möglichkeiten haben wir durchaus einiges auf die Beine gestellt. Der MRF-Blog führte Interviews mit Serap Cileli und Wolfgang Hübner, im Kommentarbereich hinterließen David Harnasch und Chris Sedlmair ihre Anmerkungen (vorausgesetzt, hinter diesen Nutzernamen stecken wirklich diese Personen), die "Achse des Guten" hat mehrfach unsere Artikel verlinkt und sogar sechs davon in voller Länge übernommen. Das MRF-Team besuchte gemeinsam die Frankfurter Buchmesse, um dort mit den "Achgut"-Autoren zu diskutieren, und traf Necla Kelek bei einer Lesung in Pfungstadt. Sicherlich alles Kleinigkeiten im Vergleich zu dem, was die großen und bekannten Blogs leisten können, aber wir finden dennoch...
... es war ein gelungenes erstes Jahr!
Noch einmal danke an alle Leser!
Und auch danke an den Blog "CDU-Politik.de", der uns gleich, nachem wir online gingen, durch einen entsprechenden Beitrag mit Verlinkung ein wenig "Starthilfe" gegeben hat!
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Lesehinweise
Eine für kommenden Montag in Ingolstadt geplante Autorenlesung des ehemaligen Berliner Finanzsenators Thilo Sarrazin (SPD) sorgt für Wirbel. Wegen eines Protestaufrufs der Grünen erhält der Veranstalter, die "Donaukurier" Verlagsgesellschaft, nach eigenen Angaben vom Mittwoch zahlreiche E-Mails aus ganz Deutschland.
http://www.kanal8.de/default.aspx?ID=983&showNews=1029337
In ihrer Verlautbarung mokiert sich die 34-Jährige, dass der DONAUKURIER Sarrazin „eine Beraterfunktion übergeben“ habe und verweist hier auf das „ausführliche Interview vom 20.9.“
Hierzu muss Folgendes klargestellt werden: Weder hat der DK Sarrazin einen Beratervertrag gegeben noch ein Interview mit ihm geführt oder gar veröffentlicht. Vielmehr haben wir ihn, wie es die journalistische Sorgfaltspflicht gebietet, am Montag angerufen und um eine Bewertung der Grünen-Protestaktion gegen den DK gebeten. In dem Bericht darüber wurde er mit einem Satz zitiert. Gerne hätten wir Frau Krumwiede gestern auf ihren Irrtum aufmerksam gemacht. Sie war jedoch nicht zu erreichen.
http://www.donaukurier.de/lokales/ingolstadt/Ingolstadt-Krumwiedes-Irrtum;art599,2480323
Er kam, sah und polarisierte kaum: Thilo Sarrazin hat Montagabend im DK-Forum gelesen, beziehungsweise gesprochen. Im Schnelldurchgang gab er die wesentlichen Thesen seines Buches "Deutschland schafft sich ab" wieder und stieß damit größtenteils auf Zuspruch.
http://www.donaukurier.de/lokales/ingolstadt/Sarrazin-legt-seine-Thesen-dar;art599,2481711
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Lesehinweis
Was halten Sie von der Vermischung verschiedener Kulturen?
SARRAZIN: Sie ist wichtig. Denn wo unterschiedliche Kulturen zusammenkommen und sich nicht vermischen, wird es mit der Zeit immer Probleme geben. Denn dann bildet sich eine gesellschaftliche Schichtung, in der zum Beispiel die einen erfolgreicher sind als die anderen. Dann können gefährliche Situationen entstehen. Denken Sie an den Völkermord an den Tutsis in Ruanda oder an die Verhältnisse im ehemaligen Jugoslawien. Es ist deshalb ein Problem, dass von Migranten aus der Türkei und den arabischen Ländern in Deutschland 90 Prozent unter sich heiraten.
Aber das muss doch auf Gegenseitigkeit beruhen. Die Deutschen müssen eine Vermischung ja genauso wollen wie die Türken.
SARRAZIN: Richtig. Aber der muslimische Glaube verbietet es ja gerade, einen Nicht-Muslim zu heiraten. Das ist das Problem.
Was würden Sie sagen, wenn einer Ihrer Söhne eine strenggläubige muslimische Frau mit Kopftuch heiraten würde?
SARRAZIN: Meine beiden Söhne sind 30 und 29, beide unverheiratet. Wenn sie jetzt jemanden mit Lendenschurz aus Palmblättern von den Fidschi-Inseln heiraten wollten, könnte ich ihnen das nicht verbieten. Das sind junge Männer, die können tun, was sie wollen.
[...]
Wir haben gehört, dass Sie irgendwann noch ein Buch schreiben wollen. Wissen Sie schon worüber?
SARRAZIN: Ich werde sicherlich noch ein Buch schreiben, verrate aber nicht, worum es gehen wird. Das müssen Sie mir nachsehen.
http://www.fnp.de/fnp/print_rmn01.c.9232575.de.htm
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Kleiner Witz zum Papstbesuch
von N. Lightenment (P)
Der Papst wird im Bundestag erwartet, um eine Rede zu halten. Gerade, als Abgeordnete der Grünen und der Linkspartei sich aufmachen, den Saal als Zeichen ihres Protestes zu verlassen, kommt Hans-Christian Ströbele aufgeregt und atemlos herbeigeeilt.
"Leute", ruft er, "hört auf, das geht nicht. So respektlos dürfen wir uns dem Papst gegenüber jetzt nicht mehr benehmen. Keine Demos, das gehört sich jetzt nicht mehr. Es ist nämlich gerade etwas passiert!"
"Was denn", fragt einer der Abgeordneten hoffnungsvoll, "hat der Papst etwa erklärt, dass er seine homophoben und frauenfeindlichen Positionen endlich aufgegeben hat?"
"Nein, nein", keucht Ströbele, "die hat er natürlich immer noch. Aber er ist eben gerade vor einer Stunde zum Islam konvertiert..."
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Lesehinweis
Und Muslime sind dümmer als andere Einwanderer?
Das steht nirgendwo in meinem Buch, und das habe ich auch nicht gesagt. In meinem Buch führe ich die durchschnittlich niedrigere Bildungsleistung der muslimischen Migranten auf ihren durch den Islam geprägten kulturellen Hintergrund zurück. Die Einstellung zu Bildung und Wissen, Eigenschaften wie Fleiß und Genauigkeit und Pflichtbewusstsein vererben sich kulturell. Wir übernehmen zu ganz großen Teilen die Werte und Einstellungen der Kultur und der Schicht, in der wir aufwachsen. Das ist der Grund, warum das Unterklassenproblem in England nicht vernünftig gelöst wird, weshalb Süditaliener anders sind als Mailänder. Und genauso ist das mit den muslimischen Migranten, die wir bekommen: Sie bringen ihre Kulturen mit und erbringen bei uns die Schulleistungen, die sie auch in ihren Heimatländern haben. Ihre Minderleistung ergibt sich nicht aus einer besonderen Benachteiligung bei uns. Die neueste Pisa-Studie zeigt, dass 15-jährige Schüler in der Türkei oder in arabischen Ländern hinter dem durchschnittlichen Schulleistungsniveau in Europa zwei bis drei Jahre zurück sind, dass der Anteil der Minderleister weitaus höher und der der Spitzenleister weitaus niedriger ist. Bei Einwanderern aus Ostasien nach USA, Kanada, Australien oder Europa ist es dagegen umgekehrt, die erbringen durchschnittlich eine weitaus bessere Bildungsleistung als die Einheimischen.
http://kurier.at/nachrichten/4154805.php
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Lesehinweise
“Udo Hempel ist ein sehr aktiver Pirat”, sagt Christian Koch, Landesvorsitzender der Piratenpartei in Niedersachsen. Hempel hat an Plakataktionen und Infotischen mitgearbeitet – so, wie es sich eine Partei von einem vorbildlichen Mitglied wünscht. Allerdings war Udo Hempel vor nicht allzu langer Zeit politisch noch anderweitig zu Hause. Es handelt sich nämlich um denselben Udo Hempel, der bis vor fünf Jahren ein führender Kopf der sächsischen Neonaziszene war und auch dem Verfassungsschutz bekannt war.
http://npd-blog.info/2009/10/01/der-pirat-aus-dem-%e2%80%9estortebekernetz%e2%80%9c/
Bodo Thiesen Piratenpartei immer noch aktives Mitglied der Partei:
"Es hören manche Leute nicht gern. Aber Hitler wollte keinen Krieg.
Zumindest nicht mit dem Westen. (Ich glaube aber, generell nicht.)”
"Nun, bis vor einigen Monaten glaubte ich auch, daß diejenigen, die "Auschwitz leugnen" einfach nur pupertäre spinner sind. Damals hatte ich aber auch noch nicht Germar Rudolf gelesen. Sorry, aber das Buch prägt einfach - zumindest wenn man objektiv ran geht. --Bodo Thiesen 19:50, 15. Jul 2004 (CEST)”
http://www.facebook.com/notes/jan-de-boer/holocaustleugnung-und-revisionismus-bei-der-piratenpartei/211893852206671
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9/11: Ich war’s!
von Immanuel Goldstein (alias Cigarette Smoking Man)
Ich gebe an dieser Stelle zu: Ich bin es gewesen! 9/11 war mein Werk. Das war die beste Arbeit, die ich je getan habe. Doch Vorsicht: Nichts, von dem, was ich Ihnen sage, ist wahr. Die Wahrheit ist irgendwo da draußen.
Damals, ungefähr zu der Zeit, als der Mossad Möllemann liquidierte, kontaktierte mich die CIA. Schon seit Wochen hielten sich die Gerüchte, wonach die amerikanischen und israelischen Geheimdienste ein ganz großes gemeinsames Projekt planten, aber niemand wusste etwas Genaues. Nun hatte ich endlich Gewissheit. Und ich wusste: Ich würde eine bedeutende Rolle dabei spielen.
Nun – that’s the way the cookie crumbles. Es folgten Jahre der Planung. Mit diesen Details will ich nicht langweilen. Die echte Herausforderung kam sowieso erst kurz vor dem großen Event. Es war schwierig. Ich habe an einem einzigen Abend viertausend New Yorker Juden angerufen, damit sie am nächsten Morgen nicht ins World Trade Center gingen. Natürlich waren nicht alle zugegen, bei einigen musste ich auf den Anrufbeantworter sprechen. Nach außen drang dadurch jedoch nichts, alle Kontaktierten besaßen sicherheitshalber Anrufbeantworter mit eingebautem Selbstzerstörungsmechanismus (ansonsten hätte die Bruderschaft ihnen auch sofort sämtliche Privilegien entzogen).
Ich war aber dennoch nur ein kleines Rädchen im System. Das Geniale an unserem Anschlag war, dass wir es geschafft hatten, dass zum fraglichen Zeitpunkt keine Juden, Amerikaner oder niederländische blondierte Rechtspopulisten im WTC waren. Wir waren sogar so geschickt, dass sich im entscheidenden Moment nur Muslime dort aufhielten (und auch nur welche mit Kopftuch, die es freiwillig trugen). Man hatte aber noch gar kein moralisches Verhalten dazu, das fest geworden wäre. Das ganze Ereignis ist ja im Grunde hinterher erst gemacht worden. Das Bedrohliche ist ja immer das Spontane. Der Opferbegriff bekam am Ende eine eigene Heiligkeit und wurde zur politischen Währung.
Wichtig war auch die Propagandaarbeit danach – habe ich schon erwähnt, dass das Ereignis im Grunde erst hinterher gemacht wurde? Nichts ist so, wie es scheint. Manche Menschen denken, dass Wolfgang Benz dem Muslim Markt ein Interview gegeben hat. Doch das stimmt nicht. In Wahrheit gehört alles zu unserem großen Plan. Wir wollten, dass die Leute es glauben. In Wahrheit war Benz zu diesem Zeitpunkt bereits gegen ein Alien ausgetauscht worden. Sicherlich werden Sie jetzt denken: Das erklärt vieles. Sie haben Recht.
Nichts ist so, wie es scheint. Nichts, was die Parteien sagen, ist wahr. Wir alle werden von morgens bis abends belogen und betrogen. Selbst den Krieg in Afghanistan gibt es nicht. Und Westerwelle ist noch nicht einmal ein echter Mensch, sondern nur eine Handpuppe. Eine Handpuppe der deutschen Wirtschaft. Leider hat Hagen Rether das bereits ausgeplaudert. Glücklicherweise ist aber Rether selbst auch nur eine Handpuppe: In ihm steckt Oskar Lafontaine. Lafontaine wiederum haben wir damals erfunden, um den Absatz von Rotwein und Kommunismus zu steigern. Aber ich schweife ab.
Die Botschaften sind da und für jedermann ersichtlich. Haben Sie sich denn nie darüber gewundert, dass sich die Namen „Osama“ und „Obama“ so sehr ähneln? Und ist Ihnen nie aufgefallen, dass „Kelek“ rückwärts gesprochen auch „Kelek“ heißt? Haben Sie sich mal gefragt, warum „Broder“ und „Breivik“ beide mit einem „Br“ anfangen – wo doch „BR“ gleichzeitig das österreichische Kfz-Kennzeichen für Braunau am Inn ist? Nichts ist zufällig.
Zurück zu meiner Mission: Zu dem Zeitpunkt, als Westergaard dann das Attentat auf sich selbst gefaket hatte – es gab niemals einen Somalier -, hatte man mich noch einmal nach Israel berufen. Ich sollte den Krieg gegen den Iran vorbereiten. Ich verbrachte drei Nächte auf dem Pontius-P.-Campingplatz. Ich hatte dort immer eine Stange Depleted Uranium in der Tasche. Ich befand mich exakt an der Stelle, an der die Hirten damals den Weihnachtsstern gesehen hatten, der ihnen die Geburt Christi verheißen hatte. Fällt Ihnen etwas auf? Hirten mit ihren Schafen auf den Weiden – und das Ende Dezember??? Unsinn. Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft.
In Israel war ich also (habe ich das erwähnt?), um den Krieg gegen den Iran vorzubereiten. Der Iran ist der nächste Gegner in unserem Kampf um die Weltherrschaft. Unsere weiblichen Agenten haben längst den Iran unterwandert und alle paar Wochen lässt sich eine von ihnen steinigen, um den Iran in Verruf zu bringen. Netanjahu weiß das. Er weiß jedoch nicht, dass wir wissen, dass er es weiß.
Auch hier sind die Weichen längst gestellt. Der Iran befindet sich endlich, so wie wir es wollten, in einer kaum noch fassbaren Bedrohungslage. Bislang konnten wir das gut vor der Öffentlichkeit verbergen. Nur die klügsten Köpfe der Welt – Paech und Steinbach – haben das durchschaut, werden aber zum Glück für uns allgemein als Wirrköpfe wahrgenommen.
Gerade als meine Arbeit in Israel getan war, erhielt ich den nächsten Anruf. Ich war gerade in meiner Küche und rührte gerade ein wenig von dem Blut christlicher Knaben an, das ich für mein 19.00 Uhr-Ritual benötigte, als eine mir unbekannte Stimme durchs Telefon schnarrte: „Sind Sie der Mann, der verantwortlich ist für den Einsturz der beiden phallusartigen Gebäude in New York? Hier wartet noch mehr Arbeit auf Sie…“
Nun bin ich wieder unterwegs in geheimer Mission. Ob ich Erfolg haben werde, können Sie schon bald der Zeitung entnehmen. Vielleicht aber auch schon sehr viel früher.
Wenn Sie jetzt immer noch vor dem PC sitzen, dann drehen Sie sich mal ganz langsam um. Aber nicht erschrecken.
Ich stehe nämlich gerade genau hinter Ihnen.
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Lesehinweis
“Das Recht auf freie Meinungsäußerung darf nicht eingeschränkt werden, wenn ein Staatsoberhaupt nach Deutschland kommt, auch nicht, wenn es der Papst ist“, sagte Roth der “Berliner Morgenpost“ (Donnerstagausgabe). Roth ergänzte mit Blick auf kritische Themen - wie die Rolle der Frau und die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Lebensformen - es werde dem Papst “mal ganz gut tun, nach Berlin zu kommen und zu spüren, was Realität ist im Jahr 2011“.
http://www.hersfelder-zeitung.de/nachrichten/politik/roth-papst-soll-realitaet-kennenlernen-1405692.html
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Lesehinweis
Ich maße mir nicht an, Ihnen Nachhilfeunterricht in Geschichte erteilen zu wollen, aber warum fehlt in Ihren Kommentaren zum Migrations-/Integrationskomplex jede Spur von Kritik? Warum stehen Sie nicht auf gegen das niederträchtigste aller niederträchtigen Totschlagargumente der Political Correctness: "Kritik am Islam gleich Rassismus und Fremdenfeindlichkeit"? Ein Xenophober, der sich Gedanken macht, ob das Kopftuch bei zwölfjährigen Mädchen ein Zeichen religiöser Selbstbestimmung ist oder eine von den Eltern verordnete Zwangsmaßnahme? Ein Ausländerfeind, wer stutzt über das Ausmaß von Gewalt an Frauen in den muslimischen Paarbeziehungen? Ein Rassist, wer hinterfragt, warum die Selbstmorde junger Muslima fünfmal höher sind als die bei Frauen ohne "Migrationshintergrund"? Ein Türkenschreck, der den signifikant überdurchschnittlichen Anteil von Migranten an der Jugendkriminalität beklagt? Ein Antimuslim-Guru, wer sich darüber entsetzt, dass muslimische Frauen und Mädchen mitten unter uns tödlich gefährdet sind, sobald sie archaischen Auffassungen im Elternhaus trotzen und mit der Integration ernst machen wollen?
http://www.welt.de/print/die_welt/debatte/article13615072/Augen-auf-verdammt.html
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Lesehinweis
"Heinz Buschkowsky, der zum Integrationsthema klare Kante zeigte, erzielte für die SPD in Neukölln ein Ergebnis von 42,7 Prozent und lag damit um 15,3 Prozentpunkte über dem Ergebnis zur Abgeordnetenhauswahl", so Thilo Sarrazin. Vor allem habe Buschkowsky sein Ergebnis weiter steigern können, während die SPD in Neukölln bei der Abgeordnetenhauswahl überdurchschnittlich verloren habe. "Umgekehrt verlor die SPD dort auf Landes- und Bezirksebene überdurchschnittlich, wo sie profilierte Vertreter des integrationspolitischen Mainstreams aufstellte, nämlich Ülker Radziwill in Charlottenburg-Wilmersdorf und Dilek Kolat in Tempelhof-Schöneberg", sagte Sarrazin. Und folgerte: "Nun steht zu hoffen, dass die darin liegenden Signale von der SPD-Führung richtig interpretiert werden."
http://www.morgenpost.de/printarchiv/seite3/article1769706/Sarrazin-hat-nachgerechnet.html
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Lesehinweis
Der Ingolstädter Kreisverband der Grünen übt nun im Vorfeld öffentlich Kritik an Sarrazins Auftritt und ruft über verschiedene Medien zur Protestaktion auf: Die Abonnenten des DONAUKURIER sollten eine Woche „Urlaub vom DK“ machen, so heißt es, und ihre Zeitung ersatzweise ins Grünen-Büro in die Griesbadgasse schicken lassen. [...] Zu Wort meldet sich auch Georg Schäff, Herausgeber des DONAUKURIER: „Die Grünen gelten ja als Partei, die für Offenheit und Toleranz steht. Daher ist es für mich sehr überraschend, dass diese Protestaktion gegen uns, den Veranstalter der Sarrazin-Lesung, ausgerechnet von dieser Seite kommt.“ Schäff sagt weiter: „Folgte man dieser Logik, dürfte man auch keinen Fernseher mehr einschalten und kein Buch von der Deutschen Verlagsanstalt mehr lesen.“
http://www.donaukurier.de/lokales/ingolstadt/Gruene-rufen-zum-Leseboykott-auf;art599,2477232,1
http://www.donaukurier.de/lokales/ingolstadt/Gruene-rufen-zum-Leseboykott-auf;art599,2477232,2
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Lesehinweis
Bei einem Attentat in Kabul ist der Ex-Präsident Afghanistans, Burhanuddin Rabbani, ums Leben gekommen. Er hatte Friedensverhandlungen mit Taliban-Vertretern geführt - einer der Männer hatte in seinem Turban eine Bombe versteckt.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,787389,00.html
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"DIE PARTEI": Sonneborns Witzigkeit
von N. Lightenment (P)
Das Satireprojekt "DIe Partei" um Martin Sonneborn kam bei den Wahlen in Berlin auf 0,9% der Wählerstimmen. Ich muss zugeben, dass ich die gesamte Aktion eher mäßig witzig fand. Sonneborn wirkte entweder zahm (dann war er langweilig) oder angriffslustig dort, wo es gefahrenlos war (dann war er peinlich).
Dass dabei seinem Witz eine innere Logik völlig abgeht, sei folgende Begebenheit wiedergegeben:
Sonneborn trat auch für seine "Partei" an, als beim RBB die Vertreter der Kleinparteien vorgestellt wurden. Sein Auftritt folgte dabei direkt dem von René Stadtkewitz, der unter anderem von einem Burkaverbot gesprochen hatte.
Sonneborn begann sein Statement mit einem Brüller: "Ich bin dafür, René Stadtkewitz zu verschleiern." Von dem jugendlichen Publikum hielt er dafür donnernden Applaus.
Genau genommen aber waren sowohl Sonneborns Äußerung als auch die Reaktion der Zuschauer selten dämlich: Stadtkewitz hatte ja zuvor gegen Verschleierung argumentiert, weil dies seiner Ansicht nach etwas Schlechtes ist (was ihm aber den altbewährten Populismusvorwurf seitens des Moderators einbrachte). Wenn nun Sonneborn fordert, man solle Stadtkewitz verschleiern, dann vertritt Sonneborn ja selbst die Vorstellung, dass Verschleierung von Menschen etwas Schlechtes ist (denn er will ja Stadtkewitz nichts Gutes damit tun). Sonneborns Witz gibt also Stadtkewitz inhaltlich recht, anstatt sich - wie beabsichtigt - über ihn lustig zu machen: Stadtkewitz soll mal Verschleierung am eigenen Leibe spüren! Diese Forderung würde aber eigentlich nur dann Sinn ergeben, wenn sich Stadtkewitz zuvor für Verschleierung ausgesprochen hätte.
Sowohl Sonneborns Äußerung als auch Stadtkewitz' Verbotsvorschlag liegt die Vorstellung zugrunde, dass Verschleierung einen Menschen verschwinden lässt. Das Publikum klatscht blöde und hat's nicht kapiert.
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Lesehinweis
Beide taten nichts, um potenzielle Opfer zu schützen oder tatsächlichen Opfern zu helfen. Wie der Rest aller anderen Mitwisser auch, inklusive des späteren Schulleiters Wolfgang Harder. Und Hentig, der Freund Beckers, will von dessen schandhaftem Tun bis heute nichts gewusst haben − und riet zum Aussitzen dessen, was die Opfer Beckers niemals aussitzen können. Dass Hentig nichts von dem Missbrauch weiterer Jugendlicher in der Wohnung über ihm wahrgenommen hat, wage ich zu bezweifeln. Dass er das heile Bild von seinem Freund und dessen „Lehre“ bewahren möchte, kann ich verstehen. Heute sitzen im Trägerverein der OSO neben drei Elternvertretern, einigen Lehrern und Mitarbeitern der Schule fast nur ehemalige Schüler und die designierte Schulleiterin Frau Professor Katrin Höhmann. Die Satzung des Vereins ist noch jene aus der Beckerära.
http://www.fr-online.de/missbrauch/gastbeitrag-zur-odenwaldschule-erneut-versagt-die-schule,1477336,10862334,item,1.html
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Die „Piraten“: Eine populistische Männerpartei
von Thomas Baader
Man kann eigentlich nicht falscher liegen als Stefan Reinecke, der in seinem Kommentar in der taz schreibt: „Wowereit repräsentiert wie kein zweiter das Selbstbild Berlins als lässige Metropole. Und von der Unzufriedenheit, die überall gärt, profitierten in Berlin die Piraten. Anderswo kommen solche Stimmungen Populisten zu Gute nutzt.“ Denn die Piratenpartei ist genau das, was Reinecke in ihnen nicht sehen möchte: Populisten.
In Berlin befand sich unter den ersten fünfzehn Kandidaten der „Piraten“ nur eine einzige Frau, und auch in der Wählerschaft hält sich der Frauenanteil doch arg in Grenzen. Nun könnte man diese Partei noch wohlwollend als Politposse der überwiegend männlich besetzen Computer-Nerd-Szene abtun, wenn sich die politischen Inhalte der „Piraten“ nicht so vehement gegen den Rechtsstaat selbst richten würden.
Dass ein „taz“-Journalist dies nicht zu erkennen vermag, verwundert nicht, ist diese Zeitung doch so sehr mit dem Kampf gegen Rechtspopulismus beschäftigt, dass es zuweilen außerhalb der Vorstellungskraft der Redakteure zu liegen scheint, dass es auch noch einen Populismus gänzlich anderer Art geben könnte. Die „Piraten“ sind eine Partei, die sich nach eigenem Bekunden nicht sicher ist, ob es Linksextremismus überhaupt gibt, das Urheberrecht will man revolutionieren (was auf eine De-Facto-Abschaffung hinaus läuft), öffentliche Verkehrsmittel sollen kostenlos sein (ohne dass deutlich würde, wie man das finanzieren möchte). Das grenzenlos verfügbare Internet, wie es der Piratenpartei vorschwebt, würde auch bei Kinderpornografie keine Ausnahme machen.
Die „Im Himmel ist Jahrmarkt“-Mentalität der „Piraten“ kommt beim Wähler indes gut an: nur Vorteile für mich, keine Nachteile. Maximale Freiheit, aber keine Verantwortung. Alles umsonst, bezahlen werden es andere. Alles populäre Positionen, aber inhaltlich fragwürdig bis katastrophal. Eben dadurch erweist sich die Piratenpartei als einer der Fälle, wo der Populismusvorwurf endlich einmal uneingeschränkt gerechtfertigt ist.
Ein kleine Ironie zum Schluss: In demselben Kommentar, in dem Reinecke in dem politischen Tun der „Piraten“ keinen Populismus zu erkennen vermag, spricht er von einem „Verzweiflungs-Populismus der FDP“.
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Bericht: Lesung von Necla Kelek in Pfungstadt
von Thomas Baader
Necla Kelek hielt am 18.9.2011 im hessischen Pfungstadt eine Lesung. Drei Mitglieder des MRF-Teams waren im Historischen Rathaus vor Ort.
Kelek sprach zu Beginn die „arabische Revolution“ an, die zurzeit in mehreren Ländern in Nordafrika und im Nahen Osten stattfindet: Nüchtern betrachtet seien bisher nur Diktatoren verjagt worden, nach Marx mache jedoch das Wesen einer Revolution vor allem eine grundlegende Umgestaltung der Gesellschaft aus. Da bereits jetzt Stimmen in diesen Ländern auf der Scharia als Grundlage jeder zukünftigen Gesellschaftsordnung beharrten, zeigte Kelek sich in dieser Hinsicht skeptisch. Sie zitierte eine prominente ägyptische Frauenrechtlerin, die die Ansicht vertrat, dass zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch gar nichts gewonnen sei. Aufklärung, so Kelek weiter, sei eben ohne Religionskritik undenkbar. Dementsprechend könne man in den arabischen Ländern nur dann von einer echten Revolution sprechen, wenn die Religion endlich kritisch hinterfragt werde.
An die Analyse der Gegenwart schloss Kelek eine historische Betrachtung an: Die Tatsache, dass der Islam eben nicht nur Religion, sondern auch Weltanschauung und politische Ideologie sei und sich anders als das Christentum keiner Säkularisierung unterzogen habe, sei eben nur aus seiner Geschichte heraus erklärbar. Im Mittelalter sei der Islam sogar innovativer gewesen, christlichen Theologen wie Thomas von Aquin hingegen habe die Frau als etwas Mangelhaftes und Misslungenes gegolten. Schließlich aber habe sich in den europäischen Gesellschaften eine rationale Wissenschaft herausgebildet, während sich in den islamischen Ländern eine historische Lesart des Korans verboten habe. Aus der islamischen Gesellschaft sei somit jegliche Innovationsfähigkeit verschwunden.
Es sei dieser Hintergrund, auf dem die Integrationsprobleme heutiger muslimischer Einwanderer beruhten. In diesem Zusammenhang verwies Kelek darauf, dass nach deutschem Recht die Religionsmündigkeit eines Menschen im Alter von 14 Jahren vorliege – weshalb das Tragen eines Kopftuches für jüngere Kinder nicht zuzulassen sei. Kelek plädierte in der Kopftuchfrage somit für ein „Recht auf Kindheit“. Die bereits gültige Integrationsgesetzgebung verlange zudem eben auch die Annahme der hiesigen Rechtsordnung und der entsprechenden kulturellen Werte.
Ein gewichtiges Integrationsproblem sieht Kelek in der Verunsicherung, die die Deutschen (und die Europäer im Allgemeinen) selbst bezüglich ihrer Identität hätten: Das eigene Land sei eben nicht nur die Wiege des Holocaust oder eine ehemalige Kolonialmacht, Nationalbewusstsein sei nicht Nationalismus und Identität nicht Rassismus. Im Gegenteil betrachtet Kelek eine gefestigte Identität der Aufnahmegesellschaft als etwas, das auf Einwanderer attraktiv wirken kann.
Nicht alle trauten an diesem Abend den etablierten Parteien die Lösung dieser Probleme noch zu: In der abschließenden Diskussion kam aus dem Publikum der Vorschlag, von nun an nicht-radikale Kleinparteien zu wählen.
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Lesehinweis
Die niederländische Regierung hat ein Burka-Verbot im öffentlichen Raum beschlossen. «Es wird in der Öffentlichkeit ein allgemeines Verbot des Tragens von Kleidungsstücken geben, die das Gesicht bedecken», teilte das Innenministerium nach einer Kabinettssitzung mit.
http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2011/09/17/International/Niederlaender-beschliessen-Burka-Verbot
Im selben Artikel die alte Logik à la "Wenn nur wenige Menschen morden, brauchen wir Mord ja nicht mehr unter Strafe stellen...":
Ein Burka-Verbot sei unnötig, weil nur wenige Frauen in Europa einen Ganzkörperschleier trügen, hiess es in einer Abschlusserklärung einer zweitägigen Imame-Konferenz in Wien.
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Türkischer Staatspräsident sieht Demokratiedefizit in Deutschland
von N. Lightenment (P)
Der türkische Staatspräsident spricht davon, dass das deutsche Einwanderungsrecht nicht im Einklang stünde mit dem Gedanken einer fortschrittlichen Demokratie.
Übrigens: Der Demokratieindex des Jahres 2010 zeigt Deutschland auf Platz 14.
Und die Türkei auf Platz 89.
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Lesehinweise
Es sei in Ordnung, dass der Papst sein Heimatland besuche und hier Messen abhalte, betonte Ströbele. „Aber im Deutschen Bundestag vor den Vertretern des gesamten deutschen Volkes zu reden, gebührt Personen, die besondere Verdienste in der Politik erworben haben.“ Das sei beim Papst nicht der Fall.
http://www.focus.de/panorama/vermischtes/papst-besuch-kritik-an-geplantem-bundestag-auftritt_aid_666261.html
Als am 26. September 2001 der ehemalige KGB-Agent Wladimir Putin als russischer Präsident vor dem deutschen Bundestag redete, rollten seine Panzer gerade durch Tschetschenien. Das störte die – bis auf einen einzigen – vollständig versammelten Abgeordneten nicht: Stehend und minutenlang applaudierten Christ- und Sozialdemokraten, Liberale, Grünen und Linke. [...] In der Tat dürfte es in keiner Sprache der Welt einfach zu erklären sein, warum deutsche Abgeordnete den Kriegsherrn Putin feiern und den Kirchenfürsten Benedikt beschämen wollen.
http://www.welt.de/politik/specials/papst/article13610442/Die-Papst-Tunte-und-der-schwule-Swingerclub.html
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Ahoi Piratenschwarm
von Philipp (P)
Kennen Sie das? Sie besuchen eine ihrer üblichen Seiten mit Forum oder Kommentarfunktion, äußern sich zu einem aktuellen Thema – und sind auf einmal umgeben von zahlreichen Kommentatoren mit gleicher, aber im Verhältnis zu Ihnen dezidiert anderen Meinung? Und das in einem Forum, das sonst eher ruhig und selten von Konfrontation geprägt war? Diese Erfahrung dürfen gerade immer wieder die Seiten und Seitenbesucher machen, die sich kritisch zu den Piraten äußern wollen. Erst kommt der Artikel, dann die ersten Verlinkungen und dann: der Sturm. Dutzende, manchmal hunderte Beiträge machen Ihnen klar, warum sie und/oder der Autor des Artikels falsch liegen. Ihre Einwände werden – allzu oft sprachlich nicht zimperlich – verhöhnt oder abgetan. Sollten Sie sich darüber aufregen, wird Ihnen mitgeteilt, dass Meinungsfreiheit auf dieser Seite wohl erlaubt sein müsse – sollten sie es wagen, kritisch zu bleiben, hört die Toleranz aber ganz schnell auf. Der Piraten-Schwarm: ein Phänomen.
Es ist das Konzept der lokalen Konzentration: eine im Gesamtvergleich kleine Gruppe kann lokal zur Übermacht werden und so in mehreren aufeinanderfolgenden Treffen einen größeren Gegner schlagen – oder mit einem Treffer an einem neuralgischem Punkt diesen ganz schlagen. Nichts anderes hat schon Friedrich der Große mit seiner schiefen Schlachtordnung gemeint – und bewiesen.
Die Piraten als die Netz-affinste Partei haben in der allgemeinen (Wahl-) Bevölkerung einen Rückhalt von ca 2%. Im Netz sieht dies ganz anders aus: hier werden sie zur ernstzunehmenden Größe, zumal ob des gemeinschaftlichen sich-nicht-vertreten-und-politisch-verstanden-fühlens und der schwammigen inhaltlichen Wünsch-dir-was-Positionen die Kohärenz oftmals sehr hoch ist. Dass die Kritik von außen, auch außerhalb anderer Parteien zunimmt, liegt an den bisher gefassten Beschlüssen, die nach den guten Anfängen mit der Freiheit von staatlichen Eingriffen in das eigene Mediennutzungsverhalten, verstärkte Schulung und Heranführung der Kinder in Schulen an Internet und neue Medien, Open Government in der Verwaltung und der Forderung nach einem gelockerten Umgang mit Computerspielen und neuen IT-Entwicklungen eine ganz andere Richtung nahmen:
Ausdehnung des Wahlrechtes auch auf Nicht-Staatsbürger, ausgedehnte Personenfreizügigkeit für Asylbewerber, uneingeschränkte Arbeitserlaubnisse für Flüchtlinge und Asylsuchende, keine Regelstudienzeit an Hochschulen sondern „freies und kritisches“ Studieren, freie Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und Abschaffung von Schwarzfahrdelikten, individuelle Kennzeichnungspflicht für Polizisten, Ausweitung des Rechts auf Drogenkonsum, usw..
Wie bei vielen Bewegungen im Frühstadium überwiegt hier die Piraten-Solidarität die teils weit auseinanderlaufenden Meinungen. Das ist gut für eine Gruppe, die sich erst noch finden muss und viel bewegen will. Das kann aber im politischen Diskurs auch sehr schlecht sein. Einerseits weil, wie gezeigt, durch lokale Übermachtbildung eine wirklich kritische Diskussion selten Toleranz findet und immer mehr Seiten darauf verzichten, überhaupt Kritik zu üben und weil zweitens auch der Eindruck entsteht, man wäre als Pirat in der Mehrheit. Und das ist, mit Blick auf das ganze Netz, absolut nicht der Fall.
Der wachsende Piratenschwarm ist nicht ohne Einfluss – wozu er diesen aber nutzt, muss hinterfragt werden dürfen.
Dieser Artikel erschien zuerst auf dem Blog "CDU-Politik.de":
http://www.cdu-politik.de/www/cdupolitik/wordpress314/2011/09/16/ahoi-piratenschwarm/#more-12299
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