DIE MENSCHENRECHTSFUNDAMENTALISTEN
- Weder Populisten noch Verharmloser -
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Antisemitisches bei der "Occupy Wall Street"-Bewegung
21.10.2011 10:35:58
Lesehinweis

Dass „zionistische Juden, die die großen Banken und die FED kontrollieren, aus den USA ausgewiesen werden sollen“, ist nur eine von mehreren einschlägigen Parolen, die jüngst bei OWS-Demos aufgetaucht sind. Eine „jüdische Verschwörung in Banken und Medien“ mit dem Ziel, „die Macht in Amerika zu übernehmen“, behaupten Demonstranten ebenso unwidersprochen wie, dass „die Judeo-Kapitalisten der Staatsfeind Nummer 1“ seien.
http://diepresse.com/home/meinung/quergeschrieben/christianortner/702828/Endlich-bewiesen_Die-Juden-sind-schuld-an-der-Weltwirtschaftskrise
Gaddafi ist tot
20.10.2011 16:14:38
Lesehinweis

Ende einer langen Jagd: Der libysche Ex-Machthaber Gaddafi ist gefasst. Laut Nationalem Übergangsrat wurde er bei der Flucht aus Sirte erschossen.
http://www.stern.de/politik/ausland/-liveticker-zu-gaddafis-ende-gaddafi-auf-der-flucht-erschossen-1741050.html
Markwort und Broder zu den linksextremen Anschlägen in Berlin
20.10.2011 12:47:44
Lesehinweise

Tatsächlich ist in den Berichten des Verfassungsschutzes nachzulesen, dass die Zahl linksextremistischer Gewalttaten ansteigt. Deswegen ist es umso rätselhafter, warum sich jetzt SPD-Politiker zu Wort melden und über Begriffe streiten.
Dieter Wiefelspütz, der innenpolitische Sprecher der SPD im Bundestag, der offenbar lange nicht gefragt worden ist, überrascht uns mit der Erkenntnis, die Brandanschläge hätten mit Terrorismus nichts zu tun.
Berlins regierender Bürgermeister Klaus Wowereit pflichtet ihm bei mit der Analyse, dass uns kein neuer Linksextremismus drohe. Die beiden Politiker wissen schon Bescheid, bevor das Bundeskriminalamt auch nur die ersten Erkenntnisse gesammelt hat.
Vielleicht sollten Wiefelspütz und Wowereit sich der Bundesstaatsanwaltschaft als Zeugen anbieten, da sie offenbar über tiefere Einsichten in die militante linke Szene verfügen. Möglicherweise hat sie ja abgestumpft, dass in der Hauptstadt mehr als achthundert Autos auf offener Straße angezündet worden sind.
Die Wortklauberei um Extremismus oder Terrorismus ist ohnehin leicht zu klären. Extreme Gedanken oder Forderungen tun nicht weh. Terror hingegen, vom lateinischen Wort für Angst und Schrecken abgeleitet, ist lebensgefährlich. Die Gruppe oder die Bande, die achtzehn Brandsätze in und um Berlin an die Gleise gelegt hat, wollte Angst und Schrecken verbreiten und hätte auch die Gefährdung von Menschenleben in Kauf genommen.
Diese Terroristen wollten nicht, dass die Polizei ihre Bomben findet. Sie wollten, dass sie explodieren. Alle achtzehn.
- Helmut Markwort im FOCUS Nr. 42/11, Seite 168

Ebenso dialektisch argumentiert auch Ulla Jelpke, MdB der Linkspartei. Sie nennt “die Wahl der Mittel… falsch”, die “Ziele der Gruppe” dagegen “durchaus richtig”. Denn: “Sie protestiert gegen Kriege von deutschem Boden aus und Waffenlieferungen in alle Welt; sie protestiert gegen die Ausplünderung anderer Kontinente und die Verarmung großer Teile der Bevölkerung – auch hierzulande; sie wendet sich gegen den alltäglichen Leistungsdruck, der Menschen kaputt und krank macht.”  Vor allem der letzte Satz trifft den Nagel auf den Kopf: Wer den alltäglichen Leistungsdruck nicht erträgt, der sucht Zuflucht in einer Beschäftigungstherapie. Die einen entspannen beim Wassertreten, die anderen beim Basteln von Brandbomben. Und immer geht es um die Frage: Wie kann man Böses tun und dabei anständig bleiben? Die Antwort auf diese Frage, die sich nach der Quadratur des Kreises anhört, findet man in einem Dokument aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges.  Es ist die “Posener Rede”, die der Reichsführer SS, Heinrich Himmler, bei der Gruppenführertagung am 4. Oktober 1943 gehalten hat.  Dabei sagte er unter anderem: “Ein Grundsatz muss für den SS-Mann absolut gelten: ehrlich, anständig, treu und kameradschaftlich haben wir zu Angehörigen unseres eigenen Blutes zu sein und zu sonst niemandem. Wie es den Russen geht, wie es den Tschechen geht, ist mir total gleichgültig… Von Euch werden die meisten wissen, was es heisst, wenn 100 Leichen beisammen liegen, wenn 500 daliegen oder wenn 1000 daliegen. Dies durchgehalten zu haben, und dabei – abgesehen von Ausnahmen menschlicher Schwächen – anständig geblieben zu sein, das hat uns hart gemacht. Dies ist ein niemals geschriebenes und niemals zu schreibendes Ruhmesblatt unserer Geschichte…”  Wer die Posener Rede nicht gelesen hat, wird das Dritte Reich, dieses Gebräu aus Grausamkeit und Gemütlichkeit, Sadismus und Sentimentalität, nicht verstehen. Verglichen mit den Taten der SS waren die Aktionen der RAF und ihrer Ableger natürlich nur “Peanuts”.  Die Idee allerdings, dass man sich die Hände bis zu den Ellbogen blutig machen und dabei “anständig” bleiben kann, hat das Dritte Reich überlebt.
http://www.welt.de/debatte/kommentare/article13668677/Aufstand-der-Unschuldigen-die-Verbrechen-begehen.html
Berlin: Kinder dürfen ballern!
19.10.2011 18:37:10
Lesehinweis

Erst elfjährige Kinder dürfen in Berlin mit Waffen umgehen – wenn sie dafür eine Ausnahmegenehmigung bekommen. Das geht aus der Antwort der Senatsverwaltung für Inneres auf eine Kleine Anfrage des fraktionslosen Abgeordneten René Stadtkewitz hervor. Demnach haben seit der Verschärfung des Waffengesetzes im April 2003 insgesamt vier Minderjährige eine Ausnahmegenehmigung erhalten, in allen Fällen zur „Förderung des Leistungssports“. Zwei Elfjährigen wurde 2009 der Umgang mit Druckluftwaffen erlaubt, einem 13-Jährigen im Jahr 2004 das Schießen mit Kleinkaliberwaffen. Ein 17-Jähriger erhielt im vergangenen Jahr die Erlaubnis, auch mit Großkaliberwaffen zu schießen. Grundsätzlich ist der Umgang mit Waffen und Munition nur Volljährigen erlaubt.
http://www.morgenpost.de/berlin-aktuell/article1799089/In-Berlin-duerfen-Elfjaehrige-mit-Waffen-schiessen.html
Warum ich für ein Burkaverbot bin
18.10.2011 11:12:51

Warum ich für ein Burkaverbot bin
von Thomas Baader

Ein Verbot der Burka (und ähnlicher verhüllender Kleidungsstücke!) ist mit schöner Regelmäßigkeit immer wieder Gegenstand der öffentlichen Debatte. Die Gegner des Verbotes treten hierbei oftmals mit Argumenten an, die auch durch ständige Wiederholung nicht richtiger werden.

Zunächst: Das, was wir „Burkaverbot“ nennen, ist in der Realität oftmals keineswegs als solches definiert. Belgien etwa verbietet nicht explizit die Burka, sondern das Tragen aller Kleidungsstücke in der Öffentlichkeit, die eine Identifizierung unmöglich machen. Als Ausnahmen gelten notwendige Sicherheitsbekleidung (wie Motorradhelme) und Maskerade zu bestimmten Anlässen (wie Karneval). Dennoch: Die Stoßrichtung der belgischen Regelung zielt zweifelsohne auf bestimmte islamische Kleidungsformen. Aber das mit guten Gründen.

Da ist zunächst einmal der rein pragmatische Aspekt. Unser gesamtes gesellschaftliches Miteinander ist darauf ausgerichtet, dass man einander ins Gesicht sehen kann. Überwachungskameras an gefährdeten Orten (Banken, U-Bahn usw.) kann man sich im Grunde sparen, wenn den Bürgern gestattet ist, sich durch eine entsprechende Kleidung jedweder Identifizierung zu entziehen. Mir berichtete vor Jahren einmal ein Fahrprüfer, dass sich ein weiblicher Prüfling vollverschleiert ins Auto setzte – dem Prüfer wurde auf entsprechende Anfrage von kompetenter Stelle auch mitgeteilt, dass er das hinnehmen müsse und nicht auf einen Kleidungswechsel bestehen dürfe. Wie, so fragte der Fahrprüfer, kann ich dann eigentlich wissen, dass wirklich diese Frau gerade die Prüfung ablegt – und dass unter dem Schleier nicht in Wahrheit die ältere Schwester sitzt, die bereits den Führerschein hat? Darauf erhielt er keine Antwort. Dass Vollverschleierung auch noch im höchsten Maße ungesund ist (Stichwort: Vitamin-B-Mangel), sollte ebenfalls nicht unerwähnt bleiben.

Wichtiger als der pragmatische ist der ethische Aspekt. Egal, wie man es dreht und wendet, der Grundgedanke, der hinter der Burka steht, ist: „Meine Frau darf von niemandem angesehen werden.“ Jetzt mag jemand einwenden, dass ich hier das Märchen von den bösen männlichen Zwangsverschleierern bemühe, wo doch in Wahrheit, so ergeben Befragungen, sich die Frauen selbst so kleiden wollen. Nun ist es allerdings keine besonders neue Erkenntnis, dass jedes Unterdrückungssystem versucht, die Unterdrückten in der Form zu sozialisieren, dass sie ihr Schicksal bejahen. Auch Sklavenhalter des 19. Jahrhunderts argumentierten zuweilen so: „Meine Sklaven wollen gar nicht frei sein. Frag sie doch!“ Natürlich, denn wer innerhalb eines bestimmten Wertesystems erzogen ist, das ihn oder sie zwar zum Menschen zweiter Klasse macht, aber gleichzeitig Anforderungen stellt, die leicht zu erfüllen sind (Gehorsam, unterwürfiges Verhalten), der findet vielleicht eine gewisse Befriedigung in er minimalen Anerkennung, die er dafür erhält, dass er der Rollenerwartung seines Umfeldes entspricht. Gerade als Frau möchte man ja vielleicht in einer Gesellschaft, die von der „Hure oder Heilige“-Vorstellung geradezu besessen ist, lieber zu den Schicklichen zählen. Ich bleibe daher dabei: Wertevorstellungen, die Menschen einer bestimmten Gruppe dazu verdammen, sich nur in einem Stoffsack bewegen zu dürfen, stellen eine Menschenrechtsverletzung dar.

Nun kommen wir zu dem mit Abstand schwächsten Argument der Gegenseite: Die Anzahl der Burkaträgerinnen sei so gering, dass sich ein Gesetz nicht lohne. Erstens wird die tatsächliche Anzahl wohl oft heruntergespielt (eine „Expertin“ behauptete in einer Fernsehdiskussion sogar einmal dreist, es gäbe gar keine Burkaträgerinnen in Deutschland, was bereits ich alleine durch meine Alltagserfahrungen widerlegen kann), zweitens ist aber die Anzahl der Trägerinnen in dieser Frage sogar völlig irrelevant. Es gibt schließlich nur zwei Möglichkeiten: Entweder stellt die Burka eine Menschenrechtsverletzung dar oder sie tut es nicht. Wenn sie es nicht tut, müssen wir auch nicht handeln. Tut sie es aber (und ich habe oben dargestellt, warum es meiner Meinung nach so ist), dann ist völlig unerheblich, ob es in Deutschland keine, eine oder zehntausend Burkaträgerinnen gibt. Der Staat hätte in diesem Fall die Pflicht, die Einwohner dieses Landes vor Menschenrechtsverletzungen zu schützen. Dieses Recht auf Schutz hätte auch Deutschlands einzige Burkaträgerin, falls es nur diese eine gäbe. Anders ausgedrückt: Wenn wir feststellten, dass es nur einen Menschen in Deutschland gibt, der sich einen Sklaven hält, könnten wir auch schlecht argumentieren: „Dann brauchen wir Sklaverei ja nicht unter Strafe stellen, so viele Fälle gibt es ja nicht…“.  Die Frage, ob etwas Recht oder Unrecht ist, misst sich nicht an der Häufigkeit, mit der es geschieht. Man dürfte auch eine Burkaträgerin, die die einzige ihrer Art in Deutschland wäre, nicht im Stich lassen, sondern müsste für ihre Menschenrechte eintreten. Nach meinem Dafürhalten geschieht dies am besten durch ein entsprechendes Verbot.

Richtig ist auch, dass es mit einem Verbot alleine nicht getan sein wird. Aber das ist ein anderes Thema.

Sarrazin schon wieder nicht hilfreich
17.10.2011 00:06:02
Lesehinweis

AHLEN - Auch die Mutterpartei CDU und Bürgermeister Benedikt Ruhmöller sind über die Einladung Thilo Sarrazins durch die „MIT“ nicht begeistert. „Überflüssig und nicht hilfreich“, meint Ruhmöller.
http://www.ahlener-zeitung.de/lokales/kreis_warendorf/ahlen/1739090_CDU_Spitze_ist_ueber_Einladung_Sarrazins_nicht_begeistert.html
Tunesien: Zeichentrickfilm "Persepolis" führt zu gewaltsamen Ausschreitungen
15.10.2011 22:10:22
Lesehinweis

Die Ausstrahlung des Animationsfilms „Persepolis“ im tunesischen Privatsender Nessma rief am Sonntag Vormittag in Tunis die Islamisten auf den Plan: Sie versammelten sich vor dem Gebäude des Privatsenders Nessma im Zentrum von Tunis. Grund für den wütenden Protest: Der preisgekrönte, autobiografische Zeichentrickfilm der Comicautorin Marjana Satrapi basiert auf der Lebensgeschichte einer Frau im Iran nach der Islamischen Revolution 1979 und geht hart mit islamischem Fundamentalismus ins Gericht. Die 300 teils mit Stöcken und Messern bewaffneten Demonstranten versuchten, das Gebäude in Brand zu setzen. Die Polizei konnte dies noch verhindern und nahm etwa 40 Personen fest.
http://diepresse.com/home/panorama/religion/699859/Tunesien_IslamistenKrawalle-nach-Zeichentrickfilm?_vl_backlink=/home/panorama/religion/index.do
Vermischte Meldungen mal wieder
15.10.2011 20:34:24

Lesehinweise

Überraschende Wende in der Affäre um Ex-IWF-Chef Strauss-Kahn: Auch in Frankreich werden die Ermittlungen eingestellt. Und dass, obwohl die Ankläger den Vorwurf der sexuellen Aggression anerkennen.
http://www.stern.de/panorama/strauss-kahn-vs-banon-gericht-erkennt-verjaehrten-sexuellen-angriff-an-1738516.html

Ein noch unbekannter Täter hat in Berlin auf ein parkendes Auto geschossen. Darin saß offenbar ein islamkritischer Schriftsteller. Er blieb unverletzt.
http://www.welt.de/politik/deutschland/article13658240/Schuesse-auf-islamkritischen-Autor-in-Berlin.html

Das muss Sie natürlich nicht davon abhalten, mit ihm über die Rolle der Literatur in der Gesellschaft zu diskutieren. Es bedeutet auch nicht, dass Sheikh Attar ein unkultivierter Mann wäre. Auch der stellvertretende Reichsprotektor in Böhmen und Mähren und Leiter des Reichssicherheitshauptamtes, Reinhard Heydrich, war ein talentierter Haus- und Gartenmusiker, der Gäste mit seinem Geigenspiel begeisterte. Wir wollen Ihnen keinen Vorwurf daraus machen, dass Sie sich mit dem Vertreter eines Regimes an einen Tisch setzen, das in der Hall of Shame der Todesstrafe den zweiten Platz belegt, in dem Ehebrecherinnen gesteinigt, Homosexuelle an Baukränen erhängt und auch Minderjährige für "Verbrechen" hingerichtet werden, die bei uns nicht einmal als Ordnungswidrigkeit verfolgt würden. Sie sind ja Literat und kein Politiker und deswegen nur für das Wahre, Schöne und Gute in der Welt zuständig.
http://www.welt.de/print/die_welt/kultur/article13660072/Offener-Brief-an-Safranski.html

"Es sind Leute, die den Strukturen einen Tritt geben wollen": Politische Unbestimmtheit ist Programm bei den Piraten - und wird zunehmend zum Problem. Die Partei hat Überläufer aus der rechten Szene in den eigenen Reihen, zeigt sich aber auffallend verständnisvoll.
http://www.sueddeutsche.de/bayern/piratenpartei-und-rechte-ueberlaeufer-klar-machen-zum-entern-1.1162369

Ulla Jelpke (LINKE) sympathisiert mit Terroristen
14.10.2011 13:52:40

Lesehinweise

Die innenpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, Ulla Jelpke, hat sich mit den Zielen der Urheber der jüngsten Brandsätze an Bahnanlagen solidarisiert. Das berichtet die in Halle erscheinende “Mitteldeutsche Zeitung”. “Die im Bekennerschreiben genannten Ziele der Gruppe sind durchaus richtig”, heißt es in einer Mitteilung auf Jelpkes Homepage.
http://newsburger.de/anschlaege-linken-politikerin-jelpke-sympathisiert-mit-bahn-attentaetern-29594.html

Die innenpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, Ulla Jelpke, solidarisiert sich mit den allgemeinen Zielen der Urheber der jüngsten Brandsätze an Bahnanlagen: "Die im Bekennerschreiben genannten Ziele der Gruppe sind durchaus richtig", heißt es in einem Kommentar auf Jelpkes Homepage.
http://www.sueddeutsche.de/politik/brandsaetze-an-gleisen-in-berlin-polizei-dringt-auf-mehr-verdeckte-ermittler-bei-linksextremen-1.1162768

Verwaltungsgericht beurteilt Scharia wohl anders als Patrick Bahners
14.10.2011 08:38:42
Lesehinweis

Das VG sah die Entlassung als rechtmäßig an: Der Soldat habe die grundgesetzliche Ordnung gegenüber der Scharia letztlich als zweite Wahl bezeichnet. Dies könne nicht als bloße Meinungsäußerung gewertet werden, weil er sich dieser Auffassung entsprechend auch im Dienstbetrieb verhalten habe. [...] Das Gericht hat klargestellt, dass Soldaten bei der Erfüllung ihrer dienstlichen Pflichten ihre weltanschaulichen Vorstellungen grundsätzlich nicht über die bestehende Rechtsordnung stellen dürfen. Dies gilt auch für Beamte und Angestellte im öffentlichen Dienst.Diese an sich selbstverständliche Feststellung ist von erheblicher Tragweite. Denn nicht nur als radikal angesehene islamische Strömungen wie die Salafisten räumen ihrem Bekenntnis Vorrang vor der deutschen Rechtsordnung ein. Auch andere muslimische Ausrichtungen und Vereinigungen propagieren diesen Vorrang. Dazu zählt auch der von der politischen Klasse als Dialogpartner geschätzte Zentralrat der Muslime in Deutschland. Auf dem von ihm betriebenen Internetportal
www.islam.de wird mehrfach ausgeführt, "dass sich Muslime, die sich in einem nicht-islamischen Rechtsstaat befinden" nur solange "an dessen Rechtsnormen halten müssen, solange diese nicht im Widerspruch zum Islam stehen". [...] An der Diskussionskultur in Deutschland kann man manchmal jedoch (ver-)zweifeln, auch und gerade, wenn der Islam den Gegenstand der Diskussion bildet. Wenn etwa kritische Meinungen mit dem Begriff "Islamophobie" herabgesetzt, Andersdenkende also als krank bezeichnet werden, erinnert das fatal an die dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte. Umso wichtiger ist es, dass sich zumindest die Rechtswissenschaft und die Rechtsprechung um Neutralität und Objektivität bemühen.
http://www.lto.de/de/html/nachrichten/4509/muslime-in-der-bundeswehr-das-kreuz-mit-der-scharia/
Wiefelspütz, der Terrorismusexperte
13.10.2011 21:36:56

Lesehinweis

Wiefelspütz: Terroristische Anschläge sind gekennzeichnet, oder terroristische Anschläge sind nichts anderes als wahlloser, willkürlicher Mord. Das steckt dahinter und solche Erfahrungen haben wir auch in Deutschland, wo, ich sage jetzt mal, ein Terrorist bei der ersten Begegnung mit der Polizei die Waffe zieht und sofort schießt. Das ist hier nicht der Fall. Hier geht es darum, dass man einen Eingriff in einen Schienenverkehr versucht. Es kommt ja auch zu gravierenden Beeinträchtigungen. Ich fahre jetzt selber gleich nach Berlin mit dem ICE und werde vermutlich auch eben halt wie viele andere Reisende behindert, weil Umleitungsstrecken genutzt werden, denke ich, und Ähnliches. Aber Mord und Totschlag ist das nicht. Ich betone aber noch einmal: Ich verharmlose hier nichts und bagatellisiere nichts, denn sicherlich, auch wenn Kabelleitungen beschädigt werden oder zerstört werden, kann es, auch wenn der Täter das möglicherweise gar nicht beabsichtigt, kann es zu schweren Folgen kommen, auch zu Personenschäden. Denken Sie bitte, dass ein Zug möglicherweise nicht reguliert werden kann durch das Signal, das zerstört ist, dass ein Zug entgleist oder Ähnliches.

Kapern: Aber Herr Wiefelspütz, die Definition des Terrorismus, die Sie gerade geliefert haben, würde doch im Umkehrschluss bedeuten, dass die Brandanschläge auf Kaufhäuser, die die RAF-Gründer vor Jahrzehnten verübt haben, dann auch kein Terrorismus waren.

Wiefelspütz: Herr Kapern, noch einmal: Ich bin nicht hier in diesem Interview, um irgendetwas zu verharmlosen oder zu bagatellisieren.
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/1577760/

Anne Will: "50 Jahre Ali in Almanya - immer noch nix deutsch?"
13.10.2011 09:13:38
TV-Tipp / Fernsehkritiken

Interessante Sendung gestern in der ARD - Heinz Buschkowsky, Güner Balci und der zuvor unbekannte Lehrer Wolfgang Schenk in Hochform. Wer es verpasst hat, sollte es sich unbedingt in der ARD-Mediathek ansehen:

http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=8464492

Und das meinen die Fernsehkritiker dazu:

Offener ist da Güner Balci. In Essen ist sie bekannt für ihre Dokumentation über die Karnap-Hauptschule, in Berlin für ihren Roman „Arabboy – Eine Jugend in Deutschland oder Das kurze Leben des Rashid. A.“ Die ehemalige Sozialarbeiterin weiß, wovon sie spricht, und tut dies pragmatisch jenseits der Stammtischparolen oder des Sozialkitsches. Gemeinsam mit Heinz Buschkowsky, dem Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln, ist sie die Stimme der Vernunft unter den Opferfahndern, die immer nur die Schuldfrage stellen. Die beiden reden fundiert Klartext, ohne in Plattitüden zu verfallen.
http://www.derwesten.de/kultur/fernsehen/Anne-Will-geht-mit-ihren-Gaesten-auf-Opfersuche-id5156521.html

Die Sprachbarriere sei nach wie vor das größte Problem der Migranten – damit hat der Hauptschullehrer eine nicht ganz neue Erkenntnis getroffen. Dabei wurde Schenk vom Schulsenat in Berlin hervorragend auf die große Zahl türkischstämmiger Schüler in seinen Klassen vorbereitet: „Ich habe immerhin eine gewisse Grundkenntnis bestimmter Schimpfwörter auf deutsch und auf türkisch erlangt“.
http://www.welt.de/fernsehen/article13658017/Wenn-das-Herz-immer-noch-fuer-die-Tuerkei-schlaegt.html

"Ich kann‘s nicht mehr hören!" Nach fast einer Stunde ruhigen Dasitzens platzte Heinz Buschkowsky dann doch der Kragen. "Hier ist wieder in Reinkultur die Opferrolle gepflegt worden - das bringt uns nicht einen Schritt weiter!" Womit der Bürgermeister des gern bemühten Berliner "Problembezirks" Neukölln zweifellos Recht hatte - fraglich nur, ob Anne Will selbiges denn auch wirklich gewollt hatte, als die Moderatorin in ihrer Talkrunde das Thema "50 Jahre Ali in Almanya - immer noch nix deutsch?" diskutieren ließ. Denn schließlich hätte das ja so manchem liebgewonnenen Klischee den Boden entzogen und vor allem den einen oder anderen (vorhersehbaren) Disput im Keim erstickt.
http://www.stern.de/kultur/tv/tv-kritik-anne-will-auf-den-schulflur-pinkeln-statt-deutsch-lernen-1738207.html

Wirklich kribbelig ist die Frage, wie heranwachsende muslimische Kinder sich kleiden sollten. Der Journalistin Güner Balci, die unlängst ein provokantes Experiment mit Thilo Sarrazin wagte und damit spektakulär scheiterte, sind Druck und Zwang generell und in religiös geprägten Familien besonders zuwider. Sie fragt Nas unumwunden, ob sie ihrer 13-jährigen Tochter erlauben würde, im Minirock über die Straße zu laufen. Nas verneint und führt die Gefahr an, dass sich sonst Pädophile von solch einem Aufzug quasi eingeladen fühlen könnten. Dabei entsteht ein ganz großer Fernsehmoment: Ihre Tochter sitzt offenbar im Publikum und versteht noch nicht so ganz, was da über sie und ihre Klamotten geredet wird.
http://www.news.de/medien/855232500/wallraff-ganz-unkonzentriert/1/

Hessischer Landtagsabgeordneter Ismail Tipi: Kopftuch behindert Integration
12.10.2011 23:23:55
Lesehinweis

Gerade in Schulen sei die Situation jetzt schon schwierig. Junge Muslima, die mit Kopftuch in den Unterricht gehen, würden Mädchen, die westlich gekleidet sind, oft „als Ungläubige beschimpfen“. Tipi sieht bereits eine Spaltung. Die würde weiter vorangetrieben, sollten auch die Lehrerinnen Kopftücher tragen. Denn dann, so der Abgeordnete, würden die jungen Muslima von der Lehrerin bestärkt. „Der Integration wird damit ein Bärendienst erwiesen.“
http://www.extratipp.com/nachrichten/regionales/lokalpolitik/landtagsmitglied-tipi-kopftuch-behindert-integration-1425848.html
Kopftuchzwang für Koptin
12.10.2011 21:17:59
Lesehinweis

Am ersten Schultag an ihrer neuen Oberschule wurde die 15-jährige Ferial Habib an der Türschwelle angehalten. Entweder du setzt ein Kopftuch auf, hiess es, oder du kommst hier nicht rein. Das Mädchen weigerte sich. Habib ist koptische Christin, und die pflegen im Gegensatz zu den meisten muslimischen Ägypterinnen kein Kopftuch zu tragen.
Dass eine Schulverwaltung eine christliche Schülerin dazu zwingen will, hatte es noch nicht gegeben. Die nächsten zwei Wochen erschien Habib in dem südägyptischen Ort Scheik Fadl tagtäglich zum Unterricht – in Schuluniform, aber ohne Kopftuch. Tagtäglich wurde sie abgewiesen. Einmal hörte sie ihren Namen über das Lautsprechersystem: Angeführt von Lehrern mit Megafonen skandierten Schüler «Wir wollen Ferial hier nicht haben», wie sie berichtete.
http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/naher-osten-und-afrika/Kein-Kopftuch--kein-Unterricht/story/13497330

Peitsche für iranische Schauspielerin wegen Filmszene ohne Kopftuch
12.10.2011 08:42:04
Lesehinweis

Die Frau muss ein Jahr ins Gefängnis und bekommt 90 Peitschenhiebe. Wie die oppositionelle Website Kalameh.com am Montag berichtete, legte der Anwalt von Marsieh Wafamehr Berufung gegen das Urteil ein. Eine offizielle Erklärung gab es nicht.
http://www.hna.de/nachrichten/welt/schauspielerin-peitschenhieben-verurteilt-1441764.html
"Grüne und Linke warnen..."
11.10.2011 18:33:39
"Grüne und Linke warnen..."
von N. Lightenment (P)

... nicht vor Anschlägen durch Linksextremisten in Berlin, nein, sondern vor "übereilten Schlüssen" nach den Anschlägen.

Also quasi vor dem, was damals nach den Anschlägen in Norwegen geschehen ist. Bloß wurde damals eben nicht gewarnt, sondern übereilt geschlossen.

Siehe hier:
http://newsburger.de/gruene-und-linke-warnen-vor-uebereilten-schluessen-nach-anschlaegen-auf-die-bahn-29485.html 
Engagierte Denunzianten
11.10.2011 18:07:57
Videohinweis

Ab 9.15:
"Können die Nachbarn dann uns anzeigen, wenn wir das machen?"
"Anzeigen nicht, aber es gibt hier dann schon so eine Art Selbstkontrolle, dass wenn eine Person... wenn dann öfters das Fenster offen hat... dann der Nachbar sagt, ja hör mal her, ich hab' gesehen, bei dir ist immer offen... hast du nicht so genau verstanden, wie die Passivhäuser funktionieren? Mach doch lieber mal das Fenster wieder zu!"
http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=8441790
Patrick Bahners erklärt die Scharia
10.10.2011 23:15:57
Lesehinweis

Als Teil einer "Panikmache gegen den Islam" bezeichnete es Bahners, wenn ein Gegensatz zwischen der Scharia, dem islamischen Recht, und dem Grundgesetz "behauptet" werde. Gerade diese Aussage war auch der zentrale Punkt seines Vortrages. Bahners bezeichnete die Scharia als göttliches Recht und das Grundgesetz als weltliches Recht. Erst, wenn versucht werde, dieses göttliche in weltliches Recht zu übertragen, erst dann könne ein Gegensatz entstehen. Das aber, so ist Bahners sicher, werde in Deutschland nicht geschehen. Er folgerte: "Es gibt keinen Streit zwischen der Scharia und dem Grundgesetz". Vielleicht, schloss er, werde sich der Gegensatz zwischen den Religionen irgendwann aufheben, wenn die Gesellschaft völlig säkular geworden sei und man die Religion nur noch aus den Geschichtsbüchern kenne.
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.gespraeche-ueber-vater-sohn-und-prophet.57c01eae-6921-4029-b4f6-712256250c22.html
Deutsche Architekten: Bauen für die chinesische Diktatur und für die eigene Bedürfnisbefriedigung
09.10.2011 20:35:58
Deutsche Architekten: Bauen für die chinesische Diktatur und für die eigene Bedürfnisbefriedigung
von Thomas Baader
 
Haben deutsche Architekten eine Affinität zu antidemokratischen und totalitären Strukturen? Allein schon die Frage klingt danach, als solle ein ganzer Berufsstand pauschal verunglimpft werden. Die Wahrheit ist, dass innerhalb der Architektenschaft durchaus ähnlich kontrovers gestritten wird wie in der restlichen Gesellschaft auch. Doch bei näherem Hinsehen offenbart sich, dass bei deutschen Architekten problematische Einstellungen weit verbreitet zu sein scheinen.
 
Verstehen sich Architekten mehrheitlich als „von der Gesellschaft beauftragt“, wollen sie sie belehren, nehmen sie Impulse aus der Gesellschaft dankbar an oder empfinden sie sie als Störungen? Als konkretes Beispiel kann Günter Behnisch (bekannt durch den Bau des Münchner Olympiastadions) genannt werden, der in einem Interview in der „ZEIT“ vom 12.02.2004 auf die Frage nach dem Wunsch vieler Menschen nach einer Architektur der Gemütlichkeit antwortete: „Wenn jemand Gemütlichkeit braucht, soll er sich eine Katze anschaffen. Ich habe zwei Katzen zu Hause, das ist gemütlich.“ Derselbe Behnisch, dem die Wünsche und Vorstellungen der Bevölkerung offensichtlich eher lästig sind, spricht dennoch im selben Interview davon spricht, Gebäude müssten aus „demokratischem Geist“ heraus gebaut werden, und dass die Parole „Mehr Demokratie wagen“ für ihn immer sehr wichtig gewesen sei. Das Theoretisieren darüber, was demokratische Architektur sein könnte, braucht offenbar für Behnisch und andere Berufsgenossen nicht in einen Zusammenhang mit demokratischer Praxis gestellt werden. Anders ausgedrückt: „Demokratische Architektur“ kann man am besten diktatorisch „von oben“ definieren und nicht demokratisch durch entsprechende Erhebungen „von unten“ ermitteln. Der Widerspruch ist offensichtlich und führt zu bizarren Konsequenzen.
Ähnlich zu bewerten sind die Äußerungen der Architekten Meinrad von Gerkan und Volkwin Marg in einem Interview im Magazin „DIE ZEIT Geschichte“ vom Oktober 2005: Auf ein von ihnen durchgeführtes Projekt in China angesprochen, fordert Marg ein „Aufhören mit dem mystischen Qualm der Gemütlichkeit“. Von Gerkan geht einen Schritt weiter: Er spricht von China als einen „Glücksfall“ und zeigt unverhohlen seine Freude darüber, dass die Machthaber dort „auf niemanden Rücksicht zu nehmen“ brauchen. Der Eindruck, den der Leser hier gewinnen muss, ist der des vom Glück geradezu begünstigten Architekten, der sich beim Bauen für eine Diktatur weder mit einer kritischen Presse noch mit störenden Bürgerbewegungen herumärgern muss. Irritiert fragt man sich da vielleicht doch, wie weit es mit dem Demokratieverständnis unserer Architekten her ist. Das Bauen unter Bedingungen wie in China scheint für einige Architekten unseres Landes eine Idealvorstellung zu sein. 
Einzelfälle? Im Intro der Internetpräsenz von KSP Engel und Zimmermann wird der Architekt Jürgen Engel mit dem Satz zitiert: „Für uns hat Qualität mit den Bedürfnissen von Menschen zu tun.“ Wer die Debatte um die Bebauung des Areals des Technischen Rathauses in Frankfurt am Main mitverfolgt hat, wird sich daran erinnern, dass es eben jener Jürgen Engel war, der sehr verschnupft auf die Tatsache reagierte, dass die Bürger der Stadt seinen Entwurf offensichtlich nicht wollten.
Häufig beschränkt sich das vermeintlich Demokratische am „demokratischen Bauen“ auf die Wahl des Materials durch den Architekten. Die Gleichung „Glas = Demokratie“ umschreibt ein entsetzliches Missverständnis, das in der Vorstellung besteht, ein bestimmtes Material wäre in der Lage, allein durch seine Beschaffenheit komplexe Inhalte und Ideen unserer Wertegemeinschaft sichtbar zu machen. Glas stehe, so ist häufig zu hören, für die Transparenz und Offenheit, die die Grundlagen einer jeden Demokratie seien. Diese Vereinfachung ist aber nun dermaßen primitiv, dass man sich nur wundern kann, wie so viele allgemein als Intellektuelle bezeichnete Menschen sie gedankenlos nachplappern konnten. Eine solche Interpretation eines bestimmten Materials ist natürlich vollkommen willkürlich. Genauso gut ließe sich behaupten, Glas stehe symbolisch für alltägliche Täuschungen (da es, sofern sauber genug, auch sein Nichtvorhandensein vortäuschen kann), für Illusionen (da die Umgebung widergespiegelt wird) oder für die Schwäche einer Gesellschaft (da zerbrechlich). Letztlich aber hat kein Material wirklich etwas mit gesellschaftlichen Verhältnissen zu tun, sondern mit Funktionen (nicht jedes Material ist an jeder Stelle sinnvoll einsetzbar), dem Ort (manche Materialien haben in bestimmten Regionen Tradition und in anderen nicht) und natürlich auch mit persönlicher Vorliebe. Letztere zumindest lässt sich für eine größere Anzahl von Menschen leicht ermitteln, was wesentlich mehr mit Demokratie zu tun hätte als das Austüfteln fragwürdiger symbolischer Zusammenhänge. Bislang hat sich jedenfalls niemals jemand die Mühe gemacht herauszufinden, ob die Menschen mehrheitlich Glasfassaden tatsächlich mit „Demokratie“ assoziieren.
Allerdings gibt es dankenswerterweise auch Gegenstimmen. So kritisiert Christoph Mäckler in der taz, wie Günter Behnisch und Werner Durth die Glasfassade der Akademie der Künste am Pariser Platz in Berlin gegen die vom Senat festgesetzte Gestaltungssatzung durchgesetzt haben: „Ich meine, das hat mit Demokratie nun gar nichts mehr zu tun. Für mich ist es ein Armutszeugnis, wenn ich als Architekt nur mit einem Material arbeiten kann.“ Und der Luxemburger Architekt Leon Krier formulierte einmal treffend: „Bürgerinitiativen gegen Architekten und Stadtbauprojekte grassieren in allen demokratischen Ländern. Dort gibt es kurioserweise keine Bürgergruppen, die Einfluss auf die Entwürfe von Flugzeugen, Kühlschränken oder Zahnarztstühlen nehmen wollen. Die Autorität der Berufsstände, die ihre Versprechen einlösen, ist selten umstritten.“
Viele Architekten wollen aber lediglich Häuser bauen, die „funktional“ sind, und halten alles darüber hinaus Gehende für Kitsch, übersehen dabei aber das Offensichtliche: dass das Ästhetische, das dafür sorgt, dass ein Mensch in einem Gebäude gerne wohnt oder arbeitet, durchaus eine „Funktion“ darstellt. Die wenigsten von uns halten sich gerne in überdimensionierten Schuhkartons auf. Die Experten führen derweil absurde verkopfte Diskussionen über „ehrliche“ und „unehrliche“ Gebäude: So meinte man einst, Schüler und Lehrer würden sich darüber freuen, in ihren Klassenräumen von nackten Betonwänden umgeben zu sein, da ein solches Gebäude „brutal ehrlich“ sei, auf jeden Fassadismus verzichte und deutlich zeige, woraus es bestehe. Die berühmte „Abstimmung mit den Füßen“ hat derweil längst stattgefunden. In den meisten Schulgebäuden aus der Zeit des Betonbrutalismus hat man die hässlichen nackten Wände längst bunt übermalt, verstellt oder verhängt, weil niemand in solchen Räumen gerne arbeiten wollte.
Und wieder China: Auf die Nase gefallen ist dort der Architekt Albert Speer junior. Anting German Town, ein Vorort von Shanghai, hätte nach Wunsch der Chinesen von deutschem Fachwerk geprägt sein sollen. Doch das Frankfurter Architekturbüro verstand es, seinen Auftraggeber zu beschwatzen und ihm das „Rückwärtsgewandte“ und „Kitschige“ an seinen Wünschen zu verdeutlichen. Bekommen haben die Chinesen letztlich eine gesichtslose und langweilige deutsche Retorten-Vorstadt, so einfallslos und fad, dass dort niemand wohnen möchte. Über die deutsche Geisterstadt in China berichtete „Spiegel Online“ diese Woche ausführlich.
Das, was unserer Zeit fehlt und dringend notwendig ist, ist die Hinwendung zu einer ganzheitlich nutzerorientierten Architekturtheorie; „ganzheitlich nutzerorientiert“ meint in diesem Fall, dass ein Gebäude nicht nur für Menschen als Funktionsträger, sondern als vielschichtige Lebewesen konzipiert wird; der Mensch mit seinen Bedürfnissen, mit seiner Rationalität wie seiner Emotionalität, mit seinem Ästhetikbedürfnis wie mit seinem Bedürfnis nach schlichter und erweiterter Funktionalität, steht dann im Mittelpunkt. Es müssen neue Gebäude entstehen, die mehr Menschen zu begeistern vermögen als eine Handvoll Akademiker im Elfenbeinturm.
 
Was aber einige Architekten tatsächlich von Bürgerwünschen und gelebter Demokratie halten, zeigt das Ende des bereits zitierten Interviews mit Gerkan und Marg:
- ZEIT: „Ihr Bauherr ist also eine Art absolutistischer Bauherr. China ist Ihr 18. Jahrhundert!“
- von Gerkan: „Es war wohl doch keine so schlechte Zeit damals.“
ZEIT: Der Afghanistankrieg war richtig
09.10.2011 12:09:16
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Es gibt aber noch eine andere Art Ignoranz, eine pazifistische Totalverdammung, die sich um die konkreten Menschen und ihr Schicksal kaum mehr schert. Ihre Losung hat Margot Käßmann geprägt mit dem berühmten »Nichts ist gut in Afghanistan«. Dieser mechanische Pessimismus ist blind für das wirkliche Afghanistan, das mehr als ein ewiger Problemfall ist. Es ist ein Land, in dem es mitnichten nur Krieger gibt, sondern ebenso Krankenschwestern und sogar Soziologieprofessoren. Normalität und Fortschritt sind brüchig, bedroht, aber sie sind real, und viel davon verdankt sich der Intervention und ihren Folgen. Der frühere UN-Gesandte in Kabul, der deutsche Grünen-Abgeordnete Tom Koenigs, hat kürzlich festgestellt, dass die internationale Hilfe in Afghanistan nirgends sonst so effektiv und erfolgreich ist wie im Bildungswesen. Nicht Rückzug, sondern Aufstockung wäre hier nötig, gerade durch ein Land wie die Bundesrepublik, das sich mit seinem militärischen Einsatz unwohl fühlt. Doch das alles wird erschlagen vom Klischee einer Stein- und Gewaltwüste, die keine Mühe und kein Opfer lohnt. Krieg in Exotistan.
http://www.zeit.de/2011/41/Afghanistan
Der Islam in deutschen Schulbüchern
09.10.2011 09:50:21
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ZEIT ONLINE: Wie stellen die Bücher das Verhältnis von islamistisch begründetem Terrorismus und dem Islam dar?

Kröhnert-Othman: Die meisten drücken sich da vor einer eigenen Einordnung. Sie geben dann wieder, dass al-Qaida den Terror mit der Religion begründet, dass viele das aber als Missbrauch des Islam verurteilen.

ZEIT ONLINE: Das klingt doch ganz vernünftig ...

Kröhnert-Othman: Die Kognitionswissenschaft hat aber gezeigt, dass es die Hauptaussagen sind, die hängen bleiben. Versuche, die dann wieder aufzubrechen oder zu relativeren, verpuffen wirkungslos. Die Schüler merken sich also vor allem die geschaffene Verknüpfung von Terror und Islam.
http://www.zeit.de/gesellschaft/schule/2011-10/schulbuecher-islam-studie/seite-2

China: Deutsche Architekten blamieren sich
08.10.2011 12:50:20
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Fachwerk und Mittelalter-Kitsch wollten die Chinesen, doch ein Frankfurter Architekturbüro wusste es besser und klotzte eine typisch deutsche Neubausiedlung in einen Vorort von Shanghai. Jetzt will niemand hier wohnen - und sogar das jährliche Oktoberfest fällt aus.
http://www.spiegel.de/reise/staedte/0,1518,783475,00.html
Taz spinnt sich aus über FAZ und Islamkritik
06.10.2011 17:15:49
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Das FAZ-Feuilleton bot von Westerwelle bis Sloterdijk und von Necla Kelek bis Norbert Bolz vielen Rechten und Konservativen ein Forum für ihre Phrasen. [...] Bei Lorenz Jäger, der sich am 5. Oktober im FAZ-Feuilleton vom Konservatismus verabschiedete ("Adieu, Kameraden, ich bin ein Gutmensch"), darf man seriöse Motive vermuten. Der Konservatismus ist ihm schlicht zu einfältig. Deshalb seine Attacke auf die Wirrköpfe in Henryk M. Broders "Achse des Guten" und auf die rechten Populisten in Dänemark, Holland und anderswo. [...]  Die Konservativen der ersten Stunde - Edmund Burke und Joseph Marie de Maistre - wollten "die Revolution töten". So trommelten sie für den Krieg gegen Frankreich wie die "Islamkritik" und die "Tea Party" heute für den Krieg gegen den Iran.
http://www.taz.de/Kommentar-Konservatismus-/!79407/
Eine nicht enden wollende türkische "Verräter"-Debatte
06.10.2011 07:14:49
Lesehinweis

Es sei keine Entscheidung "gegen meine türkischen Wurzeln", ließ Özil damals wissen, "aber meine Familie lebt jetzt in der dritten Generation in Deutschland, und ich bin hier aufgewachsen". Doch sein Entschluss stieß nicht nur auf Gegenliebe. Kurz nach der Bekanntgabe musste das Gästebuch auf seiner Homepage aufgrund übler Beschimpfungen vorübergehend geschlossen werden. Mesut Özil sei, hieß es etwa, ein schlechtes Vorbild für in Deutschland lebende türkische Jugendliche.
http://www.welt.de/print/die_welt/sport/article13644079/Oezil-die-Pfiffe-und-der-Respekt.html
Pakistanische Schülerin der Blasphemie bezichtigt
06.10.2011 07:02:02
Lesehinweis

Eine Achtklässlerin hat bei einem Test in Pakistan zwei Buchstaben vertauscht. Jetzt wird sie der Blasphemie beschuldigt – und darf nicht mehr zur Schule.
http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article13626592/Pakistanische-Schuelerin-der-Blasphemie-bezichtigt.html#article_img_0_detail
Bin Laden vor mir
04.10.2011 21:30:07
Videohinweis

Bin Laden vor mir fährt wie'n kleines Mädchen
Ich weiß nicht, ob der Typ ein Navi hat.
Der fährt so lahm und ich häng nur an seinem Hinterrad
Und komm' zu spät zum Selbstmordattentat.

Ta-Ta-Tat-Ta-Ta-Ta-Taliban...

http://www.youtube.com/watch?v=xVIRQEQvj0U&feature=related
Religionskritik: Ja, Sie dürfen!
04.10.2011 12:47:27

Religionskritik: Ja, Sie dürfen!
von Thomas Baader

Sie dürfen den Katholizismus hassen. Das ist erlaubt. Ich persönlich tue mir mit dem Verb „hassen“ immer etwas schwer, weil für mich dann eine eher emotionale Ebene angesprochen wird und ich lieber den Verstand einsetze. Im Falle von Hass mache ich mir immer auch ein wenig um den Hassenden Sorgen, denn Hass kann nicht gesund sein. Trotzdem dürfen Sie das.

Sprechen wir aber jetzt lieber statt von Hass von Ablehnung. Also noch einmal von vorne: Sie dürfen den Katholizismus ablehnen. Das ist erlaubt.

Warum sollten Sie das auch nicht dürfen? Der Katholizismus besteht schließlich aus Inhalten, aus Ge- und Verboten, er ist ein Gedankengebäude, eine Lehre, eine Weltanschauung. Selbstverständlich hat ein Mensch das Recht darauf, dies alles abzulehnen. Das hat übrigens nichts damit zu tun, dass ich selbst Katholik bin. Ich habe dadurch nicht die Befugnis, Ihnen die Ablehnung des Katholizismus zu gestatten oder zu verwehren. Diesen Text könnte auch ein Nichtkatholik schreiben, und seine Aussage wäre nichtsdestoweniger richtig.

All das, was ich hier geschrieben habe, ist genauso wahr, wenn Sie statt „Katholizismus“ einfach „Islam“ einsetzen. Und natürlich funktioniert diese Ersatzprobe auch mit „Buddhismus“, „Neoheidentum“ oder „Flying Spaghetti Monsterism“.

Bislang habe ich in diesem Text noch keine Aussage darüber getroffen, ob ich persönlich eine Ablehnung der genannten Religionen als richtig empfinden würde. Darum geht es nicht. Ich könnte Ihre Ablehnung des Buddhismus, so wie Sie sie inhaltlich begründen, für falsch halten. Das würde nichts daran ändern, dass ich der Ansicht bin, dass Sie zu der ablehnenden Haltung generell berechtigt sind.

Die Aussage „Ich lehne den Katholizismus ab“ ist also genauso wenig skandalös wie „Ich lehne den Islam ab“. Die Religionsfreiheit gewährt es jedem, diese (oder beliebig andere) Religionen zu praktizieren, zwingt aber darüber hinaus niemanden, der ihnen nicht angehört, diesen Religionen positiv gegenüber zu stehen (streng genommen ist noch nicht einmal das Mitglied der jeweiligen Religion dazu gezwungen).

Über die Gründe der Ablehnung darf man, wie über alles, diskutieren und nach Herzenslust streiten. So darf man sich darüber wundern, dass Bundestagsabgeordnete, die gegen den Papst auf die Barrikaden gehen wegen dessen (tatsächlichen und empfundenen) reaktionären Positionen, gleichzeitig rumkumpeln mit islamischen Verbänden, die dieselben reaktionären Positionen (oder gar noch reaktionärere) vertreten. Man darf sich wundern, wenn jemand auf vergleichsweise harmlose Repräsentanten nicht unbedingt allzu moderner Religiosität nach Herzenslust einprügelt, sich aber an wirklich antimoderne und demokratiefeindliche Gruppierungen, die es eben nun einmal auch gibt, gar nicht erst herantraut.

Es gibt aber eine Sache, die man unter Umständen nicht darf, und zwar zu Recht: Man darf nicht zum Hass gegen die Menschen, die einer bestimmten Religion angehören, aufrufen. Denn hier könnte der Tatbestand der Volksverhetzung durchaus erfüllt sein. Jemand, der allen Katholiken oder Muslimen den Tod wünscht, kann nicht für sich in Anspruch nehmen, lediglich eine Lehre abzulehnen.

Wir sollten froh sein, dass es so ist. Denn so schützt diese Regelung Menschen vor Hass, aber nicht Religionen oder religiöse Ideologien vor Kritik, auch wenn uns manchmal etwas anderes eingeredet wird. Wer wirklich der Ansicht ist, dass die Ablehnung einer Religion generell unzulässig ist, der sollte sich einmal ein Gedankenspiel erlauben: Was wäre, wenn sich die NPD auflösen und als Kult des Großen Deutschen Erlösers neu gründen würde?

MRF bittet um Verbesserungsvorschläge
03.10.2011 19:32:54
MRF bittet um Verbesserungsvorschläge
Die Autorenschaft

Liebe Leserinnen und Leser,

nachdem dieser Blog nun mehr als ein Jahr lang sein Unwesen getrieben hat, denken wir, dass es an der Zeit ist, mal in die Leserschaft reinzuhorchen.

Also: Was würdet ihr euch gerne wünschen?`Was soll anders werden? Vorschläge einfach als Kommentare unter diesen Beitrag schreiben.

Und keine Sorge: Wir sind kritikfähig.
Al Kaida weist 9/11-Verschwörungstheorien zurück: Wir waren es!
03.10.2011 09:02:07
Lesehinweis

Yes, al Qaeda wants Ahmadinejad to stop asserting that the U.S. was behind 9/11 because they are all too happy to take the credit for the carnage — which they have dubbed “The Greatest Special Operation of All Time” – themselves, and do not want anyone, least of all a figurehead from the Islamic world, stealing their thunder.
http://www.theblaze.com/stories/al-qaeda-to-ahmadinejad-stop-ridiculous-911-conspiracy-theories-we-want-the-credit/
Duisburg-Marxloh: Integration gescheitert?
03.10.2011 08:57:31
Videohinweis

"Vor zwei, drei Wochen hat mein Enkel mich gefragt: Opa, was hast du eigentlich nach dem Krieg gemacht? Ich habe gehört, die Türken haben Deutschland aufgebaut."
http://www.welt.de/videos/deutsche-welle/article13634147/Duisburg-Marxloh-weit-entfernt-von-gelungener-Integration.html
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