| | | | | DIE MENSCHENRECHTSFUNDAMENTALISTEN | - Weder Populisten noch Verharmloser - |
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Für die mangelnde Integration ist also auch die Islamisierungswelle verantwortlich?
KIZILHAN: Nicht nur. Aber seit 2001 kann man beobachten, dass die Zahl der religiös Gebundenen wegen der angeblich neuen Verteufelung des Islam gestiegen ist. Das hat die Integration insofern behindert, als Religion als politische Lebensweise den Kontakt zu der deutschen Bevölkerung behindert.
Damit gab es eine Abgrenzung zu dieser Gesellschaft?
KIZILHAN: Die Abkehr von der deutschen Lebensweise äußert sich in mangelnden Kontakten zu deutschen Jugendlichen. Sie gehen nicht gemeinsam aus. Und bei Ferienaufenthalten, die von der Schule organisiert werden, haben solche Jugendliche Probleme.
[...]
KIZILHAN: Die dritte Generation, also die jungen Erwachsenen, sind jetzt in dem Alter, in dem sie die Macht an sich reißen wollen, aber die erste Generation ist noch zu jung, um diese abgeben zu wollen. In einer Übergangsphase werden wir noch heftige Konflikte erleben. Zum Beispiel im Bereich Ehrenmord und häuslicher Gewalt.
Als Psychologe und Psychotherapeut erleben Sie die Probleme hautnah. Wie wirkt sich das auf Krankheitsbilder aus?
KIZILHAN: Das ist sehr spannend. Kulturelle Anpassungen führen dazu, dass sich die Krankheitsbilder verändern. So haben die Jugendlichen von heute die gleichen Ess- und Persönlichkeitsstörungen, wie wir sie bei deutschen Jugendlichen sehen. Während die ältere Generation und auch deren Söhne und Töchter an typischen Krankheitsbildern wie Ängsten, Depressionen und psychosomatischen Erkrankungen leiden. Ursache sind Ängste vor Arbeitsplatzverlust, Macht- und Kompetenzverlust. Zu 80 Prozent aber stehen Familienkonflikte dahinter. Da möchte eine junge Frau den von der Familie ausgesuchten Mann nicht heiraten. Stattdessen will sie ausziehen und einen Freund haben. Es ist der Kampf um individuelle Freiheiten gegen die kollektive Einschränkung. Die Frau muss behandelt werden, weil sie selbstmordgefährdet ist, aber auch der Opa, weil er darunter leidet, dass er sich nicht durchsetzen konnte.
Sind noch viele Ehen arrangiert?
KIZILHAN: Ja. Und es kommt sogar immer öfter vor, dass die jungen Frauen aus der Türkei eine höhere Schulbildung haben als die jungen Männer in Deutschland. Da erlebt so manche eine böse Überraschung. Wir haben sehr viele Patientinnen in diesem Bereich. Es müsste in der Öffentlichkeit deutlicher werden, dass es vielfältige Hilfen für diese Frauen gibt, dass sie nichts zu befürchten haben, wenn sie ihre Männer verlassen. Leider spielt auch hier die Glaubensgebundenheit eine verschärfende Rolle.
http://www.ksta.de/html/artikel/1320057514493.shtml
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Völlig vergessen war, dass Dschalil die letzten vier Jahre dem Gaddafi-Regime als Justizminister gedient und als Richter unzählige Todesurteile unterschrieben hat, darunter auch das gegen die bulgarischen Krankenschwestern wegen der absurden Anklage, 400 Kinder im Jahr 1998 absichtlich mit dem HI-Virus infiziert zu haben. Dschalil gab nun mit einigen Beispielen einen Vorgeschmack, was Libyen erwartet: Banken sollten nach islamischen Prinzipien arbeiten. Polygamie sei mit bis zu vier Frauen ohne Einschränkungen erlaubt. Ehescheidung solle für die Frau nur noch bei Krankheit oder Unfruchtbarkeit des Partners möglich sein oder wenn dieser sie nicht versorgen kann. Der Mann dagegen soll sich nach Gutdünken scheiden lassen können und muss seinen Wunsch nur dreimal aussprechen. Unter Gaddafi konnten Männer eine zweite Frau nur heiraten, wenn die erste ihr Plazet gab. Das Scheidungsrecht erkannte eine Vielzahl von Gründen an, wonach sich auch die Frau scheiden lassen konnte. Aber "beides verstößt gegen die Scharia", sagte Dschalil und pries Gott für das islamische Recht und den Sieg der Revolution.
http://www.welt.de/politik/ausland/article13688509/Das-befreite-Libyen-ist-mit-Gott-und-sich-allein.html
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Vortrag von Necla Kelek in Darmstadt - eine großzügige Spende an Peri e. V.
von N. Lightenment (P)
Beim Benefizabend der Darmstädter Service-Clubs am 27. Oktober 2011 lautete das Thema „Islamische Frauen und Männer im deutschen Alltag“. Necla Kelek, Hauptrednerin des Abends, trat gewohnt engagiert und kompetent auf. Der Netto-Erlös der Veranstaltung kam auf Vorschlag von Kelek „Peri Verein für Integration und Menschenrechte“ zugute.
Kenntnisreich erläuterte Necla Kelek historische Hintergründe und sprach aktuelle Integrationsprobleme an. Aus dem Publikum erfuhr sie während der anschließenden von Professor Wolfgang Schöhl moderierten Debatte sowohl Zu- als auch Widerspruch. Der Ökonom Schöhl vermochte dabei Zahlen einzubringen, die die immensen Kosten der bislang erfolgten Einwanderung eindrucksvoll veranschaulichten. Kelek indes wusste Entgegnungen aus dem Publikum geschickt zu kontern. So konnte etwa der Einwand eines Zuhörers, die ins Ruhrgebiet eingewanderten Polen seien doch in der dritten Generation schließlich auch voll integriert gewesen und ähnliches sei im Falle der türkischen Migranten daher auch zu erwarten, nicht überzeugen. Viele, die sich zu Wort meldeten, betrachteten Integrationsprobleme vorrangig als Bildungsprobleme. Necla Kelek beharrte darauf, religiöse und kulturelle Faktoren nicht auszublenden. Alle in Deutschland vertretenen Islamverbände charakterisierte sie als konservativ und rückwärtsgewandt. Man müsse entschiedener für die Rechte muslimischer Frauen eintreten.
Der Verein Peri e. V. wurde bei der Veranstaltung vertreten durch das Ehepaar Daniela und Thomas Baader, die den symbolischen Scheck über 2500 Euro entgegennahmen. Erfreut zeigten sie sich über die unerwartete Ankündigung, dass darüber hinaus auch noch der Erlös der während der Veranstaltung verkauften Getränke und Nahrungsmittel dem Verein zugute kommen würde. Zudem kam es im Verlauf des Abends noch zu zahlreichen Einzelspenden aus dem Publikum. Thomas Baader pflichtete in seiner kurzen Ansprache Necla Kele bei, dass man das Problem nicht auf Bildungsdefizite alleine reduzieren könne - so verringerten sich zwar Integrationsprobleme bei zunehmender Bildung der Betroffenen, jedoch betreue der Verein Peri durchaus von Gewalt bedrohte Migrantinnen und Migranten aus sehr unterschiedlichen Bildungsschichten. Auch seien die Familien der bekanntesten deutschen Ehrenmordopfer Hatun Sürücü und Morsal Obeidi keineswegs bildungsfern gewesen. Daniela Baader übernahm es, die vielfältigen Tätigkeiten von Peri e. V. vorzustellen, die unter anderem Betreuung und Beratung sowie aktive Fluchthilfe für von Zwangsheirat und familiärer Gewalt Bedrohte umfassen.
Thomas Baader, Pressesprecher von Peri e. V., und Soziologin Necla Kelek
Organisation und Initiative:
Zonta Club Darmstadt, Inner Wheel Club Darmstadt, Lions Club Darmstadt, Soroptimist International: Club Darmstadt und Club Seeheim-Jugenheim
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Der [NPD-]Landesverband Hamburg hatte sich bereits von Sarrazin distanziert, als der NPD die Nutzung seines Namens auf Wahlplakaten gerichtlich verbieten ließ: „Sarrazin, einer von uns? Nie im Leben!“ In völkischen Internetforen stand man ihm ebenfalls kritisch gegenüber. Wahlweise war er gezielt von der SPD aufgebaut worden, um der NPD Wähler abspenstig zu machen, oder aufgrund seiner philosemitischen Äußerungen selbst Jude bzw. Agent des Judentums: „Einem wie ihm geht es niemals um das Wohl Deutschlands und des deutschen Volkes, sondern immer nur um sein eigenes und das seiner jüdischen Herren!“
[...]
Aber auch die türkische AKP unter Führung von Recep Tayyip Erdoğan kann sich auf die Sympathien der NPD verlassen. Der türkische Ministerpräsident hatte bei Auftritten in Deutschland Assimilation als „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ bezeichnet und die Errichtung türkischsprachiger Schulen und Universitäten gefordert. Was bei Sarrazin nur für Kopfschütteln sorgte, stieß bei den Rechten auf große Sympathien. Die NPD lobte Erdoğans Vorstoß. Da zum jetzigen Zeitpunkt keine Ausweisung aller Türken möglich sei, sollten sie sich zumindest nicht anpassen, bis sich die politischen Mehrheitsverhältnisse ändern. Denn wenn sich Türken mit Deutschen vermischt hätten, ließen sie sich nicht aussondern und abschieben. [...] Die Entstehung von Parallelgesellschaften, vor der Sarrazin warnt, wird von der NPD also ausdrücklich gewünscht.
http://hpd.de/node/12202
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Was also ist – abgesehen von den traditionell stets heftigeren Moral-Reflexen in Deutschland, sobald Israel oder die USA involviert sind – der wahre Grund für das Messen mit zweierlei Maß? Die Antwort fällt nicht schwer – es ist unser Rassismus gegenüber Arabern und Muslimen. Die neigen nun mal zur Überreaktion, sind leichter erregbar als andere (Karikaturenstreit), hängen den einen, lynchen den anderen. Das alles wird bei uns oft gewissermaßen als gesellschaftstypische Folklore wahrgenommen.
In Freitagspredigten mokieren sich Muslime gelegentlich über das „Märchen von den Gaskammern“, Apostasie – die Ausübung eines Freiheitsrechtes! - wird vielerorts mit dem Tode bestraft, in Ägypten und dem Irak werden Christen drangsaliert und verfolgt, Homosexualität und Ehebruch wird schwer geahndet. Amnesty International und Human Rights Watch kritisieren längst auch die von libyschen Rebellen verübte Folter, und soeben wird die Scharia im Land eingeführt, die zum Teil im eklatanten Widerspruch zu westlichen Normen steht. Und hier heißt es achselzuckend: So sind sie nun mal.
http://www.tagesspiegel.de/meinung/so-sind-sie-nun-mal-die-araber-/5668602.html?p5668602=2
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Arbeit verloren, die Wohnung gekündigt, im Internet betteln gehen müssen und dann auch noch im Fernsehen verarscht werden: Peder Are Nøstvold Jensen hat es schwer, seit er sich im August selbst als der islamkritische Hetzer geoutet hat, der seit 2005 unter dem Pseudonym "Fjordman" durch die einschlägige Internetszene gegeistert war.
http://www.taz.de/Norwegischer-Hetzblogger-hats-schwer/!80607/
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Nach vielen Beratungen sowie in Würdigung der anderen neun Comenius-Preisträger haben wir Ihnen den einstimmig gefassten Beschluss mitzuteilen:
Herrn Prof. Dr. Hartmut von Hentig wird mit sofortiger Wirkung der am 12. März 1994 verliehene Comenius-Preis aberkannt.
Die bronzene Comenius-Statuette mögen Sie behalten, zumal der böhmische Bischof Sie zu mahnen vermag, sich um das Wohl und Wehe von Kindern zu kümmern, nicht aber um die sexuelle Befriedigung Erwachsener durch den Missbrauch an den ihnen anvertrauten Kindern und Jugendlichen.
Die damalige Preissumme bitten wir, an den Opferfonds der Odenwaldschule zu transferieren, auf dass wenigstens materiell eine Geste der Wiedergutmachung sichtbar wird.
http://www.welt.de/print/die_welt/kultur/article13681235/Die-bronzene-Statuette-moegen-Sie-behalten.html
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Hentig beschimpft Missbrauchsopfer: „Wegelagerei“ und „Nötigung“
von Thomas Baader
Wenn der Starpädagoge zum geistigen Amokläufer wird: Als der Opferverband „Glasbrechen“ gegen einen Vortrag von Hartmut von Hentig bei der Golo-Mann-Gesellschaft in Frankfurt demonstrieren will, sagt der Pädagoge seinen Auftritt kurzfristig ab – und macht mit ausfälligen Äußerungen einmal mehr die Opfer zu Tätern.
Rückblickend wird man vermutlich einmal sagen, dass Hartmut von Hentig so gescheitert ist wie kein Pädagoge vor ihm. Bei dem Versuch, sein Lebenswerk vor Schaden zu bewahren, richtet er es selbst zugrunde. Der Missbrauchsskandal an der Odenwaldschule hat sich hierbei als die große persönliche Prüfung Hentigs erwiesen. Er hätte sie durchaus mit Bravour bestehen können. Doch dazu wäre es nötig gewesen, dass er das, was er in seinen Büchern schreibt, auch in der Realität umsetzt: der Anwalt der Kinder sein.
Stattdessen verzettelte sich Hentig in der jüngeren Vergangenheit in Ausflüchten („Was habe ich damit zu tun?“) und Täterargumentationsmustern („… die Möglichkeit, dass ein Kind einen Erwachsenen verführt“). Kurz gesagt: Der Starpädagoge verhielt sich so, als hätte er gerade ein Buch darüber gelesen, wie man sich am besten NICHT verhält, wenn man als Erwachsener mit Missbrauch an Kindern und Jugendlichen konfrontiert wird. Was man einem Elternteil bereits als Versagen vorwerfen müsste, wirkt bei einem Erzieher von Berufswegen wie eine bizarre Mischung von Kaltschnäuzigkeit und Unprofessionalität. Letztlich ist es eine moralische und intellektuelle Bankrotterklärung. Hentigs Credo war: „Die Menschen stärken, die Sachen klären.“ Doch die betroffenen Menschen fühlen sich von ihm im Stich gelassen, zur Klärung der Sache trägt Hentig nichts bei.
Nun kam die Golo-Mann-Gesellschaft auf die eigentümliche Idee, Hartmut von Hentig – ganz so, als ob nicht gewesen wäre – als Redner einzuladen, noch dazu für einen Vortrag, bei dem es unter anderem um das Thema „Wahrhaftigkeit“ gehen sollte. Der Opferverein „Glasbrechen“ kündigte an, vor dem Ort der Veranstaltung demonstrieren zu wollen. Auch war beabsichtigt, Hentig im Anschluss zur Rede zu stellen. Doch der große Moralist kniff. Stattdessen schickte er der Golo-Mann-Gesellschaft ein Schreiben, das auf der Veranstaltung verlesen wurde. Nach Angaben der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung heißt es darin: „Ich sage meine Teilnahme an der Tagung ab in der Hoffnung, den Veranstaltern und Gästen eine empfindliche Störung ihrer Zusammenkunft zu ersparen.“
Opfer stören natürlich, diese Erkenntnis hatte man auch schon lange vor Hentig. Laut FAS heißt es zudem im nicht-öffentlichen Teil des Schreibens, Hentig empfinde das Vorhaben der Opfer, mit ihm ins Gespräch zu kommen, als „Nötigung“ und die Golo-Mann-Gesellschaft dürfe „jedenfalls für die geplante Wegelagerei nicht missbraucht werden.“
In welchen kruden Zusammenhängen Hentig das Wort „missbraucht“ noch über die Lippen kommt, überrascht eigentlich nicht mehr wirklich. Auch dass er die Opfer der Odenwaldschule erneut zu Tätern erklärt, kann nicht mehr wirklich erschüttern. Das Schauspiel, das Hentig gibt, macht traurig und widert an. Aber es vermag nicht mehr zu verblüffen.
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Ebert geht deswegen davon aus, dass sich das Land zwar eindeutig zu seiner islamischen Identität bekennt, aber rechtlich und ideologisch kein zweites Saudi-Arabien wird. „Ich finde die Ankündigung, dass die Scharia die Hauptrechtsquelle wird, nicht besorgniserregend“, sagt er, „dies kann man angesichts der existierenden Verhältnisse akzeptieren.“
Was das für die libyschen Frauen bedeutet, die unter Gaddafi im regionalen Vergleich einige Rechte und eine relativ gute Bildung genossen, traut sich allerdings auch Ebert nicht zu schätzen. „Es kann besser oder schlechter werden“, meint er. Nur eines sei sicher: „Gleichberechtigung nach westlichem Maßstab werden sie nicht bekommen.“
http://www.focus.de/politik/ausland/krise-in-der-arabischen-welt/libyen/tid-23995/islamisches-recht-kein-land-baut-nur-auf-die-scharia_aid_677781.html
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Man merkt: Klaus Wowereit liebt seine Stadt, und das ziert einen Regierenden Bürgermeister. Zu Recht betont Wowereit auch die gewaltige Integrationsleistung, die Berlin in seiner Geschichte erbracht hat.
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So weit das Positive. Schwerer wirken die Defizite. [...] Die fehlende Rampe für den Rollstuhlfahrer am S-Bahn-Eingang wird damit gleichgesetzt mit der Straßenkriminalität von Roma aus Bulgarien. Beides ist eben ein Integrationsproblem. Das ist, mit Verlaub, großer Kitsch. Wer alles in einen Topf wirft, vernebelt die Probleme und redet der Verharmlosung das Wort.
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Wowereits historische Kenntnisse sind bestenfalls schütter, und das tut dem Buch nicht gut: Blühender Unsinn ist der Satz "Ohne Migration wären moderne Gesellschaften gar nicht vorstellbar" (S. 67): Die europäischen Länder hatten im 19. Jahrhundert, als sie zu Industriemächten heranreiften, keine wesentliche Einwanderung, Deutschland war ein Auswanderungsland. Japans Aufstieg zur Industriemacht war nie von Einwanderung begleitet, dasselbe gilt für das heutige China. Regionale Bewegungen gab es natürlich immer.
[...]
Den Gipfelpunkt seiner historischen Quacksalberei setzt Wowereit mit dem einzigen Satz seines Buches, der sich mit dem Islam auseinandersetzt: "Ja, es gibt extremistische Tendenzen bei Religionen, im Islam ebenso wie bei Protestanten und Katholiken." (S. 158) Wie viele Attentate von Katholiken gab es denn bisher unter der Amtszeit von Papst Benedikt? Und welche extremistischen Tendenzen hat Klaus Wowereit in der Evangelischen Kirche Deutschlands unter dem braven Präses Schneider entdeckt? So schreibt einer, der sich drückt, indem er die Augen fest verschließt. Der Einwanderungsdiskussion, wie sie Klaus Wowereit führt, fehlt schlicht das geistige Niveau. Damit bin ich beim Kerndefizit seiner Betrachtungsweise: Er blendet aus, dass es gruppenbezogene Unterschiede gibt, die der Erklärung bedürfen: Italiener, Spanier, Griechen, Kroaten, ostdeutsche Vietnamesen, die zusammen in weitaus größerer Zahl angeworben worden waren als Türken und Marokkaner, haben heute, soweit sie noch in Deutschland leben, keine nennenswerten Integrationsprobleme. Das gilt ebenso für Russen, Ukrainer und Polen. Die Probleme konzentrieren sich ausschließlich auf Migranten aus der Türkei, dem arabischen Raum sowie auf Sinti und Roma.
[...]
Die regionale Struktur unserer Zuwanderung senkt die durchschnittliche Bildungsleistung in Deutschland. Die USA, Kanada und Australien haben dieses Problem nicht. Dort kommt die Zuwanderung vor allem aus Ostasien. Die Kinder dieser Einwanderer erbringen von Anfang an durchweg bessere Schulleistungen als die einheimische weiße Bevölkerung. Damit steigert Zuwanderung dort die durchschnittliche Bildungsleistung. Die niedrige Bildungsleistung bestimmter Einwanderungsgruppen in Europa ist eben nicht allein ein Sprachproblem, die Ursachen sind offenbar tief in der Herkunftskultur verankert. Auch dies ist ein Aspekt von "Multikulti".
http://www.welt.de/print/wams/vermischtes/article13675864/Das-ist-mit-Verlaub-grosser-Kitsch.html
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Kári Stefánsson: Das liegt einfach daran, dass sie offensichtlich andere Anstandsregeln haben als die Journalisten im Rest der Welt. Deutsche Journalisten verstellen sich. Sie haben keine Skrupel zu täuschen und zu verschleiern, auf was sie in Wahrheit hinauswollen. Wenn Sie mit einem angelsächsischen oder einem skandinavischen Journalisten sprechen, wird er Ihnen immer klar sagen, was er wissen will, worauf er hinauswill, was der Fokus seiner Geschichte ist. Deutsche Journalisten sind leider in kultureller Hinsicht ignorant. Ich erinnere mich an einen Artikel, den einer Ihrer Kollegen über Island geschrieben hat. Er trug den Titel "Peepshow im Land der Wikinger". Doch wo war die Peepshow? Die Leidenschaft der Isländer in Sachen Genealogie wurde kurzerhand dazu gemacht. Island führt einen Stammbaum der ganzen Nation - dies wurde als Peepshow abqualifiziert. Aus der Tatsache, dass unsere Nation es in Ordnung findet, zu wissen, wer mit wem verwandt ist, wurde eine exhibitionistische Zurschaustellung gemacht. In meiner Erfahrung mit deutschen Journalisten gab es leider keine einzige Ausnahme. Ich habe mit Journalisten aller großen deutschen Tageszeitungen und fast aller Fernsehsender gesprochen. Und wirklich jeder einzelne von ihnen verhielt sich gleich.
http://www.welt.de/print/die_welt/kultur/article13672640/Der-perfekte-Mensch-waere-langweilig.html
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Tatsächlich ist in den Berichten des Verfassungsschutzes nachzulesen, dass die Zahl linksextremistischer Gewalttaten ansteigt. Deswegen ist es umso rätselhafter, warum sich jetzt SPD-Politiker zu Wort melden und über Begriffe streiten.
Dieter Wiefelspütz, der innenpolitische Sprecher der SPD im Bundestag, der offenbar lange nicht gefragt worden ist, überrascht uns mit der Erkenntnis, die Brandanschläge hätten mit Terrorismus nichts zu tun.
Berlins regierender Bürgermeister Klaus Wowereit pflichtet ihm bei mit der Analyse, dass uns kein neuer Linksextremismus drohe. Die beiden Politiker wissen schon Bescheid, bevor das Bundeskriminalamt auch nur die ersten Erkenntnisse gesammelt hat.
Vielleicht sollten Wiefelspütz und Wowereit sich der Bundesstaatsanwaltschaft als Zeugen anbieten, da sie offenbar über tiefere Einsichten in die militante linke Szene verfügen. Möglicherweise hat sie ja abgestumpft, dass in der Hauptstadt mehr als achthundert Autos auf offener Straße angezündet worden sind.
Die Wortklauberei um Extremismus oder Terrorismus ist ohnehin leicht zu klären. Extreme Gedanken oder Forderungen tun nicht weh. Terror hingegen, vom lateinischen Wort für Angst und Schrecken abgeleitet, ist lebensgefährlich. Die Gruppe oder die Bande, die achtzehn Brandsätze in und um Berlin an die Gleise gelegt hat, wollte Angst und Schrecken verbreiten und hätte auch die Gefährdung von Menschenleben in Kauf genommen.
Diese Terroristen wollten nicht, dass die Polizei ihre Bomben findet. Sie wollten, dass sie explodieren. Alle achtzehn.
- Helmut Markwort im FOCUS Nr. 42/11, Seite 168
Ebenso dialektisch argumentiert auch Ulla Jelpke, MdB der Linkspartei. Sie nennt “die Wahl der Mittel… falsch”, die “Ziele der Gruppe” dagegen “durchaus richtig”. Denn: “Sie protestiert gegen Kriege von deutschem Boden aus und Waffenlieferungen in alle Welt; sie protestiert gegen die Ausplünderung anderer Kontinente und die Verarmung großer Teile der Bevölkerung – auch hierzulande; sie wendet sich gegen den alltäglichen Leistungsdruck, der Menschen kaputt und krank macht.” Vor allem der letzte Satz trifft den Nagel auf den Kopf: Wer den alltäglichen Leistungsdruck nicht erträgt, der sucht Zuflucht in einer Beschäftigungstherapie. Die einen entspannen beim Wassertreten, die anderen beim Basteln von Brandbomben. Und immer geht es um die Frage: Wie kann man Böses tun und dabei anständig bleiben? Die Antwort auf diese Frage, die sich nach der Quadratur des Kreises anhört, findet man in einem Dokument aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Es ist die “Posener Rede”, die der Reichsführer SS, Heinrich Himmler, bei der Gruppenführertagung am 4. Oktober 1943 gehalten hat. Dabei sagte er unter anderem: “Ein Grundsatz muss für den SS-Mann absolut gelten: ehrlich, anständig, treu und kameradschaftlich haben wir zu Angehörigen unseres eigenen Blutes zu sein und zu sonst niemandem. Wie es den Russen geht, wie es den Tschechen geht, ist mir total gleichgültig… Von Euch werden die meisten wissen, was es heisst, wenn 100 Leichen beisammen liegen, wenn 500 daliegen oder wenn 1000 daliegen. Dies durchgehalten zu haben, und dabei – abgesehen von Ausnahmen menschlicher Schwächen – anständig geblieben zu sein, das hat uns hart gemacht. Dies ist ein niemals geschriebenes und niemals zu schreibendes Ruhmesblatt unserer Geschichte…” Wer die Posener Rede nicht gelesen hat, wird das Dritte Reich, dieses Gebräu aus Grausamkeit und Gemütlichkeit, Sadismus und Sentimentalität, nicht verstehen. Verglichen mit den Taten der SS waren die Aktionen der RAF und ihrer Ableger natürlich nur “Peanuts”. Die Idee allerdings, dass man sich die Hände bis zu den Ellbogen blutig machen und dabei “anständig” bleiben kann, hat das Dritte Reich überlebt.
http://www.welt.de/debatte/kommentare/article13668677/Aufstand-der-Unschuldigen-die-Verbrechen-begehen.html
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Erst elfjährige Kinder dürfen in Berlin mit Waffen umgehen – wenn sie dafür eine Ausnahmegenehmigung bekommen. Das geht aus der Antwort der Senatsverwaltung für Inneres auf eine Kleine Anfrage des fraktionslosen Abgeordneten René Stadtkewitz hervor. Demnach haben seit der Verschärfung des Waffengesetzes im April 2003 insgesamt vier Minderjährige eine Ausnahmegenehmigung erhalten, in allen Fällen zur „Förderung des Leistungssports“. Zwei Elfjährigen wurde 2009 der Umgang mit Druckluftwaffen erlaubt, einem 13-Jährigen im Jahr 2004 das Schießen mit Kleinkaliberwaffen. Ein 17-Jähriger erhielt im vergangenen Jahr die Erlaubnis, auch mit Großkaliberwaffen zu schießen. Grundsätzlich ist der Umgang mit Waffen und Munition nur Volljährigen erlaubt.
http://www.morgenpost.de/berlin-aktuell/article1799089/In-Berlin-duerfen-Elfjaehrige-mit-Waffen-schiessen.html
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Warum ich für ein Burkaverbot bin
von Thomas Baader
Ein Verbot der Burka (und ähnlicher verhüllender Kleidungsstücke!) ist mit schöner Regelmäßigkeit immer wieder Gegenstand der öffentlichen Debatte. Die Gegner des Verbotes treten hierbei oftmals mit Argumenten an, die auch durch ständige Wiederholung nicht richtiger werden.
Zunächst: Das, was wir „Burkaverbot“ nennen, ist in der Realität oftmals keineswegs als solches definiert. Belgien etwa verbietet nicht explizit die Burka, sondern das Tragen aller Kleidungsstücke in der Öffentlichkeit, die eine Identifizierung unmöglich machen. Als Ausnahmen gelten notwendige Sicherheitsbekleidung (wie Motorradhelme) und Maskerade zu bestimmten Anlässen (wie Karneval). Dennoch: Die Stoßrichtung der belgischen Regelung zielt zweifelsohne auf bestimmte islamische Kleidungsformen. Aber das mit guten Gründen.
Da ist zunächst einmal der rein pragmatische Aspekt. Unser gesamtes gesellschaftliches Miteinander ist darauf ausgerichtet, dass man einander ins Gesicht sehen kann. Überwachungskameras an gefährdeten Orten (Banken, U-Bahn usw.) kann man sich im Grunde sparen, wenn den Bürgern gestattet ist, sich durch eine entsprechende Kleidung jedweder Identifizierung zu entziehen. Mir berichtete vor Jahren einmal ein Fahrprüfer, dass sich ein weiblicher Prüfling vollverschleiert ins Auto setzte – dem Prüfer wurde auf entsprechende Anfrage von kompetenter Stelle auch mitgeteilt, dass er das hinnehmen müsse und nicht auf einen Kleidungswechsel bestehen dürfe. Wie, so fragte der Fahrprüfer, kann ich dann eigentlich wissen, dass wirklich diese Frau gerade die Prüfung ablegt – und dass unter dem Schleier nicht in Wahrheit die ältere Schwester sitzt, die bereits den Führerschein hat? Darauf erhielt er keine Antwort. Dass Vollverschleierung auch noch im höchsten Maße ungesund ist (Stichwort: Vitamin-B-Mangel), sollte ebenfalls nicht unerwähnt bleiben.
Wichtiger als der pragmatische ist der ethische Aspekt. Egal, wie man es dreht und wendet, der Grundgedanke, der hinter der Burka steht, ist: „Meine Frau darf von niemandem angesehen werden.“ Jetzt mag jemand einwenden, dass ich hier das Märchen von den bösen männlichen Zwangsverschleierern bemühe, wo doch in Wahrheit, so ergeben Befragungen, sich die Frauen selbst so kleiden wollen. Nun ist es allerdings keine besonders neue Erkenntnis, dass jedes Unterdrückungssystem versucht, die Unterdrückten in der Form zu sozialisieren, dass sie ihr Schicksal bejahen. Auch Sklavenhalter des 19. Jahrhunderts argumentierten zuweilen so: „Meine Sklaven wollen gar nicht frei sein. Frag sie doch!“ Natürlich, denn wer innerhalb eines bestimmten Wertesystems erzogen ist, das ihn oder sie zwar zum Menschen zweiter Klasse macht, aber gleichzeitig Anforderungen stellt, die leicht zu erfüllen sind (Gehorsam, unterwürfiges Verhalten), der findet vielleicht eine gewisse Befriedigung in er minimalen Anerkennung, die er dafür erhält, dass er der Rollenerwartung seines Umfeldes entspricht. Gerade als Frau möchte man ja vielleicht in einer Gesellschaft, die von der „Hure oder Heilige“-Vorstellung geradezu besessen ist, lieber zu den Schicklichen zählen. Ich bleibe daher dabei: Wertevorstellungen, die Menschen einer bestimmten Gruppe dazu verdammen, sich nur in einem Stoffsack bewegen zu dürfen, stellen eine Menschenrechtsverletzung dar.
Nun kommen wir zu dem mit Abstand schwächsten Argument der Gegenseite: Die Anzahl der Burkaträgerinnen sei so gering, dass sich ein Gesetz nicht lohne. Erstens wird die tatsächliche Anzahl wohl oft heruntergespielt (eine „Expertin“ behauptete in einer Fernsehdiskussion sogar einmal dreist, es gäbe gar keine Burkaträgerinnen in Deutschland, was bereits ich alleine durch meine Alltagserfahrungen widerlegen kann), zweitens ist aber die Anzahl der Trägerinnen in dieser Frage sogar völlig irrelevant. Es gibt schließlich nur zwei Möglichkeiten: Entweder stellt die Burka eine Menschenrechtsverletzung dar oder sie tut es nicht. Wenn sie es nicht tut, müssen wir auch nicht handeln. Tut sie es aber (und ich habe oben dargestellt, warum es meiner Meinung nach so ist), dann ist völlig unerheblich, ob es in Deutschland keine, eine oder zehntausend Burkaträgerinnen gibt. Der Staat hätte in diesem Fall die Pflicht, die Einwohner dieses Landes vor Menschenrechtsverletzungen zu schützen. Dieses Recht auf Schutz hätte auch Deutschlands einzige Burkaträgerin, falls es nur diese eine gäbe. Anders ausgedrückt: Wenn wir feststellten, dass es nur einen Menschen in Deutschland gibt, der sich einen Sklaven hält, könnten wir auch schlecht argumentieren: „Dann brauchen wir Sklaverei ja nicht unter Strafe stellen, so viele Fälle gibt es ja nicht…“. Die Frage, ob etwas Recht oder Unrecht ist, misst sich nicht an der Häufigkeit, mit der es geschieht. Man dürfte auch eine Burkaträgerin, die die einzige ihrer Art in Deutschland wäre, nicht im Stich lassen, sondern müsste für ihre Menschenrechte eintreten. Nach meinem Dafürhalten geschieht dies am besten durch ein entsprechendes Verbot.
Richtig ist auch, dass es mit einem Verbot alleine nicht getan sein wird. Aber das ist ein anderes Thema.
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Die Ausstrahlung des Animationsfilms „Persepolis“ im tunesischen Privatsender Nessma rief am Sonntag Vormittag in Tunis die Islamisten auf den Plan: Sie versammelten sich vor dem Gebäude des Privatsenders Nessma im Zentrum von Tunis. Grund für den wütenden Protest: Der preisgekrönte, autobiografische Zeichentrickfilm der Comicautorin Marjana Satrapi basiert auf der Lebensgeschichte einer Frau im Iran nach der Islamischen Revolution 1979 und geht hart mit islamischem Fundamentalismus ins Gericht. Die 300 teils mit Stöcken und Messern bewaffneten Demonstranten versuchten, das Gebäude in Brand zu setzen. Die Polizei konnte dies noch verhindern und nahm etwa 40 Personen fest.
http://diepresse.com/home/panorama/religion/699859/Tunesien_IslamistenKrawalle-nach-Zeichentrickfilm?_vl_backlink=/home/panorama/religion/index.do
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Lesehinweise
Überraschende Wende in der Affäre um Ex-IWF-Chef Strauss-Kahn: Auch in Frankreich werden die Ermittlungen eingestellt. Und dass, obwohl die Ankläger den Vorwurf der sexuellen Aggression anerkennen.
http://www.stern.de/panorama/strauss-kahn-vs-banon-gericht-erkennt-verjaehrten-sexuellen-angriff-an-1738516.html
Ein noch unbekannter Täter hat in Berlin auf ein parkendes Auto geschossen. Darin saß offenbar ein islamkritischer Schriftsteller. Er blieb unverletzt.
http://www.welt.de/politik/deutschland/article13658240/Schuesse-auf-islamkritischen-Autor-in-Berlin.html
Das muss Sie natürlich nicht davon abhalten, mit ihm über die Rolle der Literatur in der Gesellschaft zu diskutieren. Es bedeutet auch nicht, dass Sheikh Attar ein unkultivierter Mann wäre. Auch der stellvertretende Reichsprotektor in Böhmen und Mähren und Leiter des Reichssicherheitshauptamtes, Reinhard Heydrich, war ein talentierter Haus- und Gartenmusiker, der Gäste mit seinem Geigenspiel begeisterte. Wir wollen Ihnen keinen Vorwurf daraus machen, dass Sie sich mit dem Vertreter eines Regimes an einen Tisch setzen, das in der Hall of Shame der Todesstrafe den zweiten Platz belegt, in dem Ehebrecherinnen gesteinigt, Homosexuelle an Baukränen erhängt und auch Minderjährige für "Verbrechen" hingerichtet werden, die bei uns nicht einmal als Ordnungswidrigkeit verfolgt würden. Sie sind ja Literat und kein Politiker und deswegen nur für das Wahre, Schöne und Gute in der Welt zuständig.
http://www.welt.de/print/die_welt/kultur/article13660072/Offener-Brief-an-Safranski.html
"Es sind Leute, die den Strukturen einen Tritt geben wollen": Politische Unbestimmtheit ist Programm bei den Piraten - und wird zunehmend zum Problem. Die Partei hat Überläufer aus der rechten Szene in den eigenen Reihen, zeigt sich aber auffallend verständnisvoll.
http://www.sueddeutsche.de/bayern/piratenpartei-und-rechte-ueberlaeufer-klar-machen-zum-entern-1.1162369
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Das VG sah die Entlassung als rechtmäßig an: Der Soldat habe die grundgesetzliche Ordnung gegenüber der Scharia letztlich als zweite Wahl bezeichnet. Dies könne nicht als bloße Meinungsäußerung gewertet werden, weil er sich dieser Auffassung entsprechend auch im Dienstbetrieb verhalten habe. [...] Das Gericht hat klargestellt, dass Soldaten bei der Erfüllung ihrer dienstlichen Pflichten ihre weltanschaulichen Vorstellungen grundsätzlich nicht über die bestehende Rechtsordnung stellen dürfen. Dies gilt auch für Beamte und Angestellte im öffentlichen Dienst.Diese an sich selbstverständliche Feststellung ist von erheblicher Tragweite. Denn nicht nur als radikal angesehene islamische Strömungen wie die Salafisten räumen ihrem Bekenntnis Vorrang vor der deutschen Rechtsordnung ein. Auch andere muslimische Ausrichtungen und Vereinigungen propagieren diesen Vorrang. Dazu zählt auch der von der politischen Klasse als Dialogpartner geschätzte Zentralrat der Muslime in Deutschland. Auf dem von ihm betriebenen Internetportal www.islam.de wird mehrfach ausgeführt, "dass sich Muslime, die sich in einem nicht-islamischen Rechtsstaat befinden" nur solange "an dessen Rechtsnormen halten müssen, solange diese nicht im Widerspruch zum Islam stehen". [...] An der Diskussionskultur in Deutschland kann man manchmal jedoch (ver-)zweifeln, auch und gerade, wenn der Islam den Gegenstand der Diskussion bildet. Wenn etwa kritische Meinungen mit dem Begriff "Islamophobie" herabgesetzt, Andersdenkende also als krank bezeichnet werden, erinnert das fatal an die dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte. Umso wichtiger ist es, dass sich zumindest die Rechtswissenschaft und die Rechtsprechung um Neutralität und Objektivität bemühen.
http://www.lto.de/de/html/nachrichten/4509/muslime-in-der-bundeswehr-das-kreuz-mit-der-scharia/
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Lesehinweis
Wiefelspütz: Terroristische Anschläge sind gekennzeichnet, oder terroristische Anschläge sind nichts anderes als wahlloser, willkürlicher Mord. Das steckt dahinter und solche Erfahrungen haben wir auch in Deutschland, wo, ich sage jetzt mal, ein Terrorist bei der ersten Begegnung mit der Polizei die Waffe zieht und sofort schießt. Das ist hier nicht der Fall. Hier geht es darum, dass man einen Eingriff in einen Schienenverkehr versucht. Es kommt ja auch zu gravierenden Beeinträchtigungen. Ich fahre jetzt selber gleich nach Berlin mit dem ICE und werde vermutlich auch eben halt wie viele andere Reisende behindert, weil Umleitungsstrecken genutzt werden, denke ich, und Ähnliches. Aber Mord und Totschlag ist das nicht. Ich betone aber noch einmal: Ich verharmlose hier nichts und bagatellisiere nichts, denn sicherlich, auch wenn Kabelleitungen beschädigt werden oder zerstört werden, kann es, auch wenn der Täter das möglicherweise gar nicht beabsichtigt, kann es zu schweren Folgen kommen, auch zu Personenschäden. Denken Sie bitte, dass ein Zug möglicherweise nicht reguliert werden kann durch das Signal, das zerstört ist, dass ein Zug entgleist oder Ähnliches.
Kapern: Aber Herr Wiefelspütz, die Definition des Terrorismus, die Sie gerade geliefert haben, würde doch im Umkehrschluss bedeuten, dass die Brandanschläge auf Kaufhäuser, die die RAF-Gründer vor Jahrzehnten verübt haben, dann auch kein Terrorismus waren.
Wiefelspütz: Herr Kapern, noch einmal: Ich bin nicht hier in diesem Interview, um irgendetwas zu verharmlosen oder zu bagatellisieren.
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/1577760/
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TV-Tipp / Fernsehkritiken
Interessante Sendung gestern in der ARD - Heinz Buschkowsky, Güner Balci und der zuvor unbekannte Lehrer Wolfgang Schenk in Hochform. Wer es verpasst hat, sollte es sich unbedingt in der ARD-Mediathek ansehen:
http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=8464492
Und das meinen die Fernsehkritiker dazu:
Offener ist da Güner Balci. In Essen ist sie bekannt für ihre Dokumentation über die Karnap-Hauptschule, in Berlin für ihren Roman „Arabboy – Eine Jugend in Deutschland oder Das kurze Leben des Rashid. A.“ Die ehemalige Sozialarbeiterin weiß, wovon sie spricht, und tut dies pragmatisch jenseits der Stammtischparolen oder des Sozialkitsches. Gemeinsam mit Heinz Buschkowsky, dem Bezirksbürgermeister von Berlin-Neukölln, ist sie die Stimme der Vernunft unter den Opferfahndern, die immer nur die Schuldfrage stellen. Die beiden reden fundiert Klartext, ohne in Plattitüden zu verfallen.
http://www.derwesten.de/kultur/fernsehen/Anne-Will-geht-mit-ihren-Gaesten-auf-Opfersuche-id5156521.html
Die Sprachbarriere sei nach wie vor das größte Problem der Migranten – damit hat der Hauptschullehrer eine nicht ganz neue Erkenntnis getroffen. Dabei wurde Schenk vom Schulsenat in Berlin hervorragend auf die große Zahl türkischstämmiger Schüler in seinen Klassen vorbereitet: „Ich habe immerhin eine gewisse Grundkenntnis bestimmter Schimpfwörter auf deutsch und auf türkisch erlangt“.
http://www.welt.de/fernsehen/article13658017/Wenn-das-Herz-immer-noch-fuer-die-Tuerkei-schlaegt.html
"Ich kann‘s nicht mehr hören!" Nach fast einer Stunde ruhigen Dasitzens platzte Heinz Buschkowsky dann doch der Kragen. "Hier ist wieder in Reinkultur die Opferrolle gepflegt worden - das bringt uns nicht einen Schritt weiter!" Womit der Bürgermeister des gern bemühten Berliner "Problembezirks" Neukölln zweifellos Recht hatte - fraglich nur, ob Anne Will selbiges denn auch wirklich gewollt hatte, als die Moderatorin in ihrer Talkrunde das Thema "50 Jahre Ali in Almanya - immer noch nix deutsch?" diskutieren ließ. Denn schließlich hätte das ja so manchem liebgewonnenen Klischee den Boden entzogen und vor allem den einen oder anderen (vorhersehbaren) Disput im Keim erstickt.
http://www.stern.de/kultur/tv/tv-kritik-anne-will-auf-den-schulflur-pinkeln-statt-deutsch-lernen-1738207.html
Wirklich kribbelig ist die Frage, wie heranwachsende muslimische Kinder sich kleiden sollten. Der Journalistin Güner Balci, die unlängst ein provokantes Experiment mit Thilo Sarrazin wagte und damit spektakulär scheiterte, sind Druck und Zwang generell und in religiös geprägten Familien besonders zuwider. Sie fragt Nas unumwunden, ob sie ihrer 13-jährigen Tochter erlauben würde, im Minirock über die Straße zu laufen. Nas verneint und führt die Gefahr an, dass sich sonst Pädophile von solch einem Aufzug quasi eingeladen fühlen könnten. Dabei entsteht ein ganz großer Fernsehmoment: Ihre Tochter sitzt offenbar im Publikum und versteht noch nicht so ganz, was da über sie und ihre Klamotten geredet wird.
http://www.news.de/medien/855232500/wallraff-ganz-unkonzentriert/1/
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Lesehinweis
Am ersten Schultag an ihrer neuen Oberschule wurde die 15-jährige Ferial Habib an der Türschwelle angehalten. Entweder du setzt ein Kopftuch auf, hiess es, oder du kommst hier nicht rein. Das Mädchen weigerte sich. Habib ist koptische Christin, und die pflegen im Gegensatz zu den meisten muslimischen Ägypterinnen kein Kopftuch zu tragen.
Dass eine Schulverwaltung eine christliche Schülerin dazu zwingen will, hatte es noch nicht gegeben. Die nächsten zwei Wochen erschien Habib in dem südägyptischen Ort Scheik Fadl tagtäglich zum Unterricht – in Schuluniform, aber ohne Kopftuch. Tagtäglich wurde sie abgewiesen. Einmal hörte sie ihren Namen über das Lautsprechersystem: Angeführt von Lehrern mit Megafonen skandierten Schüler «Wir wollen Ferial hier nicht haben», wie sie berichtete.
http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/naher-osten-und-afrika/Kein-Kopftuch--kein-Unterricht/story/13497330
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