| | | | | DIE MENSCHENRECHTSFUNDAMENTALISTEN | - Weder Populisten noch Verharmloser - |
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Lesehinweis
Von Düsseldorf geht eine nationalistische Botschaft aus: Wir sind wieder wer, und ihr seid ein Teil davon! Nun ist es erwiesenermaßen falsch, wenn deutsche Politiker immer wieder behaupten, deutsche Sprachkenntnisse würden die Integrationsprobleme lösen. Dann müsste in Frankreichs Banlieues Arbeitskräftemangel herrschen. Kein Zweifel aber besteht daran, dass deutsche Sprachkenntnisse hilfreich sind, wenn’s um einen Job hierzulande geht. Darum ist Erdogans Aufforderung, die Kinder zuerst Türkisch und dann erst Deutsch lernen zu lassen, kontraproduktiv. Sollte es darum gehen, die Deutschtürken als nationale Minderheit zu etablieren, kann dies gleichfalls kaum hilfreich sein. Die in Deutschland lebenden Menschen türkischer Abstammung mit deutschem Pass haben die gleichen Rechte und Pflichten wie Bundesbürger deutscher oder anderer Herkunft. Sie zu etwas besonders Gutem machen zu wollen, ist ebenso falsch wie sie zu einem besonders Schlechten. Insofern hat sich Erdogan am Rhein aufgeführt wie ein Sarrazin mit umgekehrtem Vorzeichen.
http://www.n-tv.de/politik/politik_kommentare/Sarrazin-mit-umgekehrtem-Vorzeichen-article2723611.html
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von N. Lightenment
Schon beim letzten Erdogan-Besuch kam die Frage auf: Was wäre eigentlich, wenn Merkel im Ausland so auftreten würde, wie es Erdogan in Deutschland tut? Es könnte so aussehen:
Hunderte deutsche Flaggen wehen durch das Stadion, immer wieder laute Rufe, ohrenbetäubende Musik. Eine Frau schreit: "Deutschland ist groß" in ein Mikrophon. Jubel neben ihr.
Sie sind aus ganz Polen gekommen, um Merkel live zu erleben, rund 10.000 Menschen insgesamt. Sie sagen Dinge wie: "Die Polen werden uns nie akzeptieren, dafür haben wir Merkel", oder: "Endlich fühlt sich jemand für uns zuständig, zum ersten Mal vergisst eine deutsche Bundeskanzlerin nicht ihre Landsleute im Ausland." Eine Frau meint: "Merkel wird es vielleicht schaffen, dass Polen uns als Teil dieser Gesellschaft sieht. Sie ist unser Retterin."
Die Retterin kommt mit beinahe anderthalb Stunden Verspätung auf die Bühne. "Deutschland ist stolz auf dich", skandiert die Masse mitten im polnischen Schlesien. "Wir sind stolz auf euch", ruft Merkel zurück.
Auch martialische Töne finden sich in ihrer Rede: "Jetzt wird Deutschland endlich seine eigenen Kriegsflugzeuge bauen."
Stop - an dieser Stelle lassen wir die fiktive Berichterstattung enden. Finden Sie das Szenario gruselig? Der gesamte Text stammt übrigens aus einer Berichterstattung von SPIEGEL Online über den Erdogan-Besuch in Düsseldorf (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,747496,00.html). Ich habe lediglich das Wort "Türkei" durch "Deutschland" ersetzt sowie "Erdogan" durch "Merkel" und auch die daraus resultierenden Änderungen vorgenommen ("Schlesien" statt "Rheinland" usw.). Auf einmal wirkt das berichtete Ereignis irgendwie primitiv und peinlich, nicht wahr?
Ich weiß nicht, was genau in so einem Fall passieren würden. Vielleicht würde die polnische Regierung Merkel zur unerwünschten Person erklären. Vielleicht würden sie ihr auch einfach nur eine schmieren. Mit Sicherheit würden die Polen sich mit ihr nicht in den nächsten Tagen zum demonstrativen Händeschütteln und Wettlächeln treffen.
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Lesehinweis
Dass dies die Zielrichtung der Erdoganschen Politik ist, wenn es um Deutschlands Türken geht, das ist in der deutschen Debatte noch nicht so richtig verstanden worden. Es geht letztendlich um das langfristige Ziel, die Türken Deutschlands als nationale Minderheit zu behandeln, mit den entsprechenden, international anerkannten Rechten zur kulturellen Selbstbestimmung. Dieser Kurs ist Teil der neuen, „offensiven, proaktiven und vielschichtigen“ türkischen Außenpolitik, die darauf abzielt, den Einfluss, die Macht, mit einem Wort, die Interessen der Türkei in alle Richtungen selbstbewusst zu stärken. Man will, so Außenminister Ahmet Davutoglu, ausdrücklich nicht „Brücke zwischen den Kulturen“ sein, sondern ein„Gravitationszentrum“, um dass sich Europa und die muslimische Welt drehen. Istanbul würde zum Mittelpunkt einer neu erfundenen Alten Welt.
http://www.welt.de/politik/ausland/article12656558/Erdogan-fordert-Mitsprache-bei-Integrationspolitik.html#
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Rezension
von Thomas Baader
Patrick Bahners' verschwörungstheoretisches Buch lebt vom Trugbild einer großen islamophoben Allianz, die von Alice Schwarzer über Thilo Sarrazin, Helmut Schmidt und Heinz Buschkowsky bis Joachim Gauck reicht. Besonders deutlich ist aber vor allem seine aggressive Stoßrichtung gegen die Frauenbewegung. Dabei erweckt Bahners an mehreren Stellen den Eindruck eines christlichen Hardliners, der in den autoritären und antimodernen Manifestationen des Islam konsequenterweise keine Gefahr, sondern einen Verbündeten sieht: Es gibt nicht zu viel, sondern eher zu wenig Gott im öffentlichen Raum. Bahners' Lob der Züchtigkeit und traditioneller Frauenbilder machen eines überdeutlich - er ist nicht etwa bloß konservativ, er ist reaktionär.
So wird auf Seite 105 dem Leser ein aufschlussreiches Beispiel dafür geboten, zu welcher Empathie ein Feuilletonchef der FAZ fähig sein kann, wenn Verständnis für tradierte Idealisierungen weiblicher Demut gefragt ist: "Mit wem hat man es zu tun, wenn man einer verschleierten Frau begegnet? Sorgfalt hat sie auf ihre Kleidung verwendet, ihr ist nicht gleichgültig, wie sie sich zeigt. Sie schützt sich vor zudringlichen Augen und will ihrerseits nicht aufdringlich sein. Mit einem Blick ordnen wie ihre Erscheinung einem elementaren moralischen Gefühl zu, für das der Begriff der Scham steht. Diese Regung ist nicht gesellschaftsfeindlich. [...] Die Person gibt zu erkennen, dass sich ein bestimmtes Auftreten für sie so gehört."
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Lesehinweis
Damit nicht genug. Jetzt überzieht er völlig: Die Ansichten der „zuständigen Behörden in der Türkei“, so die wahrhaftig nicht bescheidene Formel, sollen künftig in allen Integrationsfragen berücksichtigt werden. Das aber sind nicht nur technisch-organisatorische Regeln, sondern es geht um den Maßstab kultureller und moralischer Lebensformen und Werte: Scharia oder Westen. Erdogan will, in einem Wort, in Grundfragen der Identität dieses Landes mitregieren, ja ein Veto haben. Wenn derlei schon lange vor jeder denkbaren EU-Mitgliedschaft mit Wucht und nahezu ultimativ vorgetragen wird, darf man sich auf die Zusammenarbeit freuen, wäre die Türkei eines Tages Vollmitglied der Europäischen Union.
http://www.welt.de/debatte/kommentare/article12650663/Erdogan-schadet-seinen-Landsleuten-in-Deutschland.html
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von Konservativ (P)
So mancher Satz in Patrick Bahners' "Die Panikmacher" kann als regelrechter Offenbarungseid verstanden werden. So heißt es auf Seite 85: "Bei Geller und Spencer ist die Islamkritik die religionspolitische Seite entschiedenster Unterstützung des entschiedensten Zionismus."
Ist man bei Seite 120 angekommen, hat der Zionismus als Feind längst ausgedient, um durch die Dreistigkeit der Frauenbewegung, kulturrelativistischen Argumenten Paroli zu bieten, ersetzt zu werden: "Es musste erst der siegreiche Feminismus kommen, um noch einmal eine Minderheit von Frauen wegen verkehrter Gefühle der Verachtung der Öffentlichkeit auszuliefern."
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Lesehinweis
Der Gestus des Entlarvens ermüdet aber, wenn der Gegenstand durchschaubar und nicht so gefährlich erscheint, wie Bahners ständig weismachen will. Richtig unangenehm wird es, wenn die Keule des historischen Vergleichs herausgeholt wird. Wie die Islamkritiker heute die Muslime, so hätten die bürgerlichen Antisemiten des 19. Jahrhunderts ihre jüdischen Mitbürger unter Generalverdacht gestellt – was letztlich den Weg nach Auschwitz bereitet habe. Thilo Sarrazin hat – in der FAZ! – mit Recht dieses Argument als «Kernwaffe des deutschen politischen Diskurses» bezeichnet und sich gegen den Vergleich verwahrt.
http://www.tagesanzeiger.ch/kultur/buecher/Wie-man-sich-einen-Popanz-baut-/story/24718856
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Lesehinweis
Mädchen aus Migrantenfamilien sollen an hessischen Schulen besser gegen mögliche Zwangsverheiratungen geschützt werden. Das Kultusministerium in Wiesbaden veröffentlichte am Dienstag eine Broschüre mit dem Titel „Gewalt im Namen der Ehre - Zwangsheirat und Ehrenmord“. Kultusministerin Dorothea Henzler (FDP) sagte einer Mitteilung zufolge: „Es kann und darf nicht sein, dass Frauen und Mädchen massiv bedroht oder misshandelt werden, nur weil sie ihr Leben nicht nach den Ehrvorstellungen ihrer Familie gestalten wollen.“
http://www.echo-online.de/nachrichten/landespolitik/Schulen-nehmen-Zwangsverheiratungen-ins-Visier;art175,1627486
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Fernsehkritik (in Kürzest-Form)
von N. Lightenment
Gestern: Thilo Sarrazin bei Markus Lanz...
Sarrazin sagt, er treffe auf 98% Zustimmung.
Daraufhin donnernder Applaus beim Publikum.
Lanz ist kritisch, dabei aber durchaus höflich und befragt Sarrazin eher im Plauderton.
Auch die anderen Gäste (Howard Carpendale, Hellmuth Karasek Indira Weis und ihre Mutter) diskutieren ohne jeden Anflug von Aggression.
Man könnte fast meinen, man wäre in einem zivilisierten Land, wo es gesittet und friedlich zugeht - hätte Lanz nicht am Anfang des Gesprächs erwähnt, dass Sarrazin heute unter Polizeischutz zum Studio gebracht werden musste.
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Lesehinweis
Es war schlimm genug, als der türkische Ministerpräsident Recep Erdogan letztes Jahr einen Preis für Menschenrechte ausgerechnet vom libyschen Despot Muammar Gaddafi angenommen hat. Das zeigt überdeutlich, dass Erdogan eher ein gestörtes Verhältnis zu Menschenrechten hat. Nun aber lehnt es Erdogan kategorisch ab, diesen Preis zurückzugeben. Angesichts dessen, was sich in diesen Tagen in Tripoli abspielt, ist diese Haltung auf Schärfste zu verurteilen. Erdogan entlavt sich als jemand, der eine schlimme Diktatur zu legitimieren versucht.
http://www.danieldagan.com/?p=48482
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Lesehinweis
Bahners hält es für wahnhaft, „dass man nun vor jedem türkischen Gemüsehändler und jeder Kopftuchträgerin Angst haben muss.“ Das ist die These des Buchs, sagt Bahners, und die stimmt natürlich. Wer würde sie nicht teilen? Um daraus ein 300-Seiten-Werk zu machen, nimmt er sich die winzige Minderheit Wahnsinniger vor, er zitiert sie, führt sie vor - und reichert sie mit Menschen an, die in die Riege der Wahnsinnigen einfach nicht hineingehören. So wie der Göttinger Professor Bassam Tibi. Zudem braucht Bahners erst ein „Zeit“-Interview, um die eher banale These seines Buches zusammenfassen zu können. In seiner „Streitschrift“ ist es dem Autor nicht gelungen, sie verständlich darzustellen. Er wechselt stattdessen zwischen leerer Formulierkunst, ermüdender Erbsenzählerei und Verallgemeinerung.
http://www.ksta.de/html/artikel/1298478947262.shtml
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von Konservativ (P)
Beim großen Finale der Islamkritik-Kritik wird in der FAZ momentan Doppel gespielt. Mathias Rohe übernimmt für Patrick Bahners. Donald hat erstmal fertig gequakt, jetzt darf Onkel Dagobert. Man könnte auch sagen: Der altbekannte Herdentrieb des deutschen Feuilletons hat eingesetzt.
Mathias Rohe versucht sich nun im Bashen von Necla Kelek. Dabei bringt er eine erstaunliche Anzahl sehr schlauer Sätze zu Papier:
- "Das sollte so klar formuliert sein, dass auch Frau Kelek es verstehen kann."
- "Hier gilt deutsches Recht, und deutsches Recht alleine bestimmt, ob und in welchem Umfang religiöse oder fremde rechtliche Normen im Inland zur Anwendung kommen können."
- "Und wo liegt das Problem, wenn etwa eine Iranerin von einem deutschen Gericht 600 Goldstücke zugesprochen erhält, die ihr nach ihrem Ehevertrag zustehen? Hier, vor allem aber im Iran wird sie das Geld gut gebrauchen können."
Am schönsten ist aber das hier:
- "'Kulturrelativismus' ist das entscheidende Stichwort für Frau Keleks Vorwürfe. Aber welche Kultur wird da relativiert? "
Lieber Herr Bahners Rohe!
Das Wort "Zangengeburt" bedeutet nicht, dass eine Zange geboren wird! Entsprechend wird im Falle von "Kulturrelativismus" auch keine Kultur relativiert. Vielmehr ist mit diesem Begriff gemeint, dass universalistische Konzepte (z. B. die Menschenrechte) mit dem Verweis auf die Andersartigkeit einer Kultur eingeschränkt oder negiert werden.
Das ist hoffentlich so klar formuliert, dass auch Herr Rohe es verstehen kann.
Und eines darf am Ende nicht fehlen... mal wieder ist die Islamkritik schuld an der Existenz des Islamismus:
- "Was Frau Kelek und ihr ideologisches Umfeld betreiben ist nichts anderes als Rechtskulturrelativismus. Um es ganz deutlich zu sagen: Wer das Geschäft des islamischen Extremismus fördern will, der auf Unvereinbarkeit von demokratischem Rechtsstaat und Islam pocht, muss es so anfangen."
Der Link:
http://www.faz.net/s/RubCF3AEB154CE64960822FA5429A182360/Doc~EB5E4E252433E45E9BCADAE2F6002BCA7~ATpl~Ecommon~Scontent.html
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Lesehinweis
Zu Hause untersuchen derweil Forscherteams “Sarrazins Thesen”, schreibt die Süddeutsche Zeitung und sie finden heraus, dass man aufgrund derselben Zahlen auch zu anderen Schlüssen kommen kann. “Sarrazin beschreibt teilweise die Vergangenheit”, sagt Naika Foroutan von der Berliner Humbold-Uni, die schon vor Beginn ihrer Untersuchung im Herbst 2010 wusste, dass Sarrazin lügt und falsche Daten benutzt. Jetzt weiß sie, dass sie Recht hatte: Viel habe sich verbessert in den letzten fünf Jahren, so sei etwa Facebook erfunden worden, was Sarrazin gar nicht erwähne. Heute liegt in Berlin der Anteil an Sozialgeldempfängern unter Türkischstämmigen bei knapp fünfzig Prozent, als Wolf Biermann aus der DDR ausreiste, war es weniger als ein Prozent. “Da wird einem klar”, sagt Naika Foroutan wie viel sich in fünf Jahren doch verändern kann.”
http://www.readers-edition.de/2011/01/23/im-lager-der-hasserfuellten-verleumder/
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Lesehinweis
in Fahrt rollte sie auch über Nacla Kelek hinweg ("… mediengeile Alibitürkin, die sich sogar rechtsaußen vor den Karren spannen lässt"), um schliesslich der SPD einen Tipp zu geben, was die Partei mit Sarrazin machen sollte: “Schmeißt das rassistische Arschloch raus.” Und seltsam: niemand regte sich über das A-Wort auf. Womit wir wieder bei dem Sprichwort vom Anfang wären. “Quod licet Iovi, non licet bovi.” Was hat Sheila Mysorekar, das ich nicht habe? Warum nimt man mir übel, das man ihr durchgehen lässt? Sie hat Migrationshintergrund. Aber den habe ich auch.
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/am_arsch_2/
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Von Konservativ (P)
Nachdem man dieses Interview in der ZEIT gelesen hat, ist man sich nicht mehr sicher, wer von den beteiligten Gesprächspartnern eigentlich wirklich „Die Panikmacher“ geschrieben hat. Vielleicht hat die ZEIT auch einfach nur Bahners erlaubt, sich selbst zu interviewen. Jedenfalls erlaubt uns das Interview tiefe Einblicke in das Seelenleben des deutschen Feuilletons. Auszüge:
„ZEIT: Der intellektuelle Rechtsradikalismus hatte damals drei Leitmotive. Erstens: Unsere moralische Rücksichtnahme auf Fremde ist übertrieben, ist pervertiertes Christentum. Zweitens: Wir werden von einem Meinungskartell unterdrückt. Drittens: Die Schuld- und Scham-Moral nach 1945 verbietet es uns, die Wahrheit über Ausländer zu sagen.
Bahners: Alle drei Leitmotive sind in der Islamkritik zurückgekehrt. [...]“
Wir halten das Gesagte fest: Jüdische und muslimische Islamkritiker wie beispielsweise Henryk Broder und Necla Kelek (denn um die geht es bei Bahners ja vor allem) halten Rücksichtnahme für pervertiertes Christentum und wollen ihre eigene Schuld und auch ihre Scham bezogen auf das Dritte Reich am liebsten hinter sich lassen, um nun über Ausländer herziehen zu können. Was immer Bahners und Assheuer vor diesem Interview geraucht oder getrunken haben – zumindest haben beide wohl dasselbe konsumiert, sonst würde es ihnen weitaus schwerer fallen, auf exakt die gleiche Art und Weise durchzudrehen.
Aber weiter:
„ZEIT: Islamkritiker behaupten, die Medien würden Zwangsehe und Ehrenmord verharmlosen.
Bahners: Das stimmt nicht einmal im allerwörtlichsten Sinne: Es gibt jede Menge Bücher zu diesen Themen. Necla Keleks Die fremde Braut hat eine große Öffentlichkeit erreicht [...]“
Das ist richtig, Herr Bahners. Necla Kelek hat ein solches Buch geschrieben. Und nicht Sie oder Herr Assheuer. Nein, nur die bösen Islamkritiker schreiben solche Bücher. Gäbe es Menschen wie Necla Kelek nicht, wären „Zwangsehe“ und „Ehrenmord“ im Feuilleton von FAZ und ZEIT vermutlich Fremdwörter. Es ist schon kurios, wie sich bei Bahners die eben noch diffamierten Islamkritiker nun zum Feigenblatt der viel zu lange unterbliebenen Ehrenmorddebatte wandeln.
Und fehlen darf auch nicht der Verweis aufs Kopftuch:
„Bahners: Ja. In den Landesgesetzen, die das Kopftuch verbieten, sehe ich eine bewusste Mitteilung an die Kopftuchträgerinnen, dass der islamische Glaube, auf den sie sich berufen, als hinterwäldlerisch wahrgenommen wird und keinen Respekt verdient.“
Respekt verdienen vor allem Menschen beiderlei Geschlechts, also Frauen und Mädchen ebenso wie Männer und Jungen. Dass man nicht den Grundsatz der Gleichheit der Geschlechter und die Geschlechterapartheid gleichzeitig respektieren kann, erklärt sich von selbst.
Und nächste Woche in der ZEIT: Patrick Bahners interviewt Thomas Assheuer.
Zum Interview:
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Lesehinweis
Das sind in der Tat überzeugende Beweise, mit deren Hilfe Bahners eine große antiislamische Koalition konstruiert, die von "Bild" bis zur EKD reicht und "Hobbyforscher und Hilfsverfassungsschützer" einschließt, die ihre Thesen geschickt "in den allgemeinen Meinungskreislauf" einschleusen. Einerseits erfolglos. "So sind Islamkritiker, die in Deutschland nach politischer Macht gegriffen haben, bislang alle marginal geblieben." Andererseits sehr erfolgreich. "Ihre Parolen haben unterdessen das Land und die Hauptstadt erobert." Hier die Frage nach Logik und Kohärenz zu stellen wäre unhöflich. Denn "politische Paranoiker", das sind für Bahners immer die anderen. Sarrazin, Kelek, Giordano, Küntzel, Ayaan Hirsi Ali, Bassam Tibi, Bischof Huber und ich.
http://www.welt.de/kultur/article12606057/Vor-dem-Islam-Angst-zu-haben-ist-eine-Tugend.html
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Lesehinweis
Manchmal findet man Nahostexperten dort, wo man sie nun wirklich nicht vermutet... in diesem Fall bei "technobase.fm". Hier ein paar Auszüge aus einem dortigen Artikel:
Bezeichnend ist, dass die Anschuldigungen, gerade bezüglich des Atomprogramms, stattdessen auf Israel zutreffen, welches die uneingeschränkte Unterstützung der USA genießt. Die wirklich verfolgten Ziele im Nahen und Mittleren Osten müssen also andere sein.
[...]
Wann hat der Iran den letzten Eroberungskrieg gegen ein anderes Land geführt?
Seit mindestens 150 Jahren hat der Iran keinen derartigen Krieg begonnen. Im Gegensatz dazu hat Israel erst 2008, während der Operation "Gegossenes Blei", den Gazastreifen bombardiert und überfiel im zweiten Libanonkrieg 2006 den Libanon.
[...]
Wie hoch war das Verteidigungsbudget des Iran im Jahre 2008?
9,6 Milliarden Dollar (zum Vergleich: Israel 14,8 Milliarden Dollar und USA 696,3 Milliarden Dollar). Ein militärischer Angriff durch den Iran ist keineswegs zu erwarten.
Wie ergeht es den Juden im Iran?
Der Iran hat den mit Abstand größten jüdischen Bevölkerungsanteil aller muslimischen Länder. Juden sind durch eine Fatwa (eine religiös begründete Anordnung) des ersten höchsten Führers des Iran, Ayatollah Chomeini, zusammen mit anderen religiösen Minderheiten geschützt.
[...]
Er sagte nur, dass das israelische Besatzungsregime mit der Zeit verschwinden wird. Um die Welt ging zunächst die oben genannte falsche Übersetzung, womit in den Medien eine Bedrohung durch den Iran konstruiert wurde. [...]
http://www.technobase.fm/news/14953-die-iranische-gefahr-fakt-oder-fiktion-ein-kommentar/0
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Lesehinweis
Der gestern veröffentlichte Artikel „Auf welcher Seite saßen hier die Pöbler“? ist bei vielen Studenten, Freunden und Alumni der LSE auf große Verwunderung gestoßen. Zum einen, weil die Autoren, selbst unter den Demonstranten, eine eindeutig voreingenommene Meinung vertreten und zum anderen, weil die FAZ diesen vor Realitätsverdrehungen strotzenden Brief tatsächlich publiziert. Aus diesen Gründen sehen wir uns gezwungen, die gröbsten Euphemismen in das richtige Licht zu rücken.
[...]
Die so „friedlich Protestierenden“ verhinderten die Teilnahme dutzender nicht protestierender Studenten an der Podiumsdiskussion. Während sich die einen den „antifaschistischen“ Plakatmalern anschlossen, versuchten die anderen, per „first come, first squeeze“ Prinzip, die Türen des Waldorf Hilton einzudrücken.
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/krawall_in_entenhausen/
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Lesehinweis
Im Kampf gegen die Islamkritiker im Allgemeinen und die genannten Personen im Besonderen geraten Bahners die Probleme, welche die Islamkritik anspricht, weitgehend aus den Augen. Es geht ihm nicht um Frauenrechte, nicht um Transferbezug, nicht um Mängel in der Bildungsbeteiligung, nicht um das Heiratsverhalten, nicht um Erscheinungen der Gewalt, nicht um Parallelgesellschaften. Patrick Bahners geht es nur um ein Thema: nämlich darum, dass es aus seiner Sicht falsch und verwerflich ist, Muslime zur Assimiliation an die europäische Kultur anzuhalten. Wenn der türkische Präsident Erdogan je einen Ghostwriter brauchte, Patrick Bahners wäre die ideale Besetzung.
Exemplarisch ist seine Behandlung der Kopftuchfrage: Wenn zwölfjährige Mädchen in der Schule kein Kopftuch tragen dürfen, so ist das für ihn vor allem und zunächst eine Verletzung der Religionsfreiheit. Es kommt ihm nicht in den Sinn zu fragen, inwieweit die Freiheitschancen der jungen Mädchen beeinträchtigt werden, wenn sie nicht einmal in der Schule aus den rigorosen islamischen Auffassungen zur Rolle und zum Verhältnis der Geschlechter entlassen werden und dies noch - an der weltlichen Schule geduldet - durch ihre Kleidung zum Ausdruck bringen müssen.
Aus: Thilo Sarrazin, "Erdogans Ghostwriter", in der FAZ vom 19. Februar 2011, Seite 31
Der Volltext ist auch hier zu finden:
http://madrasaoftime.wordpress.com/2011/02/19/thilo-vs-panik-paddel/
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Lesehinweis
Die Panikmacher sind, das wird schnell klar, nicht etwa die Verursacher von Panik, also Islamisten, die sich mit Sprengstoffladungen in New York, London oder Moskau inmitten von Menschenmengen in die Luft jagen, sondern diejenigen, die vor ihnen und der heiligen Mörderideologie, die sie beseelt, warnen. Eine dieser Panikmacherinnen ist Hirsi Ali, eine zarte und mutige Frau, der im Namen Allahs im Alter von fünf die Klitoris abgeschnitten und später im Koranunterricht wegen Unbotmäßigkeit der Schädel zerschlagen wurde. Sie hat den Absprung geschafft. Ein weiterer Panikmacher ist Henryk M. Broder, der jüdische Publizist, der etwas dagegen hat, dass Israel vom islamofaschistischen Menschenrechtsverächter Mahmud Ahmadinedschad von der Landkarte radiert wird. Eine weitere Panikmacherin wäre Necla Kelek, die türkische Frauenrechtlerin, die gegen die Scharia und das Islamverständnis der Ehrenmörder anschreibt.
http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,746473,00.html
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Lesehinweise
Eine Fernsehdokumentation, gefilmt mit versteckter Kamera in muslimischen Schulen in Birmingham und Keighley, enthüllte diese Woche, dass dort junge britische Muslime systematisch indoktriniert würden. Sie sollen Christen, Hindus, Juden und Gottlose als "Kuffars" hassen. [...] Ausgerechnet an akademischen Institutionen finden sich besonders viele Zeitgenossen, die anderen das Recht auf Meinungsfreiheit verneinen. Das jüngste Beispiel dafür wurde Anfang der Woche in der London School of Economics geliefert, wo eine Debatte über Einwanderung und Integration unter anderen mit Thilo Sarrazin und dem Vorsitzenden des Islamrates, Ali Kizikalya, von einer verhuschten Universitätsleitung aus Sicherheitsgründen abgesagt wurde. Das ist längst kein Einzelfall: Immer wieder kommt es zu ähnlichen Absagen, aus Furcht vor Gewaltandrohung von radikalisierten Muslimen.
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2011-02/integration-multikulti-england?page=2
Responding to the criticism from protesters about the alleged anti-Semitic statement from Sarrazin, Hoffman said the statement that Jews share a particular gene was not wholly accurate.
“One, because it is possible to convert to Judaism and because not all Jews share a particular gene. But certainly some do. That was shown by, for example, peer-group reviewed DNA research by Dr. Karl Skorecki which showed that the same array of chromosomal markers was found in 97 of 106 Kohens tested. Sarrazin’s statement may have been inaccurate, but it certainly was not anti-Semitic. Anyone who says it was is plain wrong.”
http://www.jpost.com/International/Article.aspx?id=208396
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von Konservativ (P)
Bahners' "Streitschrift", die in diesem Blog bereits kommentiert wurde, verdient noch eine kurze Nachbetrachtung. Denn in der FAZ hat man dem dort veröffentlichten Auszug aus Bahners' neuem Buch folgende Sätze vorangstellt:
"Muslime können Revolutionen machen. Das hat die Welt gesehen. Muslime können keine Demokraten werden. Das redet uns die Islamkritik ein."
Interessanterweise redet uns gerade das die Islamkritik nicht ein. Die meisten der bekannten Islamkritiker haben sich stets auch als Menschenrechtler und Universalisten verstanden. Aus diesem Verständnis erwächst die Zuversicht, dass der Mensch überall auf der Welt zu demokratischem Verhalten fähig ist.
Wer hingegen wirklich in der jüngeren Vergangenheit den muslimischen Ägyptern die Fähigkeit zur Demokratie abgesprochen hat, ist Peter Scholl-Latour, Präsident der Deutsch-Arabischen Gesellschaft und nicht gerade als Islamkritiker bekannt.
Und schließlich war da noch Ayyub Köhler, ehemals Vorsitzender des Zentralrats der Muslime, der in seinem Buch schrieb: "Das islamische Gesellschaftssystem wird damit aber keineswegs zu einer Demokratie. Diese Staatsform ist dem Islam fremd."
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Lesehinweise
Ijoma Mangold und Thomas Assheuer sind sich im Interview mit FAZ-Redakteur Patrick Bahners, dem Autor der "Panikmacher" (erscheint am 20.2.), einig: Religionskritik ist rechtssextrem, irgendwie aber auch linknationalistisch, auf jeden Fall aber ein Extremismus der Mitte. "Das ist richtig."
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,746067,00.html
Dem Vorabdruck nach zu urteilen, ist Patrick Bahners´ neues Buch nicht ganz zu Recht als Streitschrift untertitelt; es ist noch mehr (oder weniger - wie man will): es ist ganz offenbar ein Pamphlet. Die typischen Kennzeichen eines solchen sind nicht nur grobe Vereinfachungen, sondern bewusst falsche Feststellungen, unter dem scheinheiligen Vorwand, Dinge auf den Punkt bringen zu wollen, sowie die Herabsetzung anderer Personen, hier von mutigen Menschen wie Ayaan Hirsi Ali, die ihr Leben riskieren, was Bahners ihnen nach dem Muster, die Opfer seien schuld, vorhält mit dem perfiden Vorwurf, sie – und nicht diejenigen, die sie ermorden wollen – seien verantwortlich für eine zunehmende Fremdenfeindlichkeit in Europa.
http://www.freiewelt.net/blog-2886/der-pamphletist.html
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Lesehinweis
Wir bedauern die kurzfristige Absage der Integrationsdebatte in den Räumen der LSE umso mehr, als sie faktisch zu einem Sprech- und Diskussionsverbot der eingeladenen Teilnehmer hätte führen können. Wir empfinden es als nicht hinnehmbar, wenn eine kleine Gruppe von Demonstranten versucht, die ‚Free Speech’ als gefestigten Grundsatz der englischen Kultur zu verhindern, auf ein Diskussionsverbot hinzuwirken und sich damit zum Richter über die Meinungsfreiheit aufzuschwingen. Schon aus diesem Grund sind wir erleichtert darüber, dass die Veranstaltung doch noch stattfinden konnte.
http://www.german-society.co.uk/quo-vadis-deutschland
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Patrick Bahners’ Angst vor der Islamkritik
von Konservativ (P)
Patrick Bahners, der Feuilletonchef der FAZ und Ehrenpräsident der Deutschen Organisation nichtkommerzieller Anhänger des lauteren Donaldismus, holt in seinem neuen Buch „Die Panikmacher“ zu einem Rundumschlag gegen deutsche Islamkritiker aus. Der in der FAZ veröffentlichte Auszug zeigt jedoch, dass der Vorwurf der mangelnden Differenzierung auf Bahners selbst zurückfällt.
Keine Frage, für Bahners sind die Islamkritiker unser Unglück. Sie stören einen vermeintlich völlig harmonischen und friedlichen Zustand des Zusammenlebens in Deutschland. Sie sind unbequem, stellen kritische Fragen, mischen sich ein und klagen an. Einige von ihnen haben Biographien vorzuweisen, die eindrucksvoll die Schattenseiten des islamischen Milieus verdeutlichen: Unter den Kritikern sind auch Zwangsverheiratete, Missbrauchsopfer, Genitalverstümmelte sowie von Ehrenmord und Verfolgung Bedrohte. Manche der Islamkritiker sind – im Gegensatz zu Bahners – auf Polizeischutz angewiesen. Doch das sind Probleme, die für den FAZ-Feuilletonchef nicht existieren. Nicht die Botschaft ist das Problem, sondern der Bote, der sie überbringt.
Die Vorgehensweise von Bahners ist dabei verblüffend simpel: Er sammelt Äußerungen der Kritiker, von denen die eine oder andere in der Tat über das Ziel hinausgeschossen sein mag. Er klammert dabei lediglich aus, dass man diesen Aussagen (die in der Mehrheit eben doch noch relativ harmlos sind) ein weitaus größere Anzahl frauenfeindlicher, antisemitischer, antiwestlicher und letztlich auch rechtsextremer Äußerungen von Vertretern des islamischen Glaubens gegenüberstellen könnte. Bahners glaubt fest daran, die Islamkritik habe jeden einzelnen Muslim zum Feind erklärt – ungeachtet dessen, dass die meisten der von ihm zitierten Kritiker genau eben das nicht getan haben, sondern stets deutlich zwischen dem Islam als Konzept und dem Muslim als Mensch und Mitbürger unterscheiden.
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