DIE MENSCHENRECHTSFUNDAMENTALISTEN
- Weder Populisten noch Verharmloser -
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Der Kulturrelativist als Depp Teil 2: Jetzt erst recht!
14.10.2010 11:53:05
von N. Lightenment (P)

Auf meine kurze Dokumentation eines Gesprächsverlaufes vor ein paar Tagen folgte die Frage eines Kommentators, ob denn der dargestellte Dialog noch weitergegangen sei, nachdem Teilnehmer Nr. 2 die Zwangsverheiratung einer Elfjährigen als „biologisch fast ideal“ bezeichnet hatte.
 
Ja, das ging in der Tat noch weiter! Jemand, der Mädchen aus anderen Kulturkreisen grundlegende Menschenrechte abspricht und sich dabei noch als der Gute fühlt, gibt natürlich nicht so schnell klein bei. Auch dann nicht, wenn aus dem Verlauf des Gesprächs schon längst deutlich geworden ist, dass der progressive Menschenfreund offenbar eigentlich überhaupt gar nicht wusste, was das Wort „Kulturrelativismus“ bedeutet.
"Schule ohne Rassismus" wird "Schule ohne Eigenschaften"
14.10.2010 09:39:32
von Konservativ (P)
 
„Meine Freundin trägt Kopftuch, na und?“ heißt es stolz auf der Website des Projekts „Schule ohne Rassismus“.
 
Der damit eingeschlagene Weg muss natürlich jetzt nur noch konsequent weiterverfolgt werden. Daher steht in der nahen Zukunft noch die Verwirklichung der folgenden Teilprojekte aus:
 
-          „Meine Freundin darf sich nicht mit einem Jungen unterhalten, na und?“
-          „Meine Freundin darf niemandem die Hand geben, na und?“
-          „Meine Freundin trägt Burka, na und?“
-          „Meine Freundin wird zwangsverheiratet, na und?“
-          „Meine Freundin wird ehrengemordet, na und?“
 
Antirassismus ohne wenn und aber ist nämlich nur möglich, wenn dafür die Rechte von Mädchen und Frauen auf der Strecke bleiben. Idealismus kennt keine Halbheiten. Deshalb auch die im Titel erwähnte längst überfällige Umbenennung.
Maischberger-Nachtrag: Jeder hat halt seine eigene Sichtweise
13.10.2010 10:58:45
Lesehinweise

Kleine Presseschau zur gestrigen Maischberger-Sendung: Wenn der Ströbele auf dem Sofa hart rangenommen wird und die Kleidung von Güner Balci ins Zentrum der Betrachtung der (männlichen) Rezensenten rückt...

Der Grünen-Bundestagsabgeordnete und bekennende Multikulti-Anhänger wurde auf Sandra Maischbergers Talk-Sofa richtig hart rangenommen.
[...]
Filmemacherin Balci – kurzes Kleid, schwarze Stiefel – pflichtete ihr bei: „Das Kopftuch ist ein Zeichen von Geschlechterapartheid“, lautete ihr Slogan.
http://www.welt.de/fernsehen/article10257942/Alice-Schwarzer-Kopftuch-Scharia-und-Machokultur.html

Güner Balci, Sozialarbeiterin und Publizistin aus Berlin-Neukölln, Autorin von „Arabboy“, die an diesem Abend zu Minikleid und Stiefeln griff [...]
http://www.derwesten.de/nachrichten/Von-Schleier-und-Scharia-bei-Maischberger-id3825518.html

Islamistische Agitatoren, sagt die Emma-Gründerin, würden muslimischen Eltern in Deutschland Geld geben, damit die Kinder Kopftuch tragen. Geld aus Saudi-Arabien. Schwarzer guckt die Kopftuchträgerin Yilmaz an. Die sagt: "Hä?" Das habe sie noch nie gehört. Das sei doch lange bekannt und bewiesen, entgegnet Schwarzer und verspricht Yilmaz, ihr Informationen zuzumailen. Diese E-Mail würden noch mehr Leute gerne bekommen. Wo ist eigentlich der Fakten-Checker Frank Plasberg, wenn man ihn wirklich mal braucht?
http://www.sueddeutsche.de/medien/nachtkritik-maischberger-kluger-kopf-darf-kopftuch-tragen-1.1010889?uq=1286957595#kommentare

Keine Sorge, lieber Herr Brinkmann von der SZ... der MRF-Blog hilft Ihnen gerne dort auf die Sprünge, wo Ihre Unwissenheit Ihnen zum Verhängnis wird. Siehe hier:

Auch bei Milli Görüs hat der Staatsschutz Erkenntnisse über mögliche Beeinflussungsversuche: "Es gibt ernst zu nehmende Hinweise, dass in einigen IGMG-Ortsvereinen Eltern Geld als Belohnung bezahlt wird, wenn ihre Tochter das Kopftuch trägt."
http://www.wdr.de/themen/politik/nrw02/integration/schule/tuerkische_schueler/index_teil_1.jhtml
Sandra Maischberger – Wie man als Ströbele in Kreuzberg und gleichzeitig hinter dem Mond leben kann
13.10.2010 01:09:34
Fernsehkritik
von Konservativ (P)
 
Ich gestehe: Bei Sendungen von Sandra Maischberger bin ich mittlerweile skeptisch. Nicht, dass ich sie und ihre Arbeit nicht schätzen würde. Aber wer einmal miterlebt hat, wie Nina Hagen in der Sendung völlig ausflippt, fragt sich schon, warum gerade dieser Gast dann noch ein zweites Mal eingeladen wird (und natürlich auch ein zweites Mal völlig ausflippt). Als weiteren Tiefpunkt kann man zudem die Einladung des radikalen Frauenhassers Pierre Vogel in einer anderen Sendung nennen.
 
Nun gut, am 12.10.2010 standen weder Nina Hagen noch Pierre Vogel auf der Gästeliste, also konnte man sich die Sendung vielleicht ansehen. Stattdessen gab es…
Minderheiten haben kein Rassismus-Gen
12.10.2010 14:38:08

von N. Lightenment (P)

Bei
ZEIT Online lesen wir folgenden Satz:

"Eine Professorin für Rassismusforschung versucht nachzuweisen, dass die »strukturell benachteiligten Schüler« türkischer oder arabischer Herkunft per definitionem nicht zum Rassismus fähig seien, weil sie ja eine machtlose Minderheit darstellten."

Wer einer Minderheit angehört und dazu selbst noch relativ machtlos ist, kann also gar nicht rassistisch sein... schade nur, dass das dem einen oder anderen weißen Kleinbauern im Südafrika zur Zeit der Apartheid oder diversen sudetendeutschen Arbeitslosen in der Tschechoslowakei nicht bewusst gewesen ist.  Vielleicht wussten diese Leute ja aber auch einfach gar nicht, dass sie in ihrem Land nur eine Minderheit darstellten? Dann wäre es ja wieder verzeihlich...

Auf jeden Fall sollte der Ansatz der genannten Professorin weiterverfolgt werden, denn in ihm steckt die Lösung aller Rassismusprobleme: Einfach mal möglichst viele Europäer (die ja ihrer Definition gemäß selbstverständlich zum Rassismus fähig sind) in China oder Indien ansiedeln, wo sie dann den Status einer Minderheit haben... und hokuspokus verwandeln sich alle Rassisten über Nacht zu Antirassisten.

Das darauf vorher noch niemand gekommen ist!

Erfahrungen einer Lehrerin mit dem Thema Integration
12.10.2010 13:22:59
von Tabu (P)

Ich kam frisch aus dem Referendariat und meine erste Stelle war an einer Gesamtschule. Dort sollte ich auch einen Förderkurs (Jahrgangsstufe 6) unterrichten mit künftigen Real -und Hauptschülern. Ich war zwar für Lehramt an Gymnasien ausgebildet worden, aber ich freute mich über meine erste, relativ gut bezahlte Stelle, auf neue Erfahrungen und war für alles offen.
 
Dass es in der Klasse von 20 Schülern ganze drei deutsche Kinder gab, erschütterte mich dann doch etwas. Auch die Eltern dieser drei Kinder waren besorgt, ob das Niveau doch nicht sehr leiden würde. Aber sprachliche Probleme gab es eigentlich nicht – viele sprachen mit italienischem, kroatischem oder türkischem Akzent und die Grammatik stimmte nicht immer („Gehst Du Kino?“), aber sie konnten sich alle fließend verständigen.
 
Eines Tages allerdings saß ein neues Mädchen in der Klasse. Die Klassenlehrerin teilte mir mit, dass A. kein Wort Deutsch spreche und frisch aus der Türkei käme. Die anderen türkischen Mädchen könnten ihr ja übersetzen helfen, Englisch habe sie bereits gehabt.
Warum ich gerne "tagesthemen" schaue
11.10.2010 22:55:46
von N. Lightenment (P)

Tagesthemen am 11.10.2010... es geht eine ganze Weile lang um Seehofer. Nachdem mehrfach und wiederholt klargestellt wurde, dass dessen Äußerungen echt nichts Gutes darstellen, sagt Caren Miosga: "Und jetzt dazu ein Kommentar von Jörg Schönborn..." Und ich denke: "Wieso Kommentar? Das wurde doch schon eben die ganze Zeit sowieso kommentiert..."

Warum haben eigentlich Nachrichtensendungen, die die traditionelle scharfe Trennung zwischen Berichterstattung und Meinungsbildung ohnehin schon aufgegeben haben, überhaupt noch "Kommentare"? Doppelt gemoppelt hält besser.

Dann geht es um Stuttgart 21. Caren Miosga sagt, dass "Planfeststellungsverfahren" ein schlimmes Wort sei (wortwörtlich).

Vielleicht sagte sie aber auch "Planfeststellungsbeschluss", das weiß ich nicht mehr genau.

Ist ja auch egal. Es sind ja beides sehr schlimme Wörter.

Gerüchteweise brach Frau Miosga nach der Sendung ein Fingernagel ab. Der Zeigefinger war nämlich durch ständiges moralisches Erhobensein leicht überbelastet worden.
Manche nennen es "wetterwendisch" - Wir nennen es "westerwellisch"
11.10.2010 13:15:13
Lesehinweise

Vor ein paar Wochen...

Bundesaußenminister Guido Westerwelle warf Sarrazin vor, Rassismus oder gar Antisemitismus Vorschub zu leisten.
http://www.rp-online.de/politik/deutschland/Dobrinth-Der-Typ-hat-einen-Knall_aid_899702.html

... und heute:


Westerwelle nimmt Thilo Sarrazin in Schutz
In der Debatte um Integration fordert der FDP-Vorsitzende, Einwanderer müssten „unser Wertesystem akzeptieren“. Westerwelle vertrat die Auffassung, „dass die Meinungsfreiheit auch sehr kontroverse Bücher ertragen“ müsse.
http://www.faz.net/s/Rub594835B672714A1DB1A121534F010EE1/Doc~E164251CDEE81444580CD5543924D6BBE~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Impressionen von der Buchmesse: Perfekte Integration
10.10.2010 18:25:11
von Konservativ (P)

Es war der 10. Oktober des Jahres 2010, als wir uns aufmachten, die Frankfurter Buchmesse aufzusuchen. Wir, das war eine kleine Delegation von Autoren des Blogs „Die Menschenrechtsfundamentalisten“ – engagiert, neugierig, jung (na ja), aufgeschlossen.
 
Die Frankfurter Buchmesse ist immer wieder ein besonderes Ereignis. Man latscht durch verschiedene Hallen, folgt Hinweisschildern (mit aussagekräftigen Beschriftungen wie „Sachbücher“) und hofft darauf, dem einen oder anderen Autor dieses Mal vielleicht doch leibhaftig begegnen zu können.
 
Benutzt man zur Anreise die öffentlichen Verkehrsmittel, namentlich S- und U-Bahnen, so fällt in einer Stadt wie Frankfurt sofort auf, dass man einer gewissen Anzahl Kopftuch tragender Frauen angesichtig wird. Viele schieben einen Kinderwagen oder haben kleine Jungen bzw. kleine Mädchen (ihrerseits mit und ohne Kopftuch) an der Hand.
Neue Vorwürfe gegen Sarrazin
10.10.2010 17:37:30
von Philipp (P)

Neue Vorwürfe gegen den ehemaligen Berliner Finanzsenator Sarrazin, der jüngst mit seinen Thesen zu Bildungs-, Einwanderungs- und Kulturpolitik für Aufsehen sorgte, könnten ein juristisches Nachspiel haben. Konkret könnte ihm sein Bucherfolg zum Verhängnis werden:

Fußball wirkt integrierend (aber bei wem?)
08.10.2010 23:47:56
Lesehinweise

Vor dem Spiel...

Mesut Özil hat sich entschieden, für Deutschland zu spielen: Wird er im Stadion von Türkei-Fans ausgepfiffen?
Ciftci: "Es gibt bestimmt ein paar, die pfeifen. Aber im Grunde sind alle stolz, dass ein türkischer Spieler bei Real Madrid ist. Es ist ihm auch keiner böse, dass er sich für Deutschland entschieden hat."
http://www.wa.de/sport/regionalsport/boenen/scheisstuerke-kommt-immer-951409.html

...und nach dem Spiel:

Bis zur 79. Minute war es kein angenehmer Abend gewesen für den türkischstämmigen deutschen Nationalspieler. In der hitzigen Atmosphäre des Berliner Olympiastadions pfiffen die türkischen Zuschauer gnadenlos, wenn der "verlorene Sohn" auch nur in die Nähe des Balls kam. Mitte der ersten Hälfte mischten sich am Freitagabend auch noch Buhrufe ins akustische Sammelsurium der Gäste-Fans. Özil brauchte angesichts der in dieser Form nicht erwarteten Antipathie-Kundgebungen einige Zeit, um zu seinem Spiel zu finden. Auch die deutschen Fans schienen überrascht.Erst nach einer halben Stunde reagierten sie mit "Mesut Özil-Sprechchören".
http://www.nordbayern.de/sport/pfiffe-und-buhrufe-ozil-gab-tore-antwort-1.227575

Depp ist auch dann Depp, wenn es ein moralisierender Depp ist
08.10.2010 20:21:17
von N. Lightenment (P)
 
Internetforen sind etwas Schönes. Leute, die sonst niemals miteinander geredet hätten, kommen ins Gespräch, tauschen sich aus, können dadurch andere Standpunkte nachvollziehen…
Soweit die Theorie. Vor einigen Jahren gab es mal in einem solchen Forum eine Debatte zwischen zwei Nutzern, die ich hier gerne in Auszügen dokumentieren möchte. Nicht, dass diese Debatte irgendetwas Besonderes gewesen wäre. Ich dokumentiere sie, weil sie mittlerweile längst aus dem Forum verschwunden ist (wofür man dem zuständigen Moderator eigentlich schon wieder dankbar sein müsste) und eben gerade weil ich sie nicht für besonders, sondern für eher besonders typisch halte. Gegenstand war der Kulturrelativismus, wobei einer der beiden Gesprächspartner zuvor schon deutlich gemacht hatte, dass Kulturrelativismus für ihn ein positiver Begriff sei.
Lösungsvorschläge von Sarrazin: Wer lesen kann, ist mal wieder im Vorteil
08.10.2010 19:26:14
Lesehinweise

Denn eines muss Sarrazin trotz berechtigter Kritik an mancher Vereinfachung, unnötiger Provokation und Zuspitzung in seinem Buch zugutegehalten werden: er hat die Finger in eine offene Wunde gelegt. Um die Integration vieler muslimischer Einwanderer steht es nicht gut in unserem Land. [...] Um die gesellschaftliche und schulische Integration arabischer und türkischer Jugendlicher zu verbessern, fordert er in seinem Buch
- eine Kindergartenpflicht ab dem dritten Lebensjahr
- verpflichtende Ganztagsschulen;
- die Streichung von Kindergeld für Eltern, die ihr Kind nicht in die Schule schicken;
- die sprachlichen Voraussetzungen für den Erwerb der deutschen Staatsbürgerschaft zu erhöhen;
- keine Befreiung mehr vom Schwimm-, Sport- und Sexualkundeunterricht aus religiösen Gründen.
[...] Womit die Politik und auch die veröffentlichte Meinung nicht gerechnet hatten, ist die breite Unterstützung, die der Hinweis Sarrazins auf Integrationsdefizite in der Bevölkerung fand. Das ist sicher kein Hinweis darauf, dass der "Rassismus in der Mitte der bundesdeutschen Bevölkerung angekommen" sei, wie eine Grünen Europaabgeordnete meinte [...].
- Heinz-Peter Meidinger, Bundesvorsitzender des Deutschen Philologenverbandes. In: Profil Magazin für Gymnasium und Gesellschaft 9/2010 (nicht online abrufbar)
Welcher Populist populisiert wohl am populistischsten?
05.10.2010 23:07:03
von N. Lightenment (P)

Einfach mal einen kleinen Versuch starten: In den Google News stöbern, wer in den letzten Wochen in den Medien als Populist bezeichnet wurde.

In rein zufälliger Reihenfolge: Geert Wilders, Axel Springer, Nicolas Sarkozy, Sigmar Gabriel, Malcolm Gladwell, Thilo Sarrazin, Juri Luschkow, Matthias Matussek, Heinz Strache und Mahmud Ahmadinedschad.

Die Genannten werden wohl trotzdem keine gemeinsame Partei gründen. Über das Populistsein hinaus werden die Gemeinsamkeiten eher gering. Es fällt auch auf, dass Frauen bei den Populisten irgendwie unterrepräsentiert sind. Woran das wohl liegen mag?
Serap Cileli: „Die Frauen verdecken sich für die Männer“
03.10.2010 19:35:06
Interview


Die Frauenrechtlerin und Buchautorin Serap Cileli wurde selbst als Jugendliche zwangsverheiratet. In einem Interview für „Die Menschenrechtsfundamentalisten“ bezieht sie Position zu den Ereignissen der letzten Wochen.
 
Die Menschenrechtsfundamentalisten: Frau Cileli, wie bewerten Sie die heftig geführte Integrationsdebatte der letzten Wochen?
Thea Dorn über Sarrazin, Luther und die Gutmeinenden
03.10.2010 09:41:17
Lesehinweis

Ein Lieblingsvorwurf lautet: Sarrazin differenziere nicht genug. Es sei beleidigend und diskriminierend, alle Muslime in diesem Land über einen Kamm zu scheren. Ich frage mich: Inwiefern differenzieren die Gutmeinenden, die uns seit Jahren quer durch alle Parteien vorbeten, Deutschlands Öffnung hin zu einer »bunten Republik« stelle eine »Bereicherung« dar? Ist dieser Satz, der bis vor Kurzem auf fast jedem Podium artig beklatscht wurde, nicht ebenso dumm wie sein Gegenteil?
Nicht nur Sarrazin, sondern auch Merkel "nicht hilfreich"
03.10.2010 08:21:00

Lesehinweise

Der CDU-Politiker Armin Laschet distanziert sich von seiner Parteichefin: Merkels Kritik an Thilo Sarrazin sei "nicht hilfreich".
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,720905,00.html

Armin Laschet hat das Buch von Sarrazin offenbar gelesen, das unterscheidet ihn von Merkel. Und er sagt, wenn man ein Buch als nicht hilfreich bezeichne, dann sollte man es vorher gelesen haben.
http://cdu-politik.de/2010/10/03/laschet-gegen-merkel/

Der Weg der Niederlande
02.10.2010 08:18:44
Lesehinweis

Boekestijn:
Ich hoffe, dass wir in zehn Jahren ein Land sind, in dem sich Muslime zu Hause fühlen und vollkommen gleichwertige Bürger sind, in dem aber auch klare Grenzen gegen die schleichende Islamisierung gezogen werden. Getrenntes Schwimmen, den Handschlag verweigern, Halal-Hypotheken, Scharia-Tribunale - das hilft der Emanzipation von Muslimas nicht. Der Auftrag muss sein, diese Politik so zu gestalten, dass wir die große Gruppe friedlicher Muslime nicht von uns entfremden. Wir brauchen sie, um die Extremisten in die Schranken zu weisen.
„Die große Verschleierung“: Deutlichkeit ohne Pauschalisierung
01.10.2010 23:49:28

Rezension

von Thomas Baader

 

Es überrascht nicht, dass Alice Schwarzers neuestes Buch polarisiert. Die spektakulärste (aber keineswegs neue) Forderung der Herausgeberin dürfte wohl die nach einem Kopftuchverbot für Schülerinnen sein. Doch „Die große Verschleierung“ enthält wesentlich mehr.

                                                                                                          

Außer Schwarzer selbst kommen in dem Buch weitere elf EMMA-Autorinnen zu Wort sowie drei anonyme Schreiberinnen. Einige wenige Beiträge (die zuvor bereits entweder in der EMMA oder – seltener – in anderen Printmedien erschienen waren) weisen bereits ein beträchtliches Alter auf und sind daher inhaltlich nicht auf dem neuesten Stand. Auch kommt es gelegentlich zu Wiederholungen einiger Aussagen, was aber bei einem Sammelband nicht weiter überraschen dürfte.

Die Integration ist nicht nur gescheitert, sondern jetzt sogar auch überflüssig
01.10.2010 21:49:23
von N. Lightenment (P)

Die taz dokumentiert einen Appell von "Wissenschaftlern, Künstlern, Schriftstellern und Publizisten gegen Biologismus und die Ausgrenzung von Migranten", ohne übrigens näher zu benennen, um welche Personen es sich dabei eigentlich genau handelt. In jedem Fall geben die vorerst anonym bleibenden Initiatoren in ihrem Text auch die folgende Passage zum besten:

"Integration heißt, dass man Menschen, die in diesem Land arbeiten, Kinder bekommen, alt werden und sterben, einen Verhaltenskodex aufnötigt, bevor sie gleichberechtigt dazugehören. [...] Die Rede von der Integration ist eine Feindin der Demokratie."
Lehrergewerkschaft GEW jetzt auch islamkritisch
30.09.2010 22:48:54
Lesehinweis

Der heutige Mehrheitsislam hat eine rückwärtsgewandte Grundhaltung, denn sein gesellschaftliches Ideal ist die Zeit in Medina vor 1.400 Jahren. Die Veränderungsfeindlichkeit bezieht sich zwar auf die gesamte Gesellschaft, vor allem aber auf das Geschlechterverhältnis und die väterliche Autorität. Die Fähigkeit, Angst zu erzeugen, verschafft Achtung und Respekt und gilt als Tugend von Autorität. [...] Angesichts des Autoritätsverlusts des muslimischen Mannes in der europäi-schen Diaspora und der perspektivi-schen Unsicherheit muss es zu Persönlichkeitskonflikten kommen. Unsicherheit aber kollidiert mit den traditionellen Überlegenheitsgefühlen vieler Muslime, ihrer Vorstellung dem einzig wahren, ursprünglichen Glauben anzugehören. Aus diesen Gründen sehen manche Muslime in den Christen fälschlich Ungläubige und meiden alle Kontakte.
Fragen an den Islam (aber wer antwortet?)
29.09.2010 21:51:54
Lesehinweis

Wenn aber die Menschenrechte, wie sie in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen vom 10. Dezember 1948 niedergelegt sind, (wenigstens im „Kernbestand“) auch im Islam anerkannt werden, warum haben dann der Islamrat für Europa am 19. September 1981 „Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte im Islam“ („hergeleitet aus dem edlen Koran und der reinen Sunna des Propheten“) und die Staaten der Organisation der Islamischen Konferenz am 5. August 1990 „Die Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam“ verabschiedet?
Regierungsbildung in Holland oder die mörderische Frage, wer bei wem abschreibt
28.09.2010 13:41:09
von Thomas Baader

Gibt es eigentlich eine Verpflichtung, Texte von Nachrichtenagenturen (in diesem Falle dpa) wortwörtlich übernehmen zu müssen? Ist doch irgendwie langweilig, wenn man überall dasselbe liest...

Das sieht dann nämlich zum Beispiel so aus:

Aus der FAZ:
"Der politische Rechtsruck in den Niederlanden ist so gut wie perfekt. Knapp vier Monate nach der Parlamentswahl haben sich die Rechtsliberalen..."
Quelle:
http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~EF1EC6A06A47C4F0692DC74A1B1A1B8F0~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Von ntv:
"Der politische Rechtsruck in den Niederlanden ist so gut wie perfekt. Knapp vier Monate nach den Parlamentswahlen einigen sich Rechtsliberale..."
Quelle:
http://www.n-tv.de/politik/Rechte-Regierung-in-Holland-article1588171.html
NPD und DVU: Wenn Nazis "heiraten"
28.09.2010 08:41:40
von N. Lightenment (P)
 
Die geplante Fusion von NPD und DVU steht kurz bevor. Die neue rechtsradikale Einheitspartei wird dann allerdings NPD heißen, was bedeutet: Die DVU wird geschluckt. Warum macht die das mit? Weil der DVU ohnehin der Sturz in die Bedeutungslosigkeit droht. Es handelt sich also weniger um eine Hochzeit als vielmehr um eine freundliche Übernahme.
 
Die NPD behält die Zügel in der Hand, lediglich die Fusionskosten werden ganz im Sinne nationalistischer Kameradschaftlichkeit von beiden Seiten geteilt. Die NPD als der große Gewinner der Fusion? Irgendwie ja, aber das täuscht lediglich darüber hinweg, dass die Neonazi-Partei selbst eher auf dem absteigenden Ast ist. Außer gegen das „liberal-kapitalistische Unrechtssystem“ zu wettern (solche Formulierungen sind übrigens auch von anderen bekannt) sowie gegen die Masse der gemäßigten Muslime zu hetzen und gleichzeitig die radikalen Muslime als Bündnispartner zu umwerben fällt Udo Voigts politisierendem Trachtenverein offenbar nicht allzu viel ein.
 
Eine Fusion also zwischen einem Todkranken und einem Impotenten. Es wächst wahrlich zusammen, was zusammen gehört.
Alice, das Kopftuch, die Burka und Mädchen, die Jungs sein müssen
27.09.2010 21:43:46
Lesehinweise

Alice Schwarzer hält zu Recht das Kopftuchverbot für Lehrerinnen noch nicht für ausreichend: Auch Schülerinnen sollten es im Unterricht nicht tragen.
http://www.zeit.de/2010/38/L-Schwarzer

Schwarzer will die muslimische Frau befreien - und sperrt sie doch nur mehr ein.
http://www.zeit.de/2010/39/Alice-Schwarzer-Kopftuch

Frauen-Union für Burka-Verbot
http://www.rp-online.de/duesseldorf/duesseldorf-stadt/nachrichten/Frauen-Union-fuer-Burka-Verbot_aid_909997.html

Die Integrationsbeauftragte der SPD, Aydan Özoguz, hat der Frauenrechtlerin Alice Schwarzer ein "extrem einseitiges Weltbild" vorgeworfen.
http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2010-09/18036457-rheinische-post-integrationspolitiker-kritisieren-alice-schwarzer-007.htm

"Warum", habe sie geklagt, "werden so viele Mädchen in dieser Familie geboren?"
http://www.welt.de/die-welt/politik/article9858743/Maedchen-die-Jungs-sein-muessen.html

Kein Kopftuchzwang, nirgends!
27.09.2010 21:20:48
von N. Ligthenment (P)
 
In Reaktion auf das neue Buch von Alice Schwarzer (in dem Deutschlands bekannteste Feministin ein Kopftuchverbot für Schülerinnen fordert) bringt OPINIO einen Beitrag mit dem Titel „Kopftuchverbot an Schulen – Wer fragt uns???“. Sechs junge Musliminnen geben dort Auskunft über ihr persönliches Verhältnis zum Kopftuch.
 
Wie bereits der Titel erwarten lässt, läuft das Ganze auf „Böse Radikalfeministin will armen Musliminnen ihr heißgeliebtes Kopftuch wegnehmen“ hinaus. Man kennt das aus verschiedenen Fernsehdebatten und Podiumsdiskussionen, wo gebildete und sympathische Kopftuchträgerinnen uns den Eindruck vermitteln, es gäbe keinen Zwang, nirgends.
 
Das Irreführende an Artikeln und Veranstaltungen dieser Art ist, dass überhaupt nicht geklärt wird, inwieweit diese freiwilligen Kopftuchträgerinnen repräsentativ sind. Denn es sollte nun natürlich auch dem Dümmsten klar sein, dass jene Mädchen aus autoritären Familienstrukturen, denen keine Entscheidungsfreiheit in dieser Frage zugebilligt wird, sich nicht auf dieselbe Art und Weise in die Öffentlichkeit wagen können wie die Befürworterinnen.
Wenn Herr Sarrazin kein Buch geschrieben hätte...
27.09.2010 19:17:43
von Thomas Baader

... dann wäre uns eine hitzige Debatte entgangen.

... dann hätte Angela Merkel nicht Kurt Westergaard ausgezeichnet.

... dann hätten wir nicht erlebt, dass die Grünen selbst bei dieser Gelegenheit immer noch Westergaards Recht auf Meinungsfreiheit eingeschränkt sehen wollen.

... dann hätte sich Sigmar Gabriel niemals zur deutschen Leitkultur bekannt.

... dann würde Heinz Buschkowsky in der SPD immer noch als lästige Randfigur gelten und nicht als gutes und aufrechtes Gegenstück zum völlig inakzeptablen Thilo Sarrazin.

... dann würden die großen Parteien nicht bei jeder Gelegenheit einräumen, bei der Integration "natürlich" sehr große Fehler gemacht zu haben.

... dann hätten wir nie erfahren, wer Naika Foroutan ist.

... dann hätte die "Achse des Guten" keinen neuen Besucherrekord gehabt.

... dann wäre auch dieser Blog-Eintrag hier niemals geschrieben worden.

Wenn Patrick Bahners bei Lessing den Patriarchen spielt...
27.09.2010 18:12:01

Lesehinweis

Necla Kelek: Wenn man liest, wie mancher Kommentator in den „Leitmedien“ auf Kritik am Islam reagiert, wenn, um das aktuellste Beispiel zu nennen, der FAZ-Feuilletonchef Patrick Bahners mich in den „Blättern für Deutsche und Internationale Politik“ des „Fanatismus der Aufklärung“ bezichtigt und Alice Schwarzer in der FAZ ein „jakobinisches Demokratieverständnis“ unterstellt, dann erinnert mich das an eine urdeutsche Auseinandersetzung. Es erinnert an den „Fragmentenstreit“ zwischen dem Aufklärer Gotthold Ephraim Lessing und dem lutherisch-orthodoxen Hamburger Hauptpastor Johann Melchior Goeze. Der hielt viel von „Verbalinspiration“, d.h. der Irrtumslosigkeit der Schrift, wie es heute die Evangelikalen in Sachen Bibel oder die islamischen Fundamentalisten in Bezug auf den Koran tun.

Sich befreit fühlen
26.09.2010 16:45:13

von Thomas Baader

In der ZEIT schreibt eine der untreuen Feuilletonistinnen im Hinblick auf Alice Schwarzers neues Buch, dass viele Muslimas sich im Falle eines Kopftuchverbots gar nicht befreit fühlen würden.
 

Dieser Gedankengang enthält durchaus Richtiges.

Am 8. Mai 1945 fühlten sich viele Deutsche ja auch nicht befreit.

Skate it like Osama!
26.09.2010 16:26:33
von N. Lightenment (P)

Na ja, immerhin tritt man auf diese Art und Weise den berühmtesten Terroristen der Welt mit Füßen:
 
1201 Elemente gesamt 1  ...  37  38  39  40  41