| | | | | DIE MENSCHENRECHTSFUNDAMENTALISTEN | - Weder Populisten noch Verharmloser - |
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SPD und Grüne wollten Kanzlerin Merkel mit dem Präsidentschaftskandidaten Gauck in Bedrängnis bringen. Dieser vertritt aber Positionen, die der Opposition mehr zu schaffen machen, als dem bürgerlichen Lager.
[...]
Die Opposition nämlich war im Grunde schon vom Kandidaten Gauck abgerückt, als Philipp Rösler sich auf internen Druck hin entschloss, für den in der Öffentlichkeit populären Kandidaten einzutreten und somit der Kanzlerin die Stirn zu bieten. SPD und Grüne hatten mit dem einstigen DDR-Bürgerrechtler, der 2010 gegen Christian Wulff angetreten war, Merkel in Bedrängnis bringen wollen. Zumindest die Grünen aber hätten in der Bundesversammlung auch gern Klaus Töpfer ihre Stimme gegeben. Nicht nur, dass man sein Eintreten für den Umweltschutz schätzt. Auch seine internationale Erfahrung erscheint angesichts der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise von großem Wert.
http://www.focus.de/politik/deutschland/wulff-unter-druck/nominierung-von-joachim-gauck-das-linke-lager-koennte-kroeten-schlucken-muessen_aid_716409.html
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"Wenn der Verfassungsschutz bestimmte Personen oder Gruppen innerhalb dieser Partei observiert, wird es dafür Gründe geben." In diesem Satz steckt alles, was Gauck an Intellektualität und Freiheitsliebe zu bieten hat.
Dabei hat er sich nicht erst im letzten Jahr ideologisch zwischen Martin Walser, Erika Steinbach und Stefan Effenberg verortet. Ein reaktionärer Stinkstiefel war er schon vorher.
http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=tz&dig=2012%2F02%2F21%2Fa0133&cHash=7afd487b0c
Siehe auch:
Ein herausgelöstes Zitat so einzusetzen, wie es einem in den Kram passt, ist eine massenmediale Erfindung, die in den sozialen Medien nur schlecht nachgeahmt wird. In der "taz" erschien am Tag nach Gaucks Nominierung ein Artikel, der behauptete, Gauck missbillige es, "wenn das Geschehen des deutschen Judenmordes in eine Einzigartigkeit überhöht wird". So unerhört sich dieser Halbsatz anhören mag, auf so unredliche Weise ist er einem Redenmanuskript Gaucks bei der Robert-Bosch-Stiftung entrissen. In der Rede über die europäische Erinnerungskultur sagte Gauck tatsächlich:
"Nur am Rande sei die Gefahr der Trivialisierung des Holocaustgedenkens erwähnt. Unübersehbar gibt es eine Tendenz der Entweltlichung des Holocaust. Das geschieht dann, wenn das Geschehen des deutschen Judenmordes in eine Einzigartigkeit überhöht wird, die letztlich dem Verstehen und der Analyse entzogen ist."
Im weiteren Verlauf der Rede wird klar, dass Gauck mit dem Halbsatz eigentlich meinte, dass es gefährlich sei, so zu tun, als könne sich ein Holocaust sowieso nie wieder ereignen und man daher gar nicht besonders erinnern, analysieren, aufarbeiten müsse - das Gegenteil einer Verharmlosung.
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,816601,00.html
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Grummeln nach der Einigung: Grüne, Linke und Zuwanderer ziehen die Eignung Joachim Gaucks für das Amt des Bundespräsidenten in Zweifel. Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Hans-Christian Ströbele verlangte von Gauck am Dienstag Erklärungen zu Äußerungen über Hartz IV, die Occupy-Bewegung und den ehemaligen Bundesbankvorstand Thilo Sarrazin.
Der Grünen-Fraktionssprecher für Integration, Memet Kilic, nannte Gauck nicht wählbar. Der frühere DDR-Bürgerrechtler Friedrich Schorlemmer warf dem Kandidaten von Union, SPD, FDP und Grünen vor, nur ein Thema zu kennen. Die Grünen-Spitze verteidigte Gauck.
Ströbele sagte der "Frankfurter Rundschau", Gauck habe den Finanzkapitalismus verteidigt, Sarrazins zuwanderungskritische Thesen mutig genannt und die Nöte sozial Schwacher kleingeredet. Ob er in der Bundesversammlung für Gauck stimmen werde, hänge von dessen Erklärungen ab, sagte Ströbele.
http://www.welt.de/politik/deutschland/article13878478/Die-Gruenen-streiten-ploetzlich-ueber-Joachim-Gauck.html
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Trotz dieser Bezugnahme auf die Äußerung von Bundespräsident Wulff scheint ein solches Geschäftsmodell problematisch. Wenn Männer bestimmte Angebote nicht wahrnehmen können, weil sie Männer sind und eine Frau nicht mitfahren darf, weil sie eine Frau ist, drängt sich die Frage auf, ob das mit dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) vereinbar ist.
Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) bejaht dies. Auf Anfrage teilte die Einrichtung mit, dass weder die Vermittlung von Fahrangeboten noch die Fahrangebote selbst gegen das AGG verstoßen. Bei den Fahrangeboten sei das Benachteiligungsverbot schon deshalb nicht verletzt, weil es sich dabei um kein Massengeschäft handele. § 19 Abs. 1 AGG setzt ein solches Geschäft voraus und definiert es als zivilrechtliches Schuldverhältnis, das typischerweise ohne Ansehen der Person zu vergleichbaren Bedingungen zustande kommt.
[...]
Diese Argumentation erscheint durchaus schlüssig. Sie führt jedoch zu erstaunlichen Ergebnissen und offenbart zugleich grundsätzliche Probleme des AGG. Dies zeigt sich bereits, wenn man die Ausführungen der ADS auf andere Sachverhalte überträgt.
Mitfahrzentralen, Auktionshäuser und viele andere Plattformen könnten ihren Nutzern vorschreiben, bestimmte personenbezogene Merkmale anzugeben, die dann veröffentlicht werden. Zugleich könnten sie vorgeben, dass sich die jeweiligen Angebote nur an solche Kunden wenden dürfen, die das gleiche Merkmal aufweisen. In Betracht kämen dabei auch die nach § 19 Abs. 1 AGG verpönten Diskriminierungsmerkmale, also neben dem Geschlecht auch Rasse oder ethnische Herkunft, Behinderung, Alter oder sexuelle Identität.
Ein solches Geschäftsmodell wäre immer dann zulässig, wenn die Nutzer offiziell keiner bestimmten Gruppe angehören müssen. So könnte man zum Beispiel die Nationalität als Merkmal wählen, den Zugang aber allen Nationalitäten ermöglichen. Welche Gruppen das Angebot tatsächlich nutzen sollen, ließe sich, wie im Fall des Muslimtaxis, durch eine entsprechende Namensgebung verdeutlichen.
Damit wäre das AGG bei solchen Geschäftsmodellen "ausgehebelt". Ein seltsames und vom Gesetzgeber sicherlich nicht gewünschtes Ergebnis.
http://www.lto.de/de/html/nachrichten/5600/hamburger-muslimtaxi-die-geschlechtertrennung-ist-ein-teil-von-deutschland/
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Deshalb mahnt der ostdeutsche Protestant auch im internationalen Diskurs mehr Selbstbewusstsein an, mehr Herzblut für die die „westlichen Werte“, die auf den Menschenrechten fußen. Dabei nimmt er namentlich auch diejenigen in die Pflicht, die ihm besonders nahe sind: „Gerade bei einen evangelischen Brüdern und Schwestern und einigen Grünen und sozialdemokratischen Christen sind Güte und Großmut teilweise so unendlich groß, dass sie fortwährend alle Schuld der Welt einräumen. Angebracht sei jedoch viel mehr stolz auf 60 Jahre in Frieden und Achtung der Menschen- und Bürgerrechte zu sein - und das gegenüber allen „kommunistischen, fanatisch-islamistischen und despotischen Staaten“ auch laut zu bekennen.
Zitate aus Gaucks Buch "Freiheit - Ein Plädoyer":
"Sind wir zu vornehm und satt geworden, um für die Werte zu streiten, die für den Westen Deutschlands seit 60 Jahren selbstverständlich geworden sind?“
„Gleichgültigkeit ist ein anderer Name für Verantwortungslosigkeit.“
http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/joachim-gauck-der-demokratie-streiter/6224882.html
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Nach Trauergottesdienst und -marsch soll nun auch ein Gedenkstein auf dem Friedhof in Remmighausen an die getötete Arzu Özmen erinnern. "Nach der Beerdigung in der Türkei brauchen die Menschen vor Ort einen Ort, um ihre Trauer ausdrücken", sagt Mitinitiator Pfarrer Dieter Bökemeier. Viele in Remmighausen seien der Meinung, dass das Schicksal von Arzu nicht in Vergessenheit geraten dürfe. "Daher der Wunsch nach einem Gedenkstein", so Bökemeier. Die Stadt habe bereits Zustimmung signalisiert.
http://www.lz.de/aktuelles/aktuelle_meldungen_aus_der_region/6096723_Stadt_befuerwortet_Gedenkstein_fuer_Arzu.html
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Zehntausende fordern in einer Facebook-Gruppe die Bestrafung des saudi-arabischen Journalisten Hamsa Kaschgari, weil er den Propheten Mohammed beleidigt haben soll. Sie wollen ein Exempel statuieren und verlangen die Hinrichtung des 23-Jährigen. Kaum einer stellt sich dem Hass entgegen.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,815501,00.html
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Das Gericht begründete seinen allerdings noch nicht rechtskräftigen De-facto-Freispruch damit, es gäbe “in der Tat heftige Diskussionen in der Öffentlichkeit zum Thema Missbrauch in der katholischen Kirche”. Der Gerichtsentscheid sei “bedingt durch die in den letzten beiden Jahren bekannt gewordenen, zahlreichen Fälle von Mißbrauchshandlungen von katholischen Geistlichen und anderen Mitarbeitern der katholischen Kirche.” Daher sei der Ausdruck “Kinderficker-Sekte” nicht geeignet, den “öffentlichen Frieden zu stören”, verkündete die Richterin. http://www.news4press.com/Meldung_638181.html
Das Oberlandesgericht Wien hat am Dienstag das Urteil erster Instanz gegen Elisabeth Sabaditsch-Wolff wegen ihres Vortrags an der FP-Parteiakademie voll inhaltlich bestätigt. Sabaditsch-Wolff ist wegen Herabwürdigung religiöser Lehren zu 480 Euro Geldstrafe verurteilt worden, weil sie sich in einem Islam-Seminar im Herbst 2009 abfällig über den Propheten Mohammed geäußert hatte. [...] In einem Seminar für FPÖ-Jungwähler hatte Sabaditsch-Wolff dem Propheten Mohammed einen "relativ großen Frauenverschleiß" unterstellt und durchklingen lassen, er habe "gerne mit Kindern ein bisschen was" gehabt - wobei sie sich auf den Umstand bezog, dass dessen dritte Frau der islamischen Überlieferungen zufolge bei der Eheschließung sechs und beim Vollzug der Ehe neun Jahre alt gewesen sein soll.
http://derstandard.at/1324170300225/FPOe-Islam-Seminar-Urteil-zur-Geldstrafe-bestaetigt-Sabaditsch-Wolff-will-kaempfen
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"Soll ich meine eigene Schwester töten?" - Ehrenmorddrohungen im Daweta-Forum
von N. Lightenment (P)
Wieder einmal Morddrohungen bei "Daweta - Kurdisches Hochzeitsportal". Am 11.02.12 stellte dort ein anonymer Nutzer die Frage, ob er seine eigene Schwester töten solle. Als Grund wird angegeben, dass sie mit einem Albaner Geschlechtsverkehrt gehabt haben soll. Obwohl der Nutzer die Schwester "schon mehrfach zusammengeschlagen" habe, treffe sie sich immer noch mit ihrem Freund. Zwar befinde er sich bezüglich der Mordabsicht in einem Gewissenskonflikt. "Aber mein Hass auf sie ist sehr, sehr groß", schreibt der Unbekannte. Er äußert schließlich verschiedene Überlegungen, um die Angelegenheit zu bereinigen (Schwester im Keller einsperren, den Freund verprügeln usw.).
Der Eintrag wurde mittlerweile bei Daweta gelöscht, liegt dem MRF-Blog aber im Originalwortlaut vor. Ein beherzer Bürger hat bereits die Polizei eingeschaltet.
Die anderen Nutzer reagierten teils mit Ablehung, teils mit Zustimmung auf die im Forum geäußerten Mordgedanken.
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Feindbild Westen
Rezension
von Thomas Baader
Mit Jürgen Todenhöfers „Feindbild Islam – zehn Thesen gegen den Hass“ geht die seit Jahren geführte Debatte um das Verhältnis der westlichen zur islamischen Welt in eine neue Runde. Das 64seitige Buch hat viel Beifall erhalten, so beispielsweise auch in Form einer überraschend unkritischen Rezension auf der Website des Humanistischen Pressedienstes. Dabei hält vieles, was Todenhöfer schreibt, einer genaueren Überprüfung nicht stand. Es verwundert, dass vielen Rezensenten die zahlreichen Sachfehler der kurzen Schrift offensichtlich entgangen sind. Ich spreche hierbei nicht von Dingen, über die man durchaus unterschiedliche Ansichten haben darf, sondern ich rede von Dingen, die faktisch und überprüfbar einfach Falschaussagen darstellen. Der antiwestlichen Einstellung des Autors mag man kritisch gegenüberstehen oder eben auch nicht, die sich ständig wiederholenden Fehlinformationen hingegen sind einfach nur ärgerlich und diskreditieren die Schrift als ganzes.
Bei seinem Versuch, negative Klischees zu widerlegen, schafft Jürgen Todenhöfer positive Klischees. In paternalistisch-wohlmeinendem Tonfall werden Muslime immer wieder pauschal mit den Attributen „gastfreundlich“, „herzlich“ und „liebenswert“ belegt. Die Wirklichkeit dürfte dann wohl doch etwas differenzierter sein. Todenhöfer möchte offenbar Zerrbildern nicht etwa die Wahrheit, sondern andere Zerrbilder entgegenhalten.
Todenhöfers erste These lautet, der Westen sei viel gewalttätiger als die muslimische Welt. Die These wird durch eine Aufzählung diverser Gewalttaten des Westens, begangen zu verschiedenen Zeiten und von verschiedenen Akteuren, untermauert. Zwar belegt Todenhöfer seine Aussagen nicht sehr oft mit Quellenangaben, dennoch gibt es keinen Grund, die von ihm an dieser Stelle genannten Verbrechen anzuzweifeln (wenn man von einem sehr unkritischen Umgang mit den umstrittenen Ergebnissen der Lancet-Studie über die Anzahl der im Irak getöteten Menschen einmal absieht). Es ist daher auch nicht die Position Todenhöfers, dass der Westen in seiner Geschichte oft gewalttätig aufgetreten sei, die den informierten Leser befremdet, es ist vielmehr seine Verharmlosung und Relativierung der nichtwestlichen Gewalt. „Nicht ein einziges Mal in den letzten zweihundert Jahren hat ein muslimisches Land ein westliches Land angegriffen“, schreibt Todenhöfer. Nun hängt der Wahrheitsgehalt dieser Aussage davon ab, was man als „westliches Land“ alles gelten lässt. Zählt man auch Israel als westliches Land (was man normalerweise tut), so ist Todenhöfers Behauptung angesichts der zahlreichen Angriffe der arabischen Nachbarländer eindeutig falsch. Und es sollte auch daran erinnert werden, dass dem Eintritt des Osmanischen Reiches in den Ersten Weltkrieg ein türkischer Angriff auf russische Schwarzmeerhäfen (ohne Kriegserklärung) vorausging. Letztlich aber sind Todenhöfers „zweihundert Jahre“ natürlich auch eine Zeitspanne, in denen der Westen militärisch und machtpolitisch stark, die islamische Welt hingegen ohnmächtig war. Es wäre also an dieser Stelle daher eher auf das Unvermögen und nicht auf den Unwillen zur Aggression zu verweisen. Blickt man hingegen auf eine Epoche, in der Orient und Okzident einander auf Augenhöhe begegnen konnten (oder die islamische Welt gar militärische Überlegenheit genoss), dann erscheinen die Unterschiede im Hinblick auf aggressiv-expansives Verhalten sehr gering.
Es ist diese selektive Wahrnehmung Todenhöfers, die sich durch seine ganze Schrift zieht. Was in sein Weltbild passt, führt er als Beleg an, was nicht passt, lässt er weg. Er thematisiert die Kolonialpolitik des Westens, aber keineswegs die ebenfalls brutale Kolonialisierung Ostafrikas durch die Araber, die nur aufgrund der Unzulänglichkeit der Mittel keinen noch größeren Umfang angenommen hat. Auch gewinnt man den Eindruck, dass ihm das Ausmaß des arabischen Sklavenhandels unbekannt zu sein scheint. Dieser bewegte sich in ähnlichen Dimensionen wie der der westlichen Welt, wenn auch über einen deutlich längeren Zeitraum hinweg. Kolonialpolitik ist sicherlich verdammenswert, aber das Verdammen möge bitte doch mit korrekten und seriösen Argumenten geschehen: Die Alphabetisierungsquote Algeriens, die laut Todenhöfer vor der Kolonialisierung 40% betragen haben soll und danach nur noch 20%, ist ein Einzelbeispiel, dem natürlich bei anderen kolonialisierten Ländern eine gegenteilige Entwicklung gegenübersteht, die Todenhöfer – wieder einmal – verschweigt. Die Kolonialzeit war oft blutig, aber ein von Todenhöfer suggeriertes Goldenes Zeitalter der arabischen Welt hatte es zuvor eben auch nicht gegeben. Die einheimischen Unterdrücker und Ausbeuter waren im Zuge der Kolonialisierung lediglich durch fremde Unterdrücker und Ausbeuter ausgetauscht worden, die manchmal brutaler, manchmal aber auch ein wenig menschlicher auftraten als ihre Vorgänger.
Kein Satz jedoch bringt die realitätsfernen Vorstellungen des Autors deutlicher zur Geltung als dieser hier: „Anders als bei uns gibt es in der muslimischen Welt das Phänomen ‚Fremdenfeindlichkeit’ überhaupt nicht.“ Ist Jürgen Todenhöfer, diesem „Kenner der arabischen Welt“, etwa wirklich der offene Rassismus, der beispielsweise indischen Gastarbeitern in den Vereinigten Arabischen Emiraten entgegenschlägt und von dem immer wieder bericht wird, völlig unbekannt? Weiß er nichts von dem Progrom an der jüdischen Bevölkerung Bagdads im Jahr 1941? Hat er noch nie etwas von den türkischen Massakern an den Armeniern in den 1890ern und während des Ersten Weltkrieges gehört? Hat er keine Kenntnis davon, dass nicht wenige muslimische Familien erhebliche Vorbehalte gegen einen „fremden“ Schwiegersohn haben? Dass in den entlegenen Gebieten der islamischen Welt bereits der Angehörige eines anderen Stammes als „Fremder“ gilt (obwohl sprachlich und kulturell eng verwandt), zu dem man deutliche Distanz wahrt? Bekanntlich gibt es rechtsextreme türkische Organisationen und Parteien. Wogegen wenden die sich wohl, wenn nicht gegen Fremde? Die gesamte muslimische Welt ist voller ethnischer und religiöser Konflikte. Die Rechte von Minderheiten sind stark eingeschränkt. Neun der zehn Länder, in denen Christen der größten Verfolgung ausgesetzt sind, sind islamische Länder. Auch was die Verbreitung des Antisemitismus angeht, sind die islamischen Länder Spitzenreiter. Ich wiederhole: An keiner anderen Stelle wird die selektive Wahrnehmung Todenhöfers deutlicher als an dieser.
Phasen der Toleranz im Islam, die es natürlich gegeben hat, werden den blutigsten Kapiteln der christlichen Geschichte gegenübergestellt. Das würde natürlich andersherum genauso funktionieren. Das Christentum sieht sicherlich schlecht aus, wenn man die Kreuzzüge und spanischen Judenvertreibungen mit den Taten Saladins und dem maurischen Andalusien vergleicht, wie Todenhöfer das tut. Die Eroberungskriege des Islam hingegen, die andersgläubige Gebiete unter seine Herrschaft brachten (noch zum Zeitpunkt des ersten Kreuzzuges war die Bevölkerung Ägyptens und Syriens mehrheitlich christlich) und die zahlreich historisch belegten Benachteiligungen von Christen und Juden hätten, als Beispiele herangezogen, eine ganz andere Art von Vergleich erlaubt. Wieder einmal schaltet Todenhöfer seine Fähigkeit zum kritisch-analytischen Denken bewusst aus, wenn er sich seinem Lieblingsthema zuwendet.
Vollends ins Unseriöse gleitet das Buch schließlich ab, als Todenhöfer sich der systematischen Verharmlosung von Diktaturen widmet. Die Anzahl von Synagogen und Kirchen im Iran dient ihm als Beleg dafür, dass die Lage der Juden und Christen dort so schlimm wohl nicht sein könne. Dabei hätte das deutsche Kaiserreich ihm als Beispiel dafür dienen können, dass die bloße Anzahl von Synagogen noch keine Aussage darüber zulässt, wie weit verbreitet Antisemitismus in Gesellschaft und staatlichen Organen ist. Todenhöfer schwärmt von der Existenz jüdischer Kindergärten und Schulen im Iran, weiß aber offenbar nicht, dass die letzte jüdische Zeitung in diesem Land in den 90er Jahren verboten wurde. Auch scheint ihn Präsident Ahmadinedschads Holocaustleugnerkonferenz aus dem Jahr 2006, an der Islamisten und Rechtsextremisten aus 30 Staaten teilnahmen (Horst Mahlers Beteiligung wurde durch die deutschen Behörden verhindert), nicht weiter zu stören. Ahmadinedschad selbst wird zwar von Todenhöfer negativ beurteilt, jedoch auch verharmlost: „Doch dieser politische Antizionismus ist nicht gleichbedeutend mit Judenhass und Antisemitismus.“ Was Antisemitismus ist, bestimmt Todenhöfer. Und er glaubt auch zu wissen: „Die Behandlung der Palästinenser entspricht nicht der sittlichen Größe und Einzigartigkeit des jüdischen Volkes“.
Auch den Christen geht es, wenn man Todenhöfer Glauben schenkt, im Iran doch eigentlich recht gut. In seiner wissenschaftlichen Schrift „Der islamistische Totalitarismus“ (herausgegeben von der European Foundation of Democracy) entwirft der Politologe Wahied Wahdat-Hagh ein gänzlich anderes Bild von der Situation religiöser Minderheiten im Iran: Er berichtet von durch Religionswächter organisierten Bibelverbrennungen (die Bibel darf im Iran nicht veröffentlicht werden) und der Verhaftung von Menschen, die zum Christentum übergetreten sind. Es existiert ein Verbot für Predigten in persischer Sprache. Den Bahai wird im Iran systematisch der Zugang zur Bildung verwehrt. Auf die Situation der Frauen, die Todenhöfer ebenfalls schönredet, möchte ich an dieser Stelle gar nicht erst eingehen – die Beispiele, mit denen man Todenhöfers Relativierungen widerlegen kann, würden Seiten füllen.
Besonders peinlich: Auch Todenhöfer gesteht ein, dass Juden und Christen als „Schutzbefohlene“ im Iran weniger Rechte haben als Muslime, relativiert dies aber sofort mit dem Hinweis, dass Muslime in Europa und Israel auch zu den Benachteiligten gehören. Die Wahrheit, die Todenhöfer nicht sehen will: In der westlichen Welt genießen Muslime volle Religionsfreiheit, können ohne Schwierigkeiten Gotteshäuser errichten und ihren Glauben leben. Nichts davon ist wahr im Hinblick auf religiöse Minderheiten im Iran.
Der Autor operiert durchweg mit diesen falschen Behauptungen und arbeitet bei dem Versuch, ein Feindbild zu beseitigen, an neuen Feindbildern. Todenhöfers Buch ist das Buch eines Mannes, der sich oft irrt. Im Februar 2011 sprach er in der Sendung „Maybrit Illner“ davon, die ägyptischen Muslimbrüder würden bei den nächsten Wahlen maximal 20% erhalten. Der Schriftsteller Rafik Schami warf Todenhöfer in einem Interview in der NZZ im Juni 2011 vor, sich vom syrischen Geheimdienst manipulieren und zu Propagandazwecken einspannen zu lassen. So habe Todenhöfer in seinem Syrienbericht noch nicht einmal erwähnt, dass am Tage seines Aufenthaltes in Daraa auf Demonstranten geschossen wurde. Todenhöfer verweist in seinen Büchern immer wieder darauf, wie oft er die islamische Welt bereist habe. Aber offenbar sieht er dort nur das, was er sehen will.
Letztlich ist der Westen bei Todenhöfer an allem schuld: am Terrorismus, am Wahlsieg Ahmadineschads, am Wiedererstarken der Taliban und der Hamas. Man gewinnt den Eindruck, dass im Weltbild des Autors Muslime nur als unmündige Kinder vorkommen, die für nichts Verantwortung tragen, während die vermeintlichen (westlichen) Eltern für alles zur Rechenschaft gezogen werden müssen. Hier ist dem Autor der Vorwurf zu machen, dass er es selbst ist, der mit einer gewissen Geringschätzigkeit und Überheblichkeit auf die islamische Welt blickt – freilich ohne sich dessen bewusst zu sein. „Die Juden“ charakterisiert er hingegen auf Seite 54 als „stark und einflussreich“ – auch eine interessante Pauschalisierung.
Auf Seite 4 schreibt Jürgen Todenhöfer: „Nichts macht uns so verwundbar wie unsere Ignoranz.“ Wie wahr.
Diese Rezension erschien auch bei "Amazon" als Kundenrezension. Wenn Sie dem Link folgen, können Sie dort die Rezension bewerten, falls Sie ein Kundenkonto bei "Amazon" haben:
http://www.amazon.de/review/R27OFWGZVPPXX/ref=cm_cr_rdp_perm
Außerdem erschien diese Rezension auch am 13. Februar 2012 auf dem Blog "CDU-Politik.de" und am 5. April 2012 auf der Website des "Hintergrund"-Verlages:
http://www.cdu-politik.de/www/cdupolitik/wordpress314/2012/02/13/feindbild-westen/
http://www.hintergrund-verlag.de/texte-rezensionen-juergen-todenhoefer-feindbild-islam-zehn-thesen-gegen-den-hass.html
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Erklärung der Gesellschaft für wissenschaftliche Aufklärung und Menschenrechte (GAM) zum Tag der Verteidigung der freien religionskritischen Meinungsäußerung am 11. Februar 2012
Am 11. Februar 2012 finden auf Initiative der prominent besetzten und breit angelegten britischen Bündnisbewegung „One law for all“ weltweit Kundgebungen zur Verteidigung der freien Meinungsäußerung und des unveräußerlichen Rechts auf Religionskritik statt.
http://www.onelawforall.org.uk/events-and-acts-of-solidarity-on-11-february-day-of-action-for-free-expression/
Die Gründe für diese Aktion, die von der GAM und dem Zentralrat der Ex-Muslime mit Nachdruck unterstützt wird, bilden folgende sich zunehmend verstärkende und offenkundig auch koordinierte Entwicklungen:
1) Die Bestrebungen orthodoxer und radikalislamischer Kräfte in Europa, für zugewanderte Muslime eine Paralleljustiz gemäß dem islamischen Recht (Scharia) zu etablieren und damit die Allgemeingültigkeit der grund- und menschenrechtlich orientierten europäischen Rechtsstandards zu unterlaufen und tendenziell auszuhebeln. Kritikwürdig ist in diesem Zusammenhang, dass nicht unbedeutende Teile der politischen Klasse in Europa diese Tendenzen verharmlosen und zum Teil sogar offen unterstützen.
2) Der groß angelegte Versuch der in der OIC (Organisation für Islamische Zusammenarbeit/Organization of Islamic Cooperation) zusammengeschlossenen 57 Länder, jede Form von kritischer Auseinandersetzung mit der islamischen Glaubenslehre und Weltanschauung zu kriminalisieren und zu pathologisieren.
So wurde auf einem Treffen der Außenminister der OIC am 16. Mai 2007 in Islamabad/Pakistan, also in einem Land mit einer äußerst starken islamistischen Massenbewegung, die kritische Auseinandersetzung mit dem Islam als „Islamophobie“ diffamiert und als die „schlimmste Form des Terrorismus“ bezeichnet. Die damit zum Ausdruck gebrachte totalitär-demagogische Absicht, Kritik am Islam zu pathologisieren und zu kriminalisieren, vermochten diese Akteure dann auch aufgrund der dort herrschenden Mehrheitsverhältnisse im UN-Menschenrechtsrat als Leitlinie durchzusetzen und diese Institution damit vollständig zu pervertieren und zu delegitimieren. Dem Menschenrechtsrat ist es jetzt generell untersagt, Religionen kritisch zu beurteilen und folglich die aus religiösen Normen abgeleiteten menschenrechtswidrigen Praxen wie Steinigung von angeblichen Ehebrecherinnen, Zwangsverheiratung von Minderjährigen oder Aufrufe zur Tötung von Ungläubigen, ethno-religiösen Minderheiten oder Glaubensabtrünnigen anzuprangern. D. h.: Die islamischen Okkupanten des UN-Menschenrechtsrates transformieren dieses Gremium in eine Einrichtung, die der Verteidigung religiös inspirierter Menschenrechtsverletzungen sowie der Tabuisierung der Scharia dient. Bezeich-nenderweise solidarisierte sich die OIC in einer Erklärung vom 24. Januar 2012 mit der aggressiven Leugnung des Völkermords an den Armeniern seitens der türkischen Regierung und nahm für diese den historischen Tatsachen entgegenstehende Haltung genau jenes „Recht auf freie Meinungs-äußerung“ in Anspruch, das sie den Kritikern der islamischen Herrschaftsordnung nehmen will.
Angesichts dieser extrem reaktionären Gegebenheiten stellen wir fest:
Es wird Zeit, dass Widerstand gegen diese groß angelegte islamische Hetzkampagne organisiert wird. Denn dem schon weit vorangetriebenen Versuch, freie Rede, emanzipatorische Religionskritik und kritische Reflexion der islamischen Herrschaftskultur zu kriminalisieren und zu pathologisieren, sollte schleunigst Einhalt geboten werden. Die alte Losung „Wehret den Anfängen“ greift schon lange nicht mehr. Das Gebot der Stunde ist deshalb ein breites demokratisches Bündnis gegen muslimische Demagogie und Kritikphobie samt ihrer Helfer und Unterstützer.
Für eine breite Einheitsfront gegen die aggressive Kriminalisierung und Pathologisierung von Religions- und insbesondere Islamkritik!
Kontakt, weitere Infos: gam-kontakt@t-online.de * www.gam-online.de
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Lesehinweis
Aus welchem Grund die Fundamentalisten gerade Solingen als ihre Heimstadt auserkoren haben bleibt nach wie vor schleierhaft. Vermutlich liegt es an der Toleranz, welche die Menschen in der Klingenstadt, insbesondere nach dem Brandanschlag von 1993, Fremden gegenüber an den Tag legen.
Was die Salafisten jedoch deutlich unterschätzen ist die Wehrhaftigkeit, mit denen die Bevölkerung Solingens auf Extremismus reagiert. Solingen ist Bunt statt braun ist nur ein Beispiel. Solingen ist vor allem eines nicht, der Spielplatz von irregeleiteten Gotteskriegern. Das nun einer unserer Kollegen von diesen Spinnern bedroht wurde macht mich traurig und wütend zugleich.
http://www.solinger-bote.de/nachrichten/2012/02/05/salafisten-das-mass-ist-voll/
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Lesehinweis
Ein unglaublicher Mensch: Wolfgang Pohrt. Seine wirren Gedanken: Die Gottlosen (Atheisten?) sind an Religionskriegen schuld, Scharia ist eigentlich harmlos, die Ossis sind geldgierig, Zwangsheirat hat irgendwas mit Herzschmerzgeschichten zu tun und Osama hat alles Böse vom Westen gelernt.
Auszüge:
In Europa sind Gottlose in einen Religionskrieg getreten
Der Westen hält sich für aufgeklärt und human. Moslems werden in Europa als rückständig gebrandmarkt. Für den Publizisten Wolfgang Pohrt zeugt das von einem Totalausfall realistischer Selbstwahrnehmung.
[...]
Mit der Scharia kenne ich mich nicht so gut aus. Ich weiß nur so viel: Wenn ein Idiot heute weder von Religion noch von Politik und auch sonst gar keine Ahnung hat – von der „Scharia“ quasselt er immer.
[...]
Wir kennen den faulen Zauber doch von der Wiedervereinigung. Erst sagten die Ossis, dass es ihnen um die Freiheit ginge, auch so eine Religion. Das hätte ich mir noch gefallen lassen. Aber dann kam heraus, was sie wirklich wollten, nämlich unsere D-Mark. Und beim Geld hört die Freundschaft auf.
[...]
Das ist zum Beispiel beim Thema „Zwangsverheiratung minderjähriger Mädchen durch ihre Eltern“ in Internetforen zu beobachten. „Der Wüstling und die blütenreine Unschuld“ – der Stoff, aus dem die Träume alter Männer sind. Von denen gibt es gerade hier eine ganze Menge, aber die fliegen lieber nach Thailand, wo man mit jungem Gemüse Spaß haben kann, ohne gleich Lebenslang zu kriegen.
Komisch, dass keiner Mitleid mit dem zwangsverheirateten Mann hat. Die gleiche Gewalt, die ihm das junge Mädchen zuführte, verhindert nämlich die Trennung von der Frau, die ihn hasst und ihren Hass auskosten wird, wenn die Zeit für das Altersmatriarchat gekommen ist. Klar, es ist bitter für die Frau, einen Mann nehmen zu müssen, den sie nicht will. Das kommt aber auch ohne Zwangsheirat vor. Nämlich dann, wenn der Mann, den sie will, sie nicht will. Liebeskummer war früher ein häufiges Selbstmordmotiv.
Die Pointe bei der Geschichte: In der Türkei ist das Thema noch beliebter und populärer als hier. Es liefert den Stoff für eine sensationell erfolgreiche Telenovela, die im ganzen Land für Gesprächsstoff sorgt. Das Publikum leidet mit dem perfekt besetzten schönen jungen Mädchen und verabscheut den ebenso perfekt besetzten viel älteren und ekelerregenden Mann. Vermutlich würde die Serie auch in Deutschland ein Erfolg, in ganz Nahost wird sie es bestimmt.
Schade, dass es bei uns Herz & Schmerz-Geschichten von vergleichbarer Qualität nicht mehr gibt.
[...]
Tatsache ist, dass der Islam vergleichsweise wenig auf dem Kerbholz hat. Vermutlich aus Mangel an Gelegenheit, ich glaube nicht, dass es zwischen Christen und Moslems riesige Unterschiede gibt. Obwohl – einen besonderen Hang zum Sadomasochismus kann man dem Christentum nicht absprechen. Eine andere Religion, die einen halbnackten, mit Nägeln ans Kreuz Geschlagenen und mit einer Dornenkrone Bekränzten zu ihrer Ikone macht, muss man auf dieser Welt erst mal finden.
[...]
So geht das immer. Man will über den Islam sprechen und landet beim Christentum. Neuer Versuch: Fangen wir an mit dem 11. 9. 2001, den Anschlägen auf die Twin Towers und auf das Pentagon. Wer war’s? Natürlich Osama bin Laden und seine Crew. Aber das Drehbuch für den Horrorfilm kam aus Amerika. Mit dieser Szene endet Tom Clancys Bestseller „Ehrenschuld“, und sein Bestseller „Befehl von oben“ beginnt damit. Nur ist der Typ, der seine Maschine aufs Kapitol krachen lässt und damit die gesamte politische Spitze einschließlich des Präsidenten ausradiert, bei Clancy ein rachsüchtiger Japaner. Die Thriller erschienen 1994 und 1996, damals hatte man noch andere Feindbilder.
Was zeigt uns das? Osama bin Laden hat nicht nur amerikanische Serien im TV geguckt – „Fury“ mochte er am liebsten –, er war auch ein Fan von Tom Clancy. Und vermutlich kannte er Katastrophenfilme wie „Erdbeben“ oder „Flammendes Inferno“. Also: Wo uns der Islamismus am finstersten und archaischsten erscheint, ist die Verwestlichung am weitesten fortgeschritten.
http://www.tagesspiegel.de/meinung/andere-meinung/abendland-vs-islam-in-europa-sind-gottlose-in-einen-religionskrieg-getreten/6157224.html
http://www.tagesspiegel.de/meinung/andere-meinung/abendland-vs-islam-lesen-sie-auf-der-zweiten-seite-warum-das-entsetzen-ueber-die-froemmigkeit-der-moslems-nur-durch-einen-totalausfall-der-selbstwahrnehmung-begruendet-sein-kann/6157224-2.html
http://www.tagesspiegel.de/meinung/andere-meinung/abendland-vs-islam-lesen-sie-auf-der-dritten-seite-warum-das-christentum-als-mordmaschine-effizienter-war/6157224-3.html
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Der norwegische Massenmörder Anders Behring Breivik fordert für seine Taten eine Ehrenmedaille und die sofortige Freilassung. Bei einem Haftprüfungstermin in Oslo am Montag nutzte er das massive Medienaufgebot, um seine Forderungen zu verkünden. Dabei ist er erstmals öffentlich fotografiert und gefilmt worden. Der Islamhasser hob dabei seine gefesselten Hände kurz in Richtung Zuhörer und Medien, was der Verteidiger Geir Lippestad später als „Versuch zu einem rechtsextremistischen Gruß“ darstellte.
http://www.abendblatt.de/politik/ausland/article2180088/Breivik-fordert-Ehrenmedaille-und-seine-Freilassung.html
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Was tun ein paar unbekannte Sprachwissenschaftler und ein Journalist, wenn ihnen langweilig ist? Nun, sie beschäftigen sich mit Sprache. Genauer gesagt mit Worten, die "inhuman" oder "unangemessen" sein sollen. Das sind dann "Unworte". Die bekommen die Rote Karte und erfahren damit alle Jahre wieder ein subjektiv begründetes Downgrade. Im Empörungs-Visier standen bislang die Herdprämie, das Humankapital, der Gotteskrieger, das Tätervolk und viele mehr. Und nun hat es also die Döner-Morde getroffen, die nicht nur zum "Unwort des Jahres" avancierten, sondern auch den Gutmensch auf Platz zwei verdrängten. Was schade ist, denn schließlich verdient auch er Aufmerksamkeit.
[...]
Das gleiche Schicksal ereilte auch den Gutmensch, dessen Gebrauch (meiner subjektiven Auffassung nach) einst nur einer elitären Clique solcher Feingeister vorbehalten war, die gemeinhin noch alle Tassen im Schrank hatten. Er passte wunderbar zu Menschen wie Margot Käßmann oder Jürgen Todenhöfer, die im Brustton der Überzeugung zu Solidarität mit Taliban oder Selbstmordbombern aufriefen und deren Verhalten durch Verweis auf eine schwere Kindheit relativierten. Dafür bekamen sie dann ein Gratis-Ticket in den öffentlich-rechtlichen Stuhlkreis, wo sie sich im Glanz ihrer Gutartigkeit sonnen durften.
http://nachrichten.t-online.de/-unwort-des-jahres-gutmensch-nachruf-auf-ein-phantom/id_53373220/index?news
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Lesehinweis
Anlässlich des 7. Todestages von Hatan Sürücü wurde in Berlin-Tempelhof eine Trauerfeier an der Stelle abgehalten, an der die 23jährige Türkin am 7. Februar 2005 von ihrem Bruder erschossen wurde, der mit dieser Tat die “Ehre” der Familie retten wollte. Bei der Feier waren etwa 50 Personen anwesend, darunter auch der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde, Kenan Kolat.
Wi dokumentieren die Ansprachen der Bürgermeisterin von Tempelhof-Schöneberg, Angelika Schöttler, und der Staatsekretärin der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen, Barbara Loth.
Angelika Schöttler:
„Hier wurde Hatun Sürücü am 7. Februar 2005 ermordet, weil sie sich Zwang und Unterdrückung ihrer Familie nicht unterwarf, sondern ein selbstbestimmtes Leben führte.“ - So ist es auf dem Gedenkstein zu lesen. Und deshalb haben wir uns heute hier versammelt.
Hatun Sürücü hatte für sich einen Lebensentwurf, man kann auch sagen: einen Lebenstraum. Sie wollte als alleinerziehende Mutter für ihren Sohn sorgen. Sie wollte sich in einem Beruf qualifizieren und damit ihren Lebensunterhalt verdienen. Diesem Lebensentwurf ist sie gefolgt. Diesen Weg wollte sie gehen. Dabei unterschied sie sich nicht von vielen jungen Frauen, die hier in Deutschland einen ähnlichen Weg gehen: Selbstbewusst und selbstbestimmt für sich Entscheidungen treffen, das eigene Leben gestalten und Teil der Gesellschaft sein.
Aufgrund ihrer familiären Wurzeln konnte sie ihr Leben nicht leben, ihren Lebenstraum nicht verwirklichen. Archaische Auffassungen von „Ehre und Schande“ führten zu ihrer Ermordung.
Der Mord an Hatun Sürücü hat in den Medien ein breites Echo ausgelöst. Wer die Reportagen, Berichte und Fernsehsendungen verfolgt hat, wird sich - wie ich - an einen Satz erinnern, der immer wieder zitiert wurde: „Sie lebte wie eine Deutsche.“
Dieser Satz wurde ausgesprochen von Jugendlichen, um für den Mord Verständnis zu zeigen, wenn nicht sogar die Tat zu rechtfertigen.
Für mich macht diese Aussage deutlich, wie weit einige hier Lebende von den hier geltenden Werten entfernt sind.
„Sie lebte wie eine Deutsche“ – Ich verbinde damit die Begriffe Selbstbestimmung, Handlungsfreiheit, Gleichberechtigung, Toleranz und Respekt. Also das, was die Würde des Einzelnen ausmacht, die Würde, wie sie in Artikel 1 des Grundgesetzes verankert ist. Das Grundgesetz lässt vieles zu und lässt vieles offen. Aber es gibt einen Kern, der unveränderlich ist, der die Plattform darstellt, auf der unsere Gemeinschaft aufgebaut ist. Es ist unabdingbar, dass dieser Werte-Kern des Grundgesetzes von allen hier Lebenden vorbehaltlos anerkannt und gelebt wird ! Dafür müssen wir aktiv eintreten, dafür müssen wir die Rolle der Handelnden übernehmen. Es gilt, auf allen gesellschaftlichen Ebenen diesen Grundkonsens konsequent zu vertreten.
Jedem und Jeder hier Lebenden müssen der nicht verhandelbare Werte-Kanon, das sich daraus ergebende Menschenbild und die damit verbundenen unendlichen Vorteile vermittelt werden.
Dazu muss die Gesellschaft unermüdlich weiter an der Herstellung gleicher Chancen hinsichtlich Bildung und gesellschaftlicher Teilhabe arbeiten. Wir alle - Staat und Gesellschaft, Repräsentanten in Politik und Wirtschaft müssen dieses Ziel verfolgen.
Dazu gehört aber auch, frauenfeindliche Kulturen und Traditionen konsequent zu benennen und zu verurteilen. Räume, in denen man nach eigenem Recht lebt, darf es in Deutschland nicht geben. Dagegen muss mit allen rechtsstatlichen Mitteln vorgegangen werden.
Das ist der Apell, der mit dem heutigen Gedenken an den Tod Hatun Sürücüs verbunden ist!
Barbara Loth
Der gewaltsame Tod von Hatun Sürücü hat uns alle tief erschüttert. Sie wurde hier an dieser Stelle von ihrem Bruder erschossen, weil sie sich für ein selbstbestimmtes Leben entschieden hat. Ein Leben, das nicht den Vorstellungen ihrer Familie entsprach.
Hatun Sürücüs Tod hat Fragen aufgeworfen, auf die es häufig keine eindeutigen Antworten gibt. Wie kann ein solches Verbrechen vor unseren Augen geschehen?
Hätten wir es vorher erkennen können? Hätten wir helfen können? Was passiert in so vielen Familien in unserer Stadt? Wie viel Leid ist überall? Warum schaffen es viele Familien ohne Gewalt und warum andere nicht?
Menschen, die aus anderen Ländern zu uns kommen, bringen Werte von zu Hause mit. Das ist gut so und das wollen wir. Aber einige müssen durch die Migration neu hinterfragt werden. Dadurch können Spannungen entstehen. Manche haben Angst vor einem Identitätsverlust. Sie meinen die Achtung und Wahrung ihrer Werte um jeden Preis durchsetzen zu müssen. Der dadurch entstehende Druck lastet auf der gesamten Familie.
In der Regel sind es aber die Frauen und Mädchen, die mit Gewalt rechnen müssen, wenn sie ein selbstbestimmtes Leben leben wollen. Für Gewalt gibt es kein Verständnis. Jeder und jede hat ein Recht auf ein gewaltfreies Leben. Gewalt darf auch kein Mittel zur Beendigung familiärer Konflikte sein. Auch religiöse oder kulturelle Gründe rechtfertigen sie nicht. Für uns ist das Recht auf ein gewaltfreies Leben ein hohes Gut. Unser Ziel ist es, dies mit allen Mitteln zu schützen.
Gemeinsam mit vielen Akteuren in unserer Stadt – in Berlin- haben wir ein breites Unterstützungsangebot aufgebaut. Für Mädchen und Frauen, die von Gewalt betroffen sind. Wir wollen, dass jedes Mädchen, jede Frau weiß, wo sie Hilfe bekommt. Aber wir wollen auch, dass es gar nicht erst zu Gewalt kommt. Hierfür müssen wir gemeinsam Lösungen finden.
Und zwar alle. Wir, die wir schon immer hier wohnen und wir, die wir aus anderen Ländern gekommen sind.
Viel ist schon erreicht: Die Vergewaltigung in der Ehe ist strafbar. Und die häusliche Gewalt wird immer öfter von betroffenen Frauen angezeigt. Aber der Tod von Hatun Sürücü zeigt uns auf grausame Weise, dass noch viel zu tun ist. Auch nach 7 Jahren.
Wir dürfen in der Debatte nicht müde werden. Lasst uns für ein Klima der Akzeptanz unterschiedlicher Lebensentwürfe kämpfen. Wir wollen, dass jedes Mädchen unabhängig von ihrer ethnischen Herkunft ihr Leben frei gestalten kann. Nach ihren eigenen Vorstellungen. Frei von Gewalt.
Einen weiteren Fall Hatun Sürücü darf es in unserer Stadt nicht mehr geben.
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Lesehinweis
Hinsichtlich der Ermordung zeigten sich die Anwesenden relativ sicher, dass es von der Familie begangen wurde. Die Menschen munkelten, dass Arzu mit einem Andersgläubigen durchgebrannt sei und dass ihr Verhalten wohl das Ansehen und den Namen der Familie beschmutzt habe. Laut den Erzählungen im Dorf war Arzu einem anderen Mann versprochen. Doch sie wünschte die Beziehung zu einem Ungläubigen. Wäre sie nicht verlobt gewesen, dann hätte die Familie sie lediglich verstoßen. Jedoch war sie zur Ehe mit jemand anderem angedacht und Arzus Widerwillen brachte Schande über die Familie. Dem Verständnis der Dorfbewohner nach war Arzus Tod damit besiegelt. Allerdings kannte niemand Arzu persönlich oder hatten sie jemals getroffen.
An diesem Beispiel wird sehr gut deutlich, wie stark die Affinität unsere Landsleute zu Gerüchten ausgeprägt ist.
Wenn ein Mädchen umgebracht wird, so wird unmittelbar darauf geschlossen, dass sie sich ehrenlos verhalten haben muss. Im kausalen Zusammenhang tritt die Überzeugung in Erscheinung, dass die Familie mit einer Ermordung richtig gehandelt habe. Trotz der kulturellen, ethnischen und religiösen Vielfalt des mesopotamischen Raumes, gab es im Rollenverständnis der Geschlechter und im Verständnis von Ehre, stets eine gemeinsame Schnittmenge.
http://www.cileli.de/peri/pressemitteilung_arzu_yirmibesoglu.html
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Die Beerdigung von Arzu Özmen
Am 01. November 2011 wurde die 18-jährige yezidin Arzu Özmen von ihrer Familie, vier Brüdern und einer Schwester, aus der Wohnung ihres deutschen Freundes gewaltsam verschleppt. 74 Tage später, am 13.01.2012, wird sie tot auf einem Golfplatz in Schleswig-Holstein gefunden. Nach lang andauernden rechtsmedizinischen Ermittlungen wurden Arzus sterbliche Überreste an ihre Familie zurückgegeben. Die Familie beschließt Arzu in der Türkei zu beerdigen, obwohl es in Deutschland spezielle Friedhöfe für die Angehörigen des yezidischen Glaubens gibt.
Arzu Özmen wird aus ihrem Leben in Deutschland herausgerissen und in einem ihr unbekannten Land beigesetzt, fernab der Menschen, die sie lieben.
"Es kommt nicht selten vor, dass Frauen und Mädchen, die Opfer eines "Ehrenmordes" wurden, in anonymen Gräbern begraben werden", so Serap Cileli, die 1. Vorsitzende von peri e.V.
Aus Sorge, Gleiches würde Arzu widerfahren, haben wir, peri e.V., unsere Kooperationspartnerin in Istanbul aktiviert.
Frau Vildan Yirmibe?o?lu, Rechtsanwältin und Generalsekretärin von KADER (Verein zur Unterstützung und Vorbereitung von Politikerinnen) in Istanbul, reiste am 04. Februar nach Midyat, um an der Beerdigung teilzunehmen und die Vorgänge für uns vor Ort zu beobachten.
Frau Yirmibe?o?lu ist eine Autorität auf dem Gebiet von Ehrenmorden in der Türkei und war bis vor vier Monaten die Vorsitzende des Rates für Menschenrechte der Provinz Istanbul. Am frühen Abend des 03. Februars wird Arzus Sarg in Hannover in eine Maschine der Turkish Airlines verladen und nach Istanbul geflogen. Von dort aus geht ihre Odyssee weiter nach Diyarbakir und Midyat, bis sie am 04. Februar zur Mittagszeit im kleinen Dorf Çay?rl? beigesetzt wird.
Die gesamte Zeremonie ist nüchtern gehalten und auf das Wesentliche beschränkt. An der Beisetzung nahmen etwa 30 Menschen teil, ausnahmslos Männer. Laut den Berichten diverser türkischer Medien waren die Eltern von Arzu nicht bei der Beerdigung anwesend. Allem Anschein nach haben nur zwei Verwandte der Familie Özmen an der Beerdigung teilgenommen.
Ein Bekannter der Familie, Sabri Korkmaz, erklärte der türkischen Presse gegenüber, dass es völlig normal für die Bewohner des Dorfes Çay?rl? sei, ihre Toten in die alte Heimat zu überführen.
Im Fall von Arzu Özmen betrachten wir diesen Vorgang als äußerst fraglich. Sie wurde in Deutschland geboren, ist hier aufgewachsen und sozialisiert. Sie hat ihre Wurzeln in Deutschland geschlagen. Eine Verbindung nach Midyat besteht allenfalls durch die Historie ihrer Eltern.
Zum Gedenken an Arzu Özmen fordern wir ein Ehrengrab in Detmold, damit die Menschen sie dort, in ihrer deutschen Heimat, besuchen können.
Kontakt für weitere Informationen:
Thomas Baader
Hayati Demirtas
Pressestelle peri e.V.
Bachgasse 44
D-69469 Weinheim
E-Mail: kontakt@peri-ev.de
Website: www.peri-ev.de
Weinheim - Veröffentlicht von pressrelations
Link zur Pressemitteilung: http://www.pressrelations.de/new/standard/dereferrer.cfm?r=482391
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Politically Incorrect und die Homophobie
von Thomas Baader
Das umstrittene Internetportal "Politically Incorrect" (PI) vertritt im Hinblick auf Homosexualität eine reichlich widersprüchliche und daher letztlich unglaubwürdige Position: Geht es um den Islam, dann ist man auf der Seite der Schwulen und gegen die Moslems. Geht es gerade nicht um den Islam, dann ist man bei PI selbst gegen die Homosexuellen.
Nun kann und soll man in der Tat die ausgeprägte Feindlichkeit gegenüber Homosexuellen, wie sie im muslimischen Milieu vielfach anzutreffen ist, durchaus kritisieren. Sie ist nämlich kritisierenswert. Wenn man aber bei anderer Gelegenheit selbst Hasstiraden gegen Schwule vom Stapel lässt, dann wird überdeutlich, dass es den Autoren und Kommentatoren bei PI eben nicht um Homosexuellenrechte geht. Es geht darum, ein Argument gefunden zu haben, das einen wirkungsvollen Angriff auf den Gegner ermöglicht.
Die Ressentiments, die man leider bei vielen Muslimen gegenüber Homosexuellen vorfindet, stellen ein ernsthaftes gesellschaftliches Problem dar. Das PI-Milieu allerdings gleich in dieser Hinsicht seinem eigenen Lieblingsgegner wie ein Ei dem anderen. Von PI dürfen sich die Homosexuellen wenig erhoffen.
Was PI macht, ist somit die Instrumentalisierung eines wichtigen und ernten Themas. Schwulenhasser taugen nicht zu Verteidigern von Homosexuellenrechten gegenüber dem Islam. Sie sind kein Teil der Lösung, sondern ein Teil des Problems.
Dabei befindet sich PI in guter Gesellschaft. Die LINKE etwa demonstrierte vor nicht allzu langer Zeit gegen den Papstbesuch - ebenfalls im Namen der Homosexuellen. Nun gilt auch hier, dass die katholische Kirche in dieser Hinsicht Positionen vertritt, die durchaus kritisierenswert sind. Weder Islam noch Katholizismus können für sich in Anspruch nehmen, nicht kritisiert werden zu dürfen. Aber auch die LINKE ist auf einem Auge blind. Auf Kuba wurden die Homosexuellen unter Fidel Castro einst in Arbeitslagern eingesperrt. Castro selbst sprach Schwulen pauschal die Fähigkeit ab, echte Revolutionäre sein zu können. Wie allseits bekannt ist, erhält aber Castro von der LINKEN keine Kritik, sondern lediglich Glückwunschtelegramme. Und auch eine gewisse islamische Gemeinde in Berlin, die Homosexualität für eine große Sünde hält und glaubt, dass Schweinefleisch schwul mache, wurde dafür von der LINKEN keineswegs zurecht gewiesen - statt dessen gab es Gratulationen für das neue Gotteshaus.
Homosexuellenrechte werden von verschieden populistischen Gruppierungen immer mal wieder thematsiert, um alte Rechnungen zu begleichen. Den Homosexuellen selbst sollte klar sein, dass es dabei nicht um sie selbst geht. Weder von PI noch von der LINKEN können sie viel erwarten.
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Lesehinweis
Die 15-jährige Tochter hatte die Bluttat zuvor mit ansehen müssen. Der tatverdächtige 36-Jährige sei festgenommen worden, teilte Pressesprecher Karl-Heinz Stehrenberg mit. Er habe vor dem Haus auf das Eintreffen der Beamten gewartet und keinen Widerstand geleistet. Der Notarzt habe der leblos in der Wohnung liegenden 31-jährigen Frau nicht mehr helfen können.
http://www.die-glocke.de/lokalnachrichten/kreisguetersloh/Tochter-15-sieht-Mord-an-Mutter-mit-an-fc796517-f9e6-454f-96c4-ceb201dba657-ds
Siehe auch:
"Hab Gestern mitbekommen das eine Jeziden umgebracht wurde.
Hat jemand was mitbekommen oder ist das schon wieder so ein dummes gelaber???
Mich würde es Interessieren ob da was dran ist!!"
"Ja das ist wahr einer hat seine Frau ungebacht ein weg aus bilefeld von Familie Ak"
"ihr dürft darüber nicht reden , das geht alles zu polizei
Nach dem Aktuellem Vorfall in Theenhausen werden wir das Daweta Forum unter Dauerbeobachtung stellen. Leider wurde wieder Daweta.de mit dem Mord in Zusammenhang gebracht was in keinster Weise bestätigt werden kann. Es wurde das Gerücht verbreitet, dass das Opfer hier im Daweta Chat zu Gast war, was wir aber nach Gründlicher Überprüfung widersprechen müssen. Die Forumbeiträge zu diesem Mord wurden inzwischen an die Polizei weitergeleitet, und wir bitten allen Usern hier keine weitern Beiträge zu erstellen.
Daweta.de"
"Ich versteh die Yeziden nicht mehr
wird das nun zum neuen Trennt oder
was....?? Wir hatten nie so einen
schlimmen Namen in der Gesellschaft
doch jetzt ein Mord nach dem anderen.....!!
Das doch nicht mehr normal...
Ich versteh das nicht anstand darüber zu reden,
bringt er Sie um und das vor den Augen seiner
Kinder....!! Ehrlich also mir fehlen langsam die
Worte dazu....!! Jetzt ist die Frau tot, ok aber
was hat er nun dadurch erreicht...?? Ist das
was auch immer Zwischen den war nun besser
geworden...?? Nein... wozu gibt es Scheidungen...?
Ich möchte garnicht wissen was die Medien
jetzt über uns Schreiben werden...."
http://daweta.eu/include.php?path=forum/showthread.php&threadid=37189&PHPKITSID=5ad626b7f1732787b4892d0e2880a39c
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Lesehinweis
Was empfinden Sie heute, wenn Terroristen oder Tyrannen fernab aller rechtsstaatlichen Verfahren getötet werden?
Giordano: Ich habe oft Gedanken, die mit Rechtsstaatlichkeit nicht viel zu tun haben - weil ich das Böse physisch kennengelernt habe. Ich weiß, wie diese Leute sich amüsieren darüber, was mit ihnen passiert, wenn sie einem Rechtsstaat in die Hände fallen. Das ist eine der fürchterlichsten Bilanzen des 20. Jahrhunderts: Wenn ein Gewaltregime abgelöst wird durch eine Demokratie, kommen die Täter davon. Das gilt nicht nur für Deutschland nach Hitler. Das gilt für Italien nach Mussolini, für Spanien nach Franco, für die Regime Latein- und Südamerikas, für die Nachfolgestaaten der Sowjetunion und für die DDR!
[...]
Es ist schwer nachzuvollziehen, wie ein Mensch nach solchen Erlebnissen noch in der Lage ist zu verzeihen.
Giordano: Ich war dazu in der Lage, aber nur unter der Bedingung: Versöhnung kann kein Selbstzweck sein. Nicht ohne dass man sich fragt: Was ist geschehen? Jedem ehemaligen Nazi, von dem ich glaube, dass er ehrlich und wahrhaftig bereut, gebe ich die Hand, das habe ich mein Leben lang getan. Und es waren die bereicherndsten Erlebnisse, die ich in meinem Leben hatte.
[...]
Sie sind nach dem Krieg sehr schnell politisch aktiv geworden. 1946 traten Sie in die Kommunistische Partei, Landesorganisation Hamburg, ein. Warum?
Giordano: Ich dachte, was ein großer Irrtum war, dass die Feinde meiner Feinde meine Freunde sind. Die Nazis hatten zwei Hauptfeinde: die Juden und die Kommunisten, sodass mir der Eintritt in die Kommunistische Partei völlig organisch vorkam. Ich hatte gehofft, Zugehörigkeit zu finden, nachdem mir so lange Zugehörigkeit abgesprochen worden war. Elf Jahre habe ich gebraucht, um das als Irrtum zu erkennen.
[...]
In Deutschland gelten Sie als jemand, der den Finger in Wunden legt. Wenn es um den Islam geht, zum Beispiel.
Giordano: Ja, ich habe es gewagt, den Bau der Großmoschee in Köln-Ehrenfeld zu hinterfragen. Das ist richtig.
Sie haben gesagt: Das ist eine Kriegserklärung, eine Landnahme auf fremdem Territorium.
Giordano: Ja. Und die Wirkung war explosiv. Der lokale Rahmen war sofort gesprengt, aus der ganzen Bundesrepublik bekam ich Briefe, die alle dasselbe sagten: Giordano, wir sind so beunruhigt wie Sie, aber wir wagen es nicht, das laut zu sagen, weil wir dann sofort in die Neonazi-Ecke gestellt werden. Ich selbst bekam auch schnell Drohungen. Nun bin ich mein ganzes Leben lang bedroht worden, von rechts. Doch dazu kam jetzt etwas, das mich berührt hat: schlimme Anrufe, triefend vor Hass ... "Allah, Allah, Allah", kam es immer wieder aus dem Hörer. Das geht einem durch Mark und Bein. Noch niederträchtiger aber empfinde ich dabei diese linke politische Correctness, die ja das eigentliche Unglück ist.
Was meinen Sie damit?
Giordano: Ich meinte damit diese Künasts, Ströbeles und Co. mit ihrem ewigen Totschlag-Argument: Wer den Islam kritisiert, betreibt die Sache der Nazis von heute. Das bringt mich auf, denn hier treffen zwei Kulturkreise aufeinander, deren Entwicklungsstadien sehr unterschiedlich sind. Der westliche, christlich geprägte hat in den letzten 500 Jahren einen gewaltigen Sprung nach vorn getan - Renaissance, Aufklärung, die Bürgerkriege für die Demokratie. Genau das hat der Islam nicht getan, und die schärfsten Kritiker dieser Nicht-Entwicklung sind im Übrigen selbst Muslime: Orhan Pamuk, Sara Senozak, Necla Kelek. In Deutschland hat es eine unkontrollierte Einwanderung gegeben, und jede deutsche Regierung hatte Angst, die Zuwanderung von Familienangehörigen zu stoppen, weil sie nicht in den Verdacht der Fremdenfeindlichkeit kommen wollte.
Das Problem ist aber doch die Weigerung eines Teils der Einwanderer, sich auf Deutschland einzulassen.
Giordano: Ja! Und deshalb will ich sagen dürfen: Ich will keine Burkas auf deutschen Straßen sehen. Das ist Teil meiner kulturellen Selbstbehauptung. Natürlich ist das eine Gratwanderung, weil die Rechte auch gegen den Islam ist. Aber doch aus anderen Motiven als ich. Ich will die Demokratie verteidigen. Ganz egal, ob Christ oder Moslem: Wer die angreift, der hat mich an der Kehle. Wenn ich Kinder sehe mit Migrationshintergrund, dann habe ich nur einen Gedanken: Ich will, dass es ihnen gut geht. Sie sind hier, sie bleiben hier, sie sollen es gut haben. Meine Kritik soll ihnen helfen. Das wird in Deutschland missverstanden, weil diese Multikulti-Illusionisten, Sozialromantiker und Beschwichtigungsapostel es verhindern.
Sie lieferten Kritikern mit dem Wort von den Burka-Trägerinnen als "menschliche Pinguine" eine Steilvorlage.
Giordano: Ich habe bei dieser Diskussion leider nicht so reagiert, wie ich hätte reagieren sollen. Denn das ist wirklich das Unverschämteste, sich als Beschützer der Frauen aufzuführen und mir vorzuwerfen, ich hätte sie als "menschliche Pinguine" bezeichnet. Das richtete sich doch selbstverständlich nicht gegen die Frauen, sondern gegen die, die Frauen als Pinguine verkleiden! Das zentrale Problem ist die Rolle der Frau im Islam. Und niemand, der eine solche Rolle der Frau befürwortet, ist integriert. Zur Integration gehört, dass die Stellung der Frau vollkommen gleichberechtigt ist. Es gibt einen wunderbaren Spruch, nicht auf meinem Mist gewachsen: Wenn denn das offene Haar der Frau die Begierde der Männer erweckt, wäre es dann nicht besser, es gebe Handschellen für die Männer anstatt Kopftücher für die Frauen?
http://www.abendblatt.de/hamburg/article2171057/Wir-waren-da-das-war-unser-einziges-Verbrechen.html
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Lesehinweis
Insbesondere unter den christlichen Migrantengemeinschaften ist der Eindruck entstanden, dass die Partei Bündnis 90 Die Grünen und ihre politische Jugendorganisation,
- weder davor zurückschrecken Gesetzesbrüche hinzunehmen, die dem Schutz christlicher Identität dienen
- noch gegenüber den christlichen Migrantengemeinschaften in Bezug auf deren religiöse Gefühle und Bräuche das nötige Mindestmaß an Toleranz an den Tag legen.
[...]
Der Stadt Frankfurt sollte daran gelegen sein, eine störungsfreie Ausübung religiöser Bekundungen zu gewährleisten und etwaige Gesetzesverstöße nicht folgenlos hinzunehmen.
gez. Enis Gülegen
(Vorsitzender der KAV)
http://www.frankfurt.de/sixcms//detail.php?id=2788&_ffmpar%5B_id_inhalt%5D=8876488
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