| | | | | DIE MENSCHENRECHTSFUNDAMENTALISTEN | - Weder Populisten noch Verharmloser - |
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Lesehinweis
Hier noch ein paar Leserkommentare aus "indymedia" zu dem dortigen Artikel, den wir in unserem letzten Beitrag thematisierten. So wird also in angeblich "linken Strukturen" mit dem Thema Vergewaltigung umgegangen, wenn die Täter die Falschen sind. Achtung, Kotzgefahr - Victim Blaming in Reinform:
- Ich finde es einfach ekelhaft, wie du in deinem Text die Vorurteile gegenüber den Geflüchteten nährst und geradezu das Feindbild konstruierst – und das vor allem im Konjunktiv, dass du etwas gehört habest.
- ..ich finds berechnend das du so einen text kurz vor der "riesendemo" der refugees veröffentlichst
- die letzten zwei Monate habe ich echt viel Zeit in der besetzten Schule verbracht und es trifft mich total, dass du alle Bewohner hier pauschal unter Vergewaltigungsverdacht stellst. [...] Auch wenn dass leicht in Vergessenheit gerät, nicht jeder hat das Privileg sich Jahre lang in genderkritischen Seminaren rumzutreiben. Alldas soll nicht relativieren was dir wiederfahren ist, sondern die oft wirklichkeitsferne, antisexistische Praxis der Linkenszene in Frage stellen. Solidarität mit den Bewohner_innen der besetzten Schule, für eine neue antirassistische, antisexistische Praxis
- Sobald mich in der Schule niemand mehr auf dem Gang nach etwas zu Essen fragen muss, nach einem Wasserkocher, oder einem Schlafsack, sobald keine heftigen Auseinandersetzungen um ein altes Handy mehr nötig sind, sobald die linke Solidarität in größerem Maßstab über Lippenbekenntnisse herauswächst (für Stellungnahmen sind Computer z.B. ganz praktisch...) bin ich gerne bereit einen workshop zu struktureller und sexistischer Gewalt anzubieten, der sich auf den jewiligen Wissensstand der Teilnehmer einlässt!
- als weißer Mann fällt es mir schwer, etwas dazu zu sagen, da ich damit selbst in sexistischen und rassistischen Strukturen stecke.
PS: Weiß jemand aus unserer Leserschaft vielleicht eine Einrichtung, die Massentherapien durchführen kann?
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Lesehinweis
Als das Refugee-Protest-Camp am Oranienplatz in Kreuzberg noch in den Kinderschuhen steckte, gehörte ich, wie viele andere, zu den Supporter_innen, die teils in verschiedenen Arbeitsgruppen aktiv waren oder auch einfach nur hin und wieder eine Schicht im Infozelt übernahmen. Ich verbrachte viel Zeit dort, eigentlich jede freie Minute. Schon von Anfang an waren wir Supporterinnen* vielen Anmachen, Sprüchen, Annäherungen und Berührungen von männlichen Refugees/ Supportern ausgesetzt. Ich persönlich habe mir Anfangs nicht so viel daraus gemacht, da ich nie ein Mensch mit Berührungsängsten war.
[...]
Mein persönlicher Kontakt zu besonders einem Mann innerhalb der Campstruktur wurde sehr eng, bis es schließlich zu der Situation kam, dass er sich nahm, was ihm, seiner Ansicht nach, zustand.
Nachdem es mir gelungen war zu flüchten, wandte ich mich sofort an Menschen aus meinem direkten Umfeld. Ich hatte bis dahin aufgrund meiner politischen Auseinandersetzung mit sexuellen Übergriffen und „Rape“ sowie durch die feministische Erziehung meiner Mutter, gelernt, diesen Vorfall nicht für mich zu behalten, sondern mich an Menschen, denen ich vertraue, zu wenden. Das tat ich nun, ein Teil dieser Menschen waren ebenfalls Aktivistinnen* im Refugee-Protest-Camp. Die ersten Reaktionen auf mein Erlebnis waren erniedrigend und beschämend. Es reichte von „du bist ja auch freiwillig in die Wohnung gegangen“ bis „ich habe den Eindruck, du willst das“.
Und das meint im Kommentarbereich von "indymedia" der Leser dazu:
was dir passiert ist, is absolut scheisse und dass du im nachhinein keine unterstützung bekommen hast auch. allerdings ist deine darstellung sehr gut für rassistische stimmungsmache geeignet und da hätte ich von dir als ex-unterstützerin mehr respekt vor der bewegung und all den menschen erwartet, die im camp, in der schule und in anderen politischen orten gegen sexismus kämpfen.
[...]
wirklich schade dass sowas auf indymedia besprochen werden muss! das spielt allen rassist_innen in die hände. und die geflüchteten im camp/in der schule, die hier unter generalverdacht gestellt werden, können sich nicht dazu äußern, weil sie kein deutsch sprechen und/oder indymedia nicht kennen. das ist übrigens strukturell rassistischt: also einen kommunikationsweg zu wählen, der die nicht deutschen menschen der bewegung ausschliesst.
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Eine Frau wird vergewaltigt, erstattet bei der Polizei Anzeige und landet daraufhin selbst im Gefängnis, weil unehelicher Sex eine Straftat ist. Mehr als diesen Satz braucht es nicht, um zu wissen, was für ein abstoßender Ort Dubai ist.
Interessant ist, dass die Deutschen eigentlich sehr empfindliche Kunden sind. Sie wollen wissen, ob ihr Frühstücksei von einer glücklichen Henne stammte, ob die Arbeiter in Bangladesch einen ordentlichen Lohn in der Textilfabrik erhalten und aus welchen Quellen ihr Strom kommt.
Nur beim Thema Urlaub sehen sie die Sache nicht so eng. Es ist schon erstaunlich, dass jedes Jahr Zehntausende Deutsche in Länder fliegen, in denen die Menschenrechte nicht geachtet werden, die Diskriminierung von Minderheiten Staatsräson ist und die persönlichen Freiheiten massiv beschränkt werden. Man steigt in Frankfurt ins Flugzeug und beim Aussteigen hat die eigene Ehefrau plötzlich einen Großteil ihrer Rechte eingebüßt. Und dennoch finden es Herr und Frau Müller in Ordnung, z.B. nach Dubai zu reisen.
Man kauft nicht im Discounter um die Ecke ein, weil dort angeblich die Mitarbeiter von den Vorgesetzten ausspioniert werden, aber man stützt mit seinem Geld autoritäre Regime, die für Frauenverachtung, Homophobie und Antisemitismus stehen. LIDL geht gar nicht, Dubai aber schon.
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Ich habe 2001 die pädophilen Selbstbezichtigungen eines Daniel Cohn-Bendit, die inzwischen einigermaßen bekannt sind, ohne dass die Person Cohn-Bendit bereits einer hinreichenden Bewertung unterzogen worden wäre, öffentlich gemacht und bin damals von vielen europäischen Leitmedien deshalb als eine Art Kombination aus Bösewicht und Spinner gescholten worden, der Cohn-Bendit sinnlos mit ein paar "Trouvaillen" ( Süddeutsche Zeitung) beschmutzen wollte. Vor allen Dingen aber schwiegen die Medien den Casus Cohn-Bendit alsbald tot. Ich kenne also die grüne Omertà der Medien aus eigenem Erleben.
Als jetzt der Präsident des Bundesverfassungsgerichtes Andreas Voßkuhle den Inhalt meiner damaligen Veröffentlichung zu Cohn-Bendit aufgriff, und dem immer noch verdächtigen Cohn-Bendit, der vom grünen System nach allen Regeln der Kunst permanent exkulpiert wird, die Laudatio verweigerte, als Cohn-Bendit den Theodor-Heuss-Orden bekam, lief auch der höchste deutsche Richter zunächst gegen die Wand.
Cohn-Bendit hätte den Orden unter keinen Umständen bekommen dürfen, denn seine Ausflüchte, er habe im damaligen Zeitgeist der pädophilen Taten die Menschen wachrütteln wollen, ist widersinnig. Diese Widersinnigkeit wird jetzt aktuell immer sichtbarer. Das gesamte 68er-grüne Lager befand sich in den siebziger und achtziger Jahren in einer Art Rausch der Generierung des Neuen Menschen.
Kinder wurden nicht mehr im eigentlichen Sinn des Wortes geliebt, sondern sie wurden anonymisierter Gegenstand nächtelanger, jahrelanger Diskussion, wie aus ihnen der Mensch der Zukunft geformt werden könnte. Dabei spielte die Beeinflussung des Menschen an der sensiblen Stelle seiner Sexualität eine zentrale Rolle. Durch das weit aufgerissene Tor der sexuellen Empfindungen der Kinder wurden diese nach Strich und Faden manipuliert.
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Lesehinweis
Die Farbe des Wahlprogramms von Rohani war lila. Doch nach der Wahl wurden seit Mitte Juni bis heute 103 Personen im Iran hingerichtet. Deshalb sagen die Menschen dort: Alles ist wie vorher. Nur die Farbe ist lila …
Die taktische Inszenierung von Rohani als„gemäßigt“ diente und dient nicht zuletzt der Irreführung und Einschläferung der westlichen Öffentlichkeit, um den politischen Druck, der auf der islamischen Regierung lastet, abzubauen. Und tatsächlich gehen die deutsche Regierung, Barack Obama und Catherine Ashton, die „Hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik“, auf diese Inszenierung ein, loben den „gemäßigten Präsidenten“ und wecken Hoffnungen auf konstruktive Verhandlungen. Im Iran, so die desorientierende Botschaft, wende sich jetzt alles zum Besseren.
Doch im Iran ist keine positive Wende in Sicht, und es gibt dort auch keinen „gemäßigten Präsidenten“, sondern einen Präsidenten, der für das islamische Regime eine spezielle Rolle spielt. Seine Aufgabe ist es, eine Fassade der Sanftmut aufzubauen, um dem totalitären Regime Luft und Zeit zu verschaffen. Tatsächlich besteht der Unterschied zwischen Ahmadinejad und Rohani nur darin, dass der Erstgenannte laut und deutlich die Vernichtung Israels und die Notwendigkeit der Frauenunterdrückung und Geschlechtertrennung propagiert, während Rohani - wie zuvor schon Khatami -dasselbe vertritt, aber mit sanfter Stimme, geschminkter Rhetorik und mit lachendem Gesicht.
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Offener Brief
Kritik am Islam ist berechtigt und notwendig!
Aufruf zur Solidarität mit dem homosexuellen Lehrer Dr. Daniel Krause
Wir beziehen uns auf die Vorgänge rund um die Suspendierung des homosexuellen Lehrers Dr. Daniel Krause durch die Bezirksregierung Arnsberg.
http://www.citizentimes.eu/2013/06/26/islamkritischer-lehrer-gewinnt-prozess/
Unser Ziel ist es, die freiheitlich-demokratische Grundordnung gegenüber den grund- und menschenrechtsfeindlichen Inhalten des Islam und den daraus hervorgehenden Handlungsimpulsen zu verteidigen und ein dementsprechendes Problembewusstsein zu vermitteln. In diesem Sinne verteidigen wir die Gleichberechtigung von Frauen, Homosexuellen, Andersgläubigen und Atheisten gegen die Dogmen des Islam, wie sie objektiv im Koran, der Hadithsammlung und den Festlegungen der islamischen Rechtsschulen vorliegen und von zahlreichen Muslimen befolgt werden. Dabei verkennen wir nicht, dass es auch Muslime gibt, die sich von den orthodoxen Glaubensvorgaben lossagen.
Der Lehrer Dr. Daniel Krause ist bekennender Feminist und Homosexueller. Seine Publikationen sowie öffentlichen Reden richteten sich gegen die grund- und menschenrechtswidrigen Inhalte des Islams und dessen orthodoxe Befolgung. Vollkommen sachgemäß wies er darauf hin, dass radikale Kräfte, die sich auf den Islam berufen, auch „Islamisten“ genannt, unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung bedrohten. Diese Einschätzung teilt auch der Bundesverfassungsschutz, welcher im „Islamismus“ eine gefährlich anwachsende Bedrohung für die Menschenrechte sieht.
In islamischen Kulturen sind die in Deutschland strafrechtswidrigen Praktiken der Zwangverheiratung von Frauen und Männern sowie die grausame Zwangsbeschneidung von Mädchen und Jungen weit verbreitet. In vielen islamisch geprägten und regierten Ländern werden Frauen bei Ehebruch gesteinigt, und Homosexuelle werden zu Tode gefoltert. Die vier großen islamischen Rechtsschulen fordern übereinstimmend drakonische Strafen für außereheliche Geschlechtsbeziehungen und homosexuelle Handlungen. Hohe muslimische Vertreter in zahlreichen Ländern haben wiederholt zur Tötung von Ehebrechern, Schwulen, Glaubensabtrünnigen und Islamkritikern aufgerufen. Alleine im Iran sind seit der dortigen islamischen Revolution mehrere tausend Schwule hingerichtet worden, viele hiervon im Jugendalter.
Der Lehrer Dr. Daniel Krause hat völlig zu Recht auf die Bedrohung und elementare Rechtsverletzung hingewiesen, die für Frauen und Schwule von orthodoxen und radikalen Kräften des Islam ausgeht. Hierbei hat er niemals Muslime pauschal angegriffen, sondern sich ausdrücklich auf grund- und menschenrechtswidrig handelnde und gewalttätige Teile der Islamgläubigen bezogen und dabei immer zwischen dem Islam einerseits und konkreten Muslimen andererseits differenziert. Dass er sich einmalig für wenige Minuten von der Partei „Pro NRW“ hat instrumentalisieren lassen, hat er mehrfach öffentlich und glaubhaft bedauert. Eine Verbundenheit zu dieser Partei besteht bei ihm nicht. Sein einmaliger Auftritt bei „Pro NRW“ kam zufällig bei einer Demonstration gegen einen Aufmarsch von hunderten radikalen Salafisten zustande. Er hat sich hierbei ausdrücklich als Grünen-Wähler und zum Grundgesetz bekannt.
Wir wehren uns entschieden dagegen, dass nun berechtigte, ja im Sinne der Verteidigung unserer Verfassungs- und Lebensordnung notwendige Kritik am Islam als „ausländerfeindlich“ stigmatisiert wird. Eine solche Diffamierung, im vorliegenden Fall auch als Racheakt für einen verlorenen Prozess motiviert, werfen wir der Bezirksregierung Arnsberg in deren Pressemitteilung vom 27.6.2013 vor:
http://www.bezreg-arnsberg.nrw.de/presse/2013/06/137_13/index.php
Wir fordern die Bezirksregierung Arnsberg dazu auf, sich einer emanzipatorischen Islamkritik zu öffnen anstatt diese zu verunglimpfen. Die vorliegende Situation sollte als Anlass hierfür gesehen werden. Wir rufen die Verantwortlichen dazu auf, nicht wegzusehen, wenn weltweit und hierzulande in muslimischen Gesellschaften, Sozialmilieus und Parallelgesellschaften die Rechte von Frauen, Andersgläubigen und Schwulen beständig verletzt werden.
Konkret bieten wir dem Regierungspräsidenten Herrn Bollermann an, dass Personen aus dem Kreis der Unterzeichner ein gemeinsames Gespräch mit den Beteiligten moderieren.
Unterzeichner:
Mina Ahadi, Vorsitzende des Zentralrats der Ex-Muslime
Dr. phil. Frank Berghaus, vorläufiger Vorstand der Partei DIE HUMANISTEN
Ronald Bilik, Freidenkerbund Österreich
Prof. Dr. Egon Flaig, Universität Rostock
Dr. Assia Maria Harwazinski, Islam- und Religionswissenschaftlerin
Michael Höhne-Pattberg, Verein für Aufklärung und Freiheit e. V.
Michael Körner, Bündnis 90/Die Grünen KV Ettlingen
Hartmut Krauss, Gesellschaft für wissenschaftliche Aufklärung und Menschenrechte ( GAM )
Doro Meuren, Dipl.-Soz., Gründungsmitglied Bundesweiter AK Säkulare Grüne
Paul Nellen, Gründungsmitglied Bundesweiter AK Säkulare Grüne
Edward von Roy, Diplom-Sozialpädagoge (FH)
Elisabeth Schliehe, Dipl Psych., Psychotherapeutin
Georg Schliehe, Dipl. Soz., Ratsmitglied Recklinghausen
Gabi Schmidt, Sozialpädagogin
Felix Strüning, Gustav Stresemann Stiftung e. V.
Karin Vogelpohl, HINTERGRUND-Verlag Osnabrück
http://www.gam-online.de/text-Kritik%20am%20Islam%20ist%20berechtigt.html
http://www.hintergrund-verlag.de/texte-stellungnahmen-Aufruf-zur-Solidaritaet-mit-dem-homosexuellen-Lehrer-Daniel-Krause.html
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Ode an Brüllaffo
von N. Lightenment (P)
Dies ist ein Gedicht
das ich schrieb
als ich bemerkte,
dass jeder Gedichte schreiben kann,
der einfach die Zeilen nicht vollmacht.
Ein TAZling sagt, es wär' rassistisch,
die Brüllaffen als Bushido zu bezeichnen.
Bei Oliver Kahn sind Affenvergleiche
gewiss aber nicht rassistisch, denke ich
- der ist nicht dunkel wie Bushi oder Maischberger.
Ich aber sage euch nun,
dass Brüllaffen und Bushidos sich nur ähneln
im Denken, nicht jedoch im Aussehen.
Das hat der TAZling falsch verstanden.
Und wollte es falsch verstehen.
Kein Rassismus, nur ein schlechter Journalismus,
der nicht nachdenkt und Verrat übt an dem,
wofür er einstehen sollte: Sich schützend zu stellen
vor Frauen, vor Schwule, vor Angepöbelte.
Doch schade, Brüllaffo stammt nicht aus MeckPomm!
Dies ist ein Gedicht!
Ist es das wirklich?
Oder Kunst, die sich fragt, ob sie Kunst ist
oder nur ein Mittel, um jene zu täuschen,
die der Kunst alles erlauben.
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Auch Brüllaffen gehören zu Deutschland
von Thomas Baader
Bei der taz weiß Thomas Winkler: Das Problem heißt nicht Bushido, das Problem ist die Reaktion auf Bushido.
Das alles wäre nicht weiter der Erwähnung wert, kristallisierte sich nicht aus dieser Diskussion langsam ein irritierender Tenor heraus: Dieser aufmüpfige Sohn eines Tunesiers und einer Deutschen tanzt uns schon viel zu lange auf der Nase herum. Wie stopfen wir - nachdem selbst die Stern-Enthüllungen nicht einmal ein klitzekleines Gerichtsverfahren nach sich zogen - diesem Bushido, der jetzt auch noch einen provozierend islamistisch anmutenden Vollbart trägt, bloß endlich die Schnauze? Sieht man sich die Politikeräußerungen und Medienkommentare an, von Volker Beck, der meint, dass man Bushido ruhig verurteilen könne, weil er „künstlerisch nicht viel drauf hat“, bis zu Bild-Kolumnisten Franz-Josef Wagner, der den Rapper rassistisch mit einem „Brüllaffen“ vergleicht, scheint sich diese Haltung langsam zum Konsens der Mehrheitsgesellschaft zu entwickeln.
Da haben wir die Lösung: Bushido hetzt nur deshalb gegen Schwule und will deutsche Politiker killen, weil wir alle so islamophob sind. Oder ist es andersrum?
Thomas Winkler beweist jedoch immerhin besondere Empatiefähigkeiten, wenn er zu bedenken gibt, dass es sicherlich nicht schön ist "für Claudia Roth oder Serkan Tören, wenn ihnen ihre Ermordung angedroht wird". Bevor er sich aber in derartigen Sentimentalitäten verliert, kehrt er zu guter deutscher Prinzipienfestigkeit zurück: "Die Freiheit der Kunst besteht auch darin, schlechte Kunst sein zu dürfen. Kunst darf, soll, ja muss alles sein können."
Ob Arno Breker, Störkraft, Frank Rennicke oder Bushido - Kunst ist nun einmal Kunst. Nur bei Kurt Westergaard sind wir uns nicht ganz sicher. Aber normalerweise gilt: Kunst über alles.
Eine Frage an den Verfasser des Artikels hätte ich dann aber doch noch:
Hätte Franz-Josef Wagner seinen "rassistischen" Brüllaffen-Vergleich nicht als Kolumne für BILD, sondern als Sonett geschrieben... wäre das dann nicht auch "schlechte Kunst, die erlaubt sein muss"?
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Die Todesdrohungen gegen Hamed Abdel-Samad vor dem Hintergrund des ägyptischen "Rechtsstaates"
von LB
Den folgenden Text schickte uns ein Leser als Reaktion auf den Artikel "Muslime der Welt - hört auf diesen Mann!":
Herr Baader zitiert diesen unerträglichen Taz-Schreiber oder PR-Mann der Muslimbrüderkiller - keine Ahnung, wem der näher steht - wie folgt:
"Abdel-Samad sollte den Salafisten-Scheich Assem Abdel-Maged deshalb am besten verklagen. Denn Todesdrohungen per TV sind auch in Ägypten nicht legal."
Offenbar ist dem Taz-Journalisten nicht bekannt, dass es in Ägypten sehrwohl die Todesstrafe gibt, die auch für Verfehlungen gegen den Islam vollstreckt und selbstverstänlich von höchter Stelle angedroht wird. Der verstorbene Großscheich der Al Azher, Herr Prof. Dr. Mohammed Tantawi, äußerte sich dem WDR in Minute 25:10 wie folgt:
„Nicht jeder, der vom Islam abfällt, muss nach islamischem Recht getötet werden. Er muss erst dann mit dem Tode bestraft werden, wenn er dem Islam Schaden zufügt. Aber wenn du ein Muslim bist und ein Christ wirst, dann gehe in Frieden - Hauptsache, du bist übergetreten. Du bist frei, zum Christentum oder zum Judentum überzugehen. Aber du sollst dann hinterher nicht daherkommen und sagen, Mohammed, unser Prophet, sei ein Lügner! Dann müssen wir dich töten, weil du Lügen verbreitest... Das wichtige ist, dass, wenn du den Islam verlässt, du mit deinem Wissen dem Islam keinen Schaden zufügst!“
Ich muss nicht näher betonen, dass Mohammed ausschließlich bei Muslimen als Prophet gilt, folglich sind seine Reden für Andersgläubige ... Und Kopf ab. Soviel zum Thema TAZ und Qualität.
Der Großscheich der Al Azhar ist nicht irgendwer, den die TAZ als Hassprediger in Gänsefüßchen verharmosen könnte, eventuell mit einem vorangestellten "sogenannten". In der Regel ist der auch Großmufti von Ägypten und höchste Autorität des sunnitischen Islams. Man kann durchaus Vergleiche mit dem Papst anstellen.
Auch interessant ist, dass jener Tantawi, der als supermoderat galt - gut, als Pfarrer wäre der ein radikaler Blutsäufer gewesen, als Muslim ist das eben "moderat" - keinen geringeren als Adolf Hitler in seiner Dissertation lobend erwähnt (Matthias Künzel "Antisemitismus als Kampfauftrag?", 2003):
>>Die höchste religiöse Autorität des sunnitischen Islam (Tantawi, LB) zitiert in seinem Bestseller zustimmend Adolf Hitlers „Mein Kampf“: „Indem ich mich der Juden erwehre, kämpfe ich für das Werk des Herrn.“ Unter Berufung auf die „Protokolle der Weisen von Zion“ macht er die Juden nicht nur für die französische und russische Revolution verantwortlich, sondern beschuldigt sie zugleich, „sich um die Zerstörung von Moral, Religionen und geistigen Werten zu bemühen. ,Die Juden’ seien heute Besitzer von Bordellen in aller Welt und würden moralischen und sexuellen Verfall in allen Orten verbreiten. ... In Europa werde nicht verstanden, dass hinter jedem Gedanken, der Werte und Moral verächtlich mache, jüdische Finger stecken würden.“<<
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Muslime der Welt - hört auf diesen Mann!
von Thomas Baader
Dass dem Journalistenimitator Daniel Bax bei der taz hin und wieder der Sinn für die Realität abhanden kommt, ist eine Sache. Eine andere Sache ist es, dass so etwas tatsächlich gedruckt wird.
Hamed Abdel-Samad wird bedroht. In seinem Heimatland Ägypten fordern Fanatiker offen seinen Tod. In einer progressiven und menschenfreundlichen deutschen Zeitung liest sich das in einem Artikel von Daniel Bax dann so:
Der Salafisten-Scheich Assem Abdel-Maged, dessen Ausfälle gegen Kopten und Säkularisten notorisch sind, rief auf dem Sender Elhafez offen zur Ermordung des Deutsch-Ägypters auf. [...] In Deutschland gehört Abdel-Samad zur Riege jener „Islam-Kritiker“, die ihre Herkunftskultur mit dem vermeintlich authentischen Blick des angeblichen Insiders kritisieren. In seinem letzten Buch prophezeite er vollmundig gar den „Untergang der islamischen Welt“. Es gibt nicht wenige, die ihn deshalb für einen Wichtigtuer und Selbstdarsteller halten.
Es liegt die Vermutung nahe, dass es nicht wenige gibt, die Daniel Bax für einen Schmierenjournalisten halten. Gesetzt den Fall, das wäre so und es gäbe außerdem mal einen Mordaufruf gegen Herrn Bax - wer auf der Welt käme dann wohl auf die völlig abartige, geradezu widerwärtige Idee, ausgerechnet diese Gelegenheit zu nutzen, um Urteile zur Qualität des Bax'schen Journalismus zu verkünden? Jeder auch nur halbwegs zivilisierte Mensch würde statt dessen, völlig unabhängig von einer eventuellen persönlichen Abneigung Daniel Bax betreffend, dem in Lebensgefahr befindlichen Mitmenschen seine Solidarität aussprechen, wenigstens aber sachlich und ohne hämische Seitenhiebe über den Vorfall berichten. Ein sehr kleingeistiger Mensch, der mit Daniel Bax eine Rechnung offen zu haben glaubt, könnte natürlich schon auf die Idee kommen, Bax verbal eine mitgeben zu wollen, anstatt Empathie für seine schlimme Lage zu entwickeln. Und ein von Neid zerfressener Mensch, der im Angesicht von Daniel Bax' großem Talent einen ausgeprägten Minderwertigkeitskomplex entwickelt hat, könnte sogar auf die Idee kommen, noch einen Schritt weiter zu gehen. Glücklicherweise gibt es aber einen solchen Menschen wohl nicht.
Was es aber gibt, ist der folgende Satz aus dem taz-Artikel:
Ägyptische Medien haben von den Drohungen gegen den deutschen Publizisten bislang kaum Notiz genommen. Dafür hat Abdel-Samad den Fall nun selbst publik gemacht und sich hilfesuchend an Angela Merkel gewandt.
Bax will uns sagen: Der einzige, der diesen Morddrohungen große Beachtung schenkt, ist der egozentrische Abdel-Samad selbst. Womit der Text wenigstens so etwas wie Kohärenz bekommt, denn von hier aus lässt sich ein Kreis zum Vorwurf des Wichtigtuers und Selbstdarstellers ziehen.
Bax schafft es dann gerade noch so, sich den Hinweis zu verkneifen, dass Abdel-Samad mit seinen gerne getragenen pinkfarbenen Hemden auch noch modisch völlig daneben liegt, und ringt sich einen Ratschlag ab:
Abdel-Samad sollte den Salafisten-Scheich Assem Abdel-Maged deshalb am besten verklagen. Denn Todesdrohungen per TV sind auch in Ägypten nicht legal.
Als profundem Kenner des ägyptischen Rechtsstaates, zu dem man grenzenloses Vertrauen haben darf, fallen Daniel Bax Dinge ein, auf die man bei anderen Zeitungen gar nicht erst kommt. Mit seinen Erkenntnissen ist er immerhin weiter als die Islamisten, die bis zum Zeitpunkt der Lektüre des Bax-Artikels noch dachten, dass Morddrohungen legal seien.
Wenn nun sich manchem naiven Leser, der alles glaubt, was in der taz steht, letztlich doch der Eindruck aufdrängen sollte, dass es um Hamed Abdel-Samad nicht ganz so schade wäre, dann kann man sicher nicht Daniel Bax dafür verantwortlich machen. Explizit geschrieben hat er es schließlich nicht und die Schaffung eines entsprechenden Subtextes mag außerhalb seiner Fähigkeiten liegen. Aber eines weiß Daniel Bax ganz genau: Die Muslime der Welt brauchen ihn - ihn, den Bax von der taz, der sich schützend vor sie stellt, dabei all jene angeblichen authentischen Insider entlarvend, die sich in der Maske des Biedermannes in deutsche Talkshows einschleichen - ihn, den westlichen Journalisten, der aufgrund seiner überlegenen Fähigkeiten die Muslime bei der Hand nehmen und sie vor den Zumutungen jedweder Kritik bewahren kann.
In einem anderen Artikel wirft Bax übrigens den humanistischen Verantstaltern der "Kritischen Islamkonferenz" blanken Paternalismus vor. Das richtige Wort kennt er also schon mal. Nun muss ihm nur noch klar werden, was es bedeutet.
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Ein weiterer Grund, im Herbst nicht die SPD zu wählen
von Thomas Baader
Die Erziehungswissenschaftlerin Yasemin Karakasoglu ist im SPD-Wahlkampfteam für das Thema Bildung zuständig. Von "Multikulti" und "Multilingualität" hält die Bremer Professorin eine Menge. [...] Steinbrück begründete die Auswahl mit den Worten, ihre Biografie sei "ein gutes Beispiel für gelungene Integration". Karakasoglu zeige, wie bedeutend das Thema Bildung sei, zumal für die Integration. "Streitbar nach außen" sei die Wissenschaftlerin, sagte Steinbrück, und eine "Befürworterin von Klartext". Damit fühle er sich gut. "Missverstanden" worden sei Karakasoglu aber auch schon, sagte Steinbrück und beugte damit Kritik vor. Auf jene Missverständnisse angesprochen, verwies die Wissenschaftlerin auf die Diskussion über Zwangsheiraten und Ehrenmorden. Missverstanden sei ihr Hinweis, dass diese eben keine kulturellen Merkmale des Islam seien. In der öffentlichen Debatte werde zuweilen so getan, als seien Zwangsheiraten und Ehrenmorde "tief verwurzelt in der türkischen Kultur". Das Gegenteil aber sei der Fall. "Sie (Zwangsheiraten und Ehrenmorde) sind eine Perversion des Islam." Es handele sich um Menschenrechtsverletzungen, die der islamischen oder türkischen Kultur "nicht inhärent" seien.
Missverstanden? Yasemin Karakasoglu war im Jahr 2006 Mitinitiatorin eines gegen Necla Kelek gerichteten Offenen Briefes. Der Brief war angeblich von 60 Migrationswissenschaftlern unterschrieben worden, wobei die FAZ nachweisen konnte, dass nur ein Fünftel der Unterzeichner in der Migrationsforschung über Türken tätig gewesen war. Alice Schwarzer verwies zudem in einem Artikel auf Karakasoglus Verbindungen zur islamistischen Szene.
In dem Offenen Brief war auch die Rede davon, dass im Zuge einer Kampagne gegen Zwangsheirat des Berliner Stadtteils Neukölln eine angeblich fragwürdige Literaturliste aufgetaucht sei: "Zudem werden Romane empfohlen – alles Boulevard-Storys, in denen »muslimische Mädchen ganz »authentisch« berichten, wie sie gequält und geschunden wurden. [...] bei den erwähnten Büchern handelt es sich um reißerische Pamphlete, in denen eigene Erlebnisse und Einzelfälle zu einem gesellschaftlichen Problem aufgepumpt werden [...]."
Was Karakasoglu und Konsorten dort betrieben, war klassisches "Victim Blaming": Die Opfer von Gewalttaten wurden dafür attackiert, dass sie über diese Gewalttaten offen sprechen und nicht besser den Mund halten. Das Opfer trägt also somit die Schuld, dass die Tat an die Öffentlichkeit kommt und nicht unter dem Teppich bleibt. Ob die Verfasser des Briefes so auch über Bücher sprechen würden, die von ehemaligen Opfern von Kindesmissbrauch verfasst wurden? "Reißerische Pamphlete"? Wer diese Wortwahl anschlägt, verdient es nicht, als "Migrationswissenschaftlerin" weiter ernst genommen zu werden.
Sorry, Peer Steinbrück: Ein Missverständnis sieht anders aus.
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Der feine Unterschied zwischen Gott und den Menschenrechten
von Thomas Baader
Michael Blume, Co-Autor des Buches "Gott, Gene, Gehirn - Warum Glaube nützt" präsentiert uns auf seinem Blog eine bahnbrechende Erkenntnis. Und das klingt dann so:
Immer mehr Leuten dämmert: Die "Existenz" Gottes ist nicht empirisch beweisbar, die "Existenz" von Menschenrechten oder einem "Sinn im Leben" aber auch nicht. Wir wissen ja kaum, was mit diesen Begriffen genau gemeint sei!
Ja, Gott ist nicht beweisbar. Menschenrechte auch nicht. Was aber doch einigermaßen beweisbar ist, ist die Tatsache, dass die meisten Menschen auf der Welt eher ungerne gefoltert, ermordet, zwangsverheiratet, genitalverstümmelt oder versklavt werden wollen. Aus diesem Befund wiederum ergeben sich auf recht logische Weise die Menschenrechte.
Woraus ergibt sich hingegen die Vorstellung von Gott? Ursprünglich wohl aus der Beobachtung von Naturphänomenen, die sich Menschen in früheren Zeiten nicht erklären konnten (Blitze, Sonnenfinsternisse, Vulkanausbrüche) sowie aus dem Wunsch des Menschen, die Dinge, die er nicht beeinflussen kann, durch ein Gebet zu einem höheren Wesen vielleicht doch beeinflussen zu können ("Lieber Gott, lass mein krankes Kind nicht sterben").
Wer nun dennoch an Gott glauben möchte, weil er anderer Meinung ist, darf das in einem Rechtsstaat auch gerne tun (übrigens ein Menschenrecht, genauso wie das Gegenteil). Wenn aber Michael Blume nicht weiß, was mit dem Begriff Menschenrechte "genau gemeint" ist, dann sollte einfach mal ein paar entsprechende Bücher lesen, die über die Frage, "warum Glaube nützt", hinausgehen.
Vielleicht dämmert es dann: Die Anbetung eines höheren Wesens ist immer Teil eines Kultes. Die Einhaltung von Menschenrechten nicht.
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Die doppelte Staatsbürgerschaft löst keine Integrationsprobleme
von Helmut Biehl
Die Frage nach der doppelten Staatsbürgerschaft für Menschen mit Migrationshintergrund ist in diesem Jahr ein Wahlkampfthema. Dabei wird oft als Argument vorgebracht, dass die Betroffenen die Entscheidung für eine einzige Staatsbürgerschaft in der Regel als innere Zerreißprobe empfinden.
Ich habe den Eindruck, dass die betroffenen türkischstämmigen Menschen unter den massiven Erwartungen Ihres direkten familiären und verwandtschaftlichen Umfeldes stehen, „das stolze Türkentum“ nicht aufzugeben. Der durchschnittliche Türke hat eben einen unbefangenen Nationalstolz, der durchschnittliche Deutsche eher ein (sehr) kritisches Verhältnis zum Nationalstaat.
Das Ganze gilt umso mehr, wenn Türken im Ausland leben und in der Gastgesellschaft nicht den gewünschten Erfolg haben, wenn Schwierigkeiten und Widerstände auftreten bei der Anwendung ihrer Traditionen, oder wenn sie gar mit den deutschen Gesetzen in Konflikt geraten. Da können die Betroffenen dann „abspalten“ und alles Negative in der „Badbank Deutschland“ abladen, die dann daran schuld ist, dass ihnen dies oder jenes nicht gelingt.
Bis vor kurzem hielt sich der mutmaßliche Haupttäter der Schlägerattacke vom letzten Oktober am Alexanderplatz in Berlin, ONUR U., bei dem ein deutsch-thailändischer Jugendlicher totgetreten wurde, in der Türkei auf. Deutschland hat kein Auslieferungsabkommen mit der Türkei und die Türkei liefert dann ihre Staatsbürger in der Regel nicht aus. ONUR U. hat beide Staatsbürgerschaften. Ob die Türkei ONUR U. wegen des „Vorfalls“ am Alexanderplatz den Prozess macht, schien eine Weile lang in den Sternen stehen. Kaum war diese Entscheidung zu seinen Ungunsten gefallen, befand er sich binnen kürzester Zeit wieder in Deutschland, wo er auf eine mildere Strafe hoffen kann (in Deutschland war er zum Tatzeitpunkt 19 Jahre alt, wo er mit maximal 10 Jahren Haft rechnen muss; in der Türkei wird er als Erwachsener behandelt und ihm droht lebenslänglich).
ONUR U. ist ein Beispiel für die Buffet-Mentalität. Die Leute haben die Möglichkeit, bei einem „Problem“ taktisch zu entscheiden, auch wenn es um schwere Straftaten wie Raub, Totschlag, Mord („Ehrenmord“) oder Vergewaltigung geht. Sie suchen sich dann die für sie jeweils günstigste oder am wenigsten schmerzhafte Lösung heraus. Das stärkt sicher nicht das Verantwortungsgefühl für ihr eigenes Tun.
Hinzu kommt bei den Migranten aus dem islamischen Kulturkreis noch die religiöse Komponente. Die wird in meinen Augen prinzipiell unterschätzt, da gerade Menschen aus der Türkei oder den arabischen Ländern ihre Kultur - und das sind für viele ausschließlich ihre Traditionen– über die Religion sprich Islam definieren (ich empfehle hier ausdrücklich das Buch „Der Untergang der islamischen Welt“ von HAMED ABDEL-SAMAD, der sehr gut die innere Zerrissenheit eines Migranten aus Ägypten in einem westlichen Land beschreibt und die Werte-Konflikte aufzeichnet, die diese Migranten in den westlichen Ländern haben und mit sich ausfechten müssen).
Es gibt in meinen Augen drei „Parameter“, die den typischen Deutschen von einem typischen Araber oder typischen Türken unterscheiden. Das sind:
- Verhältnis zum Nationalstolz
- Verhältnis zur Religion
- Verhältnis des Individuums zur Gruppe
Der typische Deutsche hat (s.o.) ein kritisches Verhältnis zum Thema Nationalstolz. Der typische Türke oder Araber hat (in meinen Augen) zuviel davon; zudem gehen Nationalstolz und männlicher Chauvinismus hier eine krude Allianz ein.
Beim Thema Religion hat der Islam eine Identität stiftende Rolle, die in vielen Fällen abgrenzend verstanden wird. Vielen Migranten aus den besagten Ländern ist selbst gar nicht klar, dass sie sich kulturell im Wesentlichen über den Islam definieren, da Kultur und Religion eine diffuse Einheit bilden. Das ist ein Punkt, den der typische 1.0-Multikulturalist (der eher religionskritisch bis atheistisch orientiert ist) nicht versteht oder wahrhaben will. Auf das Selbstverständnis eines Muslims auf die restliche Welt, der „einzig wahren Religion“ zu folgen, möchte ich hier gar nicht näher eingehen.
In der islamisch geprägten Kultur spielt das Individuum keine Rolle (es sei denn man ist Clan-Chef). Man versteht sich immer als Teil der Gruppe und die Gruppe ist der Clan und/oder die Großfamilie und/oder die religiöse Gemeinde vor Ort. Kritik am Islam versteht ein Migrant somit als Angriff auf seine Kultur, Kritik an seiner Kultur versteht er als Angriff auf seine Religion. Grundsätzlich versteht er Kritik an seiner Person immer auch als Angriff auf seine Gruppe und „seine Leute“. (So wie kürzlich in Weyhe bei Bremen, wo migrantische Jugendliche erneut einen Deutschen totgetreten haben. Hier trat keine CLAUDIA ROTH oder und kein türkischer Botschafter auf, um mit Betroffenheit das Geschehen zu kommentieren und den toten jungen Menschen zu betrauern. Im umgekehrten Fall kann man sich das Medienecho und die Kommentare der Politiker gut vorstellen – im Falle der Brandkatastrophe in Backnang waren einige türkische Politiker mit gewagten Vermutungen schnell zur Stelle).
Der typische Deutsche hat eher ein kritisches Verhältnis zur Religion. Der Begriff „Kultur“ als abendländisch-christliche Weltanschauung schließt die individuelle Freiheit mit ein. Und die individuelle Freiheit beinhaltet als Gegengewicht immer die individuelle Verantwortung.
Fazit
Die SPD und die GRÜNEN versprechen dem Bräutigam gleich zwei Bräute. Er kann mit beiden Bräuten getrennt ins Bett gehen und Spaß haben. Und wenn die eine Braut stresst und die Kinder alles komplizierter machen, geht er eben zur anderen Braut, wo er keine Konflikte austragen muss. Soll die erste Braut doch zusehen, wie sie mit sich und den Kindern klar kommt.
Ich denke, eine doppelte Staatsbürgerschaft macht nur Sinn bei Menschen, die damit auch verantwortungsbewusst und konstruktiv umgehen können. Und das können sehr viele Menschen sicherlich nicht.
„Das Buffet“ ist eine zu große Versuchung, sich für den jeweiligen Fall das Beste oder das am wenigsten Schmerzende rauszusuchen. Die Leute werden in vielen Lebenssituationen immer taktisch entscheiden.
Mein Vorschlag
· Doppelte Staatsbürgerschaft nicht ausweiten auf weitere Länder als bisher bestehend
· Grundsätzlich bin ich der Ansicht:
Alles, was umsonst ist, wird nicht wertgeschätzt; man muss sich die Staatsbürgerschaft verdienen
· Die deutsche Staatsbürgerschaft sollte es nur auf Probe geben und an Bedingungen geknüpft sein
· Die deutsche Staatsbürgerschaft sollte - innerhalb einer Frist von 10-15 Jahren - auf Widerruf vergeben werden
· widerrufbar, wenn der Betreffende sich Verbrechen schuldig gemacht hat, die im Zusammenhang mit den hier gültigen Grundwerten stehen (Zwangsverheiratung, Ehrenmord, Mord, Vergewaltigung, Totschlag etc.)
· Abschiebung nach der hier abgesessenen Strafe
· Dafür sind Verträge mit den Herkunftsländern abzuschließen
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Peer Steinbrück und der integrationspolitische Amoklauf der SPD
von Thomas Baader
Die SPD geht tatsächlich mit einem Kanzlerkandidaten in den Bundeswahlkampf, der sich für Geschlechtertrennung stark macht. Man sieht: Eine vermeintlich progressive Partei schafft problemlos die Kehrtwende in reaktionäre Niederungen, sofern es sich um ein "Ausländerthema" handelt.
Viele schätzen an Steinbrück, dass er sagt, was der denkt. Tatsächlich ist ein solches Verhalten grundsätzlich begrüßenswert. Von Zeit zu Zeit erschauert man aber vor dem Gedachten, was da so offen zum Ausdruck kommt. Steinbrück also hatte vor kurzem die Öffentlichkeit wissen lassen, dass er es für richtig hält, getrennten Sportunterricht an Schulen zu ermöglichen, wenn muslimische Eltern sich das wünschen. Daraufhin gab es von Union, FDP und Grünen harsche Kritik. Die stellvertretende SPD-Vorsitzende Aydan Özoguz hingegen verteidigt Steinbrück. Heinz Buschkowsky, ebenfalls SPD, will aber dennoch wissen: "Das ist nicht der Stand der SPD." Bedauerlicherweise sehen das zumindest einige führende Sozialdemokraten wohl anders.
Zurückzunehmen hat er nichts, lässt Steinbrück zudem mitteilen. Und: "Viele muslimische Eltern lösen ihr Problem mit dem Sportunterricht so, dass sie ihre Kinder einfach krankmelden. Das kann nicht die Lösung sein." Logische Schlussfolgerung: Getrennten Sportunterricht einfach zulassen. Konsequenterweise sollte die SPD diesen Weg, so er einmal eingeschlagen ist, dann auch fortsetzen. Im einzelnen hieße das:
Eltern, die wollen, dass ihre Tochter nicht auf Klassenfahrt mitfährt, melden das Kind sowieso krank. Also: Nichtteilnahme an Klassenfahrten gestatten.
Eltern, die ihre Tochter genitalverstümmeln wollen, machen das sowieso im Ausland. Also: Genitalverstümmelung auch in Deutschland zulassen.
Eltern, die ihrer Tochter eine Beziehung mit einem Angehörigen einer anderen Volksgruppe untersagen wollen, würden sie bei Zuwiderhandlung sowieso ehrenmorden. Also: den Rassenschandeparagraphen wieder einführen.
Klingt alles merkwürdig, wäre aber nur eine Anwendung des Steinbrück'schen Argumentationsmusters auf wesensverwandte Lebensbereiche. Menschen mit Erfahrungen im Bereich der Integrationsarbeit können sich freilich dieser Tage nur an den Kopf greifen angesichts eines Kanzlerkandidaten, der gezielt auf Stimmenfang geht bei der religiösen Rechten einer bestimmten Einwanderergruppe. Die Frage nach der Wählbarkeit der SPD dürfte sich zumindest für diese Bundestagswahl für jeden humanistisch-liberal gesinnten Menschen somit vollends erledigt haben. Denn Deutschlands älteste Partei lehrt uns gerade: Probleme, vor allem auch Integrationsprobleme, lösen sich von selbst auf, wenn man einfach nachgibt. Ein Problem durch Widerstandslosigkeit zu einem Nicht-Problem zu machen, ist eben doch sehr viel einfacher, als es zu lösen. Einer sozialdemokratischen Partei, die sich auf Drängen ultrareligiöser Hardliner darauf einlässt, Geschlechtertrennung zu praktizieren, muss man die Einführung der Rassentrennung wohl letztlich auch zutrauen. Schließlich geht es um die Integration.
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Ostermärsche: Als ob es Nordkorea nicht gäbe
von Thomas Baader
Stellen Sie sich vor, es gäbe in Deutschland eine Friedensbewegung, deren Kernanliegen tatsächlich Frieden ist. Und nun stellen Sie sich auch noch vor, dass ausgerechnet an jenem Tag, an dem überall in Deutschland Ostermärsche stattfinden, mit denen zum Frieden gemahnt werden soll, die Atommacht Nordkorea die Welt wissen lässt, man befinde sich nun offiziell im Kriegszustand mit Südkorea - sollte man dann nicht meinen, dass Nordkorea das alles beherrschende Thema eben dieser Ostermärsche sein müsste?
Es ist es natürlich nicht. Dabei ist die zweitgenannte Bedingung - die nordkoreanische Kriegserklärung - tatsächlich eingetreten. Es ist vielmehr die erste der obigen Voraussetzungen, die nicht stimmt: Großen Teilen der Friedensbewegung geht es bei ihren Machenschaften nun einmal nicht um Frieden. Wäre es anders, dann müsste man heute, am 30. März 2013, auf den Märschen tatsächlich anstelle von Amerika- und Israelkritik Nordkoreakritik betreiben. Dass dies nicht geschieht, macht eine eindeutige Aussage über die Motive der "Friedens"bewegung. Ohne ins Detail gehen zu wollen: Es geht um Ressentiments.
Statt sich der derzeit größen Bedrohung für den ohnehin brüchigen Weltfrieden zu widmen, demonstriert man lieber gegen den Einsatz von Drohnen, verlangt den Abzug von Patriot-Raketen (Abwehrraketen!) aus der Türkei und fordert schon mal "Hubschrauber zu Windrädern" (Ostermarsch Ansbach). Es muss eben immer Israel sein. Oder die USA. Oder der Westen im Allgemeinen. Dann darf Günter Grass dichten, Jakob Augstein darf kritisieren und die Friedensfreunde dürfen marschieren - allesamt unbehelligt von der Realität. Als ob es Nordkorea nicht gäbe.
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Lesehinweis
Mr. Jackson, kennen Sie Pippi Langstrumpf?
Klar kenne ich ihre Geschichten, wieso fragen Sie?
Als das Kinderbuch 1945 erschien, hat Astrid Lindgren darin das Wort Neger benutzt. Die deutsche Familienministerin Kristina Schröder hat vor Kurzem eine Debatte losgetreten mit ihrer Erklärung, dass sie ihrer Tochter aus dem Buch Begriffe wie Negerkönig oder Negerkönigreich nicht vorlese.
Und warum macht sie sowas?
Sie sagte, auch ohne die böse Absicht der Autorin können Wörter Schaden anrichten. Sie finde es verletzend, das Wort Neger zu benutzen und möchte nicht, dass ihre Tochter mit so einer Weltsicht aufwächst.
Verstehe. Aber das würde ja auch bedeuten, dass ihre Tochter aufwächst, ohne zu erfahren, dass auch Neger Königreiche haben können, oder?
Bei Pippi Langstrumpf ist die Sache noch komplizierter, weil der Negerkönig ja Pippis Vater Efraim ist, also ein Weißer.
Okay, aber das Wort an sich besagt ja ganz klar, dass Neger auch Königreiche hatten, nicht wahr? Jetzt würde mich aber wirklich brennend interessieren, mit welchem Wort Ihre Familienministerin den Negerkönig ersetzt.
Sie liest stattdessen Südseekönig. Übrigens hat der Verlag in neuen Ausgaben genau das schon gemacht, Negerkönig durch Südseekönig ersetzt. Und ein anderer Verlag von Kinderbuchklassikern ist ebenfalls gerade dabei, das Wort Neger zu entfernen.
Man könnte auch von einem afrikanischen oder nubischen König sprechen, am Ende wissen doch alle, was gemeint ist. Im Englischen ist „Negro“ an sich noch kein schlechtes Wort. Es bezeichnet eine Rasse.
Haben Sie Ihrer Tochter, als sie klein war, je Mark Twains Geschichten von Tom Sawyer und Huckleberry Finn vorgelesen?
Nein.
Wenn Sie es gemacht hätten, hätten Sie …
… das N-Wort, den „Nigger-Jim“ ausgelassen? Nein. Das hätte ich nicht gemacht. Meine Tochter hat das Wort Nigger, als sie aufwuchs, oft gehört. Sie hörte es sogar bei uns zu Hause.
Der schwarze Harvard-Professor Randall Kennedy hat darüber einen US-Bestseller geschrieben: „Nigger – die seltsame Karriere eines ärgerlichen Wortes“. Er schreibt darin, viele Schwarze würden Nigger als Kosewort benutzen, mit Ironie und im Bewusstsein seiner rassistischen Herkunft. Sie wollen den Rassisten keinen Fußbreit überlassen, nicht mal ihr Lieblingswort.
Ja, es ist auch bei mir nicht so, dass ich das Wort nie ausspreche. Ich sage Nigger – und meine Tochter hat es gehört.
http://www.berliner-zeitung.de/magazin/interview-mit-samuel-l--jackson-ich-haette-den-nigger-jim-nicht-ausgelassen,10809156,21490672.html
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Wider das Schubladendenken
Rezension - Daniel Krause: "Als Linker gegen Islamismus - Ein schwuler Lehrer zeigt Courage"
von Thomas Baader
Bis Sommer 2012 war Daniel Krause einer breiten Öffentlichkeit völlig unbekannt. Dann jedoch ergriff der bekennende Homosexuelle und Grünen-Wähler öffentlich das Wort gegen eine Kundgebung radikaler Salafisten. Das Problem dabei: Er tat dies im Rahmen einer Demonstration der rechtspopulistischen Partei Pro NRW. Ob Krause hierbei naiv oder mit Kalkül vorging, soll nicht Thema dieser Rezension sein. Jedenfalls gab es seither sowohl Anfeindungen aus dem linken Lager wie auch Versuche von rechtsaußen, den schwulen Lehrer für sich zu vereinnahmen. Gegen letztere hat er sich schließlich entschieden gewehrt - nicht dass dies die Vereinnahmungsversuche gestoppt hätte. Aber gegen Beifall von der falschen Seite ist nun einmal niemand gefeit, auch niemand, der aufrichtig genug ist, es als großen Fehler zu bezeichnen, eine solche Rede innerhalb dieses Rahmens gehalten zu haben.
Nun hat Daniel Krause ein Buch geschrieben: "Als Linker gegen Islamismus - Ein schwuler Lehrer zeigt Courage". Der Titel scheint auf den ersten Blick klare Fronten zu schaffen: Hier die Linken, mit denen sich der Autor identifiziert, da der Islamismus als Gegner. Tatsächlich aber enthält die kurze Schrift eine zweifache Stoßrichtung, denn neben einer pronocierten Islamkritik kommt auch eine kritische Betrachtung der deutschen Linken und ihres Schubladendenkens zum Ausdruck. Die knapp 170 Seiten starke Streitschrift geht nämlich auch der Frage nach, weshalb das linksliberale Lager immer und immer wieder den Schulterschluss sucht mit Kräften, die seinen Überzeugungen und Werten diametral entgegenstehen - Kräften wie etwa den reaktionären Islamverbänden.
Krause weiß, was man ihm auch weiterhin vorwerfen wird. Dementsprechend ist dem ersten Kapitel eine kurze Auflistung vorangestellt: "Was dieses Buch nicht ist." Der Verfasser weist klar zurück, eine Religion auf Kosten der anderen zu verherrlichen, Rechtsextremismus zu verharmlosen, von linksgrüner Gesinnung Abschied zu nehmen, Muslime pauschal zu verurteilen oder ein Buch über "Ausländer" geschrieben zu haben.
Was das Buch aber schließlich ist, ist ein Eintreten für eine zutiefst humanistische Überzeugung. Und hierbei erkennt Krause richtigerweise gravierende Defizite im Umgang der Politik mit Manifestationen antimoderner Religiosität. Dabei gelingt nicht immer eine trennscharfe Abgrenzung zwischen "Islamismus" und "Islam". Der Verfasser benutzt in der Regel den Begriff "Islamismus", aber einige der genannten Beispiele (Eltern, die ihre Kinder vom Schwimmunterricht abmelden wollen) betreffen wohl keine Islamisten, sondern schlichtweg reaktionäre und antiemanzipatorische Muslime - wodurch eigentlich deutlich werden sollte, dass sich die vorhandenen Probleme nicht auf den Islamismus beschränken.
Dem niederländischen Nachbarland gilt das besondere Augenmerk Krauses und er kommt zu dem Schluss, dass die deutsche Integrationsdebatte der holländischen um mindestens zehn Jahre hinterherhinkt. Der Leser erfährt interessante Details: Wie in Rotterdam Polizei und Staatsanwaltschaft aufgrund veränderter Konzepte erfolgreicher gegen Kriminalität im migrantischen Milieu vorgehen. Wie Integrationsverweigerung mittlerweile auch auf Sanktionen trifft. Wie der ermordete Pim Fortuyn zu seinen Lebzeiten vom marrokanischstämmigen Bürgermeister Rotterdams Ahmed Aboutaleb als "abscheulicher Moslemhasser" beschimpft wurde und wie derselbe Ahmed Aboutaleb heute von dem (übrigens mittlerweile durch die Benennung eines "Pim Fortuyn-plaats" geehrten) Politiker als "einen der größten Niederländer aller Zeiten" spricht. Gleichwohl geht Krause auf Distanz zum niederländischen Enfant terrible Geert Wilders.
Krauses Streitschrift benennt die wesentlichen gesellschaftlichen Probleme in Deutschland durchgehend korrekt. So wird zum Beispiel deutlich, wie sehr die öffentliche Aufmerksamkeit auf den Tätigkeiten rechtspopulistischer, jedoch völlig marginalisierter Parteien liegt und nicht auf islamistischen Umtrieben, die in wesentlich größeren Dimensionen daherkommen ("Das Hochhalten von Mohammed-Bildchen war der deutschen Presse eine größere Meldung wert als der Aufruf einer islamistischen Masse zur Vernichtung Israels"). Auch ist der Befund als richtig zu werten, wonach erzkonservative Islamverbände, die sich durch fragwürdige Positionierungen zu Frauen- und Homosexuellenrechten hervortun, durch die Einführung des Unterrichtsfachs Islamkunde von der Politik aufgewertet werden und einen unheilvollen Einfluss auf die muslimische Schülerschaft gewinnen. Und treffend beschreibt Krause auch die ressentimentgeladene Triebfeder jener vermeintlich linken, islamistenfreundlichen Kräfte, wenn er urteilt: "Zumindest unterbewusst stehen viele Antifas solidarisch zu islamistischen Bewegungen, sofern sie jene als anti-amerikanisch wahrnehmen."
Das Buch überzeugt durch eine sachliche Analyse des Zustandes und passgenaue Lösungsvorschläge. "Leitkultur" versteht Krause nicht als nationalistisches Agitationsfeld , sondern in einem humanistischen Sinne als Bekenntnis zur Gleichberechtigung der Geschlechter und als Abkehr von der Unkultur eines leichtsinnigen und geschichtsvergessenen Relativismus. Er schafft beim Leser ein Bewusstsein dafür, welches Ausmaß der Antisemitismus im muslimischen Milieu in Deutschland angenommen hat: Der Sender Al-Aqsa etwa verbreitet die Verschwörungstheorie, das jüdische Volk selbst habe seine Alten und Kranken umgebracht und das Ganze dann als Nazi-Holocaust getarnt. Al-Aqsa kann auch in Deutschland empfangen werden. Wen wundert es da noch, dass die Aussage "Juden haben in dieser Welt zu viel Einfluss" bei 38,5% der arabischstämmigen Jugendlichen auf Zustimmung trifft (aber nur bei 2,1% der deutschen Jugendlichen ohne Migrationshintergrund)?
Einen persönlichen Ton kriegt das Buch, als Krause von seiner Beratungstätigkeit für junge muslimische Homosexuelle berichtet. Der inneren Zerrissenheit, die durch die Lebenssituation als homosexueller Moslem entsteht, sind viele nicht gewachsen, und Selbstmord ist ein häufig gewählter "Ausweg". Von diesen persönlichen Erfahrungen des Verfassers hätte man sich als Leser vielleicht noch ein wenig mehr gewünscht.
Daniel Krause wird zum Zeitpunkt der Entstehung dieser Rezension in "linken" Webpublikationen noch immer übel beschimpft, bis hin zu der - im Grunde freilich kulturrelativistisch motivierten schwulenfeindlichen - Bezichtigung des "Homonationalismus". Man darf bezweifeln, dass die anonymen Hass-Blogger Krauses Buch gelesen haben. Dessen Rat an seine Leser gegen Ende des Buches lautet übrigens: "Verurteilen Sie niemals Muslime pauschal."
Sie finden diesen Artikel auch als Kundenrezension bei Amazon, wo Sie sie gerne als "hilfreich" bewerten dürfen:
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Lesehinweis
Genitalverstümmelung ist moralisch falsch. Sie betrifft einen Kernbereich der Menschenrechte, weil es sich um eine schwere Körperverletzung handelt. Solche schweren Menschenrechtsverletzungen sollten wir moralisch verurteilen, unabhängig davon, wo und durch wen sie verübt werden. Dennoch ist nicht jede Art von Eingriff gerechtfertigt. Auch das Eingreifen selber kann nämlich aus moralischer Sicht problematisch sein. Bestimmte Arten von Eingriffen – solche mit Gewalt – erfordern eine besonders starke Rechtfertigung. Ein gewaltsamer Eingriff muss im Sinne der Opfer sein, es muss sich um das letzte verfügbare Mittel handeln und die «Kollateralschäden» eines solchen Eingreifens müssen verhältnismässig sein.
Auch gewaltfreie Eingriffe sind nicht automatisch unproblematisch. In der Formulierung der Frage ist von «Belehren» die Rede. Das unterstellt ein hierarchisches Verhältnis: Hier die Schüler, da die Lehrerin. Sich gegenüber anderen Kulturen als überlegen zu sehen und zu gebärden, wäre aber sowohl respektlos als auch wenig effektiv. Das Verurteilen einer bestimmten Praktik sollte nicht in ein generelles moralisches Überlegenheitsgefühl gegenüber anderen Kulturen kippen. Auch die Betonung der Fremdheit anderer Kulturen scheint mir in diesem Zusammenhang nicht hilfreich.
[...]
Besonders heikel ist es, wenn Eingriffe in die Praktiken anderer Kulturen durch eine Gruppe erfolgen, die sich in einem Machtverhältnis zur kritisierten Kultur befindet, das selber kritikwürdig ist. Moralische Kritik etwa von Europäern an ehemals kolonisierten Ländern erweckt schnell den Verdacht einer Neokolonialisierung. Zwar ändern diese Machtverhältnisse überhaupt nichts an der Falschheit einer kritisierten Praktik. Dennoch ist es in solchen Kontexten besonders wichtig, sensibel zu agieren.
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Im Zweifel dagegen: Politik für Männer erst ab 1,50!
Eine Kolumne von Jakobine Nierenstein
Wetten, dass dieser Satz hier erst der Anfang meines Artikels ist?
Schon bald geht es gegen die Klimaforschung und den schwulen Islam. Halt, ich muss ja vorne anfangen.
Also: Da ist diese euroskeptische Partei aufgetaucht. Und da ich gegen Kleinparteien bin, wenn sie nicht so links sind wie ich, bin ich auch hier erstmal dagegen. Um gegen Kleinparteien vorzugehen, sollte man festlegen, dass nur große Männer in die Politik dürfen. So ab 1,50 Meter.
So, und an der Stelle passt mein Satz, den ich oben viel zu früh geschrieben habe: Erst wird von den Populisten der Euro abgeschafft und danach bestimmt auch der Islam, die Homosexuellen, das Klima und die Frauen. Übrig bleibt am Ende wahrscheinlich wieder nur Israel und kontrolliert Berlin.
Womit ich wieder bei meinem Lieblingsthema bin: Die Antidemokraten sind ja auf der Seite Israels! Das lässt nur den Schluss zu, dass in Wahrheit der Mossad hinter jedweder Anti-Euro-Partei steckt. Wie in meiner letzten Kolumne: Mal wieder bin ich der einzige, der die Zusammenhänge erkannt hat. Das ist eben kritischer Journalismus!
Bekanntermaßen liegt Israel am rechten Rand der Weltkarte, deswegen war ich da auch noch nie. Und nach Oberursel gehe ich lieber auch nicht. Sehen Sie die Zusammenhänge jetzt? Ich habe sie für uns alle als Deutscher ausgesprochen.
Nachtrag:
Habe eben im "Freitag" gelesen, dass es in Israel ja gar keine Debatte darüber gibt, ob bei den Juden der Euro abgeschafft werden soll. Und über 1,50 Meter groß sind die meisten von denen auch. Ich dachte immer, die wären ganz klein. Muss meine Theorien neu überdenken...
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Lesehinweis
Der SPD-Politiker Sebastian Edathy ist eine umstrittene Persönlichkeit. Über ihn mag man denken, was man möchte, doch er ist ein wohlkalkulierender Stratege. Überraschenderweise wird eben dieser Mann am 26. März, als Vorsitzender des Untersuchungsausschusses NSU, bei der World Media Group AG als Gastredner auftreten. Problematisch ist an der Sache, dass der Gastgeber zum Netzwerk des Islamisten Fethullah Gülen zählt. http://www.cileli.de/2013/03/sebastian-edathy-referiert-bei-neoislamisten-ueber-deutschen-rassismus/
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Lesehinweis
Denn man kann ja getrost davon ausgehen, dass der Euro erst der Anfang ist. Als nächstes geht es gegen den Islam, die Klimaforschung, den Feminismus und die Schwulen - das ganze Programm der modernen Rechtspopulisten. [...] Die populistische Rechte hat mit Israel schon längst kein Problem mehr. In ihrer Ideologie mischt sich auf krude Weise die Furcht vor der Überfremdung durch den Islam mit der Ablehnung der Ergebnisse der Klimaforschung, dem Wunsch nach Rückkehr zur Atomkraft und dem brutalen Spott über alle Bemühungen, eine gerechte, inklusive Gesellschaft zu errichten, die allesamt mit dem vergifteten Begriff des "Gutmenschentums" bedacht werden.
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Nachtrag zu "Die 'Alternative für Deutschland' und die Medien", einen Tag später
von Thomas Baader
Die Süddeutsche scheint arm an Journalisten zu sein, deswegen durfte Denkler jetzt noch einmal. Offenbar hat man in der Redaktion vor, diesen Herrn dauerhaft zum AdF-Berichterstatter werden zu lassen, damit er seine persönliche Obsession ausleben kann. Die Qualität der SZ leidet indes natürlich. Hier Kostproben der Denkler'schen Geisteskünste:
"...oder kurz 'AfD', was ein bisschen nach Fahrradclub klingt, aber ganz so harmlos dann wohl doch nicht ist"
"...dem freien Stuhl in der Mitte, auf dem später Bernd Lucke Platz nehmen wird. Sorry: Professor Doktor Bernd Lucke natürlich..."
"Raus aus dem Euro, das will die NPD auch. Aber deswegen ist die AfD ja wohl noch lange nicht rechtspopulistisch."
All dies stammt tatsächlich aus nur einem einzigen Artikel und entspricht inhaltlich und stilistisch nicht einmal dem Niveau einer besseren Schülerzeitung. Vielleicht sollte jemand Herrn Denkler auch mal mitteilen, dass die NPD keine Studiengebühren will - genau wie die rechtspopulistischen Parteien SPD und Grüne...
Und wenn es noch eines weiteren Beweises der Denkler'schen Unwissenheit bedurft hätte - der SZ-Mann liefert prompt:
"'Wir lehnen die Gängelung der öffentlichen Meinung unter dem Deckmantel der so genannten political correctness ab.' Ein Satz, der in Rechtsaußen-Kreisen sofort unterschieben werden könnte."
Nun wird natürlich political correctness, wie Denkler glaubt, nicht nur "rechtsaußen" kritisiert, sondern auch von Menschen wie Hellmuth Karasek, Christine Nöstlinger, Josef Joffe, Dieter E. Zimmer, Ulrich Greiner, Matthias Matussek, Michael Stürmer und Asfa-Wossen Asserate. Entsprechende kritische Artikel erscheinen selbst in linksliberalen und linken Medien wie der "Zeit", dem "Spiegel" oder dem "Freitag". Die Kritik an einer politisch korrekten Sprachregelung ist eben keineswegs, wie Denkler es darstellt, ein Alleinstellungsmerkmal des Rechtsradikalismus, sondern je nach Kontext auch eine konservative, urliberale, antiautoritäre oder emanzipatorische Denkfigur - oder einfach ein sprachwissenschaftliches Unterfangen. Aber diese Tatsache mag so manchen Journalisten in seinem Schablonendenken überfordern.
Dass es immer noch schlimmer geht, beweist hingegen Jakob Augstein, "israelkritischer" Kolumnist bei SPON, der zuweilen sonderbare Gedankengänge zum Besten gibt:
"Früher war es eine Schande, für einen Antisemiten gehalten zu werden. Inzwischen muss man solchen Vorwurf nicht mehr ernst nehmen."
"...aus den USA, wo ein Präsident sich vor den Wahlen immer noch die Unterstützung der jüdischen Lobbygruppen sichern muss..."
"Würde Israel für seine machtpolitischen Interessen auf Zahnpastatuben setzen und nicht auf Atomraketen, die berufliche Zukunft von rund 13.000 Drogistinnen wäre sicher"
"Wenn Jerusalem anruft, beugt sich Berlin dessen Willen."
Und wenn die Antisemiterei mal zu langweilig wird, sucht Augstein sich eben ein neues Opfer, in diesem Fall die AdF. Und siehe da, die von ihm ausgemachten Rechtspopulisten verbrüdern sich passenderweise (aber eben leider auch nur angeblich) mit Augsteins Hassobjekt Israel. Und erst einmal in Fahrt, kommen Augstein noch andere Themen in den Sinn, die die AdF freilich bislang zu keinem Zeitpunkt auch nur angesprochen hat: "die Furcht vor der Überfremdung durch den Islam mit der Ablehnung der Ergebnisse der Klimaforschung, dem Wunsch nach Rückkehr zur Atomkraft und dem brutalen Spott über alle Bemühungen, eine gerechte, inklusive Gesellschaft zu errichten..."
Es ist eben alles eines, frei nach dem Motto: "Alles ist rechtspopulistisch - außer meiner Israelkritik."
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Die "Alternative für Deutschland" und die Medien
von Thomas Baader
Kaum ist eine neue Partei in die Öffentlichkeit getreten, hagelt es auch schon böse Vorwürfe. Dabei - und das ist der Unterschied zu anderen Parteigründungen der jüngeren Vergangenheit - gibt es unter den Mitgliedern genügend prominente Gesichter, die für Seriosität garantieren könnten. Woher also kommt die Aufregung?
Eines vorweg: Meine Kenntnisse über diese Partei beschränken sich auf das, was ich aus den Medien erfahre. Die verantwortlichen Personen, die bis jetzt an die Öffentlichkeit getreten sind, sind mir geläufig, aber nicht persönlich bekannt. Ob ich also eine positive oder negative Haltung zur AfD erlange, wird sich erst in den nächsten Wochen erweisen. Aber als Humanist und Säkularist, der im Bereich der Menschenrechtsarbeit tätig ist, liegen mir natürlich auch daraus abgeleitetenen Themen am Herzen. Eines davon ist die Integration. Hierzu gibt es auf der Website der AdF einen knappen Text, dessen Grundaussagen keinen Anlass zur Kritik bieten, der aber eben auch einfach (noch?) zu kurz und zu wenig aussagekräftig ist, um sich ein Bild zu machen. Ich werde also warten müssen, um zu einen Urteil zu gelangen.
Was ich aber definitiv einschätzen kann, ist, ob bestimmte Medien eine Schmutzkampagne betreiben oder nicht. Derer hat es viele gegeben in den letzten Jahren und sie machten stets eine auf Aufklärung bedachte, kritisch-analytische Auseinandersetzung nötig. Auch im Fall der AfD sollte man sich daher gut anschauen, was für eine Art von Journalismus betrieben wird.
Offen ausgesprochen: Die Vorwürfe sind hanebüchen. Für den einen hat bereits das Wort "Alternative" einen populistischen Beigeschmack (gilt das dann eigentlich auch für die "GAL- Grüne Alternative Liste", den Hamburger Landesverband der Grünen?), ein anderer stört sich daran, dass es in vermeintlich nationalistischer Manier "für "Deutschland" heißt und nicht etwa "für Europa" (freilich aber steht die Abkürzung SPD natürlich auch nicht für "Sozialdemokratische Partei Europas"). Diese Taschenspielertricks sind als deutlicher Hinweis darauf zu werten, dass man offenbar nichts Substanzielles in der Hand hat - da müssen die Medien eben ein wenig erfinderisch werden. Es sind zum Teil dieselben Medien, die anfangs über die neue Piraten-Chaostruppe wohlwollend berichteten und erst dann antisemitische und rassistische Ausbrüche innerhalb der Partei thematisierten, als man sie nicht mehr ignorieren konnte.
Es lohnt sich, einige der Kritiker unter die Lupe zu nehmen: Der Sozialwissenschaftler Alexander Häusler etwa, der bei der Tagesschau zu Wort kam, war früher wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl des Armutforschers Christoph Butterwegge. Letzterer fiel in der Vergangenheit durch die Erkenntnis auf, dass es keinen Linksextremismus gäbe und dass der Mord an Hanns-Martin Schleyer "in einem gepanzerten Wagen" (in welchem dieser freilich gar nicht unterwegs gewesen war) weniger schlimm sei als der an einem wehrlosen Migranten. Häusler selbst publiziert u. a. in der Antifa-Zeitschrift "Lotta", die bis 2007 im Verfassungsschutzbericht des Landes Baden-Württemberg als linksextremistische Publikation eingestuft wurde. Sprich: Man überlässt es der linkspopulistischen Szene zu bestimmen, wer Rechtspopulist ist. Meinungsmache tarnt sich als Wissenschaft.
In der Süddeutschen Zeitung darf sich - ausgerechnet, so möchte man hinzufügen - Thorsten Denkler austoben. Denkler hat es in der Vergangenheit vermocht, denk(ler)würdige Schlussfolgerungen wie diese hier zu Papier zu bringen: "Selbst Leutheusser-Schnarrenberger verlangt, der Staat müsse Extremismus aus 'allen Ecken' der Gesellschaft bekämpfen. Er dürfe auf 'keinem Auge blind' sein. Sie setzt damit - gewollt oder nicht - die Gewalt von links wie von rechts faktisch gleich." Wenn ich nun Herrn Denkler von einer Schule erzählen würde, die jedes Jahr zwei Zeitzeugenprojekte mit ihren Schülern durchführt - eines mit ehemaligen KZ-Häftlichen und eines mit ehemaligen Stasi-Opfern -, würde dann Herr Denkler auch von einer Gleichsetzung von Drittem Reich und DDR sprechen? Es ist leider zu vermuten.
Es sind also nicht gerade die begabtesten Journalisten, die sich an einer Kampagne versuchen. Dabei gibt es durchaus auch ernstzunehmende Bedenken: Dass neuen Parteien die Gefahr droht, von Spinnern unterwandert zu werden, ist sicherlich richtig. Würde das auch im Fall der AdF geschehen und die Spinner würden sich letztlich durchsetzen, wäre ein völlig anderer Text als dieser hier zu schreiben. Aber das ist zur Zeit nicht absehbar.
Ich selbst bin kein grundsätzlicher Euro-Gegner, bin aber sehr wohl der Ansicht, dass bei der Einführung des Euro Fehler gemacht wurden. Und während es mein Anliegen ist, die europäische Gemeinschaftswährung im Zuge einer Korrektur dieser Fehler zu behalten, halte ich dennoch Gegnerschaft zum Euro für eine völlig vertretbare demokratische Position. Daher ist es richtig, dass Menschen, die entsprechend positioniert sind, auf dem Wahlzettel eine Partei vorfinden, die sie repräsentiert und ihre diesbezüglichen Interessen vertritt. Das sollte in einer Demokratie eine Selbstverständlichkeit sein.
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Lesehinweis
Houzan Mahmoud wandte sich auch gegen den sogenannten „islamischen Feminismus“, der bei westlichen Feministinnen so beliebt sei. Es werde versucht, Frauen aus muslimischen Kulturkreisen auf ihre Rollen als Musliminnen festzulegen. Aber sie brauche keine Muslimin zu sein, um Feministin zu sein. Wenn Frauenrechte gut für Europäerinnen seien, dann seien sie es auch für andere Frauen. Ausdrücklich griff sie den Kulturrelativismus an und outete sich als Atheistin.
[...]
Maryam Namazie, die aus dem Iran stammt und in Großbritannien lebt, ist Bloggerin und Vorsitzende des Zentralrats der Ex-Muslime Großbritanniens. Vor ihrem Redebeitrag blendeten die Veranstalter ein Video ein, das von ihr mit organisierte Protestaktionen in England gegen Mordanschläge des iranischen Regimes zeigte. In ihrem Vortrag bezeichnete sie Relativismus und Multikulturalismus als faschistisch, eine bei aller notwendigen Kritik an diesen dann doch inflationäre Verwendung des Begriffs „faschistisch“. Die arabischen Revolutionen seine nicht von Islamisten getragen worden. Die islamistischen Forderungen seien vielmehr Ausdruck der Konterrevolution. Die Diskussion um sogenannte „Islamophobie“ sei ein Spezifikum des Westens. [...] Das Christentum habe die Inquisition gehabt, der Islam habe sie. Der Islam sei eine Rechtsaußenbewegung. Das Recht auf Religionsfreiheit sei ein persönliches Recht. Sobald sich der Staat der Religion annehme, bedeute das hingegen das Ende jeder Freiheit. Den Islam charakterisierte sie als vielfältig. Gerade die Islamisten propagierten jedoch die Homogenität der Moslems. Es dürfe kein Appeasement gegenüber dem Islamismus geben. Das Schlagwort „Islamophobie“ sei erfunden worden, um Menschen zum Schweigen zu bringen.
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Zana Ramadani sprach als Vertreterin des internationalen Netzwerks Femen, dessen Aktivistinnen mit flashmobartigen Aktionen patriarchale und sexistische Strukturen anprangern. [...] Ramadani zählte eine Reihe von Frauenrechtsverletzungen in islamischen Ländern auf. In vielen arabischen Ländern seien Kinderehen normal. Im Iran sei Geschlechtsverkehr mit einem Mädchen erlaubt, sobald sie das siebte Lebensjahr vollendet habe. Die Opfer könne man in den Krankenhäusern sehen. In Marokko werde ein Vergewaltiger nicht bestraft, wenn er sein Opfer heirate, wodurch dann das Martyrium fortgeschrieben werde. Sichtbarer Ausdruck der Unterdrückung sei die Vollverschleierung. Frauenrechte seien aber keine Menschenrechte zweiter Klasse.
[...]
Mina Ahadi wurde 1956 geboren. Sie war wesentlich an der Organisation der Proteste gegen die Machtergreifung Khomeinis beteiligt. [...] Die sogenannten Islamwissenschaftler hätten mit dem islamistischen Elend ein sehr erfolgreiches Geschäft gemacht. Der Islamwissenschaftler Udo Steinbach, den sie treffend Ayatollah Steinbach nannte, habe mit seinem Hamburger Orientinstitut dem politischen Islam den Rücken gestärkt. [...] Mina Ahadi erzählte, sie sei wegen ihrer Positionen von der Linkspartei attackiert worden. In Deutschland habe man mit Islamkritik nur eine geringe Chance. Im Iran gebe es jeden Tag zwei Hinrichtungen. Dennoch habe beispielsweise Joschka Fischer am 8. März mal den damaligen iranischen Präsidenten Chatami getroffen.
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Lesehinweise
Mit ihrer westlichen Lebenseinstellung habe Iptehal den überkommenen Wertvorstellungen der Familie nicht entsprochen. Die junge Frau, die zum Tatzeitpunkt in einem Frauenhaus Unterschlupf fand, soll von ihrer eigenen Mutter, unter Falschangaben zum Tatort gelockt worden sein, wo bereits ein Todeskommando auf sie wartete.
Iptehal ist nur eine von vielen jungen Frauen aus Migrantenfamilien, die sterben mussten, weil sie so leben wollten, wie es ihnen gefiel. Wie viele es genau sind, lässt sich schwer ermitteln. Das Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht, das 2011 im Auftrag des BKA eine Studie zu "Ehrenmorden" erstellt hat, schätzt die Zahl auf etwa zwölf pro Jahr.
[...]
Nein, der "Ehrenmord" wird nicht im Koran gefordert. "Aber die Rolle der Frau im Islam", sagt sie, "ist der Antrieb, Frauen im Namen der Ehre zu töten." Denn der "Ehrenmord" ist das Ergebnis einer patriarchalischen Familienstruktur, die absoluten Gehorsam von Mädchen und Frauen verlangt.
Politisch korrekt ist das nicht, was Serap Cileli sagt. Sie ist sogar der Ansicht, dass es die Angst ist, Dinge beim Namen zu nennen, die "Ehrenmorde" befördert. "Es ist ein Problem, dass sich Migranten so schnell in die Opferrolle begeben", sagt sie, "wenn man betont: ,Bei Euch passieren Dinge, die die Menschenrechte verletzten.' Die deutsche Politik ist dann gleich in einer Duckhaltung. Das führt uns nicht weiter. Humanismus und Toleranz sind die Säulen, auf denen Europa ruht. Das Bewusstsein für diese Werte darf nicht von der Integrationspolitik getrennt werden."
http://www.welt.de/print/die_welt/vermischtes/article114455754/Eine-Frau-kaempft-gegen-Ehrenmorde.html
Und das meint der Leser:
Ahmetus
12 Fälle in einem Jahr sind nicht die rede Wert. Wenn sie doch so sehr ihre Familie geliebt hat, hätte sie lieber auf sie hören sollen. Die Selbstmordrate im allgemeinen in Deutschland sollte mehr Aufmerksamkeit bekommen.
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Weltfrauentag als Mahnung Ehrenmord-Opfer nicht zu vergessen
Pressemitteilung
Peri e.V. sieht den Weltfrauentag als Mahnung, "Ehrenmord"-Opfer nicht zu vergessen, und fordert angemessene Gedenkstätten.
Peri e.V. sieht den Internationalen Frauentag, der auch in diesem Jahr wieder am 8. März begangen werden wird, als geeigneten Anlass, um daran zu erinnern, dass in vielen Ländern der Welt, vor allem aber eben auch in Deutschland, noch immer Frauen und Mädchen Opfer von "Ehrenmorden" und Zwangsverheiratungen werden.
In den vergangenen Jahren fielen allein vier Frauen kurz vor oder nach dem Internationalen Frauentag einer durch ihre eigene Familie verübten Gewalttat zum Opfer: Die 20-jährige Kurdin Gülsüm S. fand am 2. März 2009 den Tod, nachdem sie sich immer mehr von den "Wertevorstellungen" ihrer Familie entfernt und einen Schwangerschaftsabbruch hatte durchführen lassen. Die 26-jährige Hülsa G. wurde am 5. März 2002 von ihrem Bruder erstochen, weil sie eine Beziehung zu einem Deutschen hatte. Am 9. März 2009 wurde Narun C. von ihrem Ehemann erschossen. Und die 16 Jahre alte Kosovo-Albanerin Ulerika Z. wurde am 13. März 2003 von ihrem Vater erdrosselt.
Allen vier Schicksalen ist gemein, dass sie in Vergessenheit zu geraten drohen. Daher fordert Peri e. V. aus Anlass des Internationalen Frauentages für jedes "Ehremord-Opfer" in Deutschland eine eigene Gedenkstätte in der Nähe des jeweiligen Todesortes. Als Vorbild für einen angemessenen Ort der Erinnerung kann hierbei der Gedenkstein für Hatun Sürücü in Berlin dienen.
Es ist der dringliche Wunsch von Peri e.V., dass die Opfer patriarchalisch motivierter "Ehrverbrechen" nicht dem Vergessen anheimfallen.
Kontakt für weitere Informationen:
Pressestelle peri e.V.
Bachgasse 44
D-69469 Weinheim
E-Mail: kontakt(at)peri-ev.de
Internet: www.peri-ev.de
Link zur Pressemitteilung: http://www.pressrelations.de/new/standard/dereferrer.cfm?r=525359
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Dichtung und Wahrheit: "Keine Judenpogrome in der islamischen Welt vor dem Ersten Weltkrieg"
von Thomas Baader
Auf der Website des Kölner Stadtanzeigers findet man ein Interview mit reichlich bizarren Behauptungen des "Türkei-Experen" Günter Seufert.
Dichtung:
"Seufert: Der Antisemitismus, der sich im Islam findet, kommt aus Europa. Die Judenfeindlichkeit im Islam war nie so ausgeprägt wie die europäisch-christliche. Grundsätzlich wurden Juden im Islam besser behandelt als im christlichen Europa. Vor dem Ersten Weltkrieg gab es weder Judenpogrome, Verfolgungen oder gar einen Holocaust in der islamischen Welt."
http://www.ksta.de/politik/antizionismus--erdogan-denkt-wirklich-so-,15187246,21984568.html
Wahrheit:
"During the Golden age of Jewish culture in Spain, beginning in the 9th century, Islamic Spain was more tolerant towards Jews. In the 11th century, however, there were several Muslim pogroms against Jews; notably those that occurred in Cordoba in 1011 and in Granada in 1066. In the 1066 Granada massacre, the first large pogrom on European soil, a Muslim mob crucified the Jewish vizier Joseph ibn Naghrela and massacred about 4,000 Jews. In 1033 about 6,000 Jews were killed in Fez, Morocco, by Muslim mobs. Mobs in Fez murdered thousands of Jews in 1276, and again, leaving only 11 alive, in 1465.
[...]
There were pogroms too in the nineteenth century in the Arab and Islamic worlds. There was a massacre of Jews in Baghdad in 1828. There was another massacre in Barfurush in 1867. In 1839, in the eastern Persian city of Meshed, a mob burst into the Jewish Quarter, burned the synagogue, and destroyed the Torah scrolls. This is known as the Allahdad incident. It was only by forcible conversion that a massacre was averted."
http://en.wikipedia.org/wiki/Pogrom
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Lesehinweise
Die türkische Presse ist voll von den internationalen Reaktionen auf den jüngsten antisemitischen Ausbruch von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan. Aus heiterem Himmel, ohne Not, provozierte er eine Krise in den Beziehungen mit den USA. Just als die Interessenlage beider Länder sich mehr denn je aufeinander zuzubewegen schien.
Und die geharnischte Kritik, die ihm aus dem Munde des selten sehr kritischen UN-Generalsekretärs Ban Ki-moon zuteil wurde, ist die größte Demütigung, die je ein demokratisch gewählter türkischer Ministerpräsident vom Vertreter der internationalen Staatengemeinschaft hinnehmen musste.
http://www.welt.de/politik/ausland/article114060654/Erdogan-manoeviert-sich-mit-Antizionismus-ins-Aus.html
Doch wenn Erdogan jetzt den Zionismus angreift, dann verwendet er nur die moderne Chiffre für Antisemitismus, den er angeblich selbst für faschistisch hält. Tatsächlich nutzt der Populist den latenten Antisemitismus in der Türkei, um populär zu bleiben. Das könnte ihm bei bevorstehenden Kommunalwahlen nutzen.
[...]
Denn was hat Muslimfeindlichkeit im Westen mit dem Zionismus zu tun? Nichts. Es ist traurig genug, dass ein krankhafter Antisemitismus im Nahen Osten Allgemeingut ist und rational geführte Antisemitismusdebatten kaum noch denkbar erscheinen. Erdogans Polemik ist vor dieser Folie gesehen umso schlimmer.
http://www.fr-online.de/meinung/kommentar-zu-erdogan-tuerkischer-populismus,1472602,21980184.html
Bisher hat der Westen die regelmäßigen antiisraelischen und oft auch antiwestlichen Ausfälle des türkischen Premiers Recep Tayyip Erdogan weitgehend versucht zu ignorieren. Frei nach dem Motto: So ist er eben, der Orientale. Der muss manchmal ein wenig auf den Putz hauen.
[...]
Seit vielen Jahren gibt es in der türkischen Gesellschaft ein starkes antiwestliches Ressentiment. So schreibt etwa der türkische Politologe Ersin Kalaycioglu, die Türkei sei ein Paradebeispiel für den "cultural turn", den Samuel Huntington in seinem "Clash of Civilizations" prophezeit hat.
"Eine Resozialisierung der türkischen Öffentlichkeit hat eine neue Mentalität geschaffen, die die religiöse Identität betont, indem sie definiert, wer türkischer Bürger ist, und eine Weltsicht befördert, die durch das Prisma des religiösen Konflikts schaut", meint Kalaycioglu.
Zu dieser Mentalität gehöre die Vorstellung, dass Muslimen überall in der Welt Unrecht durch den Westen widerfahre. "Weite Teile der türkischen Bevölkerung scheinen an ein fast mittelalterliches Weltbild zu glauben", so Kalaycioglu, "in dem Muslime, Christen und Juden miteinander im Krieg stehen. Sie glauben, dass sie den Islam vor den Angriffen der christlichen Missionare und ihrer jüdischen Alliierten im Nahen Osten und zu Hause beschützen müssen." Das sind die Gefühle, an die Erdogan andockt und die er mit seiner islamischen Identitätspolitik noch verstärkt.
http://www.welt.de/debatte/kommentare/article114058179/Diese-antiwestliche-Tuerkei-gehoert-nicht-in-die-EU.html
Die Welt braucht Brückenbauer. Der türkische Ministerpräsident Erdogan scheint für das Gegenteil zu stehen. Mit Verbalradikalität und extremen Hassparolen gegen die westliche Welt versucht er zu punkten. Amerika und Israel – wie unoriginell – sind seine erklärten Feinde, deren Werte er immer wieder infrage stellt. Er konfrontiert sie mit den islamischen Werten, die er als die wegweisenden darstellt. Seine Tiraden gegen Israel und den Zionismus werden immer unkontrollierter und für die internationalen Beziehungen der betroffenen Länder gefährlicher. Man darf ihn nicht mehr überhören.
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Erdogans Strategie zahlt sich innenpolitisch für ihn aus. Aber auch nach innen radikalisiert er. Der Islam gerät mehr und mehr in den Mittelpunkt auch politischer Entscheidungen. Religiosität wird zur politischen Aussage. Was Erdogan zu Recht in der Welt fordert, nämlich den Islam zu respektieren, das erfüllt er gegenüber der christlichen und jüdischen Religion in seinem Land nicht. Die Meinungsfreiheit erlebt unter seiner Regierung Rückschläge. Die eigene historische Verantwortung der Türkei gegenüber den Armeniern wird immer noch geleugnet.
http://www.welt.de/print/wams/debatte/article114078232/Erdogan-ist-eine-Gefahr-Das-Doppelspiel-der-Tuerkei.html
Der Streit über die antizionistischen Äußerungen des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan ist jetzt auch Thema im Deutschen Bundestag. Der israelische Botschafter in Deutschland, Yakov Hadas-Handelsman, sagte aus Protest eine für Dienstag geplante Veranstaltung mit dem stellvertretenden Ministerpräsidenten der Türkei, Bülent Arinc, ab.
http://www.focus.de/politik/deutschland/erdogan-greift-zionismus-an-streit-zwischen-israel-und-tuerkei-erreicht-deutschland_aid_932728.html
Das Nachrichtenportal des arabischen TV-Senders al-Dschasira veröffentlichte einen Kommentar von Khalid Amayreh, einem bekannten palästinensischen Journalisten, der als einer der artikuliertesten Formulierer der These gilt, Zionismus sei Faschismus. Unter dem Titel "Erdogan hat Recht" schrieb er nun: Erdogan stelle nur das fest, was in der gesamten arabischen Welt als selbstverständlich gelte.
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Es folgt eine Gleichsetzung zwischen "Juden" und "weißen Kolonisten", wobei der weiße Mann ein Völkermörder ist. "Sie wollten und wollen immer noch mit den Palästinensern das tun, was der Weiße Mann den eingeborenen Amerikanern in Amerika und Australien (sic) antat. Die weißen Kolonialisten vernichteten Millionen eingeborener Amerikaner", und genauso hätten Zionisten "unzählige Palästinenser ermordet" und den Rest vertrieben.
http://www.welt.de/politik/ausland/article114128363/Arabische-Medien-feiern-Erdogans-Zionismus-Hetze.html
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Lesehinweis
Es war im April 2004, als sich das Leben der 15-jährigen Soraya in eine Hölle verwandelte. Dabei glaubte das libysche Mädchen zunächst noch, dieser Aprilmorgen würde ein wirklich großer Tag für sie. "Der Führer erweist uns die große Ehre, uns morgen zu besuchen", hatte der Direktor des Gymnasiums in Sirte den Mädchen erklärt – und sie ermahnt, sich tadellos zu kleiden, um ein gutes Bild abzugeben. Die hübsche Soraya wurde auserkoren, Muammar al-Gaddafi einen Blumenstrauß zu überreichen. Der "Revolutionsführer" legte dem Mädchen die Hand auf den Kopf und strich ihr über das Haar.
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Als sie ihm dort wieder vorgeführt wird, vergewaltigt er sie brutal. In den folgenden Tagen vergeht er sich immer wieder an dem Mädchen, prügelt sie, vergewaltigt sie, uriniert auf sie. Nach einer Woche wird Soraya nach Tripolis überführt, in Gaddafis Hauptquartier Bab al-Azizia. Sie bekommt ein finsteres, feuchtes Zimmer im Kellergeschoss.
http://www.welt.de/kultur/article114086431/Gaddafis-grotesk-brutaler-Viagra-Totalitarismus.html
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